Heidelberger Tagblatt (1858/1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859))

Heidelberger Tag-iatt.

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Ericheint, MontngS auS^nommkn, tsg,

ttch. ArciSinitUnterdattnu^dlnt.t-icrtei-

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Mittwoch, 3. Zanuar

Znserti-nsg-bührcn für die

.i.zc.lc °ber dercn Raum wcr^nAr.

4luf das Hcidelbcrger Tagblatt

kann nvcb läglicd avvnnrrt
werden

Die E^pco trvn

, smd »ier allerhcchsti

KarN uhe, 3 t cischieneiu Durch d<c crstt
jOrdrcS hllir- 'i' j.zh-tm, «Ksmmandant dcs 2
«ird Obcrst ». '.t»e ,^^z rv» Preußc», aus seir
Znsanicrieregtmcnt - ^ aus Grund dcr AuSspruchi
nntcrlhänigllcs -l>tt,,,„ommisslvn sür Osfijicrc unt
»er Supcrarbili lcidentcr Gesuntheit in dei
KrtegSbeamle Zuglcich wird demscldcn dic Er

Rukcstant »c 'zragcn dcr Unisvrm deS Armeckorpc
,-ubn'ß ru"'

ath''"^ vtc zwcite a. h. Ordre mird verschicdcncr
DAigcn dcr grvßh. ArmeckvrpS und tcr Gcn
^"uiertc dic D i e nst auS zei chn un g verticbcn; ta
c«nter diejenigc 2. Klassc 'sür Osfizicrc und Kriegr,
bcamte tcm Hauptmann Gras v. Enzcnbcrg vvm
(1.) Leib-Grcnadterregimcnt, und dcm Oberchirurgcr
Wurth vom 2. Füsllicrbataillon.

Laut dcr drittcn a. h. Ordrc haben Stch Scint
Königl. Hvheit dcr Grvhherzog allergnärigst bcwoger
gesunrcn, dcn Regimcnisarzd Ftnneisen im 3. Jn-
sanlcriercgtment, aus untcrlbänizsteS Lnsuchkn unt
aus Grund des AurspiuchcS dcr Supcrarbilrirungs-
kvmmissivn für Ossiziere unb KriegSbeamtc, wcgcr
körpcrlicher Lcidcn in den Ruhcstand zu versctzcn.

Endlich laut der vicrtcn a. h. Ordrc haben Sick
Lc. Köntgl. Hoheit dcr Grvßhcrzog aUergnädigsi
bewogcn gcfunden, dcn zum persönlichen Dienst bci
tem Höchstscltgcn Grvßherzvg Ludwig, Königl
Hvheit, verwcndctcn Obersten und Flügeladjutantcr
vvn GLler aus sein unterthänigstcs Ansuchen ir
vc» RuhcslLnd ;u versctzcn, und dcmselbcn tn Ancr-
kennung seiner gelcistctcn Dienste dcn Charaktcr alc
Kencralmaivr zu erthrilcn, mit dcr Erlaubntß, dfi
Mifvrm des Armeklvrp« zu tragcn.

K»rlsruhc, 3. Nach ciner allcrhöchstci

Lrtrc »°"> 3tt. v. M-, Nr. 77, ist Rittmcister Hcn
ki ng , ^rib Dragvnerrrgtmcnt zum 3. Dra
-oncrrch" '" ' »nd Rittmctstcr Wirth vvn lctztcrcu
Rcgimc»! zum i. Leih-Dragvnerrcgiment versetz
«ordcn. ,

D en t sch l ^ „ tz

* Heidclberg, 2. Jan. Nach dcr of-
fizikllcnVolkSzähIunq bctrügt dicGrsammt-
summr dkr Bcvvlkkrunfl des Obcramts Hci-
dclbcrg 41,302 Pcrsoncn. Daruntcr sind
cnthaltrn Evangelische 27,137, Katholikcn

13,300, Dissidcntkn 121, Menvnitcn 22,

Jsraelitcn ?22.

Karlsruke, 31. Dez. Slcherm Ver-
nehmcn nach sind dic Untcrhandlungcn nnt
der Schwclz wcgcn der Fortführung der
aroßh. Staats-Eiscnbahn durch das Gebiet
dcs Kantons Schafshauscn nünmehr zum
Abschlusse gedlchcn. Gcstcr» Abcnd 10 Uhr
ist der Vcrtrag im Mmistcrium dcr auswar-
tigcn Angclegknheitcn untcrzrichnet worden.

Labr, 1. Ian. Heute wurde in un-
scrcr Kirche cin Erlaß des cvang. Ober-
kirchrnraths vcrlcscn, nach wclchcm dic
Gcistlichcn angcwicscn sind, in dknjknigen
Gcmcinden, wo sich cine entschicdcne Ab-
neigung gegcn die neue Agende kund gibt,
vvrcrst nnr die »cuen Gcbcte zu gcbrau-
chcn und crst später, wenn eine größere
Beruhigung cingetrrtcn sein wird, nach
lind nach z„r Emführung dcs Weitern
überzugkhcn.

St. Blafien, 28. Dcz. Jn der Nacht
von gestcrn auf heute siel cine solche
Maffe Schnee, daß die von hicr nach
Waldshut gehcnde Post wieder umznkeh-
rcn gcnölhigt war. (Frb. Z.)

Donaueschingen, 29. Dez. Aus
mchrsachc Anregung von Seitcn des großh.
Bezirksamts dahler wurdc die Errichtung
eincs Pompierkorps beschlossen, wozu sich
bcreitS 150 Mitqlieder freiwillig gemeldet
habcn.

Frankf'urt. 31. Dez. Heute Vvrmit-
tag mn 11 Uhr befuhr die Lokomotive
zum crstcn Male die nun vollcndcte Ver-
bindungsbahn vom Wcser-Bahnhofe längs
des Mainuscrs nach dcm Hanaurr Bahn-
hofe. Dic Fahrt dauerte etwa eine halbe
Stnnde. (Fr. I.)

WieSbadcn, 2. Jan. Der Präsident
dcs Flnanz-Koücgiums, geheime Rath Voll-
pracht, ,'st hente seinem schweren und langen
Lcidcn crlegen.

München, 31. Dez. Die Dividende
dcr baierischrn Hypotheken- und Wechscl-
bank pro 2. Scmcster 1858 ist auf 21 fl.
bcstimmt; 1 fl. mchr, als im entsprechen-
den Semester dcs Dorjahres. Der Mehr-
gewinn — 40,000 fl. — war zunächst
dcm ausgezeichnetcn Resnltate der Fener-
vcrsichcrungsanstalt zu dankcn, welche übcr
27,000 fl. mchr, als iin Dorjahr zur Di-
vidende licferte und außerdcm ihrcn Re-
scrvefond komplctirte, der nunmehr eine
Million beträgt. (N. M. Z.)

Berlin, 30. Dez. Der gch. Rath
vr. Stahl hat die nachgesuchte Entlassung
aus dcm cvangelischen Kirchcnrathe nun-
mehr erhalten.

Bcrlin, 31. Dez. Der hicsigen christ-
katholischcn Gcmcinde ift es nicht gestattet
wordcn, dcn Gottesdienst am erstcn und
zwcitcn Ncnjahrstage durch den Prcdigcr
kihltch ans Magdcburg abbaltc» zu laffcn.

TvndcrSbanfen. Der Endtermin
der zur Cinlösung der präkludirten fürstl.
Schwarzbnrg-Sondershauscn'schcn Kaffc»-

scheinen zu ein und f,j„s Tbaler bestimm-
ten lctzten Fnst rst auf dcn 1. Mai d. I.
nnwiderruflich sestgesetzt.

Aus -cm Hannoverschen. 27

Dez. In dem Kirchspiclc Menslage >var
die Abneigung gegen das neue Schnlge-
sangbuch, well ganz im Gcistc des Zllt-
lutherthums gefaßt und eine Unzahl von
geschmacklosen Liedern enthaltcnd, beson-
ders groß und die Eltern nicht zn bewe-
gen, daffelbe ihren Kindern anzuschaffen.
DaS Consistorium rescribirte deßhalb an
das Amt: „daß das Schulgesangbuch binnen
einer kurzen Frist angcschafft werdcn müffe,
widrigensalls die Eltern die Anschaffung
desselben auf ihre Kosten zu gcwärtigen
haben würden", und da diese Maßregel
von keinem Erfolge war, so verfügte nun
das Amt in Quackenbrück wciter: „daß
das Gesangbuch innerhalb acht Tagen an-
zuschaffen sei, widrigenfalls dic Rcnitenten
eine Strafe von 8 Gutengroschcn zu zah-
lcn und die Kosten für Anschaffnng des
Buches zu erstatten haben würden. Die
Eltern ließen sich jedoch auch hierdurch
nicht abschrecken, sondern verboten den
letztern, solches anzunehmcn. Hieraus er-
theilte das Amt dem Amtsdiener solgen-
den Auftrag: „von den in der Anlagc
verzeichneten Personen, dcren Kinder das
Schulgesangbuch rn der durch dic amtliche
Verfügung gesetzken Frist nicht mit zur
Schule gebracht haben, die hinter dercn
Namen bemerkten Strafbeträge und die
zur Anschaffung des Gesangbuchs erforder-
lichen Koste» ungesäumt unv nöthigenfalls
erecutivisch beizutreiben und abzuliesern»
An Gebühren hat sich dcr Amtsdiener
2 gGr. für jede Beitreibung z» berech-
nen." Gegen diese Zwangsmaßregeln
riefen nun die Eltern die Hülse dcr Land-
drostei und weiter des betrcffcnden Ml'ni-
sterialdepartements an; allnn umsonst!
Die Pfändüng ward in allen Häusern
vollzogen und das Awtsvcrfahren durch
Versügung des Eultusnnnlsterjums vom
28. Okt. gutgehcißen, welche dahin lautet:
„daß die Zwangs>naßregeln, welchc auf
Anordnung des täonffstoriums ergriffen
ffnd, gcrcchtfeeOgr erscheinen."

Wiei», Dez. Die Verordnung be-
züglich der Ginwanderung und Kolonisa-
tion >" Kroatien, Slavonien, d»'e

serbl'schc Wojwodschaft nebst dcm Teme-
scher Banat und für Siebcnbürgen enthält
vicle gulen Bcstimmungcn. Die nenen An-
ffcdelungen, glcichvicl, ob sie von kaiser-