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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Just, Arthur: Die Schöne Zeitung
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0274

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rats, sondern auch dem.Charakter der ganzen Seite
entsprechend zu füllen oder offen zu lassen.
Die immer häufiger werdende Lieferung von Inse-
ratenmatern und Druckstöcken, nicht nur zur Be-
bilderung, sondern für die gesamte Anzeige ein-
schließlich Text, erschwert die aus den täglichen
Notwendigkeilen sich ergebende Gestaltung der
Anzeigenseile ungemein. Da eine durchgängige
Normung im Zeitungswesen fehlt, ist es häufig
schon schwierig, die Mater oder den Druckstock
in die Spaltenbreiten einigermaßen geschickt ein-
zupassen. Man hilft sich mit Balken oder Kästen
zum Ausgleich unzulässiger leerer Flecken. An-
dererseits bilden die häufig von Künstlerhand ge-
schaffenen Inseratenzeichnungen, die fertig der
Zeitung geliefert werden, eine künstlerische Be-
reicherung des Inseratenteils, die der ästhetischen
Gesamlwirkung zugute kommt. Solange eine Nor-
mung der Formale jedoch nicht durchgeführt ist,
sollten Verleger und Inserent nicht kleinlich sein
und dafür Sorge tragen, daß genau passende
Druckstöcke angefertigt werden, deren Herstel-
lungskosten meist in keinem Verhältnis zu den
Gesamtkosten der Beklame und zu den durch un-
schick le Placierung entstehenden Verlusten stehen.

Für die Formgestaltung sind wie überall, so auch
bei der Zeitung, zwei Voraussetzungen von grund-
sätzlicher Bedeutung: Material und Technik. Die
ästhetischen Gesetze wandeln sich im Laufe der
Zeiten und stehen in unmittelbarer Abhängigkeit
von dem Ausdruckswillen der Gegenwart. Der
neue Mensch, der in Rußland zu werden scheint,
hat unter manchem Neuen und Verwunderlichen
die „lebende Zeitung" geschaffen, eine Art aktu-
elles Revuetheater, bei dem der Schriftleiter und
Mitarbeiter zum Schauspieler wird. Im Herbst
IQ23 entstand im Staatlichen Journalistcninstitut
(Gossudarstwennyj Institut Shurnalisliki-Gish) die
Vereinigung Ssinjaja Blusa (Die blaue Bluse), die
auch eine gedruckte „lebendige" Zeitung unter
gleichem Namen herausgibt. Der Wille zur Ver-
einheitlichung des Inhalts mit dem typographi-
schen Bild zu einen harmonischen Ganzen ist,
wenn auch nur als Anfang, deutlich zu erkennen.
Amerika und Europa werden andere Ausdrucks-
wege finden, und sie werden gefunden werden
müssen, wenn die Zeitung nicht über Rundfunk
und Wanderschrift zum alten Eisen geworfen
werden soll.

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Propagandazeitung zum ersten Jahrestag des Schauspielerkollektivs „Ssinjaja Blusa" (Blaue Bluse) in Moskau, das
auf der improvisierten Bühne wie auch hier im Satzbild des gedruckten Blattes die „lebende Zeitung" zu verkörpern
sucht. Führer der „Blauen Blusen" ist der Journalist Jushanin

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