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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Schneck, Adolf G.: Grundformen im Möbelbau
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0303

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Vergewaltigungen, die sich das Holz anfänglich
gefallen läßt. Das Holz hat die Unart, zu arbei-
ten, über kurz oder lang wird der Künstler auf
die Stelle aufmerksam gemacht, die er konstruktiv
nicht beherrscht, es „reißt" dort.
Die Grundform, die für uns heute meist in Frage
kommt, ist die Grundform i (Abb. 3).
Die Grundform 2, bei der die Füße mit den Seiten
und Türen verbunden sind, wird meist nur für
kleine Scbränkchen und Tischchen angewendet. Sie
ist auch beliebt in Gegenden, in denen sehr viel
Tannenholz verwendet wird, wo man Rahmen und
Füllungen oder Flächen mit Gratleisten (Abb. 4)
macht.

Bei der Grundform 2 werden die Flächen im
rechten Winkel miteinander verbunden, verzinkt
oder gefedert. Man kann — besonders für Schleif-
lack — einen geschlossenen, wie gegossen aussehen-
den Körper schaffen. Diese Konstruktion hat
allerdings den Nachteil, daß die Möbel, wenn sie
einmal zusammengebaut sind, nicht mehr ausein-
andergenommen werden können. Dieser Nachteil
macht sich auch schon in der Werkstatt sehr unan-
genehm bemerkbar, weil teilweise die einzelnen
Flächen erst nach der Zusammenarbeit furniert
werden können.

Die Grundform 1 hebt alle diese Mängel auf. Der
untere Boden, der Kranz oder obere Boden, die

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