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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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April
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0421

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Heidelberaer Tagblatt.

»«.

iährlich 3« 'r.

Sonntag, 2L. Aprtt

JnsMionsgkbiihren sür dic zsp«r,j..

. 18SS.

Karlsruhe,22.April. Vcrmogc Hvch-
ßcr Entschl.cßung Srincr Kömgl,Hohett
drs Großherzoas aus großh'Staats-

rninisterium vom 20. d. M-, Nr. , wrrd
folgender ^

Slnfrus

rrlaffen: ^ ,

sdür dcn Fall einer Mobilmachung dcs
aroüh Armeckorps ist eine Anzahl im
Fricdcn vakant gehaltcner Offiziersstellen
zu besctzen-

Dicjcnigen jungcn Männer, welche mit
Llussicht auf Ofsiziersbeförde-
rung untcr die Fahncn treten wollen,
wcrdcn aufgefordert, sich svfort bci dem
Kriegsministerium zu melden.

Erforderniffe sind: Militärdicnsttaug-
lichkeit, wiffenschaftliche Dildung, die nö-
thigen Eigenschaften für denOffizicrsstand,
Altcr zwischcn 19 und 27 Jahren.

Dcn sich Anmcldenden werden für den
Fall der Einberufung bci dcm Zugang cin
Eqnipirungsgeld von 100 fl. und die Be-
züge eincs Portepeefähnrichs zngkwicscn
werdcn; bci der Beförderung zum Offizier
crhalten dieselben weitcre 200 fl. Equipl-
rungsgeld; für dcn Fall eincr im Dienst
rrlittkncn llntauglichkeit wird dcnselben
rinc entsprcchende Pcnsion bcwilligt und
bei dem Austritt aus dem Armeekorps
wegen Demvbilisirung eine Jahresgage
als Wartgeld angewiescn werden.

Bei der Beförderung zum Offizicr wird
Befähigung, Alter und Zcit dcr Verwcn-
dung besonders in Berücksichtigung gezvgen
werden.

Den schon Angestellten wird der Nück-
tritt in ihre Dienstvcrhältnisse zugesichcrt
und soü dcnselbcn, wie auch dcn künftig
den Staatsdicnst Trctenden die Mili-

"Aung -uch s°B iu Rüchlch- g°I°g-u
werden. .

Die Einberufung soü liach
des Bedarfs u„d 'dcr Vcrhaltnlsse erfol.
gcn; es ist jedvch auch ^"8" ^

tritt gestattet. Dic Anmeldcnden habcn

daher in ihrcr Eingabe an das Knegs-
ministerium übcr Fvlgendes Auskunft zu
ertheilen: Vor- und Zuname; Alter; der-
maliger Wohnort; Stand oder höhere
Lehranstalten, welche sie znr Zeit besuchen
oder besucht haben; Waffe, zu welcher sie
eingetheilt zu werden wünschen; und ob
sie um sofortige Einberufung nachsuchen

odcr erst bei eintretcndcm wirklichcm Be-
darf.

Grvßh. bad. Kriegsministcriuin.

Ludwig

Telegra^hjs^x Depeschen

Berlin, 21. April. Unser Regierungs-
rgan, die „Preuß. Zeitung", kringt heute
eiuen wichtigen Leitartikel über die Si-
tuatlvn, in welchcm cs heißt: Die nn-
ausgcsetzten Bemühungcn der vermittelndcn
Machtc hätten bis jetzt dcn erwünschkcn
Erfolg nicht gehabt. Namentlich sci dic
Hofsnung auf das Zustandekommen eincs
Kongreffcs mchr „nd mchr geschwuudcn,
indcm die Entwaffnung dcr sich gegenübcr
stehcndcn Mächte uncrreichbar gcwcsen.
Dic prcußische Regicrung habc währcnddcr
Vcrniittlungsvcrsuche, zu welchcn Prcußen
als Mituutcrzcichncr der Wiencr Vcrträge,
und als eine init allen bethciligten Staatcn
befrenndcte Macht mitgcwirkt, keincn Au-
genblick diejenigen Pflichten außer Acht
gelaffcn, wclchc seinc Stcllung als deutsche
Bundcsmacht ihm aufcrlegc. Wohlbckaunt
mit dcm Zcitverlust, dcn die Organisation
des Bundes bei Hcrstcllung dcr Vcrthci-
digungsmittel nvthwcndig mit sich bringr,
habe die Negierung schon bisher svwohl
selbst vorsorgliche Vorschläge für dicscn
Zwcck gcmacht, als auch zq Einzelvor-
kchrungen bereitwilligst mitgcwirkt. Da
inzwischcn die Lagedcn ernstcsten Charakter
angcnommcn, halte die Rcgierung es nun-
mehr an der Zeit, dem deutschen Bundc
eine allgcmeine Maßrcgcl im Jntcrcsse
seiner Sichcrhcit vorzuschlagcn, und es
(Prcußcn) sci dicscm Vorschlage durch
Anordnung der Kriegsbereitschaft
dreier Armcckorps vorangegangen.
Diesc Kricgsbereitschaft der zur Bildung
dcs prenßischcn TundcS-Contingcntcs be-
stimmtcn Armcckorps, so wie dcr vom kön.
preußischcn Bundestagsgesandten alsbald
in dcr Biindesvcrsaminlung zu stcllende An-
trag auf gleiche Bereitschaft der
andercn B nnd es con ting et c hätten
lcdiglich cinen, dcm defensiven Cha-
rakter des Bundes entsprechenden Zwcck,
und es liegc ihncn jcde aggressive Bedeu-
tung fcrn. Dcnn Preußen halte nach wie
vor seine Stcllung als vermittelnde Macht
bci der Lösung der schwebenden Frage so-
mohl im eigcncn als im Zntcrcffe seincr
dcutschcn Buudcsgcnossen fest.

(Fr- 3-)

Paris, 21. April. Dic Diviüoncn
Bourbaki und Renault haf^BE
crhaltcn stch von Lpon aus qeacn dic
savoyischc Grcnzc in Bcwcgung setzen

(K. Z.) '

Paris, 21. April. Dic Patrie cnt-
hält nachstchcnde Angaben : Bis jctzt',st
nichts offizicll bestätigt, dvch ist gewiß,
daß der Gencral Lamarmora auf te-
lcgraphischem Wege das französische Ka-
binet unterrichtet hat, daß die östcrrei-
chischc Armee auf der Tessinlinie einc
bedcutungsvolle Bcwegung ausgcführt hat,
und er fürchte jedcn Augcnblick ange-
griffcn zu wcrden. Hcute war Minister-
rath untcr der Präsidcntschaft des Kaisers,
dcm die Prinzcn Jcrome Napolcon und
Napvleon beiwohntcn. (S. M.)

Paris, 22. April. Der Moniteur
ineldet: Oestcrreich hat dcn Vorschlägen
Englands, dic durch Frankreich, Rnß-
land und Prenßcn angcnommcn warcn,
nicbt zugcstimmt. Außerdcm scheint
es, daß das Cabinct von Wien rntschlvffcn
ist, einc dircktc Mittheilung an das Ca-
binet von Turin zu richten, um die Ent-
waffnung Sardinicns zu erlangcn. An-
gesichts diescr Thatsachen hat dcr Kaiser
bic Zusammenzichung mehrercr Divisionen
an der Gränze von Picmont befohlcn.

Turin, 21. April. Die „Opinionc"
sagt, die Mächte seicn über die allgcmci'ne
Entwaffnung einvcrstandcn. England und
Prcußcn vcrbürgten Ocstcrrcichs Zustim-
mung zu der Zulaffung Picmvnts «nd
der übrigcn italienischcn Staaten zn dem
Cvngreß. (Fr. 3 )

Turin, 21. April. (Ucbcr Paris.)
Drohcndc Bcwegnng dcr Ocster-
reicher an dcn Gränzen. ^'^cr-
waltung der lombardischcn Dahncn crhielt

die Weisung morgen am 22-die cm-
zustcllcn. Allc Masch'nc« sind nach Mai-
land zum Soldatentraiisport berufen.
Truppen find erwartct au der Straße
von Mailand an den Tcssin. Die,cn
Ab"nd war Ministerrath unter Vorfftz

^TuÄ^I' April. Heute ist eine

Ans?ordcrung Oesterreichs, zu

'cnttvaffnen, hier eingetroffcn. Die ^rist
für die Antwort ist drei Tage.

Deutschland.

MarlSruhe, 20. April. Sctnc Königliche Hohctt
dcrGroßher,! g habcn mtt allerhochster EntWeßung
aus großh. StaatSmtntstertum vom 14. d. M. aücr-
gnädigst geruht:
 
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