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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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April
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0401

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Keidelberger Tagl'lalt.

^ NSSlSL«»-«: 18S».

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Deutfchia»

Karlsruhe, 15. Apr.l.

d.

Aie wir

>. i. 7«7Än

'cn Zwcck hat, von

u. s. w. unnnttelbar

hier

lverdcn, welchc

ans mi't Konstanz ^ Ebcnso wird eine
verkchrcn zu »o F„,burq durch das
^lcgraph"' ^ Donaueschinqen i» nächster

Handschuhsheim, 16. April.
Hcutc ftüh starb dahier nach kurzcm
Krankcnlagcr Herr Uhde. Jm kräftigsten
Manncsalter nnterlag er dem Nervenfiebcr,
von dcm er trotz aller angewandten ärzt-
lichen Hülfe nicht gerettet werden konnte.

Mannheim, 14. April. Dic vor-
gestrige Vcrsteigerung der fürstlich von
Metternich'schcn Weine auf Schloß Io-
hannisberg im Nheingau war überaus
zahlrcich bcsucht, und Handelslcuke und
Wirthe aus l!ondon, Paris, Berlin, Ham-
burg, Köln, Mainz, Mannhcim rc. anwe.
fend. Es kamcn 65 Faß I857r Schloß-
wcin nnter den Hammer und wnrdrn ea.
152,000 fl. erlöst. Der qeringste Erlös
für Nr. 1 600 Maas betrug 1305 fl.,
und der höchste Preis, welcher erziclt
wurde, bestand für ein Täßchcn Nr. 65
von 298 Maas in 5050 fl.

Ans dcr Diözese Freibura, ven
10. April. Die Regierung von Baselstadt
wiU auf Staatskosten die dortige katho-
lische St. Klara-Kirche umbauen und ver-
größern, die innere Einrichtung aber, Al
täre, Orgel w. dcn in Basel wohnenden
Katholikcn übcrlasscn. Da dicse nun gro
ßentheils unvcrmögend sind unv dcr viencn
dcn Klassc angehörcn, so hat das crzbischöfl
Ordinariat in Frciburg die Angehörigen der
Diözesc zu freiwilligen Beiträgcn aufgc.
fordcrt.

Zr.,„kfur1. 13. April. Ein hiesige
Getreidkhändlcr ist mit einer Passivsumme
von 50,000 fl. flüchtiq qcwordcn. Dcr
selbe hat dem Vcrnehmen nach viele falsche
Wechftl in Umlanf gefttzt.

^rankfurt, 15. April. Der gestern
telegraphisch signalisirteArtikcl des,,Drcs-
dner Jvurnals" betreffs des Congrcsses
lantet im Original lange „,'cht so concis,
Aie in der Fassung des Tclcgramms.

hcißt nämlich u. A.: ,,Es hankclt sich

dieftm Augenblicke, wcnn wir recht
' '"errichtrt sind, vorzugsweise darum, ob

der neuestc von Frankrcich ausgegangcne
und anderseitig unterstützte Gegenvorschlag,
wvnach dcr Congrcß baldigst (dem Vcr-
nehmen nach 23. April) zusammentreten
und imt dcm Beschluß der allgemeinen
Entwastnung seine Thätigkeit beginnen
soll, Annahme findcn wird. (Die bis-
herigen Vvrschläge Ocsterreichs hielten
die vorgängige Entwassnung fest). Dic
Wahl von Karlsruhe als Sitz des Con-
gresscs ist cventnell als scststchend ;n be-
trachten."

München. 13. April. Zum Justiz-
minister wurde der bisherige Avpcllations-
gerichtsdircktor von Aschaffcnburg, Frbr.
v. Mulzer ernannt.

Berlin, 12. April. Die Steüung
Oesterreichs in Oberitalicn wird in stra-
tegischcr Bezichnng von sehr namhaftcn
Militärpersonen für eine so feste und ge-
sicherte erachtet, daß man Oestcrreich auch
für den Faü, daß französischc Streitkräfte
dke Sardinier unterstützen sollten, seinen
Gegncrn sür vollkommen gewachsenhält. In
dieser Dezikhung hegt man hier vorläusig
kcine Besorgnisse. Das Festungsviereck:
Mantua, Veron«, Peschiera und Legnano,
wird als von dcr höchsten Bedeutnng und
von unschätzbarem Vortheil für Oesterreich
gerühmt.

Berlin, 15. April. Das imNovem-
ber v. I. ausgesprochcne Verbot des De-
bits der in Bern erschl'enenen Zeitung
„Der Bund" ist wieder aufgehoben worden.

Berlin, 13. April. Gegen Pröfessor
vr. Hengstenberg ist wegen sciner
gegen den Oberkirchenrath gerichteten Pro-
tkstation ein amtliches Vcrfahren einge-
lcitet; auch heißt es, daß der Staatsan-
walt die Sache i'n die Hand genommen hat.

Wien, 11. April. Die Kreditanstalt
hat in der heutigen Generalversammlung
ihren Gcschäftsbcricht für 1858 veröffent-
lichr. Als Reingewinn erscheinen ander-t«
halb Millionen, die Divl'dende beträgt
zwei Prozent. Leider figuriren un'ter dcn
Aktiven der Anstalt beiuahe 42 Millionen
in Staatspapiercn und Aktien zum Kourse
vom 31. Dez. 1858. Es dürfte daher
interessiren, dcn Stand von damals und
heute bei einigen der wichtigstcn Pavierc
die im Besitz der Kreditanstalt si„d, neben
einandcr zu ftellcn: Funsproz. Metalliaucs
am 31. Dcz. 84, heutc 70,20; 4'/, proz.
Mctall. 75,50 — 61,50; vicrproz. Metall
67 — 56; Nationalanlehen: 84,90 -

74,50; Looftvon 1854: 114,50— mz 50-
Llopdaktien: 88 - 77; Baukaktien 998
- 828; Nordbahn: 175,10 — 159'20 -
Pardubitz-Reichcnberg: 181—143. ' '

Wien, 12. April. Die für den Bau
der gemcinschaftlichen protestanischen
Haupt- und Unterrealschule in
Wien subskribi'rten Beiträge belaufen sich
bis 7. April auf 114,776 fl.

Wien, 14. April. Es war an Oester-
rcich, den letzten Zug zu machen, der den
Frieden retten könnte. Es hat einen Schritt
gcthan, dcr scine Absichten ganz Europa
'enthüllen muß. Es hat die allgemeine Ent-
waffnung von ganz Europa vor dem Ein-
tritt in den Kongreß vorgeschlaaen.ß: und

ist bereit, selbst mitEinstellung der Rüstun-
gen zu beginnen, aber allein darf es nicht
bleiben; alle andcren Staaten müffen mit
ihm gleichen Schritt halten. Kann man
lopaler, kann man offener und redlicher
handeln 'k Wir glauben, daß damit sede
Illusion schwinden, daß damit jeder Vor-
wurt fallcn muß, den man biSher Oester-
reich noch machen zn können glaubte. An
Frankreich ist es nun, sich zu erklären.
Durch eincn inännlichen und geraden Schritt
Oesterrcichs ist jede spanische Wand hin-
weggezvgen wordcn, hintcr welche man
Nch stecken konntc; die Bauern, welcke
man vorschob, sind aufgervllt; der König
selbst steht im Schach. Will Frankreick
den Frieden, so braucht es nur Ia z»
sagen, und ganz Europa legt di'e Waffcn
ausdcrHand; es beginnt her Friede.
Wollte Frankreich Äusflüchte suchc», s»

Würde es sich ,'n den Angcn Europa's als

Friedcnsstörer proklamiren. Wir hossen,
es werde der Stiinmc seincs Volkcs und
der von ganz Europa Gchör geben.

(Ocstcrr. Ztg.)

F r a n k r e i ch.

Paris, 12- Apn'l. Man hat schon
mehrfach m deutschen Blättern die Mcl-
dunq gefundcn, der kaiserliche Prinz sei
taubstumni. Hwr hat man noch nie etwas
von einem so schweren Uebel gehört, und
man wird zugebest, daß cs doch Leute
genug g'bt, welche ein'bcsti'mintcs Jnteresse
dabei hätten, wenn die Sache begründet
wäre, sic möglichst zu verbreiten. Einzig
,,,, Zntercsse der Wahrheit kann ich auf
das Bcstimmteste versichern, daß der drei-
jährige Svhn Napoleons III. weder taub-
stumm, noch sonst in irgend einer anderen
 
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