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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0305

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Heidelberger Tagblatt.

«>r. Lrich-mt, M-ntagS ->uSg°">"»" "

NT'" RV X. lich. PreiSm„llnIerha<tMgSbl°tt«>erirl

iahrOch -<« kr.

^ ' ,,, Jnsertionsgebiihren für die 3spa,g„ P ' ^

«ronntag , 2«. Marz °d°r d°r-"^ R°um «erden mlt 18ÄN«

Die Adreffe der bayerischen
Knmmer der Abgeordneren

sowie das Resultat dcr ftithcrigen gchci-
me» Berathungeii ist vcrkimdct^ und man
kann nuninehr, ohnc Zndlskretion zu bc-
gehen, von densclbc" Ip^echen. Tiever-
langten Krcdite sind,bew.lligt unter gle.ch-
zeitiger Besch-ußsassu"g (m. 103 gegen
27 Stiinmen) c.ner Adresse an den
König jedoch, m welcher die Motive
dicscr alcichsam iinfreiwilligcn Willfährig-
keit darqelegt ssnd. Der Wortlaut dcr
Adressc ist folgcnder: „Allcrdurchlauch-
tigster -c. rc. An die näher herannahendc
Kn'egsgefahr mahnend, habcn Ew. ic. die
für den Landesschutz nöthigen Gcldmittel
gefordert; die Kamuier der Abgeordncten
hat bewilligt. Sie wird nie cin Opfer
scheuen, dcssen das Vaterland bcdarf. Wie
die Geschicke der Völker fallen inögen, in
unlösbarer Bundesciiihcit mit allcn deut-
schen Bruderstämmen wird Bapern unter
dem Panicr der Wittelsbacher den Anfor-
dcrungen entsprecheii, welche dle Gcschichtc
seiner glorreichen Vergüngenhcit und der
Ernst dcr Gegenwart an dasselbe erhcben.
Eincs mangclt Bayern, was stark macht
in den Tagen der Gefahr — der Segen
der Eintracht. Gegcnüber einem Staats-
Mlnisteiiiini, ivelches, uncingedenk des
Königlichen Wahlspruchs: Freiheit und
Gcfctzmaßigkeit! unersetzliche Jahre dcs
Wcltfricdcns und dcr innern Ruhe ohne
ernste >fuangrifsnahme der verheißenen
pbrloren gehcn welches
durch Woit und <.hat den Glauben an
die lautcre und unverfälschtc Auffassunq
der Staatsverfassung erschüttert, und die
Macht der öffentlichen Meinung gegeu
ssch in den Kampf gerufcn hat, war cs
fiir dl'e Volksvertrctung keine leichtc Anf-
gabe, die zur Rüstung gegcn den Landcs-
feind aus dem VoUsvermogen geforderten
Millionen zu qewähren. Iudcm dic Kam-
mer dcr Abgcordneten ih" Zustunmung
erthei'lte, hielt sie es für eine unerläßli'che
Pflicht, die Beweggründe ihres Beschluffes
offen darzulcgen. Nichts laa ihr so ftrnc,
als die Absicht, irgend cine Billigung des
bisherigen miiiisteiieUei! Systcms, öder
auch nur eine Mindcrung' ihres Miß-
trauens gegen die Trägcr dieses Systems
auszudrücken. Die Kammcr hat bewilligt,
weil ihr das Vaterland über Aües geht,
wcil sede andere Rücksicht verstummen muß,
wenn seine heiligen Znteresskli, seine Ehrc
und scin Recht nothwendige Opfer erfor

dern. Sie hat bewilligt, wcil inmittcn
der traurigen Stimmuiig der Gemüther
Ein Hgltpniikt der Hoffnungen, Eine
Grundfeste der Landeswohlfahrt unerschiit-
tert gcl'lieben ist, der imvertilgbareGlaube
an dic Verfassnngstreue, an die landes-
väterlichc und deutsche Gestnnung Eurcr
Königlichen Majestät, worin allciu die
Bürgschaft einer bcffern Zukunft, die Ge-
währ cilier Patriotischcn Verwcndung dcr
in patriotischer Meiiiling gegebcnen Mittcl
zu sinden ist. Kcine Dheorie wird es im
Baycrnvolkc dahin bringcndaß die Ma-
jestät des Throncs nicht mehr in uncr-
reichbarer Ezhabenheit über dem Wechsel

Anregnng des ersten Hrn. Präsidenten die
erforderlichcn Vorbereitungsarbkiten vor-

genommen wordcn. Zunächst wurde fest-
gesctzt, daß die Versammluug in der Woche
vom 18. bis 24. September hier tageir
soll — ein Tcrmin, der deßhalb etwas
wciter hinausgeschobcn wurde, weil dies-
mal auch di'c Versammlung der Wein-
und Obstprodueentcn st'ch anschlicßen wirv
und die Ausstellung von Obst nnd Trau-
bcn mit Ende August oder Anfang Sep-
tember kaum zu veraustaltcn wäre. So-
dann wurde das Programm für die
Plenar- und Sectionssitzungen, sowie für
Erkursionen und Bcsichtigung dcr Aus-

der Grundsätze verantwortlicher Minister! stellungen entworfen nnd hicbei auch auf
verehrt wird. Keine Trübung in jener die Festlichkeiten Bedacht genommen, an

Atmosphäre, die zwischrn der Krone und
dem Volke liegt, vermag den Glanz der
Krone zu verdunkeln, deren geheiligte
Rcchte — die Grundlage jeder staatlichen
Ordnung — dem Voikc so unantastbar
sind, wie scin cigcnes Recht. Die ange-
stammtc Treue gegen Ew. rc., dcn aller-
gnädigsten König und Herrn und sein er-
habcncs Haus wird sich in jeder Lage
bewährcn, so lange am Hardtgebirgc und
dem Rheinstrom, so langc zwischen dcn
Rhön- und Fichtelbcrgen und dcn hcimath-
lichen Alpen noch bayerische Männer hau-
sen. Eurer K. Majestät Allerunterthänigst
Treugehorsamste Kammer der Abgeordne-
ten rc.

D e ,» t s ch l a n d.

Karlsruhe, 17. März. .Seine Kö
niglichc Hoheit der Großhcrzog habeir
gcstcrn Nachmittag 4'/^ Uhr dcn bisher
am Großherzoglichcn Hvfc beglaubigten
Königlich Prcußischen anßervrdentlichen
Gcsandten, Hcrrn v. Savi'gny, in fcier-
licher Audienz zu cmpfangen und desscn
Abberufungs-Schreiben cntgegenzunehmcn
geruht. Hieranf wurde dcm Herrn Ge-
sandten und dessen Gemahlin die Ehre zu
Theil, zur Großherzoglichen Tafcl gezo-
gen zu werden. (K. Z.)

K arlsruhe, 17. März. Oberst a. D.
Schuberg verstarb am 15. März, 81
Jahre alt.

Heidelberft. 17. März. Bekannt-
lich wurde von der letztjährigen Vcr-
sammlung deutscher Land- und Forst-
wirthe zu Braunschweig beschlossen, daß
in diesem Jahre die Versammlung in Hei-

dcnen sich die hicsige Stadt besonders be-
theiligen wird. H'erauf bildete die Aus-
scheidung der von den landwirthschaftlichen
Vercincn und von bekanntcn Landwirthen
eingelaufcnen Fragen, welche zur Dlscus-
sion in den Plenar- und Sectioiissitzun-
gen gelangen sollen, cincn wichtigen Ge-
gcnstand der Erörterung. Endlich wurden
die zum wiirdigen Empfang und Bcwir-
thung dcr Gäste nothwendigen Comites
gebildct. Die Ausstellung von badischen
Handelsgewächsen wird besonders reich
und intcreffaiit ausfallen; Gleiches läßt
sich von der Ausstcllung von Obst und
Trauben annehinen; auch soll eine Aus-
stellung von dcutschen Weinen hiemit ver-
bunden werden, die zugleich von verkaufs-
lustigen Producenten benutzt werden kann,
um ihre Waare vortheilhast bckannt zu
machen und zu verwerthen. Von badischcn
Weinproducenteii ist eine sachgemäßc Be-
theiligung vorauszusetzen.

Als Präsidenten der Versammlung wur-
den Reglkruiigsdirector Böhme fti Mann-
heim und Frelhcrr v. Babo m Weinhcim
erwählt; als GeschäftSführer wurden er-
nannt vr. Bissing »nd vr. Herdt in
Heidelberg.

Der Beckrbeitung brr Festggben habeir
sich Director Frhr. v. Rüdt, Geh.-Rach
Rau und Bezirksförster D engler unrer-
zoqen.

Äls BeweiS der freundlichen Gesinnun-
gen gegeu b'c Versammlung von Seite de-
qrvßhcrz. Regrerung maq erwähnt werden,
daß durch Beschluß großherzogl. Staats-
ministeriums eine Summe von, 3000 fl.
dem Präsidium vorläufig zur Versügung
gcsteüt wurde. (D. Cbl.)

> Heidelberg. März. Dcr

delberg -abgehalten werden svlle.' Demzu- '' «vcroetvers. -or»

folge sind nun m den letzten Tagen auf l^Kvrrespondcnt des Herdelberger Zoiirnals
 
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