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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Januar
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0137

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Heidelberger Tagblatt.

N'. 23. Freitag, 28. Januar

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titreile oder deren Nanm werden mit'/ir
berechnet.

18SS

D e u t s ch l « « d.

kedl D.c cva»qclischcnBcwohnervon

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d.enstordnunj; a»sge,prochcii.

Lndwigsbu'-g. Scit emiger Zeit
hat sich h.cr c.nc Melhodistcn-Gcincindc
qcgriindct, dcrcn Versanimlnngen stets
zahlreich besucht wcrden. (W. St.)

Frankfurt, 24. Jan. Eine eiqen-
thümliche Erschkinung diescs Winters ist
das Wcgleiben vornchiner und reichcr
Arcmdcr, wclche diesmal die qrößcrcn und
klcinercn Rcsidciizcn zum Wiiitcrausent-
halt gcwahlt habcn. Unscrc Gasthäuier
erstcn Ranges machcn dahcr schlcchte Gc-
schäste. — Jm Frühjahr soll auf dcr
Taunus- und Main-Wcserbahn cin zwcitcs
Geleise gclegt werden.

Münchcn, 24. Jan. Zufolge ciner
heute Mittag erlassenen k. alttch- l-nt-
schließunq hat, dic fcicrliche Eröffnung des
Landtaqes am 26. d. stattzustndkii, und
zwar durch Se. Königl. Hohcit dcn Prin-
zen Luitpold, als Bevostmächtigten des
Köniqs. (R. C.)

München, 24. Jan. Der Wortlaut
der Entschließung des Köniqs auf das
Entlaffungsgesuch der Minister soll (nach
der Art sein, daß ein

üukiinsc' Ministcrwcchscl in
naher Z nü doch „icht ausgcschlossen

Mlngbeburg, 2l. ^ P crr

Auf d.c Bcschwcrdc dcr hier a
„frcicn Gcmcmde" weq,-.. pZ. L "
Schließung ihrer Bersammlnnq
mchr, nachdcin die S'aatSanwaltschas. bct
Gcricht cineii Strasantrag qcstM g/?
vom Ministcr dcs Jnncrn versuq. ward.n
daß derselbc „nicht in der Lage s„- ^ '

Erlaß an die Magdeburger Berwa'ilu„as-
behördcn die Beschwcrdc zu erlcdige». C'A
sei mdeß das Erfordcrliche veraniaßt,
d,k thunlichste Beschik„„ig„„q t>kr richter-
ll'chcn Eiüschcidung herbeizuführcn.

Berlin^ 24. Jan. Untcr dcn ertra-
vrdinärcn Staatsausgaben für das Jahr
1859 ist eine Summe von 1,830,000 Thlr.
znr Aufbcsserimg der Bcamtcnqehalte bc-
st'nnnt. Was die Ausdchnnnq dcr Anf-
°^ssci»iiq bctrifft, so erstreckt sich dicselbe
?mui^"mtcngchalte, bis einsch,.kß,,ch
1000 Tha,er jährlich. Zur Erhöhung dcs

Einkomincns dcr Militär-Beaiiitcn sind im
Etat 95,561 Thlr. ausgcsctzt.

Berlin, 25. Ian. Heute Nachmittag
ist dic Teputation dcs Hauses dcr Ab-
geordnctcn, wclche gcwählt war, um dik
vom hohcn Hausc bcschlosscne Adrcsse dcm
Pri'nz-Regenten zu übcrrcichen, von Lctz-
tercm cmpfangcn wordcn. An der Spitze
der Deputation stand, nach 8- 69 der Ge-
schäftsordnung, dcr Präsidcnt dcs Hauses
der Abgeordnetcn, Graf v. Schwcrin. Mit
emer entsprechcndcn Ansprache übcrreichtc
dersclbe die Ädresse dem Prinz-Regentcn,
wclcher dicselbe auf's Hiüdvollstc entgegcn-
nahm nnd sich dann mit dem Grafcn von
Schwcrin und dcn übrigen Mitglicdcrn
dcr Dcpntation frcundlichst untcrhiclt. Wic
wir äußcrlich vernchincn, soll der Priiiz-
Rcgcnt über die Gcsinnimgcn, zu dercn
Ausdruck die Adresse dient, sein ganzes
Wohlgcfallcn zu erkcimen gcgcben haben.

Wien, 22. Ian. Dic kriegerischen
Maßregeln sollcn hier durch gleiche Energie
auf dem Gebietc der Ei'vlladniinistration
ergänzt werden. Jn dieser Richtung nun
soll vor Allcm i'n Jtalicn cin cinheitllches
Waltcn der Militär- und Civl'lautoritäten
zur ausnahmslosen Regel gemacht werden,
und es geschkeht zunächst i'm Hinblick auf
cine solche Absicht, wenn in Besetzung der
obersten Verwaltungsftellen m Jtalien ei-
m'ge Pcrsonalveränberungei! vorgenommen
werdcn. Der Anfang hierzu wird mit der
Seiidung dcs Grafen Mensdorf-Pouillp,
ebemaligen Gesandten Oestreichs am St.
Pctcrsbuigkr Hofe, gcmacht; die schr be-
dcntcndc Stellung, ivclche dcr Graf nach
ciner Andeutung der Allg. Zeitung in Jta-
'lien ciimehmcll soll, ist kcine anocre, als
die eincs Militärgouverncurs von Mai-
land. Ich glaube kaum, daß i'n dieser Be-
zichniig die Wahl anf emeli bessern Mann
hätw faüen können, denn Graf Mensdorf
>st Soldat und Staatsmann zugleich und
ganz jzccignct, den Zwiespalt odcr, gclinde
gksogt, dic Eifcrsucht, so in ernsten Mo-
mcntcn zwischk,, dcn Hcrrcn vsn dcr Fedcr
nnd jcnen des Schwertes einzutreten pflkat
glücklich zu bkseitigen. Es bedarf wohl
kaum der Erwähnung, daß Graf Mens-
dorfs Ernennung dic Stcllnng des Er--
herzoqs Ferdmand Mar anch .„cht ch,
^ntferntestei, berührt; der Erzherrv i Eiv.i-
und Mllitärgouvcriikiir blc.bt mch wü por
.e oberstk Spitze der Verwaltunq /m lo.n-
bardlsch-venetranischeil Königrei'che.

(N. Pr. Z.)

Wien, den 22. Jan. Wir haben die
telegraphische Depcschc, wclchc „ns diese
Woche aus Iassp die Wahl dcs neuen
Hospodars meldetc, oisher unerörtert ge-
lassen, weil die Persönlichkeit des Ge-
wählten eine ganz unbekannte war. Aler.
Consa ist ein noch junger Mann, der
scinc etwas stürmischen Studien in Paris
,'m Schuldengcfängnisse zu Clichp been-
digt hatte. Jiideffeii, da seiu Vater ihn
von dort losgclöst, so ist das kein Mackel
für die Hospodarcnwürdr. Anch daß
Consa cin enragirter Unionist ist, ist nicht
gegen ihn anziifiihren, wenn cr in den
Gränzen blcibt, welche der Pariser Ver-
trag bczüglich der Organisation der Für-
stcnthümer fcstgcftcllt. Die Unionspartci
aber betrachtet diese Organisation als
provisorisch, di'e sie ber- der nächsten Ge-
legenheit über den Hanfen werfcn will.
Die beiden Kaimakame, welche die Wahleu
in der Moldau diktatorisch influenzirtcn,
habcil daher ihr Augenmerk auf einen
Maim geworfen, der dnrch keinerlei Ante-
cedentien Anspruch auf eine Kandidatur
hattc, und der sich daher im Voraus ver-
pflichtete, sobald die Umvn zu Stande ge-
bracht wird, bereitwillig auf seine Würde
zu verzichtcn. Das ist daü Geheimniß
dieser Wahl, die Iedermann überrascht
hat. Dieß Alles würde jedoch kein Gegen«
stand eines Konflikts sein, wenn nicht dle
Pfortc bie Legalität dicser Wahl bestritte.
Das türkische Kabinet hat zahllose Akten-
stücke und Reklamationen in der Hand,
welche die Gcwaltthatcn und Fälschnngcn
darlegen, die bei der Wahl imd Aufzei'ch-
nung der berechtigten Wahlmänner von
den bciden Kainiakaincn begangcn worden,
die i'hren dritten Kollegcn niid mit ihu,
die ganze gegnerische Partci hinausge-
drängt haben.

Die Pfortc hat dicse Beschwerden und
Aktcn cmer in Konstantl'nope! zusanimen-
berufenen Konferenz vorgelcgt und in, Ein-
verständniß mit diescr die gemeffensten
Befchle gegen di'e Gewaltstreiche in der
Moldau erlassen- '»ber die beiden Kaima-

kamc habcn dcn Pkortenkoininissär vcrhöhnt
IInd ihn sogar aufgcfvrdert, sich aus Iassp
zu eiltfernen. Die Pforte hat sick nach
Paris grwendet, »m das Einvcrständniß
niit dcn -lachten Behufs emcr crekutiven
Gcltcndmachung ,'hrcr Rechte zu erlanqen.
Abcr von Paris kam keine Antwvrt, wäh-
rend der französisch- Konsul im Iaffy ,'m

Kaimakamen

stand. Nun, da die Wahl geschehcn, hat
 
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