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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0233

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Heidelberger Tagblatt.

N» ^7. MP«ismLLhLu^-"'"^- F-reitag, 23. Februar

jLhi»» »-

' Jnserli-nS^bArin ,ur dic 3sp-l,jg^P,._ »

Mziilc °de- deiinR°mn wiid.u H jZAZD.

D e u t s ch l a » d.

Mannheim, 22 S'br

ralbcricht dcs Rhc-nucve.

. . ^ ^ ^ Skädtcn Karlsruhk,

bcstchcud ans Mainz, Maiiiihcim,

Darmstadt, ^hs-

M 'st'crsäncncn. Stitttqart, wosclbst
das Ictztc Ccniral-öoiiittc vcrsammclt war,
batte dic Anöarbeitiiiig und Herstclluiig
dcffclbc». ös ivurdcii in dcn qenaniiteii
siebkil Städtcn für Kunstwerkc vcrwendct
17,803 ß-- namlich für Gcmälde und
Ku'pfcr- unv Stahlsti'chc aus der Kasse
dcr Dcrcine 9565 fl., für Bcreinsblättcr
von dcnselben 3956 fl., für Privatankäufe
4281 fl. Jm Ganzen waren 479 Knnst-
werkc von 264 Kiinstlcrn ausgestcllt. Zn
ven vben angegebencn Sumnicn für die
Anschaffling von Kunstwcrken sind dic Kostcn
der Zlusstcüung ni'cht inbcgriffen. Die
allgemeinen Kosten für jeden dcr 7 Ber-
eine betrugen 302. fl., außer dcn Lokal-
kosten, die nicht viel wcniger bctragen.
Das allgcmkinc Vcreinsblatt war der
schvnc Kupfcrstich Julia. (Es wäre wün-
schenswcrth nnd im Jntcrcsse dcr Stadt
Hci'delbcrg, wcnn dic Ausstcllungcn des
Rhcinischen Kunstvercins auch hicr jeweils
stattfändcn.)

Mannhein», 23. Febr. Die Börsen-
nachiichten auö Frankfnrt vom gestrigcn
Mittag lautctcn noch schlccht, acqcn Abend
kaincn sie günstigcr. Die Paniquc hat
sich grlegt und es i'st wirdcr ctwas mehr
Ruhe .n die bcwcgtcn Gcmüthcr zurück-
gekehrt. Daß ubrigens die Deroutc dcr
lctztcn Tage ihren Grund lediqlich in
Börsenmanövcrn gchabt, wic das „Frank-
furter Journal" meint, möchten wir doch
schr bczweifeln.

AuS Baden- Der flüchtige prakt.
Arzt Rüsch in Rothweil, Amts Brcisqch,
'st wrgen eincs rn Ausübung seincr Praris
vcrubten Vcrbrcchens zu blkibender Ent-
ziehung sei'ner Licenz und zu eincr vier-
jährigen Arbcitshausstrafe vcrurthcilt
worvcn.

Frankfurt a. U dcn 22. Febrnar
Abcnvs: D'e Rentc kam hcute Abcnd
besser von Paris. Daher war Abcnds
hier gute Stimmung, während Vorunt-
taqs und Miltags cine grvße Mmhlosig-
keit gchcrrscht hatte. Naiivnal erhvltcn
k'ch von 66wieder auf 08—69'/-

Wiesbadcn. 22. Fcbr. (Schw. M.)
Zn dcr hciitigcn Kammersitzung wurde das
Militärbudgct im Hinblick auf dic Kricgs-
gcfahr anf Anirag dcs Prinzen Nikolaus
ohne Vcrlcsung cinstimmig genchmigt.

Krcuznach. 23. Fcbr. Tic heutige
Gcncralvcrsammliing dcr Aktionärc tcr
Rhcin-2iahc-Bahii bcauftragte den Bcr-
waltnngsausschuß, sje vom Staatc mit
4/^ Prvzcnt^ zu garantirendcn 6 Mill.
Prioritäts - Dbll'gaiivnen zu cmittircn.
Hicrvon sollcn 4'/, Mill. zur Bollendung
dcS Baucs uiid 1'/, Mill. als Rescrve
für den spätkren Betrieb verwciidct werden.

Düsseldorf, 21. Februar. Verschie-
dcne Blätter 'bringen fetzt ein Gedicht
auf den Kaiser Rapoleon >., welcheö
Schillcr 1804 gkschricbcn haben so«. Die
„Düsseld. Ztg." bcmcrkt hicrzu: Sowcit
uns bekannt, ist dieses Gcdicht von dcm
vor e'inigcn Jahrcn in hvhem Altcr ver-
storbcncn Kriegsrach Karl Müchler und
hat cr sclbst seinin Anspruch in einer be-
sondercn Flugschrift nachgcwiesen. (Auch
kann das fragliche Gcdicht nicht füglich
1804 schon vcrfaßt sein, da, abgesehen
von andern daacgcn sprechenden Gründcn,
Napvlcon damals noch kcine „ferne Kro-
neu auf sein Haupt vcreint" hatte.)

Elberfeld, 19. Febr. Dcr Abgcord-
nete v. Eynern hat die an i'hn gerichtetc
Adresse scincr Wahlmänner, die ihn zu
eincr Kundgcbnng im Abgevrdnetenhause
in Betreff der gegenwärtigen europäischen
Verwickelungkii aufforderte, der „Elb. Z."
zufolge ablehncnd beantwortet.

Ktifse!' 21. Fcbr. Jm Klcinverkchre
svüen sich in jüngstcr Zeit hicr und in
der Umgegend falsche Silbermünzen von
preußischcm Gepräge, besondcrs in Ein-
thalerstücken, vorgefundcn haben. Dasselbc
soll täuschend nachgeahmt und nur an
etwas leichterem Gewicht erkennbar sein,
wcßhalb übcrall Vorsicht anzurathen ist.

Dresden, 23. Februar. (Del. Dep.)
Das hcutige „Drcsdner Journal" enthält
eine Dcpesche aus Paris, worin gcmeldet
wird, Lord Cowlcy begebe sich von London
nach Wien.

Müncken, 20. Febr. (Fr. P.-Fm q
Das Krikgsministcrium trifft fortwährciid
Vorkchrungcn, um für alle Fällc bereit
zu sein.

München, 23. Febr. (Tel. Dep d
Schw. M.) Jn der heutigen Sitzunq 'dcr
zwcitcn Kanmicr kam Frhx. v. Lerchcn-
feld auf seine Jnterpcllation wcgcn Er-

lassung cincs Pserdcaiisfuhr-Bcrbols zu-

rück. Er hält dcn Kricg für gewiß; der
Friedc sci »ur möglich, wcnn Dcntsch-
land auf's bcstimmtcstc erklärc, welche
Partei cs »cbme, wcnn der Gegner dies-
mal in den Trcnniingsgelüsten getäuscht
werde. DicSmal fci der Krieg entschei-
dcnd, er werde nicht endcn, bis volle Br-
ruhigung cinqetretcn. Anf den Antrag des
Frhrn. v. Rothcnhan gibt die ganze Ver-
sammlung ihre cinstimmige Zustimmung
durch Aufstkhen zu erkeniien. Der Mi-
nisterpräsidcnt v. d. Pfordten schweigt.

Berlin, 19. Febr. (Nat.-Z.) Der
Entwurf eincs „GesetzcS, das Eherecht
bctrcffend", §. 1 bkstimmt, daß zur bür-
gerlichen Rcchtsgiiltigkeit eincr Ehe die
priestcrliche Trauung crforderlich ist. 8- 2
bcstimmt, daß eine Ehe mit bürgerlicher
Rechtsgiltigkeit auch gcrichtlich gcschlos-
sen werden kann, wenn die priesterliche
Trauung versagt worden ist, oder die
Brautlcutk crklären, dieselbe „nicht in
Anspruch nehmen zu können". Die übri-
gen 88- bis 10 handelu von dcr Form
der Eheschließung; §. 11 hebt das noch
nach dkm Landrecht bestchcndc Hinderniß
wegen Ungleichheit des Standes, §. 12
die im Landrechte gestattcte Ausnahmc von
der Regel, nach der Mannspersonen unter
18 Jahren nicht heirathen könncn', auf.
Jm Titel ll., wclcher von Ehescheidungen
handelt, wcrdcn als Scheidungsgründe auf-
gehoben: 1) Gcgenseitigc Einwilligung.
2) Hcftiger und tief eingcwurzelter Wi-
dcrwille. 3) Blvß vcrdächtiger Umgang
gcgcn richterlichen Befchl. 4) Mangcln-
der Nachweis des unbcscholtcnen Wandcls
eincr Frau, die sich von ihrcm Manne
cntfcrnt hatte. 5) Versagung dcr ehe-
lichen Pflicht. 6) Unvcrniögcn und kör-

perlichc Gebrechen, welchc erst wahrend
der Ehe entstanden sind. 2) A'iverträg-
lichkrit und Zanksucht. Ditel II >. xsst-
hält Schlußbestimniungen und fsjhrt die

Civilehe auch in dcn Provinzen ein, in
denen gemeines Recht gilt. Unbedingt
zur Ehcschcidung führen soüen auch fer-
ncr: 1) Ehebruch; 2) böswillige Vei'-

laffung; 3) Lebensnachstcllunq; 4) Er-

grcifung eines fchunpflichcu Gcwcrbes;
5) Veränderung der Religion; 6) Ra-
serei nnd Wahnsinn. — Relativ znr Ehe-
schcidung führen soüen: 1) Lcbcns- und
gcsundheitsgefährliche Thäclichkcitcn; 2)
qrobe und widerrechtliche Kränkungcn der
Ehre oder persönlichen Frcihcit; 3) muth-
willige und wiederholte Beschimpfung und
 
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