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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0273

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Heidelderger Tagblatt.

M.' F-reitag, 11. März

jährlich '

Jnftrtimsgkbuhrri, fur dic 3sPa,ti„e Pe-
titteilr °her deren Ruum wrrdrn Mt,
bercchnct.

18SS.

Telegr. Depesche d. ^ Dl

Berlin 0 M.r«. Naci, c.ncr An-

sprache dcs'Fürstc» von HobcnzoUcrn cr-

öffnctc dcr Fin mü'.stcr dcm Han,c cr

Abqcordnctcn rst ^"'7 Mo-

^ ...trndc Ptcrdcankaufc

N-itt^ 'n./lchc a"f cinc dcträchtliche

stc qchao , ^.cß^,» Dic Rcqicrunc;

rcqicrnnqcn cincn Antraq aus c.n allqc-

mcincs Pfcrdcaussuhrvcrbot qcstcllt, dcm
allc Rcqicrnnqcn bc.qcstimn.t huitcn, bis
auf Lnrcinbnrq, desscu Erklärunq. noch
ausstchc. Von morgcn au lrctc kas Vcr-
bot an allcn Gi änzcn in Kraft.— Hierauf
rrhcbk sich dcr Mlnistcr dcö Auswärtigcn
und macht folgcnde Mitthcilung: Jnmit-
tcn lonstigcr Aufregunq habc dic prcußifchc
Volksvcnrctunq eincHaltunq bewahrt, dic
dcn Dank dcr Rcgicrung und dcs s'andcs
verdicne. Sic bicte cin bcredtcs Zcnqniß
für den politifchcn Takt dcr Vcrsamm-
lung und cin Pfand dcs Vcrtraucns für
die Rcgicrunq. Es sei nunnichr dcr Au-
gcnblick gckoinmcn, in aUqcmcincn Zügcn
dic Haltung der Rcqicrunq darzulcgen.
Dic hcrrichcnden Besorqniffc bcruhten nicht
auf cinzclncn fcharf ausqeprägtcn Fraqen,
sondcrn anf ticfcr Vcrstimniuug zwischcn
kluzclncn Staaicn. DieRcqicrung sci
keincn Augcnblick darübcr zwci-
felhaft, dcn Vcrtpägcn gcbüh
rcndc Achtung z„ verschaffcn.
Dicß crstrcbc sic mit allcn V,ittcln. I»
qünstigcr bagc, nach bcidcn Scitcn hin,
könne ssc mit voUcr bliibkfangcnhkit auf-
trctcn, unv wcrdc daiin durcb dic Be-
luuhunqcn vcs bcfrcundcir» Enqlanrs un-
terstützt.

Die bishcrigc maßige Hognnng auf Er-
folq habc sich 'U dm I.tzicn Taqcn gc-
siciqert. Dic Ncqnrunq N'crdr numalo
ihrcs kcutschcn Bcrnfcs vcrgcffcn u»d sci
sich bcwußt, daß ihc. Politik cinc naiionale
scin müssc. Jcd.s nationalc Zntrrcss.,
dic Unabhangigkcit unh Ehrc dcs gcmcin-
saincn Vatcrlandcs fändcn in Prcnßc»
einc wai'snc Vcrrrctnnq. Fiir dicse höcki-
ste» Gütcr sei das Gcwicht dcr qanzcn
Krafr cinzusctzen. So .ms dic Ausglcichunq
dcr bcstch.iidcn Tiffcrcnzrn brdackit, wußke
sich dic Rcqicrunq '» vollcr Ucbcrcinstim
munq mit dcm s'and und drr Volksvci
treiiinq. Jn dicscm L.wußisrin srhc sic
ruhig dcr Zukiinlt cnlgcqcn. 2Üas auch
koinnicn mögc, man wcrdc das alte Prcu-
ßcn sind.n^ dcn Vicq vcrfolgcnd, dcn die

göttlichc Vorsehiing mit sichtbarer Hand
anqcwicscn habc. — Diesc Rcde dcs Mi-
nistcrs, welchc hicr nur schr kurz skizzirt
ist, wurdc von dcr Vcrsammlunq beson-
ders bci dcr wicdcrholtcn Erwähnunq dcs
dcutschc» Standpunktes mit lcbhaftcm Bei-
fall bcglcitct. Dcr Vorsitzcndc, Graf
Schwcrin, sprach untcr^starkcr Be-
konunq dcs deutsch-nationalcn Momentcs
dic Zustiinmimq dcs Hauscs auS, woranf
sich das ganzc Haus erhob.

D eutschland.

Karlsruhe, 7. März. Die i.'iefcrung
des Gitterwcrks zur fcstcn Brückc über
dcn Rhcin bci Kchl ,st heukc der rühm-
lichst bckanntcn Anstalt dcs Hcrrn Bcn-
kiser in Psorzhcim zugesprochcn wordcn.
Es trug dicsclbc hicrbci, in gcrcchter Wür-
digung ihrer gcdicgencn Lcistnngcn, den
Prcis übcr mchrcrc mitbkwkrbki.de Fran-
zoscn davvn, trotzdcm diesclbcn billiqcre
Prcise stclltcn und auch stcllcn konntcn
aus Grund dcs Umstandcs, daß die fran-
zösischc Rcgicrung ihncn Nückvergütung
dcs Zolles gcwahrt hatte, indcm selbc dic
Brüüc als zum Auslanbegchörig bctrachtct.

Mannhcim, 8. März. DicSitzungcn
dcs S chw »r g c r i ch ts für's 1. Vicrtcl
dieseö Jahrcs beginncn am 28. d. M.

Mannkcim, 6. März. Der schon
bci Schluß der lctzten Woche etwas fühl-
bare Druck im Prodiiftcngcschäft hat sich
,m Laufc dicscr Wochc noch weitcr aus-
gcbildct, und das Gcschäft ist, Gcrstc und
Hafcr ausqcnommcn, zicmltch crlghmt.
Bci allc Tcm crhält sich tas Gcschäft
iii guicr Mnnung, und cs hat sich bc
zugiich dcr Nolirungcn nick'tS qcändcrk.
Tic Anichaßunqcn in wüiticmbciqischcr
Gcrstr si„d noch inimcr schr namhaft und
qeich.kcn mir solch.m Eifcr, daß cs nick't
wuiidcrn darf, wcnn dic mit dcn faktisch
"achgcwicscncn Bcständcn in kcincm Vcr-
hällnissc st.hcndcn Prcisc riurn ausgcdchn-
icrcn Erpori verhindcrn und qcradczu un-
möqlich inachcn. Wcize» vcrmag sich dcr
Vcrnachlässignug „icht zu riitzichri, und
rcflcktirt nichi. Rogqcn nitbt hmlanglich
bcgchrt, u», die. Ausordcruuqcu z„ richt-
fcrtigen. Gcrste in sck'öncr wiißc, Waarc
bclicbt und im Ganzcn lcbhast vcrkchrcnd
crhalt sich tm Erport. ?cr Vcikch, in
Haicr war schlicßl'ch dcr Woche cin schr
rcqcr und cs macht sich einc steigcndc
^Tcndcnz bcmrrklich. Zu noiircn sind:

Weizen 9'/« —10 fl., Rogge,, 711/ g
Gcrstc 8'/, fl. bczahlt, Allcs p„ loo Kilo'
Hafcr V, fl> per Ctr., Rübvl stark
offcrirt und zu 27'/,— '/, fl. oh„e F„ß
crhältlich, Lcinöl 21s4—fl., Mohnöl
44 fl. per Ctr., RapSsaat ohnc Gcschäft.
noinincll 19'/z fl., Klccsaat wcnigcr lcb-
hafl bcgchrt, prima 31 fl., altes 30 fl.,
Hülsenfrüchkcpreisschwankcnd.durchschnitt-
lich: Erbscu 14 fl., Linscn 14-15 fl.,
Bohnen 15—16 fl. pcr 100 Kilo.

Dnrmstadt, 8. März. Eine Vcr-
ordnung dcs Miiiistcriums dcr Finanzen
vom 7. d. macht bckannt, untcr Hinwci-
sunq auf die im 8 1 dcs 3. Theilcs der
Zollordnung vom 7. März 1838 ange-
drohtcn Strafcn, daß dic Ausfuhr von
Pferdcn übcr die Gränzen des Zoll-
vercinsgcbictcs bis auf Wcitcrcs vcr-
botcn ist.

Wicsbadcn, 7. März. Rach dcm
iikiikstcn Verordnungsblatt ist mit Rück-
sicht anf dic obwaltcnden Vcrhältnisse die
Aussuhr von Pferdcn, welchc zum
Transport über die äußeie Gränzc des
Zoüvcreins bestiinint sind, biS auf weitere
Vcrfügung untcrsagt wordcn.

Bicbrich, I.März. Es bcstätiqt sich,
daß scit Kurzcm ein holländischcs
Wcrbe-Bureau hier ctablirt ist. Das
Personal bcsteht aus eincm Stabsoffizier,
cincin Arztc und cincm Sergcantcn. Das
Gcschäft soll gut qchen. (Mtlrh. Z.)

Münchcn, 6. März. Die allgcmcink
Meinung spricht sich hcute dahin aus,
wie schr jcnc Stimmcu Rcckit hattcn,
wclchc dic jctzt .erqanqcnc Maßrcqfl dcs

Pscrdcausfuhrvcrbvts, als cinc politi,chc,
vom Bundcstaqe in Frankfurt, n>ck>t als
cine incrkantilc von dcn Zollvcrcinsrcqic-
nmqcn crlasscn wisscn wolltcn. Mair
dcuict den Erltiß als cmc bcabsichtiqte
Ncu«ralitätspoli,ik/da sie von dcr äußern
Zollqränzc im Allgcmcinen handclt und
zwischcn dcutsckicm "»d ans,ä„visch„n
„Ausland"-kcincn tlntcrfchicd macht. Die
Erwariunq»» si"v "'W durch di'c gc-
schkbcnc Publikation bei Wcitcm "icht
crfülit. So scbr man erfreut ist, daß d.e
i'icicrung von Pferdcn an dcn drohcnden
Wcstcn »ihibirt ist, ebcn so schr bcklagt
man dic Abiondcrung von Ocstcrrcich,
wclckics zwar po» dcm AuSfuhrvcrbot
sck'wcrlich hart wird bctroffcn Wcrdcn,
rcin abcr sür riickhaltloscs und osscnkun-
rigcs Auschiikßen alle Spmpathieen zuge-
wandt sind.
 
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