DOI Kapitel:
Dezember
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0029
Hei-elberger Tagblatt.
W 8. 'H«. 2». D',-.„b-r »«IL«: L«^.- ««z«.
Dicnstn.'chrichtcn
KarlSrubc, 23. Drr. Durch uUerhochilc Ordre
(Nr. 70) »om 2>. d. M. w»t tcm >n R»hesta„d
vcrsctzlcn Hauptmami Fri tsch b>c '"'" ','"4-
gksuchte Erlaubnitz zum Tragc» rc' ' """ vrps-Nnl-
fvrm crtheilr.
D e u t s ch l a n d.
* §?eidelb<-r<,( 24. Tczbr. In dcm
hohcn Älkcr von >iahrcii, jcrocl, lcidcr
dk-i Äuqcnlschtc^ lchon laiiiscrc Zcit bc-
ranbk, r'cisch'cb gcstern Abcnd dcr in allcn
Krciscn rcin stiamcii ,, In.stcnd-
srcund" wohlbckannlc Hr. »c. Sckuh-
machct- - Wo cr Gcleaciihcit fa„d,
„nb»i cr sich dcr Iii.icnd an, iintcrrichtctc
iiiid bclehrtc stc uncntgelklichj nnd hat
namcntlich znr Zcit dcr Griindunst dcr
hicstIcn Gcwcrbschulc wcscntlich dcrcn
Zustanvckoininci, .jcfordcrt. Mögcn ,hm
.^eivclbcrgs Äcwohncr cinc srcnndlichc
Erinncrnnq bcwahrcn!
HcidclberH, 22. Tczbr. In dcm
nahen Dorse 'D o ssc » h c 11» wnrdcn
cinem dortigcn d'andwirtb unter dcm Vor-
wandc dcö Gcistcrbannenö 200 fl. „cbst
cinciii Mantcl Wcrthc von 00 fl. ab-
qeschwindclt. Bc, dcin Gcprcllicn „bcr-
nachtcte nämlich ei„ vac>abundircnderTau-
gcnichts, ccr Erstcrc,, so treuhcr;iq zn
machcir wnßtc, daß ,h,n dcrselbc qcstat-
tctc, cincn Gcisi, d,„, dcr Ganncr in dcS
Landwirtbs Schcuii,- ^schen habcn wolltc,
zU erlöicn, NU! dci, dv,c bcstndlichcn Schatz
hcbcn. Tazn bcdnrste naturlich dcr
Wundcrmaiiti 200 fl dic er in cincn mit
Erkc gcsullicn?opf . fvichcn an dcr
Stclle vcignib. woscjbfl cr den Gcist qc-
schcu halkc, rcn> qutcn Laiidmann besahl,
sciii ..iirakuluin wahrcnd 7 Tagen nnd
Nächtcn lijcht cnizui , dfd wohin cr
zurückkchrcn wcrdc, u„d dcs Bancrn ncncn
Mantkl mitnahm, da co qcrade rcgncte.
Abcr, wie selbstvcrltandlich, (Ici-
fterbanncr nicht wicdcr, »nd so wurdc
denn, nachdcm man lanstt genuq qcwar-
tej hattc, zur Enthlillung dcs W„„dcr-
werks geschritten, das abcr m'cht dic da-
hin gelcgtcn 200 fl., sondcrn Niir ,„f,
Sand gefüüte Papicrrollen cilthlclt.
Karlsrube, 20. Dcz. Hcutc Nach-
mittag hat hicr dle Bcstattung dcs m
Konstanz vcrflorbcnen Amtsrlchtcrs N e-
genancr stattgcfundcn. Die Leichr war
gcstern Abend 10 Ohr auf dem hicflgrn
Bahnhof eingetroflen in Deglritung dcr
tiefgebeugtkn Eltcrn, welche aui letztrn
Sonntag dnrch dcn Telegraphcn an das
Lager lhrcs tödtli'ch crkranktcn Sobncs
gcrufen wördcn warcn.
Brucdsal, 21 Dcz. < Schwiirgcricht
des Mittelrhciiikrciscs.) Ioscph Braun
von Müllcn, cin iibcrmüthigcr, in der Er-
ziehniig vcrwahrlostcr juiiger Mensch im
Alter von tO Iahrcn, stand hcute untcr
dcr Anklage cincs vcrfnchtcn Todtfchlags
vor dcn Schrankcn unfercs SchwurgcrichtS.
Der Angeklagtc, ein Miillcriohn, hattc auf
dcn MüUcrmcister.Saucr, cincn Grwerbs-
konkurrciiten seiiics Vareis, schon lange
ciiicn Haß gcworfcn, dcm er durch pöbel-
hafte Schiinpfredcn Lnfr zu inachcn suchte,
als cr inl Monat 'Marz d. I. dcn ihm
vcrhaßtcn Mnlicrnicistcr in eincm Bicr-
hansc traf. Das anmaßende Betragen dcs
Angcklagtcn hattc zur Folgc, kaß Saucr
ihm init cincin gcradc zur Hand licgcnden
Kchrwisch cinen,Strcich gab, dcr Wirth
abcr den jnngen Etörcnfried por die Thüre
setzte. Nnn verließ cr wcinend vor Zorn
das Bierhlvis, indcin er dabci abschculiche
Drohungcn aussticß, welche auf seinLor-
habeii hindcutcten, dcn Müllcr Saucr um-
bringcn zn woücn. Und kaum war ocr
letztcrc sogleich nach diesem Vorgange, es
war Abcnds 8 Uhr, zu Hause angclangt,
als der Angcklagtc in dessen Hof 'crschicn
und mit rohen Schimpfworten briillcnd
ihn zum Kampf hcrausfordcrte. Müller
Sauer trat nach eincr Weile in den Hof
in Bcglcitimg sciner Frau nnd seincs
Mühlknechts, nm den frechen Eindring-
ling zu pcrjagen. Diescr abcr suchtc zucrst
cinen großen Stcin nach seinem Gcgner
zu wcrfcn, und vcrsetzte ihm dann mit
eincm zuvor schon geöffiietcn sehr scharfcn
und spitzigkn Taschcnnieffcr- in dcmsclben
Aiigcnbücke cincn krastvollcn Stoß in die
Brust, als Müllcr Sancr zu sclncr Vcr-
thci'digung nach cincm Wcllcnprügcl ge-
grisscn hattc. Nach dicser Unthat bcdrvhtc
er auch noch die Frau und den Knccht
dcs tödtlich Verwnndcten mit Zusammen-
stechen, und tricb mit dcm fortwährend
offcn gchaltcncn Mcsscr die. zur Hcrbclru-
sung ärztlicher Hilfc ausgescndcten Dicnst-
botc» wicdcr in dic Mühlc zurück. Endlich
bcrühmtc cr stch „uch noch scincr That
nntcr Vorzeigung dcs blutigen Mesters
vor mchrcren Zeugcn, wobci cr vcrsichcrtc,
cr dcn Müller Saucr an dic rechte
^tclle getrostcn habe, so daß er unfchlbar
an den Folgcn dcs Mcssirstlchö stcrben
müffc. Dcr Schwcrvcrwundcte wurdc je-
doch nach ei'ner mchrmonatllchen Kur, dic
einc zweimalige gcsäh,i,fl,^ Dpccation nö-
thig machte (mii kcm l'ieiheiiocn Schadcn
eincr unheilbarcn Engbrüst,^f^o, „vn dcm
ihm zugevachtni Tod crrctlek. ,,„p tr,u in
dcr hcntigcn Sitznng als ciner der Hanpt-
zeugen gcgen dcn Aiigcklagtcn <mf. Diescr
lctztcrc, wclcher i» dcr Vorniikcrs„ch„„^
nicht beabredct hattc, daß cr bci scinein
Angriff auf Miillcr Sauer vc» bcstiininken
Vorsatzgchabthabe,dcnsclben kod: znstcibcn,
suchte dieses Gcständniß in dcr hcutigcn
Sitzung unter dcm Borgcbcn ;n widcr-
rufcil, daß er wegcn seines Zustandcs
starkcr Betrunkcnheit, dic ihn vor und bci
der .That bcherrscht habc, nicht fähig ge-
wescn. sei, cinen bestimmtcn Vorsatz zu
fasscn. Von Seiten der Vcrthei'digung dcs
Angcklagten, Obergerichtsadvokar Rvc,
wurde theils der bestimmtc, auf Tödtung
gerichtete Vorsatz in Zwcifcl gcstellt, theilS
das Dasei» von Milderuiigsgründen gcl-
tend gcmacht, die sich auf cinc beschränkte
Zurcchnungsfähigkcit und anf die Belei-
digung bezogen, wclche der Angeklagtc
zuerst vom Müller Saüer crlitten habe.
Die Interessen ver Staatsbehördc wnrdcn
von dem großherz. Staatsanwalt Hosge-
richtsrath Haaß gewahrt, nach dcsscn
Ausfiihrungcn Ios. Braun cincs versnch-
ten Todtschlags beschuldigt ilnd die vorge-
brachten Milvrrungsgründe als -hier n'icht
statthast nachgkwiescn wurdcn. Die Gc-
schworcnen bcantworteten läinmklichc Fra-
gen im Sinne dcr Anklage, nnd der Ge-
rlchtshof sprach gcgcn den Schnldigen ci'iic
Zuchthailsstrafe von Ojähriger Dancr aus.
Bruchsal, 22. Tez. (Schwurgcriä't.)
Den Schluß dcr 4. Quartalsttzung bilvcte
wleder di'e Verhandlnng über cln Ver-
brrchcn gcgcn dic Sitklichkcit. Dtt' An-
geklagte, Johann Weisbcck, cin ^Ojährigcr
Maurergescll aus Birkcnhörvt >'» dcr bai'e-
rischen Pfalz, ward trotz scincs Läugnens
zu ciner gcschärften ArbcitShausftrafe von
Jahren vcrurtheilt.
Mannheim, 21.Dcz. In der Siyung
des Schwurgerichts vom 18. d. M. kain
dic Anklage gcgen Iohann Ioscph Kucn-
zig, Gemcinve- »nd Zkhukrcchncr von
Schweinbcrg, wogen Fälschung ciner öf-
fentlichen Urk""de und Rechncrsnntreuc z»r
Vcihandlung- Den Vorsitz führte Hr. Hof-
gcrichtSrath Ahles, die Staatsbchörde war
durch dcn großh. Staatsanwalt v. Frey-
dorf vertretcn, die Verthcidigung von
Obcrgerichtsadvokat ün. Bcrth-eau ge-
flihrt. I. I. Kuenzig, wclcher schon scit
längeren Jahren di'e Stelle eines Gemein-
W 8. 'H«. 2». D',-.„b-r »«IL«: L«^.- ««z«.
Dicnstn.'chrichtcn
KarlSrubc, 23. Drr. Durch uUerhochilc Ordre
(Nr. 70) »om 2>. d. M. w»t tcm >n R»hesta„d
vcrsctzlcn Hauptmami Fri tsch b>c '"'" ','"4-
gksuchte Erlaubnitz zum Tragc» rc' ' """ vrps-Nnl-
fvrm crtheilr.
D e u t s ch l a n d.
* §?eidelb<-r<,( 24. Tczbr. In dcm
hohcn Älkcr von >iahrcii, jcrocl, lcidcr
dk-i Äuqcnlschtc^ lchon laiiiscrc Zcit bc-
ranbk, r'cisch'cb gcstern Abcnd dcr in allcn
Krciscn rcin stiamcii ,, In.stcnd-
srcund" wohlbckannlc Hr. »c. Sckuh-
machct- - Wo cr Gcleaciihcit fa„d,
„nb»i cr sich dcr Iii.icnd an, iintcrrichtctc
iiiid bclehrtc stc uncntgelklichj nnd hat
namcntlich znr Zcit dcr Griindunst dcr
hicstIcn Gcwcrbschulc wcscntlich dcrcn
Zustanvckoininci, .jcfordcrt. Mögcn ,hm
.^eivclbcrgs Äcwohncr cinc srcnndlichc
Erinncrnnq bcwahrcn!
HcidclberH, 22. Tczbr. In dcm
nahen Dorse 'D o ssc » h c 11» wnrdcn
cinem dortigcn d'andwirtb unter dcm Vor-
wandc dcö Gcistcrbannenö 200 fl. „cbst
cinciii Mantcl Wcrthc von 00 fl. ab-
qeschwindclt. Bc, dcin Gcprcllicn „bcr-
nachtcte nämlich ei„ vac>abundircnderTau-
gcnichts, ccr Erstcrc,, so treuhcr;iq zn
machcir wnßtc, daß ,h,n dcrselbc qcstat-
tctc, cincn Gcisi, d,„, dcr Ganncr in dcS
Landwirtbs Schcuii,- ^schen habcn wolltc,
zU erlöicn, NU! dci, dv,c bcstndlichcn Schatz
hcbcn. Tazn bcdnrste naturlich dcr
Wundcrmaiiti 200 fl dic er in cincn mit
Erkc gcsullicn?opf . fvichcn an dcr
Stclle vcignib. woscjbfl cr den Gcist qc-
schcu halkc, rcn> qutcn Laiidmann besahl,
sciii ..iirakuluin wahrcnd 7 Tagen nnd
Nächtcn lijcht cnizui , dfd wohin cr
zurückkchrcn wcrdc, u„d dcs Bancrn ncncn
Mantkl mitnahm, da co qcrade rcgncte.
Abcr, wie selbstvcrltandlich, (Ici-
fterbanncr nicht wicdcr, »nd so wurdc
denn, nachdcm man lanstt genuq qcwar-
tej hattc, zur Enthlillung dcs W„„dcr-
werks geschritten, das abcr m'cht dic da-
hin gelcgtcn 200 fl., sondcrn Niir ,„f,
Sand gefüüte Papicrrollen cilthlclt.
Karlsrube, 20. Dcz. Hcutc Nach-
mittag hat hicr dle Bcstattung dcs m
Konstanz vcrflorbcnen Amtsrlchtcrs N e-
genancr stattgcfundcn. Die Leichr war
gcstern Abend 10 Ohr auf dem hicflgrn
Bahnhof eingetroflen in Deglritung dcr
tiefgebeugtkn Eltcrn, welche aui letztrn
Sonntag dnrch dcn Telegraphcn an das
Lager lhrcs tödtli'ch crkranktcn Sobncs
gcrufen wördcn warcn.
Brucdsal, 21 Dcz. < Schwiirgcricht
des Mittelrhciiikrciscs.) Ioscph Braun
von Müllcn, cin iibcrmüthigcr, in der Er-
ziehniig vcrwahrlostcr juiiger Mensch im
Alter von tO Iahrcn, stand hcute untcr
dcr Anklage cincs vcrfnchtcn Todtfchlags
vor dcn Schrankcn unfercs SchwurgcrichtS.
Der Angeklagtc, ein Miillcriohn, hattc auf
dcn MüUcrmcister.Saucr, cincn Grwerbs-
konkurrciiten seiiics Vareis, schon lange
ciiicn Haß gcworfcn, dcm er durch pöbel-
hafte Schiinpfredcn Lnfr zu inachcn suchte,
als cr inl Monat 'Marz d. I. dcn ihm
vcrhaßtcn Mnlicrnicistcr in eincm Bicr-
hansc traf. Das anmaßende Betragen dcs
Angcklagtcn hattc zur Folgc, kaß Saucr
ihm init cincin gcradc zur Hand licgcnden
Kchrwisch cinen,Strcich gab, dcr Wirth
abcr den jnngen Etörcnfried por die Thüre
setzte. Nnn verließ cr wcinend vor Zorn
das Bierhlvis, indcin er dabci abschculiche
Drohungcn aussticß, welche auf seinLor-
habeii hindcutcten, dcn Müllcr Saucr um-
bringcn zn woücn. Und kaum war ocr
letztcrc sogleich nach diesem Vorgange, es
war Abcnds 8 Uhr, zu Hause angclangt,
als der Angcklagtc in dessen Hof 'crschicn
und mit rohen Schimpfworten briillcnd
ihn zum Kampf hcrausfordcrte. Müller
Sauer trat nach eincr Weile in den Hof
in Bcglcitimg sciner Frau nnd seincs
Mühlknechts, nm den frechen Eindring-
ling zu pcrjagen. Diescr abcr suchtc zucrst
cinen großen Stcin nach seinem Gcgner
zu wcrfcn, und vcrsetzte ihm dann mit
eincm zuvor schon geöffiietcn sehr scharfcn
und spitzigkn Taschcnnieffcr- in dcmsclben
Aiigcnbücke cincn krastvollcn Stoß in die
Brust, als Müllcr Sancr zu sclncr Vcr-
thci'digung nach cincm Wcllcnprügcl ge-
grisscn hattc. Nach dicser Unthat bcdrvhtc
er auch noch die Frau und den Knccht
dcs tödtlich Verwnndcten mit Zusammen-
stechen, und tricb mit dcm fortwährend
offcn gchaltcncn Mcsscr die. zur Hcrbclru-
sung ärztlicher Hilfc ausgescndcten Dicnst-
botc» wicdcr in dic Mühlc zurück. Endlich
bcrühmtc cr stch „uch noch scincr That
nntcr Vorzeigung dcs blutigen Mesters
vor mchrcren Zeugcn, wobci cr vcrsichcrtc,
cr dcn Müller Saucr an dic rechte
^tclle getrostcn habe, so daß er unfchlbar
an den Folgcn dcs Mcssirstlchö stcrben
müffc. Dcr Schwcrvcrwundcte wurdc je-
doch nach ei'ner mchrmonatllchen Kur, dic
einc zweimalige gcsäh,i,fl,^ Dpccation nö-
thig machte (mii kcm l'ieiheiiocn Schadcn
eincr unheilbarcn Engbrüst,^f^o, „vn dcm
ihm zugevachtni Tod crrctlek. ,,„p tr,u in
dcr hcntigcn Sitznng als ciner der Hanpt-
zeugen gcgen dcn Aiigcklagtcn <mf. Diescr
lctztcrc, wclcher i» dcr Vorniikcrs„ch„„^
nicht beabredct hattc, daß cr bci scinein
Angriff auf Miillcr Sauer vc» bcstiininken
Vorsatzgchabthabe,dcnsclben kod: znstcibcn,
suchte dieses Gcständniß in dcr hcutigcn
Sitzung unter dcm Borgcbcn ;n widcr-
rufcil, daß er wegcn seines Zustandcs
starkcr Betrunkcnheit, dic ihn vor und bci
der .That bcherrscht habc, nicht fähig ge-
wescn. sei, cinen bestimmtcn Vorsatz zu
fasscn. Von Seiten der Vcrthei'digung dcs
Angcklagten, Obergerichtsadvokar Rvc,
wurde theils der bestimmtc, auf Tödtung
gerichtete Vorsatz in Zwcifcl gcstellt, theilS
das Dasei» von Milderuiigsgründen gcl-
tend gcmacht, die sich auf cinc beschränkte
Zurcchnungsfähigkcit und anf die Belei-
digung bezogen, wclche der Angeklagtc
zuerst vom Müller Saüer crlitten habe.
Die Interessen ver Staatsbehördc wnrdcn
von dem großherz. Staatsanwalt Hosge-
richtsrath Haaß gewahrt, nach dcsscn
Ausfiihrungcn Ios. Braun cincs versnch-
ten Todtschlags beschuldigt ilnd die vorge-
brachten Milvrrungsgründe als -hier n'icht
statthast nachgkwiescn wurdcn. Die Gc-
schworcnen bcantworteten läinmklichc Fra-
gen im Sinne dcr Anklage, nnd der Ge-
rlchtshof sprach gcgcn den Schnldigen ci'iic
Zuchthailsstrafe von Ojähriger Dancr aus.
Bruchsal, 22. Tez. (Schwurgcriä't.)
Den Schluß dcr 4. Quartalsttzung bilvcte
wleder di'e Verhandlnng über cln Ver-
brrchcn gcgcn dic Sitklichkcit. Dtt' An-
geklagte, Johann Weisbcck, cin ^Ojährigcr
Maurergescll aus Birkcnhörvt >'» dcr bai'e-
rischen Pfalz, ward trotz scincs Läugnens
zu ciner gcschärften ArbcitShausftrafe von
Jahren vcrurtheilt.
Mannheim, 21.Dcz. In der Siyung
des Schwurgerichts vom 18. d. M. kain
dic Anklage gcgen Iohann Ioscph Kucn-
zig, Gemcinve- »nd Zkhukrcchncr von
Schweinbcrg, wogen Fälschung ciner öf-
fentlichen Urk""de und Rechncrsnntreuc z»r
Vcihandlung- Den Vorsitz führte Hr. Hof-
gcrichtSrath Ahles, die Staatsbchörde war
durch dcn großh. Staatsanwalt v. Frey-
dorf vertretcn, die Verthcidigung von
Obcrgerichtsadvokat ün. Bcrth-eau ge-
flihrt. I. I. Kuenzig, wclcher schon scit
längeren Jahren di'e Stelle eines Gemein-