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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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April
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0409

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Heidelberger Tagblatl.

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^ K-id-lb--ü' 'O. April. Der be-
^^,n..,tcurcr, wclchcr sich sur cincn
»^!^dcr^<n>s.,ab, den Namen Master
und zulctzt ein hiesiqes Bankier-
La'u/ K u. Conip. unr 40 Pfund bctrog,
ioll gcfanal'ch h'kr eingebracht worden sein.

8Z. Schw-tzingen, 18. April. An
vem Dcnkmal des verewigten alemanischen
„Hcbel" wird gegenwärtig auf unserem
Friedhofe fleißig gearbeitet^ und-daffelbe
würde schon weiter vorgcschrittcn sein,
wcnn wir von besscrcm Wctter begünstigt
wären. — Die schöncn Gußarbeiten stchen
in verschloffenen Kisten verpackt aus dem
Rathhause. Die Fundamentirung ist vollen-
det, und wcnn der Hauptstein anlangt,
kann derselbe aufgestellt werden, so daß,
wie früher berichtet, die Einwcihung dieses
Dcnkmals am 10. Mai geschehen kann.
Wiewohl die Wittcrung sehr rauh und der
April dieses Jahr sein altes Recht behaup-
tct, indem er bald Sonnenschein, bald
Schnrc, Donncr, Hagel und Regen in
bunter Abwechslung bringt; so haben we-
der Blüthen noch Saaten bis jetzt gelittcn.

Mannhcim, 16. April. Dir Samm-
lungcn dcs verstorbenen Geistl. Raths und
Profeffors Rappenegger sind in den
letzten Tagen öffcntlicher Steigerung äus-
gesetzt gewesen. Die Münzsammlnng und
die mcistens von Ladrnburg und Oster-
burken herrührenden Altcrthümer sind sür
Se Kön. Hob. denGroßherzvg crstan-
den, Höchstwelcher diesclbcn wohl großcn-
theils für die ncu eingerlchtete Altcrthums-
haüe bestimmt hat.

B°n de.Ta«b».

Nachmittaq 5 Uhr schlug dcr Blitz m den
Thurm der katholischen Kirchc zu Gruns-
feld und zündete. Dcr Thurm dranntc
bis auf das fteinerne Gemäuer gänzltch
ab. Dabei sind sithxn Glocken cmge-
schmolzen und wurde das Langhaus durch
daS Löschen flark beschädigt. Scchs HäU"
ser, welche durch das Einstürzen des
Thurms in Brand gerathen warcn, flnd
gcrettet worden. Dcr abgebrannte Thurm
war von Holz gebaut und mit Schiefer
Hcdeckt, in der bädischcn Fcnerversicherung
sür 8000 fl. aufgcnommcn. Ein Menschen-

leben ist glücklicher Weise "icht zu Grund
gegangen. (K. Z.)

Aus Bad-n, 13. April. Dcr Herr
Präsident des großh. Ministeriums des
Jnnern hat untcrm 12. dem Herrn Erz-
bischof v. Vikari eröffnct, daß der Ab-
haltung der elften Generalversamm-
lung der katholischen Vereine
Deutschlands zn Freiburg im
Herbste d. I. von Seitcn der großh. Re
gierung kein Hinderniß entgegenftehe.

Speyer, 17. April. sPsälz. Z.) Die
Nachricht der „Landsh. Ztg.", daß eine
Deputation beim König um Verstärknng
der Truppen in unsercr Provinz gcbeten
habe, ist eine grundlosc Erfindung.

Stutlgart. 16. April. Der Zusam-
mcntritt der württcmbtrgischen Stände ist
anf Dicnstag den 26. April festgesetzt
worden.

Aus Württembera, 13 April.
(D. Dbl.) Di'e Stimmung wird von
Tag zu Tag erbitterter über unsere Zu-
stände. Die kritische Lage macht sich in
unseren Fabriken bereits fühlbar, leider
auf eine sehr nnselige Weise: die Ge-
schäftc brginncii zu stöcken. Dies zeigt sich
bcsonders bei den Webereicn in nnd bei
Heidcnheim.

B-rlin 14. April. Der dem Erz-
herzog Albrecht von Seitc unseres HofeS
gewordene überaus glänzende Empfang
hat hier mit Recht großcs Aufsehen ge-
macht, weil in einem Staat, in dem die
militärische Etikette so streng gehandhabt
wird, in diesen äußern Formen ei'n nicht
Ml'ßzuverkennender Sinn liegt. Der hohe
Gast, wclcher im Namen Oesterrei'chs ge-
kommen, um den alten Bund der deutschcn
Staaten unv Völker neu zu fcstigen, wurdc
prcußischcrseits im Bahnhos von dem
Prl'nzcn Friedrich Wilhelm, den Prinzcn
Karl, Albrecht, Albrecht Svhn, Adalbert,
dem Prinz August von Württemberg, den
Prinzen von Baden und Hohenzollern
empfangen, und die ganze Generalität
Bcrlins war außerdcm erschienen. Die
königl. Prinzcn trugen, Was sonst nur
beim Kaiser gebräuchlich, sämmtlich die
österreichische Uniform. Was auch hohe,,
Orts beschlossen se,'n möge, von dem Eincn
dürfen Sie fcst überzeugt ftin: wenn
Oesterreich gezwungen ,'st, zum Schwcrt
zu grrifen, so wird Preußen ihm nicht
fehlen.

Wien, 14.April. Die Antwort, welchc
der Kaiser der eine Lopalitätöadrcffc über-

reichcnden Depiltatioii des böhmischen
Adels ertheilte, lautcte nach vcr D A
Ztg." ,'n folgender Weift:

Jhnen, mcine Herrcn, f»r dteftn neuen
Beweis Jhrcr Loyalität in einer Zeit
wo ,'ch mich genöthigt sehe, den, Hoch-'
muthe mit dem Schwert cntgegenzutreten."

Wi-N, 15. April. Die große Ent-
scheidung ist im Werke, und wenn Dis-
raeli seine Mitthcilimgeil über die Lage
auf nächstc Woche verschobcn hat, so er-
klärt sich Dies daraus, daß er zuvor
Nachrichten erwartet und daß wahrschein-
lich noch ein diplomatisches Aktrnstück in
London ftlbst zu vollziehen ist, ft nachdem
diese ausfallen. Man hat Grund zu
glauben, daß ihm aus Berlin höchst er-
freuliche Mittheilungen bereits zugegangen
sind, dic das Tuilericnkabinct überzengen
werden, daß jeder Gedanke auf eine Lo-
kalisirung dcs Krieges in Jtälien eitler
Wahn scin würde.

Triest, 12. April. (Allg. Z.) Von
morgen an muß der „Llopd" dcn Militär«
behördcn vier größere Dampfer zur Ver-
fügnng stcllcn, und ist auch der Frach-
tentransport auf der Südbahn n>r
unbestimmte Zcit cingeftellt.

A r a n k r e i ch.

Paris, 14. April. Die hier übcr den
Konqreß zusainmenlaufenden Gerüchte und
Nngaben sind eine förmliche babvkonische
Vprachverwirrung. Nur Eines tritt auS
der offizi'ösen Preffe hervor, die Thatsache
nämlich, daß Frankreich sich anstcllcn will,
als habe es noch gar nicht gerüstct, und
als kvnnte die Forderunq der Entwaff-
nung an Frankrrich mit Rccht gar nicht
gestcllt werden. Der KoiMutionnel be-
hauptet, die Streitkräftc Frankreichs seien
völliq auf dem Fricdcnsfuß wie 1857 und
1858. „Nur einige Vorfichksmaßregeln,
durch die einfachstc Klugheit geboten,
seien rrqriffcn wordcn, sie könnten aber
nicht alsmißerordentliche betrachtet werden..
Auf Seitcn Frankreichs könne es sich wcder
darum handeln, den Effektivbestand der
Armee um einen Soldaten zu vcrmindern,
noch eine cinzige Kanone in seine Zeug-
häuftr zurückzuschaffen. Dft Entwaffnung,
so wcit sie Frankreich betrifft, könne nur
dic Derpflichtung ftm, nicht z« waffnen"
s. w. Man müßte vicr Monate lang
gcschlafrn habcn, wenn man gegen dftse
Darstellung einc Widerlegung für nöthig
hielte. Jcden ehrlichen Menschen muß
 
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