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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0257

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Heidelberger Tagblatt.

M s<r.

Erschcint, .«Lontags aus9tt vj'er tiZ.

l'ch. Prcis mitNnterhjrltuE

zcihrlich

Freitag, «. Marz

Instrlio^gebühr-N für tst 3,'xalijs,,.
lilreile oter deren Rnnm werden nm n
berechnel.

I8ÄN.

nach Gae.a ^^^1/mn ^

sc.ncr rkcstaura

Die Vermittlung Spaniens in
Ztalien.

^ach ter glucht kc- Papstcs^aus Rom
Bchufs

und Hülfc augküangcn!
tugal, Spamcu. T.c bravcn ba.e-
rlschcn Fäustc kö""r» wir am Obcrrhcin
uicht cntbchrc"l jwitngal ; blcibt uur
Spanicu, wclchcs auch damals dic Re-
stauratiou drs Papstcs cifrig betrieb, ihm
eine Zufluchk Majorka odcr auf scinem
Festlai'vc anbot, auch im Mai 1849
7090 Manu bci Tcrracina landctc, von'!
dkrcu Lcistungcii man allcrdinqs nichts ^
hörte. So stnd denn auch ncucstcns die
Spanier wicdcr als die Ersatzmänncr dcr
Oesterreichcr und Franzosen gcnannt wor-
den. Allcin kcinc Hcrrschaft hat in Jtalien
ein so fluchbcladcncs Andcnkcn hintcrlas-
sen, als dic 200jährige spanischc. Auch
die bitterstcii Frinde Oesterrcichs crkcnncn
^n, daß man dicse beidcn Frcmdherrschaf
tl» nicht verglcichcn könnc. Das Einrnckcii
wü'r. ^cmdlinge, namcntlich dcr Spanier,
«'--kön* ^licn i» äußcrste Ausregung ver-
Kva,,'. stark bci dcn Bciniihungen
Eiftr Iahren der katholische

so sehr , alks mitgcwirkt habcn mag,
die Absichk ,„,7' der spanischen Regl'crung

vie ^'"zOh,.„g " e7'» der Kur.e

dere Vergcwaltfa7/"^bnguter Iliid an-
Spanieu a.,erkä„^' ?/''?cs Klerus >n

puiikte sind große,„b', 7^"' diese Strcit-

?igt., Dama-s sta.!k'Lc.7? '""l" "'c-.

per -seite derjenlgc,, 6""z a»s

gkwaltsainc Reaktion imr Nr^V^b'che eine

dcr wcltlichci, Klcrns.eg,

Ka»n imd wird Napoieo»
e'ne S?'chs""' l" bli-'dc Macht
bonischc Truppcn Mittclitatten bZctzen?
Soll das eine fnedliche Auskunft 7
Bürglchaft f,ir Resorine» und für Anbab-
nung der Rnhe und Ordniing sein? g,„„
Glück gibt es noch andere kathoüsche
Staatcn, dcrcn Bethciiiaunq bei dcr Bc-
sctzung dis ziirchenstaats zuglcich noch
niehreren /«dercn Rcbcnnntzen in sichere
Ausstcht stlllt. A,g P,-„g ^ Gacta die
Idce cmes Krcuzzugö dcr Trnvvcn aller
katholischer -staatci. z„ sel„e7Naura-
tion im Kirchenstaat erarlff ^
pon italienischcn Patrivten vo'rgestM w7
damit die altti, Klagen wicd« Lebcn"und

frcmden Hecre nach Ftalicn zichc." Ta-
her lchntc damals anch Picmont dic Ein-
ladnng Spanicns ab, sich an dicscm
Äreuzzuge zn bcthciligcn. Giobcrti als
piemoiitcsischcr Ministcr gab zu erwägen,
daß dcr Papst als Rcgcnt dcs Kirchcn-
staats italicnischcr Fürst sci, nnd snchtc
Pius dic Zustiiiiiininq abzuqcwinncn, daß
italicnische, zunächst picmontksische Waffcn
ihn als konstitutioiictlcn Fürstcn in Rom
wicdcr cinsctztcn. Allcin dcr Einflnß dcr
Rcaktion in Gaeta war vicl zn stark uud
Piemont sclbst zu schr in der Gcwalt dcr
Partcicn. Etwas Wahres lieqt indcß doch
darin, daß wcnn in Jtalicn qcbcffcrt
wcrden soll, man dcn Jtalienern dcn chr-
lichcn Versuch qcstatt'cn muß, selbst sich
und einandcr dazn z„ hctfcn. Der gegcn-
wärtigen Spannunq, der Aufrcqung der
Gcister muß ein Gcgcnstand, eine Auf-
qabc qcwährt wcrden. Eine leichte, cin-
fache Sachc ist cs nicht. Die Großmächte
mögcn die Reformen feststellcn, welchc die
Nuhe Europa's drinqend heischt. Dic
cinstwcilige Fcucrwachc im Kirchcnstaatc
übertrage man dcn drci italicnischen
Staatcn, welche dcr am mcistcn staats-
männische Patriot Italicus, Graf Cäsar
Balbo, znm Bcstcn dcs Papstcs und
qcmäßigter Frcihcit im Kirchcnstaatc durch
pcrsönliche Bcmühungcii zu vcreinigen
suchtc, als im Anfang Juni 1849 schon
die römischen nnd die sranzösischcn Rc-
publikaner ihre blutigen Waffcntänze un-
tcr dcn Maucrn Roms hielten; diese drci
italienischcn Staaten sind: Picmont, Nca
pcl und Toskana. Das stnd aüerdings
ctwas uiiglcichartigc Größcn in Eine Be-
rcchnnnq''Allcin cs kömite nichts schadcn,
wcmi bei dicscr Gclcqcnhcit Picmont c.neii
Thcil seincr Anstände m.'t dcr Kur.c bc-
rciniqte wozu untcr fraiizostscher Ver-
mirtlnnq bcrcits Einlcituiig getroffen sem
s»ll; cs könntc nichts schadcn^ wenn Nca-
pel, um auf diescn Ehrcnpostcn zngelasscn
zu wcrdcn, seincn Gesktzcn ctwas mchr
Gewalt gönnte und dic Polizci cinigcr-
maßcn in ihrx Schrankcn wi'csc. Dabci
wäre dik richtiqe Vcrtheilung dcr alliirtei,
und der Päpstiichcn Truppcn von Wich
tigkcit. Es schcint natürlich, daß dieNea
Politaner die Küste über Anrvna herau
bcsetztcu; allcin scit 1797 hat Ncapcl

schicdcne Neigung qcrade zu diescn Pro
vinzen des Kirchenstaats verspürt und sich
dieselbcn im Vertraa vom Januar 1814

mißtrauisch qegcn Neopel. Dahcr möchren
dic Ncapolitancr dic Deleqntioncn vo„ dem
Mittelmccr bis qegen dcn Apc„„i„ bcsetzen
dic Picmontcsen dic Legationcn (Bologna,'
Nav«ina) bis qcqcn Ancona heruntcr, wie
Giobcrti im Januar 1849 bcabsichtigte.
Dic päpstlichcn Trnppcn köniitcn Rom
und zur Vei meidungder Reibungcn zwischcn
dcn Piemoiitesen cincr- und den Ocfter-
rcichern und Neapolitanern andcrerscits
die Stadt Fcrrara, Ancona, Maccrata,
die Toskaner das ihncn nahe Perugia
und Foligno besctzeii. Die ertrcmen Par-
tcicn in Jtalien wären damit natnrlich
nicht zufricdcnqestellt, abcr alle besonne-
ii.cn Patrioten würden cs als cincn Fort-
schritt, als eine Genugthuung für die
durch frcmdc Truppen zu lanqe gekränkte,
italicnischc Nationalchre ansehcn, die Ma-
ncn der bcstcn Patriotcn von 1848 wür.
dcn bcruhiqt. Napoleon könntc sich rühmcn
es sei etwas fur Jtalien qeschchen, und'
Oesterreich bliebe in seincm Rechte, wie
in scinen Schrankest.

Kraft erhteltcn, d,c Bcschuldigung gegen durch Oesterrcich zusagen lass„,. x-ghkr
Rom, daß es immer wieder dcn Fluch der ist auf diesem Puukte dje Kurie äußcrst

Deutschland.

8 Heidelberg, 3. März. Gestern
fand auf dcm hiestgen Rathhause einc sel-
tcnc Fcicr statt, indem der nun bald 50
Jahre im Schuldicnst stehcnde Joh. Jakob
Schmidt von Sr. Köni'gl. Hohcit dem
Großhcrzog die kleinc goldcne Vcrdicnst-
medaillc erhiclt. Hcrr Dekan Sabel
überreichte dcm um dic hicsige Juqcnd so
vcrdicnten Mannc in Gcqenwart dcr Hrn.
Bürgermcister, des Gcmcindcrachs u"d
dcs sämmilichcn hiesigen Lehrerpcrsonals

die goldcnc Medaille uiid hiclt an den
Gefeicrten cine kleine abcr crgreifcnde
Ansprache; dann bcglückwünschte Herr
Stadtdircctor I)r. WiIhclmi im vkamen
dcr Behörde dcn chrwürdige» Greis, wor-
aus dcr erstc Bürgermcister Hi. Kraus-
mann das Glcichc >'"> Namcn dcr ganzen
Bürgerschaft vollbrachtc und den allge-
meincn Dank dcrftlben durch ein wcrth-
vollcs, chrendes Geschenk bekräftigte.

Die Schnljugc"d beider Confessione"
war zugegcn ""d auch pon chrcr Scite
wurden diirck zwci Schulkindcr dcm wur-
diqcn Lehrcr Blüthcn der Licbe llild Dank-
barkcit dargcbracht. — Möch" der Ge-
fkicrte noch lange seqcnsrcich wirken!

? Heidelberg^ Z" dcr hcutigen

Sitznng dcs Konsnmvcrcins wurde die

Frage debattirt, ob dcr Verein nach den
 
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