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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0265

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Heidelbcrger Tagblatt.

M »7

Lrscheint, MontagS 'A.

lich. Prcis mitUn,rrl,°ttu"gSbl°Il mrrlrl.
i°hrli-d SS kr.

. .. Jnserlionsgkbühnn ,ür diHslT.^

Mlttwoch, Marz l«j«lr °b°r brrrn R°.m, wrrL 'n

Telegraphische Depesche
Bern, 6. März. D" Bundcsrath
sprach sich kiitschicdcn dat»r a , daß dic
Schwciz bci allfcillijz ausbrcchciidcin.i.ricg
,nit allcn ihr zu Gcbot stchcndcn Kräftcn
zur Berthcidigun<t ber Jntegrität
ihrcs Gebicts cinstchen iniisse. Sodann
fand cr, daß kraft der dcr Schwciz
zustchcndcn Bertragsrechte die Vcrtheidi'-
aungsmaßrcgcln auch auf Gcbiets-

theilc des neutralisirtcn Savopcns
(Chablais, Faucignp) auszudehnen sci'en,
insoweit dics zur Sicherung der Neutra-
lität und Jntegrität des eigcncn Gebicts
erforderlich ist. Jn diescm Sinne sollen
N o t i si k a t i o ii c n an dic europäischen
Mächte erlasscn werdcn. Vo» sclbst vcr-
stcht sich, daß das Militär- und Fiuanz-
dcpartcincnt mit dcn erfordcrlichen Vor-
arbeiten beauftragt sind. Falls dic Kriegs-
anzeigcn sich inchren, soü die Bundesvcr-
sammlung einbcrusen werden. (S. M.)

D eutschland.

Karlsruhe, 7. März. Heute ist
Nuiiinicr 7 dcs großh. Negicrnngsblatts
crschiencn, welche enthält: Uninittclbarc
ssUerhvchstx Entschlicßuiigen Sr. Kvnigl.
-riwc^ Großherzogs. Dicnstnach-

'c', ^"ßcr den schon initgctheiltcn
Groi-b^"^ Se. Konigl. Hohcit dcr
aen acfuiw Sich gnädigst bcwo-

Geh. Scci/,"' H^chstlhrcin Hofsccretär,
ci'iies Hosfiu^ s^vlph Kreidcl dcn Titcl
Naths"ei,wr Mttt7,st/i7 Rang cincs
leihcn; unker dcni 18
ficrialrath Waüi die ^7 7"'

Vorstandes der z..r Crn.it,e,..ng 7er Cltt
schäb.gunaen sur aufgchobe.ie Bcsinvcr'
ändcrungsabgaben und Fcudalrcchtc b7
stchcnden Mlnistcnalfoinmission zi, .ib„-
tragcn; untcr dem 24. v. M. g,,'^
den Professor Stolz gcfallcnen Wahl z.,.n
Prorektor der Univcrsität Freiburg für
das Studieniahr 1859—60 die Bcstctti-
guug zu ertheilcn. Nr. 8 enthält cine
allerhöchstlandeshcrrliche Vcrordnnng, wo-
durch die Ausfuhr von Pferdcn übc» dic
Grenzen des Großherzogthums gcgcn die
ni'cht zum ZoÜverci'n gehörigkii Staatcn
ohne Nnüsicht auf di'e Herknnft oder Be-
fiimmung der Pferde sofort provisorisch
verboten wird. (K. Z.)

Karlsruhe, 7. März. Der Ernst
der Zeit hat der Heiterkcit der karncva-
Iistischkn Saison auch hicr kaum eincn

stctba». Dafür sprccben schon
sie Bälle, Danzkräiizchcn und Gcsellschaf-
tcn, di'e in reichlicher Zahl aus ei'naiider
folgten. Gcstcrn nun hat dcr Camcval
begouncn, scin Recht auch vffeittlich gel-
tend z.. machen. Nachmittags erschicn
cin cbcn fo heitcrcr als malerischcr Zng,
ein M unimcnschanz voller ergvtzlichcr An-
fpielnngen, dem man aus dcn ersten Blick
anfah, daß das lustige Fuldcrgcschlccht
daruntcr stccke. Eine phantastisch aufge-
putzte Musik, Prinz Carneval ncbst Hof-
staat zn Pserde, die Krinoliiiengarde, die
neue Quelle mit Apertt'iiciitien, eine Zi-
gcniierfaniilie, dazu Hailekins, Picrrots,
Storch u. s. w. Alles prächtig ausstaf-
sirt und voll Humor. Auch der spmbo-
lische Elephant fchltc nicht. Abcnds vcr-
anstaltcten die Polptcchniker einen groß-
artigen Fackclzug, bci welchem der Grund-
stein dcs dicsjähcigen Karnevals in trans-
parentem Lichtschimmer paradirte. Er
ging schlicßlich sammt den Fackeln auf dem
Marktplatz in Flamnien auf. Anch bci
diescm Zug der polptcchnischen Jugend,
dic jctzt in wcißen Zlpfclkappen erscheint,
fehlte es nicht an hcitern Clementcn. Für
morgcn sind noch wcitcre Schaustücke vor-
bchaltcn. (K. Z.)

Darmstadt, 6. März. Der Aufruf
unsercs Mitbürgcrs Marloff an seine
Kriegskameraden aus der altnapolconischcn
Zeit, mit ihm den gcmeinsamcn Schritt
zur Rückgabe der ,'hnen verliehcnen St.
H el en a - Med a il I c zu thun, hat bcrcits
eiiien so guten Anklasg gesnnden, daß dem
Verfasser einc Anzahl jcncr Mcdaillcn
von scinen alten Kriegskameraden zur
wcitcren Bcförberung zugckommcn sind.

Frankfurt, 4. März. Umcr diescm
Daiuiii wird dcu „Hamb. N." telegra-
Phirt: „Qcstcrrcich crklärt in ciiicr am
'42. Febr. au Preußen gerichtetcn und
dcn dcutschcii Ncgicrungcii mitgelheilten
Depcschx Angcsichts dcr drohcndcn Kriegs-
gefahr sei zwar dcr Augenblick gekoiiimcn,
bkim Bunde Folgcndcs zu. brcntragen:
die Buiidcsfestlingcn in Vcrthcidigmigs-
stand zu setzc», Bcstimmungcn übcr Buu-
deskommando's zu trcffen, cin Pserde-
ausfuhrverbot zu erlasscn; allcin aris
Rücksicktt für Prcußcu stelle Oesterreich
dicscii Antrag iwch nicht, es bchalte sich
dcnselben jcdoch vor, faüs scl'nc üalir-
ni'sche Annce auf dcri Kriegsfuß gcsctzt
wcrdcn sollte.

D us Llurhessen. Es habcn sich "N
Vcrkehr salsche östcrr. Dukatcn gezcigt

und bei näherer Untersuch..
stellt, daß cs, fkhr gut vrraoldeke östcrr
5-Kreuzerstuckc stnd. Das Gepräqr dieser
Stücke sowohl, als die Größc, ,-st
Dukaten vollkoinmcn gleich, und bei ^utcr
Vergoldung, wie sie sich an den im Ver-
kchr vorgckommenen zcigt, die Täuschung
ungcmein leicht, wenn man nicht beim
Erheben derselben das Mindergewichtfühlt,
oder durch die darauf besindliche Zahl 5
sich daraus ausmerksam machen läßt.

Lindau, 3. März. (Auqsb. Abdz.)
Nach einer im Laufe des gestrigen Vor-
mittags zu Bregenz cingetroffcnen Ordre
des österreichischcn Militärgouvcrnements
sind sämmtliche in Vorarlberg und
Tprol befindliche Beurlaubte zu ihrcn
Rcgimeittcrn einbernsen und haben sich
in kürzestcr Zcit zu ihren Abtheilungen
zu begebcn.

München, 5. März. (T.B.d.F.Pz.)
Das Pserdeausfuhrverbot ist er-
laffen und erstreckt sich aus bie äußere
Grcnzc gcgcn das Zollvercinsland. Das
Handelsmiiiistcrium ist ermächtigt, aus
cinzelnen Greiizstrcckcn und in einzelnen
Fällen ausnahmswcise, und sür denklcinen
Grenzvcrkchr überhaupt, besondcre Er-
leichtcrungkii eiiitreten zu lassen. (Das
Verbot ist anch in Württembcrg crsolgt.)

München, 6. März. Auch hicr ist
cin Aufrus zur Zurückgabc ver St.-
Hclena-Medaille erschienen, und
zwar von Hrn. D. Renner, Voistand dcs
hicsigcn Vetcrancn-Vercins. Bcrcits ist
die Rückgabe eiiiiqer diescr Medaillcn cr-
folgt.

Berlin, 6. März. Zuverlässiger Mit-
theilung zufolge ist die Nachricht des
„Dresdner Journals", Ocstcrcich habe
bci dcm deiitschcn Bimdcstagc dicKrikgs-
bcreitschaft beantragt, vcrfrüht.

(K.Z.)

Meiningen, 4. März. Jn der gest-
rigen zwcitcii Sitzu"st nnscres Land-
tages stclltc dcr Abgcordnete Rommel
cincn Antrag, dcr daraus abzieltc, dic
Ncqieiung z-' veranlassen, bcim deu-schcn
Bundc und svnst auf ein gemciniamcs
Haiideln Dcutschlands in der gegenwär-

tiqen politischcnKrlsishinzuwirkcn.Staats-

ministcr v. Harbou aittwortcte, daß der
Herzog >» skinkn deutschen Gesinnungen
von keinem Fürstcn übertrossen, daß die
Staatsrkqicrung daher a»ch u>chts unter-
lasscn wcrde sür Abwcndung jcder Ge-
fahr, svweit'es ihre Kräfte gestatten, zu
I wirken.
 
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