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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0313

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Taftblatt.


Ersche.nl, MontagS -uSgk"°»«' 'f»

l'ch. PreismitUnie'hal'MgSb-ntlmkrt-I.

iährlich Sb -r.

Mittwoch, 2». März

JnsertlonSgebiihren sür dilHs^ P,.. '

,,eile oder deren Mun. werden ..L L

D e i, t s ch l a »

KtN-lsrulie 2 t. März. Seine Kv-
N'M)e Hohcit der Grvßherzvg hadcn
mtt höchstcr Entschl'eßl"'g aus .ch'vßherz.
StaatsMlNtsterium vo", 16. d. M. aller-
.qnäd.qst qcruht: dem K-rchenrath Prof.
vr. H„.,deshaaen m Heldetberg den
Cdaraktcr alS Gehelmcn Kirchenrath, dem
Prvf uud Seuimardlrektvr »r. Schenkel
daselbst den Charakter als Kirchenrath zu
verleihen, sodann die außcrordentllchen

Proft'fforen vr. v. Pabo, vr de Bary

und llr- F'scher an der Universität Frci-
burg ordentlichcn Profefsoren zu er-
neimcn. sK. Z.)

Pforzheim, 20. Marz. Wic wir
vernehmen, stxht der hiesigen Gewerb-
schulc eine wescntliche Crweiterung be-
vor. Cs wird nämlich dcrsclben eine be-
sondere „Handelsklasse" zugcsetzt, in welchcr
neben den sonstigen kauflnännischeii Lchr-
fächern Unterricht in der franzöiischcn und
englischen Sprache ertheilt wird.

Frcinkfurl, 18. März. Der fran-
zösi'sche Gesandte hat beim Senate
gegen die Auslassungen der hiesigen Blättcr
Verwahrung eingelegt.

Oesterreich, Preußcn und das
librige Deutschland vcreint, könncn,
snach den statistischen Nachweisungcn der
Schrift Deutschlands und Frankreichs
Macht. Von einem deutsche» Offizier a. D.
Potsdam 1854) in mindestens gleich
kurzer Frist ein vollkoninien kriegs-
tüchtiges Heer von 840,000 Mann in
Dcwegung sctzcn, wie Frankreich es mit
420,000 Landtruppcn vermag. "

Marburg, 20. März. An die Stellc
des nach Münchcn berufencn Professors
Hccker ist vr. Schwartz aus Kiel uun-
mehr desinitiv zum Professor der Geburts-
hiilfe ernannt. . »

Jnnsbruck im März. Der Mahn-
ruf, wclchen Frhr. v. Lcrchcnfeld l» der

bayerischcn AbgeordnetenkaiMer gegen dic

frechcn Drvhungeu Fkankreichs erhobcn,
hat i» Wsern Bergen kräftigcn Wikder-
hall gefunden. Hestte ginq an ihn kl'ne
Adreffe — die wn hier mitthcilen — vach
München ab. Sie ist uuterzeichnet von
Männern aller Stände, die darin für sich
und vl'ele andere das Wort ergreifen.
Möge der Stimme aus Süden bald die
gleiche Antwort aus Norden folgcn, dann
wird ein Chpr von Männern erschgllen,
vor dessen Gewalt das eitle Krähen des
ftanzösischenHahns.baldverstummt..„Hoch-

geehrter Freiherr! Zur Stunde, wo der
alte Reichsfeind abermals stch rüstet, um
un nngerechten Krieg alle Schrecken der
-oerstörung über Deütschland zu wälzen,
da sucht der sorglichc Blick Männer dcs
Srnstcs, Männer der Krast. Hochwill-
koininen also der Deutsche der, eingedenk
dcr Lrauerkunde frühern Zauderns und
-Lplittertts, heutc das rechtc Wort zur
rechten Zeit spricht, und dem Gefühl der
Nation den kcrnigcn Ausdruck leiht, den
sie will uud dcn sie braucht. Ciu solcher
aber war an rechter Stelle und zu rechter
Zeit zuerst der Zhrige, Hochgcehrter Frei-
herr! und daß er es gewesen, zeigt scin
schncllcs Zünden vurch alle Gauen des
Vaterlandcs — zeigt mehr noch sein Er-
solg, hochwichtig ais erstcs und unzwei-
deutiges Zeichcn der Einigung. Auch wir
Männcr Tyrols crkcnnen diese hohe Be-
deutung, und crgrcifcn srcudig den Anlaß
nnsern Dank einem dcr besten Männer des
deutschcn Nachbarstammes und allen jenen
Vertretcrn vesselben, welche sich in ächt
deutscher Gesinnuug einmüthig erhvben,
darzubriiigcn, iiud vurch ihn zu bethätigen,
daß wir, niieingedcnk srühern Zcrwürf-
'üsicS, hcute nur der qeiiieiiisaiiicn Pflicht
uns erinncrnd, iii dentschein, thatkräftigcm
Verständiüß uns umfassen. Das rechtc
Wort hat uns erfreut, die rechte That
wird uns zu Schutz und Trutz an unscrm
Platz sinden. Tyrol hat nie geprahlt:
es stand und stcht fest zu seinem Wort,
das da heißt: Eintracht und Thatkraft
mit Gott, für Fürst und Vaterland, für
Necht und Ehrc!"

Folgen die Unterschriften.

Von der franzöfischen Gränze

berichket ein Korrcspoiident der „Allg. Z.",
er sei wegen seiner Mitiheilungen an die-
scs Blatt „von Hrn. Delangle und dem
Prinzcn Napoleon" des Landes ver-
wiesen worden. Er nimmt bewegten
Abschied von Frankreich, wo er lO Jahre
lang gelebt.

F r a n k r e i ch.

Paris, 18. Mqrz. Die „Presse"
redet heute in cinem von Herrn Svlar
unterzeichncten Arükel dem Frieden aui s
Eucrgischste das Wort. Sie suchz be-
wciscn, daß es Wahnsinn sei, Krieg zu
führen, um Picmont die Lombardei zu
verschaffcn. I» dem Artikel des Herrn
Solar wird cvnstatirt, daß Fr<,„kreich ein-
stimmig gkgen den Krieg ,st.

Pciriö, lO. Mäiz. Man vcrsickcrt,
daß die Unterhandlunqx „
leys auf dem Puicktc stchcn zu einem fr ied-
lichen Arrangemen t, mittelst eines
Kongresses der 5 Mächtc, unter Aus-
schließung Piemonts, zu sühren. Die
Grundlage der Verhandlungen bilden un-
verrücktes Fcsthaltcn der Verträge
von 1815.

Paris, 2l. März. (T.D. d.Sch.M.)
Der „Moniteur" bringt solgende Note
übcr die gestrige Trnppenschau: Die
gestrige Revue war bcwundernswcrth. Als
nach dem Defiliren der Kaiser sich in das
shonzcrt der Orphconisten begab, bcfahl
er den dienstthuenden Schildwachen, die
Menge sich ihm nähern zu lassen. Se.
Maj. war augcnblicklich von einer unge-
heucrn Menge mnringt, welche bis unter
die Füße der Pserdc vorging und nüt der
lebhaftcstcn Begcisterung rief: Es lebe der
Kaiser! Kein Unfall crfolgte aus djeser
(wie der „Moniteur" versichert) ganz frei--
willigen Bewegung.

G n g l a n

London, l6. März. (Fr. Pz.) Die
Timcs üest dcm Moniteur wegen
seincr zweidcutigcn Manifeste gehörig
dcn Tert, und bcmerkt zu der Prcvigt,
dic das sranzösische Amtsblatt gestcrn den
deutschen Reqikrungen gehaltcn'hat, unter
Anderem: „Dicse Appeüation an's deulsche
Volk wird kaum einen Eindruck machcn.
Die Deutschen wissen wohl, daß gcrade.
dic Haltnng, welche sse angenommen haben,
am ehesten zu ciner friedlichen Ausgleichung
sühren wird. Mitten unter dcn Gesahren
dcs Augenblicks gibt es zwci seh'' beruhi-
gende Symptome in Europa. Das eine
ist, daß die Franzoscn kei'ne ^ust zum
Kriege mit einer scstländi'schen Macht vcr-
spürcn; das andere ist cbcn dlcser eüüge
Enthusiasmns in Dentschland, der den
Zorn des Monitcurs Die

bundcsrechtliche Befugniß Oesterreichs, die
Unterstützung dcr andern Staaten anzu-
rufen, hat eine Kundgebung veranlaßt, bie
höchst erfreulich >st sür alle Diejemgen, bie
mit nns dcs Glaubens ssud, daß der Muth
und die Kraft Deutschlands zu den bestcn
Bürgschaftcn des europäischen Fricdcns gr-
hören. Das zwischxn Frankreich >md Ruß-
la„d halb zu Stande gekommcne Bündniß
zwang Deutschland, auf sich allein zu
bauen, und die Folge 'st eine Entfaltung
von M«th und Un'abhängigkrit, die den
verwegensten Feind abschrecken muß. Die
 
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