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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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April
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0349

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Heidelber-er Ta-blatt.

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Samstag, 2. April

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'Enve März l85.1.

Die Expedilion.

D eutschtand.

KarlSruhe, 30. März. Dem ver-
längerten Aufenthalt unseres Großher-
zogs zu Berlin wird der Zweck zuge-
schrieben, das preußische Kabiner über die
in Sliddentschland deutlich zu Tagc tre-
tende öfsentliche Meinung in einem Kriegs-
fatte zwischen Oesterreich und Frankreich
zu unterrichten nnd die deutsche Auffastiing
der Frage in Berlin zu unterstützen. Es
wäre zu wiinschen, daß alle deutsche Für-
sten met solch warmcr Begeistcrung am
Gesammtvaterlande hängen.

Karlsruhe. 31. März. DaS großh.
Jiistizministkrium hat durch Erlaß vom
19. d. M. verfügt, daß dic dcn Stadt-
amrsrevisoraten Karlsruhe, Mannheim,
Hkidelberg (Bezirk I. und II.) «,nd Frei-
burg zugetheilten Notare in dcm ganzen
Umfange der genannten Städte und dazu
qehörenden Orten für vie Angehörigen
ihres Bezirkes alle im Tarif vom 1Z
wber 1840 anfgeführten rechtspolizeilichen
Geschäftk, die nicht anvereu Beainten zu-
gewiesen ünd, vornehmen und für Pxr-
sonen, dic nicht m ihren Bezirken wohnen,
Testamente und alle in Lit. V. und VII.

8. 23 deffelben Tarifs bezeichneten Ge-
schäfte verrichten. Gleiches gilt für die
übrigen Notare innerhalb ihrer Bezirke.
Jst ihnen aber ein Wohnort außerhalb
des Bezirks zugewiesen, so dürsen sie sür
Personen, die nicht in ihrem Bezirke woh-
nen, rechtspolizeiliche Geschäftk uur unter
den Vorausfttzungen des 8. 5 der Ver-
ordnung vom 25. Nov. 1841 verrichtcn.

Mannheim. 31. März. Gestern
Ab-nd '/« »ach 10 Uhr stürzte der stchcn
aeblitbene Gieb'el der Stark'schkn Brauerei
ein und schlug das ganze Kühlschiff nieder.
Stein- und Holzmaffen ffrlen in dkn Stadt-
graben und verwüsteten nech darübrr hin-
aus die Gklände:

, Bad-EmS, 29. März. Das Logis
für die Kaiserin-Mutter von Rußland ist
auf den 1. Juli ,,u herzogl. Enrhaus zu
dcu vier Thürmen dcffnitiv gemieihet
wvrden.

Stuttgart, 31. März. (N. T.)
Berichiedene Blättcr behelligten vor einiger
Zeit das Publikum mit der Nachricht, daß
uniere nkuen Eisenbahubauten sämmt-
lich eingestettt ftien, weil man das Geld
für den Krieg brauche. Wir sind nun in
der Lage, dic Versicherung geben zu kön-
nen, daß hieran kein wahres Worr ist.
Unsere entworsenen Bahnen werden ge-
baut und diescn Sommer in Angriff ge-
nommen, rrvtz alles Kriegsgeschreis und
aller zur Bcweglichmachung nöthigenGelder.

München, 28. März. Heute vor hun-
derr Jahren stiftete dcr Kürsürst Mar I ll.
von Bapern dir dayerische Akadrmie der
Wisscnschaften, um die geistige Reaktion
der Iesuiten zu paralpsiren, und heute
Prangk der prachtvolle Lcse- und Biblio-
thck-Saal eben dieses Ordens im festlichen
Schmuct, weil in ihm die erste Säkular-
seier ver Akademie drgangen wird. Die
Wäiive schmücken die Bildniffe des Grün-
derö, ver yohen Prvtektoren und der aus-
gczetchiietsteii Mikglirver. Nach einem seier-
lichen Gotteödienste in ver Michaelskirche
begaben stch Vormittags die Mitglieder
der Akademie mit den vielen auswärligen
Gästen, den Kultusminister an der Spitze,
in den oben genannten Festsaal ,m eye-
maligen Zesiiitengebäude, woselbst sich be-
reits ein gewähltes Auditoriüm etngesun-
ben hatte. Die Gallerie hielt die Damen-
welt defttzl. Die sreudigste Bewegung ries
das Erscheinen ves Königs Ludwtg hervor.
Staatsrath v. Maurer ervffnete als SteU-
vertrercr des Vorstanves der Akademie
(des greisen Profcssors Thiersch) die Feier
mit einer gediegencn Rede, worin er die
Grschichtx ver Akademie ervrterte. Redner
hob namentlich hervor, daß dieselde bei
ihrer Gründung durch die Kreigebling ver
geistigen Forschung und die Entfernnnq
dks Einstusses des Jesniten-Ordens auch
außerhalb Baperns überall freudig be-
grüßt wurde. Txx Stifter der Akademie
Kurfürst Mar III. pon Bapern, war auch
der Gründer des ersten deutschen Theaters
das einen großen Einfliiß auf die Bildung
dcs Volkes nicht verfthlte. Köniq Ludwig
erhöhte die Wirksamkeit der Akademic durch
ihre Vcreinigung nrit der Unisersität, uüd
der jetzige Köuig Mar II., pxr Förderer
der Wiffknschaften, berhrt ihre Mitglieder

mit hochwichtigen wiffenschafti,chx„
gabcn. Rcdner gedachte auch ver vrei
Nestoren der Akademie, ves 90jäy>-iqxn
Grafen v. Reigersberg, ehemaIiqe„'Prä-
sidenren deS deutschen ReichskammerqxrichtK
in Wetzlar, des großen Alerander v. Hu,„-
boldt, auf den das deutschc Gesammtvater-
land stolz ist, und des Prosessors Roding
in Amsterdam. Zum Schluffe gab Redner
die Namen mehrerer auswärtiger Gelehr-
ten kund, die neuestens zu außerordent-
lichen Mitgliedern vom König ernannt
wnrden. Hicraus folgte ein interessanter
Vortrag dcs Orienralisten Prof. Müller
übcr die Leistungen der philosophisch-phi-
lologischen Klaffe der Akademie im Ver-
lauf iyreS ersten Jahrhunderts.

AuftSburg, 30. März. Herr v. d.
Pfordtcn har bekanntlich itt ver Sitzung
der baperischen Abgeordnetenkammcr vom
16. d. erklart, vaß dic in der Beselerffchen
Schrift: „Zurschleswig-Holsteinrschen Sache
im Nvvember 1858" (S. 39) bestndliche
Mitthcilung über eine Unrerredung, welche
Herr v. v. Pfordten mit zwei SchleSwiq-
Holsteinern (dem Obersten v. Fürftn-
Bachmann unv Oberstlieutenant v. Zeß)
gchabt, auf Zrrthum imd Mißverständ-
niß beruhe. Hiergegen tritt nun Herr
W. Beseler von Heidelderg auö m der
heutigen „Allgem. Ztg." (Bcilagc zu
Nr. 89) mit einer Erklärung arff, der
er folgendes Zeugniß anfügt:

Vrranlaffung elner von Hni. W. Brftlcr
gcgcn mich ausgcsprochencn WunschcS bczcuqc ich dcr
Wahrhctt gemäß Folgendc«: Dic Unlcrredung. dcrcn
in dcr Echrift dcs Herrn Beselcr „Zur schlcS'vtg-
holsteinischcn Sachc im Rovcmber 1858' «scite.10
gcdacht «ird, hat am 24. Mai 1853 zwtschcn dcm
kgl. bayerischen Mtntsterpräsidentcn, Freihcrrn v. d.
Pfordten, deu, Oberstlieutcnaiit v. Zcß und mtr statt-
gcfunden. Zn tteser Unterredung ^"r v.

d. Psvrdte» sich wohlwollcnd für d->« p/'>^nUchc Zn-
teresse der bcdrängtcn schlcswtg-hclstci»t,chen Sspztere,
über die politlschen Berhättnüft «« -Yerzvgthümer
aber folgendermaßen: „„Dic dcut,chen Regierungen
haben die Sache der Herzogih»'"'r nicht rtchtig auf-
gefaßt, und durck ih« Unterstuhung ist i,„e Lagc
vcrschlimmcrt wordcn Sic stnd verleitct dmch Ad-
»vkaten und Proftsft""- ^ Und ,erner: „„Etncr-
lei, dic Hcriogthümrr sind dani,che Prvvinzcn, ""d
wenn ich holst-inischcr Mtnister wäre, würdc ich da«
Land dantsirci', ft'bst wenn eine Völkenv-ndcrung
darau« cnistclwn ftMc. E« tst dte Po,ttik der N°'h-
wendiakeit, dtc hier besvlgi werden müst- -"Usi'E
wlll S n«d ft muß es geschehcn."" D-ffen zm
Urkundc h-d« ich dteser Zeugntß cigcnh-».d g unter-
schrieben, und mtt metnem Pxttschast b-fiegclt. Ham-
burg, 26 M-rz ltzSS. (0. 8.) v. Furscn-Bach-
manu, vormals Oberst in r» schl-swtg-hvlsteinischen
Ann-e-

AnSbach, 27. März. Aldert von
Betzold, 22 Jah" alt, zur Zxtt in
 
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