DOI Kapitel:
Juni
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0629
Heidetberger Tagblatt.
M > <«
Mkint, Monlog» °^z-n°mmen, täg-
lich. Prei« mit llnikrh«liu"g«blait vierlel.
jährlich »>> 'e-
Samstag, 23. Zuni
JnscrtionSgebühren sür bie zs».„.
titzcile oder deren Ranm wcrd^n Ä«
brrkchnct. "»--rr.
18SS
Cinla-ung zum Abonnement.
Auf das im Verlagc der unterzetchneten Buchhandlung täglich — Montaqs ausgcnommen — erschemende
Heidewerger Tagblatt nebst wöchentlich dreimaligem Unterhaltungsblatt,
Abonnemciitspreis plcrtklzahrllch Zg ^ „iit Postausschlaq 54 kr.. Jnsertionsgcblihrci, für die Zspaltiqe Pctitzeile 2 kr
laden wir znr Bestellung fiir das 3. Quartal 1859 hterdu?ch etn. . ^ .
Das Hcidclberger Dagblatt wtrd nebcn dcr schlcuntgsten Mttthcilung aller dte htesige Stadt und Gegend berührende
Ereigntsse cinc gedrangte, zedoch vollständige Uebcrsicht aller wichttgcn Dagcsbegebcnhetten cnthal-
ten, und jeder wurvigen Bcsprcchung localcr und Gcmcindcvcrhältnisse gcrne cincn Platz elnräumcn. Ermnntert durch die
rege Thcilnahme , c a)e nnscr Uirtkrnehmen gcfundcn, wcrden wtr tn Verbtndung mtt tüchtigcn Mitarbritern fortfahrcn un-
sere Lcscr ^ ci,e leitcndcn Artikeln und übersichtltchen Rückbltckcn mtt dcm Gange der polittschcn Entwtcklung bekannt
ju crhaltcn ^"bNttlch bcmüht scin, dte Berichte vom Kri eg s sch a u pl atz, mögltchst schnell und übersichtltch
zu r'rmgc - „ aucryochsten Ordres; Auszüge aus dem Regicrungsblatt und dcm Central-Verordnuiigsblatt; alle Anord-
Behörden von allgemcinem Jntcrcsse; süe auf das öffcntltche, comincrcielle und sociale Leben
^ z E,n b jeder Art werden in unscrcm Tagblatte etne Stelle finden.
b-labnanb- n ^mnal wöchentllch erschcincndes Unterhaltunasblatt. wl'rd anztehcnde Erzählungen, Rovellcn und Sktzzcn,
knii. -an N. - ^ Semcinnützige Aufsätze, Literaturbcrichte und Kritiken, sowie Räthscl, Charadcn, Anccdotcn u. s. w. tn sorg-
samger Auswahl unsern Lesern mitthcilen.
Aiiüw/i I"^' beginnt ein neues Abonncment, dte Bestelluiigcn btttet man mögltchst bald aufgebcn zu wollen.
^uvmartige bklieben sich bet dem zunächst gclegenen Postamte odcr den betrcffeiiden Postbotcn zu abonnircn.
Heidelberg tm Junt 1859.
Adolph Emmerling,
Verlag«-Buchhandlung und Buchdruckeret.
Telegramme
Berlin, 22. Junt. Die ,.Preuß. Ztg."
sagt hcute in threm Leitartikcl u. A.: Die
Armee der Franco-Sarden bewegt slch nahe
an den Gränzen Dcutschlands. ' Die preu-
ßische Rcgterung hat wiederholt erklärt,
daß ste dte Sichcrung Deutschlands ihrer
Sorge anvertraut cr.achte. Der italienische
Konflikt ntmmt immer größere Dtmensionen
an. England und Rußland rüstcn in
großem Maßstab. Die preußische Re-
gterung würdc threr Pflicht und dcm
Sinne dcr Nation untreu werden, wenn
sie verzichtete, dem Geiste gemäß zu han-
deln, wodurch Preußen groß gewordcn.
Preußen, stei von jedcr Vcrpflichtung,
aehorcht nur den Verpflichtungen, welche
der iniierstcn Natur se.ner Staatsmtercffen
-Ntsprinqcn. Bald wird es sich zeigen,
°b Präißens Initlat've m-t
wendigem Nachdruck VVN den deutschen
Staaten unterstützt wird. Dtt prcußische
Politik stcht fcsts Wer derselben Hmdcr-
nisse in den Wcg tegt, möge bedcnkcn, daß
er den Gegnern des Vaterlandks Dienste
leistet! . .
Bcrn, 22. Juni. Oesterrcichlschcs
Militär errichtet Delegraphenlinien
zwischen Landeck und Botzen. — Fünf-
tausend Oesterreichcr aus italicnischen
^eczimentern werdkN vurch Tyrol zu-
rückbefördert.- 2000 davon sind bcreits
in Mals angelangt; 3000 werden er-
wartet.
Bern, 23. Jnni. Nach Turiner Be-
richten hat ein von Rom gegen Perugia
geschicktes Fremdeiiregl'nient (Schwctzer)
die von geringer Zahl, abcr lcbhaft ver-
thcidigte Stadt nach drci'stlindigem Kampfe
genommcn, dcr Plünderung übergcben,
Frauen rind Wehrlose getödtet und den
Belagerungszustand proklamirt. — Das
Divi'sionskommando im Kanton Tessin ist
bis auf eine Brigade, welche noch
dort bleibt, entlaffcn.
London, 23. Juni. Durch einen Ne-
gierungsbefehl sind die Marine-Rü-
stungen in Portsmouth eingcstellt.
Vom Kriegsschauplatz.
Verona, 14. Juni. Verona nnd seine
Umgcbungcn nehmcn von Tag zu Tag ein
kricgerischereö Anschen an. Die
Ausrüstung seiner Maiiern nnd sciner zahl-
rcichen Forts, die, auf dcn Anhöhcn längs
dem linken und in der Ebene längs dem
rcchten Ufer der Etsch sich hmzieh'end, es
als die Stützpnnkte cines wohlangelegten,
weitumfaffcnden vcrschanzten Lagcrs'um-
geben, schreitct mit Energie „nd Umsicht
vorwärts. So ungcthkilt die Ansicht in
der Armee war, daß es eine Unmög-
lichkeit sei, im Faüe eines maffenhaf-
tcn Vorstrebens des Fcindes den Tcsstn
und den obercn Po zu halten, so ein-
stimmig ist das Urtheil ihrer Fachmänner
darüber, daß Verona im Vereine mit
Manttia andererseits dem Feinde die Un-
möglichkci't rntgegcnsetzen, einen Schritt
übcr sic weiter auf vsterreichisches Gebiet
zu thim, während ste der neuerstarkten
östcrreichl'schcn Armee — man wird bald
sagen können: den Armeen — alle Vor-
theile einer kräftigcn und unwidersteblichen
Offensive bicten. Jm Jahre 1848 war
Verona das italienische Ocsterrkich. Von
Verona aus, währcnd bis fast immittel-
bar hcran an seine Mauern die Spada
d'Ztalia und der Löwe von Sanct Mar-
cus herrschten und dic Rcpolution ihr
sicgcndes Hanpt erhoben hielt, schlug Ra-
dctzky die Schlachtcn von Mortara und
Novara, croberte er Venedig zurück und
restituirte er die Jntegrität Oesterreichs.
Und damals hattc cs eben nur diese Mau-
ern und nicht jenen herrschenden Kranz
von mächtigen F°l-ts, die es heute zu
mindestens doppclter Stärke erheben. —
Dic Konzcntratt'on der Armee in ihren
nenei, Posit'oncn nimint ihren geregelten
Fortqang. Sett gestern bercits lagert die
Annce-Gcschütz-Reserve (Armee- Reserve-
ArtiUerl'cpark) außcrhalb dcr Mauern Ve-
rona's auf dem großcn Ererzierplatze vor
der Porta nuova. Der Kaiser, nachdem
cr heutc zu wiederholtcm Male den Ver-
wundeten im Garnisons-Hauptspital und
M > <«
Mkint, Monlog» °^z-n°mmen, täg-
lich. Prei« mit llnikrh«liu"g«blait vierlel.
jährlich »>> 'e-
Samstag, 23. Zuni
JnscrtionSgebühren sür bie zs».„.
titzcile oder deren Ranm wcrd^n Ä«
brrkchnct. "»--rr.
18SS
Cinla-ung zum Abonnement.
Auf das im Verlagc der unterzetchneten Buchhandlung täglich — Montaqs ausgcnommen — erschemende
Heidewerger Tagblatt nebst wöchentlich dreimaligem Unterhaltungsblatt,
Abonnemciitspreis plcrtklzahrllch Zg ^ „iit Postausschlaq 54 kr.. Jnsertionsgcblihrci, für die Zspaltiqe Pctitzeile 2 kr
laden wir znr Bestellung fiir das 3. Quartal 1859 hterdu?ch etn. . ^ .
Das Hcidclberger Dagblatt wtrd nebcn dcr schlcuntgsten Mttthcilung aller dte htesige Stadt und Gegend berührende
Ereigntsse cinc gedrangte, zedoch vollständige Uebcrsicht aller wichttgcn Dagcsbegebcnhetten cnthal-
ten, und jeder wurvigen Bcsprcchung localcr und Gcmcindcvcrhältnisse gcrne cincn Platz elnräumcn. Ermnntert durch die
rege Thcilnahme , c a)e nnscr Uirtkrnehmen gcfundcn, wcrden wtr tn Verbtndung mtt tüchtigcn Mitarbritern fortfahrcn un-
sere Lcscr ^ ci,e leitcndcn Artikeln und übersichtltchen Rückbltckcn mtt dcm Gange der polittschcn Entwtcklung bekannt
ju crhaltcn ^"bNttlch bcmüht scin, dte Berichte vom Kri eg s sch a u pl atz, mögltchst schnell und übersichtltch
zu r'rmgc - „ aucryochsten Ordres; Auszüge aus dem Regicrungsblatt und dcm Central-Verordnuiigsblatt; alle Anord-
Behörden von allgemcinem Jntcrcsse; süe auf das öffcntltche, comincrcielle und sociale Leben
^ z E,n b jeder Art werden in unscrcm Tagblatte etne Stelle finden.
b-labnanb- n ^mnal wöchentllch erschcincndes Unterhaltunasblatt. wl'rd anztehcnde Erzählungen, Rovellcn und Sktzzcn,
knii. -an N. - ^ Semcinnützige Aufsätze, Literaturbcrichte und Kritiken, sowie Räthscl, Charadcn, Anccdotcn u. s. w. tn sorg-
samger Auswahl unsern Lesern mitthcilen.
Aiiüw/i I"^' beginnt ein neues Abonncment, dte Bestelluiigcn btttet man mögltchst bald aufgebcn zu wollen.
^uvmartige bklieben sich bet dem zunächst gclegenen Postamte odcr den betrcffeiiden Postbotcn zu abonnircn.
Heidelberg tm Junt 1859.
Adolph Emmerling,
Verlag«-Buchhandlung und Buchdruckeret.
Telegramme
Berlin, 22. Junt. Die ,.Preuß. Ztg."
sagt hcute in threm Leitartikcl u. A.: Die
Armee der Franco-Sarden bewegt slch nahe
an den Gränzen Dcutschlands. ' Die preu-
ßische Rcgterung hat wiederholt erklärt,
daß ste dte Sichcrung Deutschlands ihrer
Sorge anvertraut cr.achte. Der italienische
Konflikt ntmmt immer größere Dtmensionen
an. England und Rußland rüstcn in
großem Maßstab. Die preußische Re-
gterung würdc threr Pflicht und dcm
Sinne dcr Nation untreu werden, wenn
sie verzichtete, dem Geiste gemäß zu han-
deln, wodurch Preußen groß gewordcn.
Preußen, stei von jedcr Vcrpflichtung,
aehorcht nur den Verpflichtungen, welche
der iniierstcn Natur se.ner Staatsmtercffen
-Ntsprinqcn. Bald wird es sich zeigen,
°b Präißens Initlat've m-t
wendigem Nachdruck VVN den deutschen
Staaten unterstützt wird. Dtt prcußische
Politik stcht fcsts Wer derselben Hmdcr-
nisse in den Wcg tegt, möge bedcnkcn, daß
er den Gegnern des Vaterlandks Dienste
leistet! . .
Bcrn, 22. Juni. Oesterrcichlschcs
Militär errichtet Delegraphenlinien
zwischen Landeck und Botzen. — Fünf-
tausend Oesterreichcr aus italicnischen
^eczimentern werdkN vurch Tyrol zu-
rückbefördert.- 2000 davon sind bcreits
in Mals angelangt; 3000 werden er-
wartet.
Bern, 23. Jnni. Nach Turiner Be-
richten hat ein von Rom gegen Perugia
geschicktes Fremdeiiregl'nient (Schwctzer)
die von geringer Zahl, abcr lcbhaft ver-
thcidigte Stadt nach drci'stlindigem Kampfe
genommcn, dcr Plünderung übergcben,
Frauen rind Wehrlose getödtet und den
Belagerungszustand proklamirt. — Das
Divi'sionskommando im Kanton Tessin ist
bis auf eine Brigade, welche noch
dort bleibt, entlaffcn.
London, 23. Juni. Durch einen Ne-
gierungsbefehl sind die Marine-Rü-
stungen in Portsmouth eingcstellt.
Vom Kriegsschauplatz.
Verona, 14. Juni. Verona nnd seine
Umgcbungcn nehmcn von Tag zu Tag ein
kricgerischereö Anschen an. Die
Ausrüstung seiner Maiiern nnd sciner zahl-
rcichen Forts, die, auf dcn Anhöhcn längs
dem linken und in der Ebene längs dem
rcchten Ufer der Etsch sich hmzieh'end, es
als die Stützpnnkte cines wohlangelegten,
weitumfaffcnden vcrschanzten Lagcrs'um-
geben, schreitct mit Energie „nd Umsicht
vorwärts. So ungcthkilt die Ansicht in
der Armee war, daß es eine Unmög-
lichkeit sei, im Faüe eines maffenhaf-
tcn Vorstrebens des Fcindes den Tcsstn
und den obercn Po zu halten, so ein-
stimmig ist das Urtheil ihrer Fachmänner
darüber, daß Verona im Vereine mit
Manttia andererseits dem Feinde die Un-
möglichkci't rntgegcnsetzen, einen Schritt
übcr sic weiter auf vsterreichisches Gebiet
zu thim, während ste der neuerstarkten
östcrreichl'schcn Armee — man wird bald
sagen können: den Armeen — alle Vor-
theile einer kräftigcn und unwidersteblichen
Offensive bicten. Jm Jahre 1848 war
Verona das italienische Ocsterrkich. Von
Verona aus, währcnd bis fast immittel-
bar hcran an seine Mauern die Spada
d'Ztalia und der Löwe von Sanct Mar-
cus herrschten und dic Rcpolution ihr
sicgcndes Hanpt erhoben hielt, schlug Ra-
dctzky die Schlachtcn von Mortara und
Novara, croberte er Venedig zurück und
restituirte er die Jntegrität Oesterreichs.
Und damals hattc cs eben nur diese Mau-
ern und nicht jenen herrschenden Kranz
von mächtigen F°l-ts, die es heute zu
mindestens doppclter Stärke erheben. —
Dic Konzcntratt'on der Armee in ihren
nenei, Posit'oncn nimint ihren geregelten
Fortqang. Sett gestern bercits lagert die
Annce-Gcschütz-Reserve (Armee- Reserve-
ArtiUerl'cpark) außcrhalb dcr Mauern Ve-
rona's auf dem großcn Ererzierplatze vor
der Porta nuova. Der Kaiser, nachdem
cr heutc zu wiederholtcm Male den Ver-
wundeten im Garnisons-Hauptspital und