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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Januar
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0073

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Heidelberger Tagblatt.

7.

Erschemt, MvntagS 's«

lich. Pikis mitUnttrh°ltungsl>la,!v,kr,el.
jährlich S<> lr

Sonntag, 9. Zanuar

ZnscrtionSgkbühttu für d,, P,.

.i.zk.le °bcr derc^

18S5-

Bestellungen auf das „Heidel-
berger Tagblatt" nebst Beilage
„Heidelberger Unterhaltungs-

blatt" für das wil dem 1. Januar
1859 begonnene t- Deuartal werden
fortwährend angenommen und bittet
man in Heidelberg bei der Unterzeich-
neten, außcrhalb bei der nächsten Post-
anstalt baldigst ,u machen, um com-
pleter Erewplare gewiß zu sein.

_ Di^Grvedition.

---^sfsruhe, 7. ZänT^Durch nUerl-echüe Ordre
Er- I) ^ ü M- wird der RÜtmetster v. AtelS-
beim vom Armeekorps auf sein untcrthänigstes An-
suchr» a"" t>em Mtiitärverband entlassen-

Deutschland.

KarlSruhe Z, Ian. Nachfolgendc
Mittheilung dcs evangel. Obcrkirchcinaths
wird gcwlß in weitcrcn Kreiscn als dem
dcr Kirchenzcitungen Jntereffe errcgen.
„Dcr ^roßherzo^ hat in cincm allerh.
Erlaß vom 16. Äugust dcn Wunsch aus-
gesprochcn, daß in das sonntäglichc Haupt-
gebet anßcr der Fürbitte sür das engere
Vaterland auch eine solchc für das gc-
sanuittc Dcutschland aufgcnommcn wcrde.
Höchstderselbe ist dabei von der Ueber-
zeugrmg ausgc'gangen, daß cs dcm Wohl
dcs einzelnen Landes nur fbrdcrlich sein
konnc, wcnn das Gefühl der Gemeinsam-
keit ce ganzen deutschen Baterlandcs gc-
hoben aekräfiigt werde. Wir sint
dcr^"vcrs'chl, daß die sraglichi

«"^c-'firwe"," ganzcn cvangclischei
Landcskirche nnt Freudc und Dank wirt
c'UFgengenommcu „„^"ordner

s! n ^ 'i^""'b"'igung, daß nacl

^ . ?7^7^^beis ,,z„ de.ittu

Ehre nnd dcs Vatcrlandcs Bcstcm" wl
gendc Worte eingeschaltct wcrden: Wi^
bitten auch um dcincn Segeu ftw s,„se,
gesammtcs deutschcs Vatcrland; sxs p,
scin starkcr Schutz und Schi'un, vcreiniq
seine Fürstcn und Völker durch d«s Ban'
des Fricdens, erhalte sie in deincr F„,w
und Licbe, und laß Glauben und Treuc
Kraft nnd Einheit seinen Ruhm und sei„
Ehre sein. (A. Z.)

KarlSruhe, 7. Jw„. Jhrc Kgl. Hoh
die Großherzogin haben dem hicsigcn Eli
sabethenvcrcin wicder ein Gcschcnk voi
100 fl. zu überuiachcn die Gnade gchab
und Sc. Großh. Hohcit der Markgra
Mari'mlliaii von Badcn dcr evangclischci
Diakoniffenanflalt und der Hardtstiftlin

ein Geschcnk von je 100 fl. gnädigst zu- l
stellcn lassen. l

Wiesbaden, 6. Ian. Durch allcrh.
Erlaß wird dic Ständcversammlung auf ,
den 17. Ian. d. I. einbcrufeli. ,

Göttingen, 5. Jan. Profcffor T. ^
Mommseu hat dieser Tage zum zweiten ^
Malc eindn Rus nach Tübliigcn an die >
Stelle des vcrstorbenen Rechtslchrers
Fein erhalten, aber wicder abgelehnt. >
Jn Folge deffcn ist dcmsclben die lang- i
vcrdiente ordentlichc Profcssur an mi- >
screr Hochschule zu Theil gewordeu. <

Berlin, 5. Jan. Mchrcrc Berliner >
Künstler- haben cine Eingabe an den Kult- >
miiüster entworfen, in welchcr die Aus- >
setzung einer jährlichen Summe im Budget >
zur Förderung monumcntaler Kunstschö- !
pfnngcn und zur Anlegiing' einer Gallerie
von Werkcn vaterländischcr Künstler be- !
antragt ist.

Wien, 4. Jan. Die mit aller Ab-
sicht ansposaiinte Aeußerung des Kaiscrs
Napoleon gcgcn dcn vstcrrcichlschcn Gc-
sandten am Ncujahrstag hat hier allge-
mkincn ticfcn Unwillen erregt; dcnn cs
spricht sich darin ein vornchmes Herab-
sehcn auf Oestcrrcich, man darf wohl
sagen, cin Ucbcrmuth aus, zu vem
wahrlich L. Napoleon nicht den gering-
stcn Grund hat. Außerdem merkt man
recht wohl, was sür cine weitere Absicht
dicser Aeußerung zu Grund liegt, die
nämlich, das Vertrauen in Oesterreichs
Finanzhaushalt, welches sich durch die
lctzten großartiqen Maßregeln bcfestigt
hatte', dem Kredit dieses Staates durch
Erregnng von Besorgnisscn vor cincni
Krieg zu schadcn und ihm die Ordnung
seincr Finanzeii mvglichst zn crschwcren.
Daß man dcm Kaiser Napvlcon für dic-
scn Licl'cödienst hicr kcincn Dank weiß,
versteht sich von sclbst. Auch aus Ber-
lin wird bcrichtet, daß die Aeußcrung'
Napoleons gleiche Entrüstung in allen
Krciscn hcrvorgernfcn habe, indem man
wohl weiß, daß die Beleidigung Oestcr-
reichs das gesammtc Dcutschland mit-
trifft.

— Jm Iahre 1856 betrug das österr.
Dcsieit 62 Millioncn, w> Jahre 1857
42 Millioiicn; im Jahre 1858 wird cs
gutcm Vcriichmen nach „ych 12
Millivncn betragen.

— Dcr Kaiscr hat den Grafcn Enül
Desewffp zum Prästdenten und den Frei-
herrn Josef Eötwös zum Vizcpräsidcnteii

der migarischeii Akadnnic der, Wiffenschaf-
ten ernannt.

Wien, 4. Jan. Die serbische Revo-
lution ist nüt einer Kurzc »nd Präzision,
als wären vorhcr alle Rollcn genau ein-
studirt wvrden, vor sich gcgangen, „„d
zwgr, was das Bestc daran, vhne alles
Blutvergicßcn. Wenn dic Pfortc dcm
altcn Milosch die Invcstitur verlciht, so
wird die ganzc Sache ohne europäische
Einnüschung abgethan und jede Weitläu-
figkeit vermiedcn scin. Auch würdc die
Pforte dadurch für ihr eigenes Jntereffe
am bestcn sorgen. Milosch ist bci seiner
ersten Vcrwaltung dcs serbischcn Fürsten-
amtes dcr Pforte treu gewesen und hat
atten Versuchungcn von rikssischcr Seite
widerstanden. Er wird der Pforte wicder
treu sein, wcnn von ihr seine Anerken-
nung und Investitur erfolgt.

Jtzehoe, 3. Jan. Der Entwurf ciner
neuen Verfassung fiir das Hcrzogthum
Holstein, der bercits hcute der Versamm-
lung vorgelegt wordcn ist, cntspricht lci-
dcr in kciner Weisc den Erwartungen,
die maii nach der Rede des Komnüffärs
zu hegen bercchtigt war.

* AuS Holftein, 4. Jan. Die Rede,
uüt welcher gcstern Baron Karl Plcffen
scinen Dank für die auf ihn gefallene
Wahl zum Präsidentcn der holstcüüschen
Ständeversammliing begleitete, gibt cinen
deutlichen Fmgerzcig dasür, daß dersclbe
auch in der cben begoiincnen, treulich äcn
Standpunkc z„ wahrcn entschloffcn ist, ben
er ii; der Vcrthcidigung dcr Landcsrcchte
der Herzogthümer Schleswig und Holstcin
und ihrer Gemcinsamkeit einniinmt. ^ er
Präsidcnt hat in sciner Rcdc haupljächlich
die Nothwendigkeit auSeinandergcsetzt, daß
die Stände sich auch mit rcn Verhältnissen
Schlcswigs beschäftigcn nnd bei dieser
, Gclegenheit mit Würdc und Energie dcn
Stab über jcnes neucrlich ergangcne
schleswigffche Verbot, der Wirksamkcit
mehrerer holstcinischer Vercine für das
Hcrzogthum Schleswig, gebrochcn; cin
Verbot, wclches ui» so nngehcucrlichcr
erscheint, da Zwccke dxe Künst, dcr Wiffen-
schaft u. s- äuf dem ganzcn Erdcnrnnde
eiiicn rciii hninancn Inhalt haben, der
i keinc pslitischx» gtzxx natlvnalcn Gränzen
: kcn'lt und achtet, am allcrwcnigsten aber
einc Schcidewand zwischcn zwei umni'ttel-
bar aneinander gränzcndcii, in allcn Le-
bensbeziehungen gkci'chsam nur ein Ganzes
ausmachendcn Landcsthcilen bilden solltcn.
 
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