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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Koch, Hugo: Die Jubiläumsausstellung für Gartenbau Dresden 1926
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0309

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Wände gliederte eine Heckenarchitektur, von der
sich die wundervolle Blütenpracht der Azaleen und
Kamelien fein abhoben; nischenartige Einbauten
mit höher gelegtem Fußboden vermittelten den
Einblick in ein ungeheures Blütenmeer. In der
zweiten großen Ausstellungshalle, die von der
Firma Ziegenbalg beschickt wurde, schuf er einen
länglich ovalen Raum und setzte die starke Be-
wegung des Baumes in den Grenzlinien der Beet-
form fort, den Fluß der Linien durch die Zusam-
menstellung des Pflanzenmaterials, durch Wahl
nach Form und Farbwirkung noch unterstrei-
chend. Köstliche Vasen und Porzellanplastiken er-
höhten den phantastischen Zauber dieser lebendi-
gen Farbensymphonie. Eindrucksvoll präsentierte
sich auch die Halle der Hortensienzüchter sowie
der Ausstellungsraum der staatlichen Versuchs-
Ausslellungsgärtnerei Pillnitz mit einer 2 m brei-
ten, ca. 20 m langen Frühlingsrabatte. Daß man
auch durch geschickte Anordnung mit den weni-
ger dekorativen Erzeugnissen des Gemüsebaues
wirkungsvolle Bilder schaffen kann, lehrte die
Ausstellung des Gärtnervereins für Dresden und
Umgegend, der sich wie alle übrigen Aussteller
dem künstlerischen Ziele Allingers willig unter-
ordnete.

Die Ausstellung im Freien mußte so organisiert
werden, daß sie vom Frühjahr bis zum Herbst,
zu allen Zeiten, einen möglichst geschlossenen Ein-
druck hinterläßt. Das ist gelungen schon durch
die Ausnutzung des Geländes. Der prachtvolle alte
Baumbestand des Großen Gartens, den der Staat
in einzelnen Teilen für die Ausstellung zur Ver-
fügung stellte, an sich ein prächtiger Rahmen,
mußte weitgehend geschont und so verwendet wer-
den, wie er sich darbot. Auch mit dieser Auf-
gabe hat sich Allinger geschickt abgefunden und
in Einzelheiten, wie beispielsweise am Eichenhof,
die wundervolle Stimmung alter Baumriesen
trefflich genutzt. Die ehrwürdige Hauptallee
des Großen Gartens mußte für den öffent-
lichen Verkehr freigehalten werden. Um eine or-
ganische Verbindung der zu beiden Seiten liegen-
den Ausstellungsteile zu erreichen, war eine Über-
brückung erforderlich, die nach einem Wettbe-
werbsentwurf des Architekten Otto Wulle, Dresden,
ausgeführt wurde. Sie fügt sich in ihren einfachen
sachlichen Formen gut in das Landschaftsbild und
verwendet die Aufgangsbauten geschickt zum Ein-
bau von kleinen Verkaufsständen. Von ihrer Mitte
aus gewährt sie einen prächtigen Blick in die wun-
dervolle Hauptallee des Großen Gartens mit dem

Jubiläums- Blick

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Ausstellung, JBiiid^H zum „Cafe zum

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