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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0293

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Heidelberger Tagblatt.

R« Donnerstag, 17. März

Giula-ung zum Abonnement

Mit dcm 1. April o. v>- beginnt ein ,uucs Aboiinement anf das „Hcidelberger Tagblatt", wozn wn- hft^-,,,^
ergcbenst eiiilabcii. t-nftr Untcrncymcn yat stch in dx,- ku, ;cn Zcit seines Bcstehcns einen so ausg'cbrcitcten Lcserkrcis erworben,
daß wir darin vcn dcutlichstcu Bcwcis erblicken, wie sehr daffelbe in dcn Wünschcn und den Bedürfnisscn des Publikuws
Selegen war. — Ermuntert durch dirft rege Thcilnahme, werdcn wir ohne Prciscrhöhung schon im nächsten Quartat
einc Erweitcrung u"lercs Blattes dadurch eintrctcn laffen, dast wir das Unterhaltungsblatt ftatt
ttveimal drcim^l wochcntllch erschelnen laffen. Wir wcrden scrner, in Vcrbilidung niit tüchtigcn Mitarbeitern,
wclchc nns'cr Blatt durch Bciträgc untcrstützeii, sortfahren, unscrc Lescr durch cine gedrängte, jedoch vollständige Uebersicht dcr
TaneScrei'ani'ssc, leitenden Artikeln sowohl, wie durch Aufnahme übcrsichtlicher Rückblicke mit dem Ganq der politischcn
En'twicklungcn bckanut zu erhaltcn.

Ncbcn dcn ichlcunigstcn Mittheilungcn der politischen Bcgebenhciten werden wir jcder würdigen Besprcchung unserer
Gemeiiidcverhältniift gernc einen Platz einräumeii; dic atterhöchsten Ordres, Auszügc aus dcin Regicrungsblatt und dem
Eentral-Verordnungsblatt, alle Anordnungen und Verfüqungen der Behvrden von allgemeincin Jnteresse,'
alle Bekanntmachungcn, welche sich auf den Verkehr und Handel, die Jndustric und Gewerbe beziehcn, insbcsonderc die
Eiscnbahn-, "Dampfschifffahrts-, Boten- und andere Fahrgelegcnheiten; die Frankfurter Geld- und Börsencourse, so wie alle
auf das öffentliche, eommercielle und soeialc Leben sich bezichendcn Aiizcigcn, alle Gesuche, Käufe, Verkäufe, Vermiethungen,
Ancrbietungcn jcder Art werden in unscrcm Tagblatte cine Stcllc finden.

Ein dreimal wochentlich erschcinendes Unterhaltnngsblatt wird anziehende Erzählungen, Novellen und Skizzen,
belehrcndc und gcnieinuützige Aufsätze, Literaturberichte und Kritikcn, sowie Räthsel, Charaden, Änekdoten u. s. w. in sorg-
fältiger Auswahl unsern Lesern inicthcilen. Die JnscrtioiiSgcbühren habcn wir, um unscr Tagblatt (welches sich bcrcits
eincr großen Auflage crfreut) allgemein zugänglich zu machen, sür die Pctit-Zeile auf 2 Kreuzer, und den vierteljährigen
Abonncmentsbctrag, wie bisher anf 36 Kreuzer festgesetzt.

Herdelberg, im März 1859. Adolph Emmerling,

Untvcrsitäts - Buchhandlung und Buch'druckerct.

Telegraphische Depesche.

Paris, 15. März. Ein Artikcl des
„Moniteur" bespricht das Mißtrauen, mit
welchcm dic Politik d'es Kaisers in Deutsch-
land aufgcnommen werde und nennt das-
selbe uugerecht und ünüberlcgt. Wcnn
dcr Kaiser nicht überzcugt wäre, daß die
Gesinnungen der Mehrheit des deutschen
Volkeö sich von dem Verdacht abwcndeten,
zu wclchcm man es vcrführcn wolle, so
hättc er das Rccht, sich süx verlctzt zu
halten und kvnnte es als cineii Angriff
aus die Unabhängigkeit scincr Polin'Pbc-
tracküen, was er uicht crlaubcn dürfe.
Der Kaiser habe Bcwcise dcr Mäßignng
gcgeben, indem er es vermieden habc,
Erinnerungen an 1814 und 181» zu cr-
weckcn nnd cr wüiisehe jlch Oluck dazu,
dicses ni'cht gcthan zu haben. Bis jctzt
sei Frankreich von dieskN ungerechten Un-
grifscn nvch »icht bewcqt. Es niachc nicht
ganz Dentschland für Jrrthümer vcrant-
wortlich, wclche kleiulichei- Einpfindlichkeft
entsprächen. Deutschiand habe nichts süff
seinc Unabhängigkeft z« fürchten. „Wir
spmpathisiren mit seinerNationalität. WenN
es fich unparteiisch zeigt, so mird es dcr
Sache dcs Fricdens dienen. Prcußen hat
dicses begriffen, indem es fich n,ie Eng-
land verband, um i» Wien guten Rath
hörcn zu laffen. Diese Haltung des Ber-

liner Kabinets ist gewiß vortheilhafter für
Dcutschland, als die Auswallung der-
jciil'gcn, welchc an dcn Groll und die Vor-
gänge von 1813 appellrren."

D eutschla,»-.

Heidelberg, 13. März. Der hcute
hier vcrsammelte Kongreß wegen Er-
richtung cines Deukmals für den Frhrn.
v. Stein an seinem Geburtsorte und
Stammsitzc Naffau war sehr zahlreich be-
sucht. Wir ncnnen untcr den Thcilneh-
mcrn Prof. Häusser, Bcseler, Dr. Pagen-
stechcr, Gch. Rakh v. Bangcrow, Welcker,
Proscffvr Schenkel (von Hcidclberg), den
baycrischen Abgeordnetcn Bnhl, dcn würt-
tembergischen Äbgcordneten Reyscher, den
badischen Minister a. D. v. Dusch, den
nassauischcn Abgeordneten Dr. Braun,
Moritz v. Gagern und Hcinrich v. Gagern.
Der Letztere f'ührte dcn Borsitz. Die Ver-
sammlung beschioß, eine Vcrständigunq
uiit dem westphäiisch-preußi'schen Komite
über gcmeinschastlichcs Handeln anzubah-
nen, zwischenzeitl'g aber mit Sanimlungcn
vorzuschrciten. Eine svsvrt unter den
Koiigreßmi'tgliedcriq vorgenommcne Snb-
skription lieferte eincn nanihaften Ertrag.
Häuffer trug eine vortrcffijchx Sft'zze über
Stcin's Leben vor, wclche bcstimmt ist, das
Andenken Stcin's bei dem deutschen Volke

zu erueuern und wach zu halten. Die-
selbe ward mit großcm Beifall aufgenom-
men und deren Verbreitung durch die
Pressc beschlossen. Unter den bei dem
daraus folgendcn gemeinschaftlichen Mahl
ausgebrachtcn Toastcn wurde namentlich
nu't Beifall aufgenommen der des Frhrn.
Hcinrich v. Gagern anf Krästigunq der
deiitschcn Centralgewalt und aüf Bolks-
vertrctung bei derselben, der dcs Prof.
Häusser auf Hcinrich v. Gagern, der vcs
Abgeordneten Braun auf eie natioiiale
Geschichtschreibung und aus vcn wahrhaft
deutschcn Gcschichtschreiber Hänffer und
endlich der des greiscn Ministers v. Dusch
aut Wicderkehr der Begeistcrung von
1813 und 1814.

Mannheim- 33- E». die Herren
Generalli'eutenants v. Miller, Ludwig
und v. Schäffer, Kriegsminister, der das
8. Armeekorps bildendcn Staaten, warcn
am 12. in Bruchsal zu einer Besprechung

nmengekoininen.

lannhcim, 15. März. 3«
ourgcrichtssitzung des erstcn Quar-
werden dahicr folgende Fällc zur
aiidlung kommen: 1) Am Montag,

8. d. M., Vvrmittags 10 llhr, die
ge gegen Wundarzneidiener Philipp
von .n-n-n Brandftiftnnn.
 
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