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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0217

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Heidelberger Tagblatt.

sr ^ r

Erscheint, MontagS ausgenommen, räg-

lrch. Preis mitUitterhaltungsblatt vlertel-

jqhrlich 3« kr.

Sonntag, 2«. Februar

Znserkionsgebührcn für di73s^^7
titzeile oder deren Naum werden mit ///
brrechnet.


Die Tagesstimmung

Dic Pariscr Börse und ih« »ach dN
übrige Geldwelt mackt wicdcr eü, sehr
langes Gcsicht. Die vreiprozcntige Rente
siel am 15. ezcdruar und blicb am 16. auf
67. 70, nahezu dem niedrigstcn Stand
seit Neujahr. Die geivundcne Erklärung
der Prcuß. Ztg. scheint uur eincu geringen
Eindruck gemacht zu haben, und der Cou-
stitutionnel übernimmt es, das Bischen
Zuversicht, das an der Eröffnung einer
Pariser Konsereiiz hing, zu vervischen;
denn mit so diktatorischer Vcrläugnung
des klaren Vcrtragsrechts, .wic sie der
Coiistüntionncl durch seinc offizielle Feder
Betreff von Cvuzas Wahl nbt (siche
gcstr. Blatt), stcllt man dcr Pariscr Kon-
serenz kein gukcs Horoscop. Dabei gehen
dic Rüstungcii unausgcsctzt sort, dcr Kon-
stitutionnel selbst mcldet die sortwährenden
Trnppcnbcwcguugen zwischeu Agier und

»v, b k ""ch der Jndcpendance hat
Mac d-iahon, welcher allcm Anschciii nach
nicht gegen dic Ui abcr, sondern zur Leituiig
der Mobllinachuiigeii zeitweilig nach Algier
versctzt woi^den ist, Auftrag erhalten, eine
zweite Diviston der Dwision Renanlt nach-
zuschickcn. -t-ie > rovlantaiihüufuiigen in

Südsrankreich danern nach verselben bis-
her immer zuvcrlässige,, Qncllc fort. In
allen Zwblgcn dcs franzvsischcn Kricgs-
dcpartkinentv ubcrhaupt scheint dic größte
Thätlgke.t zu hcrrsche,,. ^ancht

darum an der Eihaltung Friedcns
zwar mcht zu verzwe.seln, ,ber ein immer-
währcndes Dotvru.n o«,,oaraus
an Dcutschland d.e Mah,,..,,^ ^

ebenfalls ftrtig zu mache». Es

schlechte Sparsamkeir, m,t Hundertkause»-
de„ zu knauser», d.e vicüe.cht l„ wen gcn

Monatcn mit Mül.onen n.cht ersetzt nft"

den köniicn. Nach dnAn,ichi von Mili-
Listnamcntl.chdas s"dwcstI.chcTemsch-
land dic obcrc Donau und Oberschwabcn,
die Gcgend vor und hinter dem südlichen
Schwarzwalv nichl gedeckt gcnug. Sehe
man sich doch bei Zeiten vor, üideni es
offenknndig ist, daß der Gegner seine halben
Fr.edensversicheriingeii benützt, nm ins-
qeheim bis um die Zähne sich zu waffnen.
Die Franzosen wollen ja, wie G.rardin
bemerkt, »einen Krieg, der sich rentirt",
d. h. an der Rheingränzc.

Telegraphische Depesche d. Fr. Bl.

Turin, 27. Febp. Dcr Seiim hat die
neue Anleihe mit 59 gegen 7 Stimmen

gciiebmigt. Cavour hob anch hicr das
vcrtragswidrigc Beiichiiieii Ocsterrcichs
hcrvor. Es sci Picmont's Psiicht, that-
sächlich hiergegcn zu protestiren. Die-
ftiiigcn italiciiischcn Fürste», welche ftcmdc
Bcsatzuiigen beruscii odcr zugestanden,
hättcn. einen völkcrrcchtlichen Grundsatz
vcrlctzt. Die Herrscher dürftcn dic Un-
abhänglgkeit ihrcs Landes nicht srciwillig
aufgeben. Aus all' dicsem sci Gefahr für
Picmont ciitstaiidcii. Bernhigung wäre
uiimöglich, ohne ciue ticfgrcifcndc Vcr-
befferiiiig der italiciüschen Znstände. Pie-
mont sei verpflichtet, aüe ihm zustehcnden
Mittel anzuweiiden.

D eutschland.

Karlöruhe, >8. Febr. Das hciitc
erschiencne Regierungsblatt Nr. 6 enthält:
!. Unmittelbare allerhöchste Entschließun-
gen Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.
1) Erlaubniß zur Amiahme fremder Or-
den. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
haben Sich allergnüdigst bcwogen gefun-
dcn, der Gräfin Antonie v. Andlaw, gc-
borncn Freün von Schauenburg, die un-
tcrthänigst nachgcsuchte Erlaubmß zu cr-
thcilen, den ihr von Jhrer Majcstät der
vcrwittwetcn Kaiseriii Karoline Auguste
von Ocsterrcich verliehcnen adeligcn Stern-
kreuz-Orden anzunehmen und zu tragen.
Die gleiche höchstc Erlaubniß erhielt Hof-
gcrichtsdirector a. D. Christ in Heidelberg
sür das ihm von Sr. Maj. dem Kaiser
von Oesterreich verliehcne Comthurkreuz
des Franz-Joscph-Ordens. S) Mcdaillen-
verlcihungkn. Außcr den schon niitgethcil-
ten uoch folgende: Se. Kvnigl. Hohcit
der Grvßhcrzog haben Sich bewogcn ge-
funden, dem Hanptlehrer Jakob Sclimidt
in Hcidelberg die kleüie goldene Civil-
Vcrdieiistmedaillc zu verlcihen. Sc. Königl.
Hoheit der Großherzog habcn Sich gnä-
digst bewogen gefundkii, dem pensionirtcn
Bciförstcr und gcwcsenen Untererheber
Michael Di'ethcr in Petcrsthal die stlbcrne
Civil-Verdiciistmedaille zu vcrlcihen. Z)
Diciistnachrichten. Außer den schon mit-
gethcilten noch folgcnde: Se. Königli'chc
Hoheit der Großherzog habcn Sich'gnä-
digst bewoq.cn gkfiinden, unter tzem 3. d. M.
die anf dcn Hoftath Prvfessvr I)r. Bronii
gesallknc Wahl zum Prvrektor der Uni-
versität Heidelberg für das Studicnjahr
von 1859 bis dahin 1860 zu bcsiätigcn;
dcn Vorstand und Lehrcr der höhern Bür-
gerschule in Wcinheim, Karl Fricdrich

Iulius Röthcr seincs Dünstes

zu cnt-

lasscn. Zusvlge allerhochster E.,tschi.xß„„„
Sr. Königl. Hoheit ves Großherzogs »",»
9. Fcbruar d. I. trcten hüisichtiich des
Milikär-Sanitätspersonals solqende Vcr-
äiideruiigcn ein: Die charaktcrisirtcn Reg,-
mentSärztc ftr. Webcr voin 2. Jnfanterie-
regimcnr Prüiz von Prcußcn, v> Hoff-
mann vom Iägerbataillon, Dr Beck voin

2. Füstlieibaiaillon, und vr. Brummer
vom 1. Füstlierbataillon rücken in dcn
eiatsmäßigen Stand der wirküchen Regi-
mentsärzte vor; Oberarzt Braun vom
Artillericrcgüiicnt, Fcstiiiigsartillcricab-
theilung, wirv zum Regimeiitsarzt beim

3. Jnfanterieregiment befördcrt; Obcrarzt
Tritschler vom 4. Inf.-Rcgüiient Mark-
graf Wilhelm wird zum Artillcrieregünent
versctzt und demselben Ver Sam'tätsdienst
bei der Festungsartillerieabtheiliiiiq über-
tragen. Se. Königl. Hoheit dcr Groß-
hcrzog haben Sich gnädiqst bewogcn gc-
siiiidcn, nnter dem 11. Febr. d. I. dcn
Bezirkssörstcr FackelmaiiiiinRheiiibischvfs-
hcün aus die Bezirksforstci Rothcnfels,
den Bczirkssörster Waqner in Wolsach auf
die Bezirksforftei Waldkirch zn versetzen;
sodann dcn Forstpraktikantcn Karl Schu-
bcrg von Kailsruhe, zur Zeit städtiscker
Bczirksfvrstcr in Hcidelberg, die Bczirks-
sorstei Rheiiibischosshcim, dem Forstprak-
likanten Karl Mczel von Bingen die Be-
zirksforstei Wolfach, dein Forstpraktikanten
Adolph Schrickcl von Stollhofen die Be-
zirksforstei Forbach und dem Forstpraktr'-
kantcn Georg Laiiteniann von Dallau, drr-
malen Bezirksforsteiverwescr in Stühüu-
gcn, die Bezirksforsici vaselbst, untcr
Eriieimniig zu landcsherrliche» Beznks-
sörstern, zu iibertragen. I I. Vcrfügungen
nnd Bckaiintiiiachuiiqeii dcr V'""sterien.

1) Bekaniilniachunq dcs großh- Ministe-
riums des großh. Hauscs »nd der aus-
wärtigen Angelcgcnhcitcn: ^>e Errichtung
eüier Poststallmeisterci >» ^wvnau betr.

2) Bekannlmachustg beS großh. Mi'iiiste-
riums dcs Jnncrn- Die Staatsgcnehmi-

qiinq der Piäsentanon ffes Psarrverwcscrö

Oskar Ernst Ludwig Schestenberg auf die
Pfarrei Gci"'«>ugkn betr. III. Dicnst-
erlcdl'gungen. Zwci Stellen für zwc, Ober-
ärzte bei dcm stdvßh. Arineekorps.
Diakonat zn Müllheim, verbunden mit
crstcn Lehr- und Vyrstandsstelle an
dortigeii hhhern Bürgersch^e, mit
ciiicm jührljchcn Eiükonnncn von 81)0 si.
bis 1000 fl. Die cvangcstsche Pfarrei
Eberstqdt, Divzese Adelsheim, mit einem
 
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