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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Januar
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0053

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Heidelverger Tagbtatt

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Dienstag, 't. Janilar

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88S?Z.

Karl-ruhe. 31. Dezember. S-«n- K^niM,e

Hoheit Ler Grvßherzog haben Stch ur

^ r-n Friebrtch Ncstler

«Äirnnkelm dttnDbcrh^ScnchlS-Rath >-,. Zosexh
^cntner daselbst- tcm Znstizministerialrath Jgnaz
A eller in Karl-ruh-' dcm Ldcramtorichtcr Wilhelm
Nrter ,u Mannhci"- unb dcm ObcrgerichlSatvvkatc»
vr Tb-obor daselbst dao Rittcrkreuz

dkS OrbcnS °°N' Zahriuger höwcn zu vcrlctbcn.

(K. Z.)

> Kartsrzkhe, 31. Dsz. Das hrutc aus-
^e-bciic Neglcrunstkblatt dir. 59 cuihalt:
- I. Umniiteibare astcrhrchstc Entschlirsnngcn Sr.
Königl. Hoheit deS Großherzvgs. 1) OrdcuSvrr-
lcihungen. AuHer den ichvn milgcihcillcu i-cch svl-
gende: Dem kalserl. jranzöstschcn Gcneralsclrclar dcr
Präfcklur zu Strastburg, Rebvul, da» Rillcrkrcuz
mit Eichcnlaub dcs OrdenS vvm Zähringer Löwcn.
2) Erlaubntß zur Annahmc sr.mdcr Orden Scine
Königl. Hvheit der Grvßherzvg habcn Sich allcrgnä-
digst bewvgcn gcsundcn: dcm Hvsmalcr Kcvdvr Dtch
in München dtc unlerlhänigst nachgcsuchtc Erlaubniß
zu erihctlcn, daS ihm vvn Sr. Maj. dcm Köntg vvn
Baycrn »erliehcne Rtttcrkrcuz erstcr Kkasse dcS Ver-
dienstordcnS vvm hetltgen Michael anzunchmcn und
zu tragen. Die glciche höchstc Erlaubniß crhieltcn
der Konscrvatvr der Kunstdenkmalc, Hvfmalcr vvn
Baycr, für das Nitterkrcuz zwcitcr Klasie desiclbcn
OrdcnS, und dcr Rcgimcnisarzt vr. B cck vvm zweitcn
Füsiltcrbataillvn -sür daS ihm von Sr. Hoheit dem
Hcrzog von Naffau vcrliehcne Rittcrkrcuz dcS Militär-
und Zivtl-VerdicnstordenS Advlfs »on Nasiau mit
Schwcrtcrn. 3) Medaillcnverlcihungen. Se. Kgl.
Hoheit dcr Grvßherzvg habcn Sich gnädigst bewvgen
gcsundeu: dem xensivnirten Hvikvndilvr Zcller, tn
Andetracht selncr mchr als fünfzigjährtgen treuen
Dicnste, und dcm pensionirten Küchenmeister Kühn,
in Andetracht scincr langjährigcn treuen Dtenste bet
ihrem AuStchetdcn aus dem Hvfdicnste die llcinc gvl-
dene Zir»l----ndicnstmkdaiUc, auch der Kvstgeberin deS
MiMarhvspitals zu Mannhcim, Wittwe MaaS, tn
Anerkennung threr wahrcnd 43 Jagrcn nitt Unciqen-
nützigkeir und Aufvpfcrung gclctstetcn Dienste dic stl-
berne Zivil-Verdlenstmcdaillc zu verlcihen. 4) Dicnst-
nachrichten. Außer dcn ""tgctheilten "och fol-
gende: Se. Köingl. dcr Großherzvg haben

Sich gnädigst bewvgen gc »nden: untcr dem 10. De-
zcmbcr d. I. den K>»Zllstcn rzrtdolin v. Senger
dct dcm kath. Oberlirchcnrath rn dcn Ruhcstand zu
»crsctzcn; unter dcm 17. Dezcmber d. I. ^ cvang.
Pfarrci Neucnweg, Diözesc SchsVlßeim, dcm Pfarr-
pnweser Friedrtch Hönig dasclbst zu üb°rtragm;
den Pfarrer Fricdrich Sachs in DicrShetm den
PensivnSstand zu vcrsetzen, und den Zagdjunkcr Frhrn.
August v. Gcmmingen zum Kammerjunker,»
nennen; unter dem 23. Dczember d. 5-
waltung deS Amtsbczirk« GerlachShetm dcm Ob-r-
amimann Rc fs Wastdstrn zu übertragen, und di,
evangelische Piatnt ^°ndelsheim dem^ brshcriger
Pfarrverweser Karl Friedrich Wilhelm Jörg daselbß
zu verleihcn.

II Verfügungcn und Bckanntmachungcn der Mi-
nisteriem 0 B-kann'machung dcs grvßh. Jufliz-
mtnistertums: Die dieSjahrige Prusung der Rcchts

kandtdaten bctreffend. (Schon mitgetheilt.) 2) Be-
kanntmachungen dcS großh. Ministeriums deS Znncrn:
") Dte Apvthekerltzenz des Mar Rheinboldt vvn
Achern betrcffend. b) Dte Zuthcilung dcr Gemeindc
Schlatt unter Krähen zu dcm Bczirksamt und AmtS-
ger'cht Engen betreffend (biSher zu dem grcßh. Amts-
gcricht Stvckach gehörig). e) Dic Ucbcrficht der
Studirenden äuf den Universtläten Hcidelberg und
Frciburg im Studienjahr 1858/58 betreffend. Dar-
nach studtren ,m Wintcrhalbjahr 1858/59: A. Auf
der Univcrsität Hcidclbcrg: Thcologrn 93 (da-
runter 34 AuSländcr), Zuristen 238 (215A.), Mc-
diziner, Chcmiker und Phannazcnten 136 (69 A.),
Kamenalistcn 33 (2 A.), Philosophen und Philo-
lvgen 64 (47 A.), Hospitantcn 67 (38 A.), zu-
sammcn 631, (darunter 405 A.). 8. Auf der Uni-
versität Freiburg: Thcolvgen 174 (38 A.), Zu-
ristcn n»d Nvtariatskandidaten 19 (3 A.), Mediziner
Pharmazcutcp. nnd höhere Chirurgen 53 (1 A.), Ka-
merakiftcn 32, Philvfvphen und Philvlogen 40 (5 A.),
Hvspilantcn 22, zusamme» 340 (darunter 47 A.)
-1) Ukbersicht der Schülcrzahl an der polytechnischen
Schulc und dcr damit verbundenen Vvrschule im
Studienjahr 1858/5,9 bctrcffend. Darnach bcsuchcn:
die 3 mathematischcn Klaffen 232 (100 Ausländer),
Zngcnicurschuic 70 (49 A.), Bauschule 48 (25 A.),
Chcmisch-tcchnischk Schule 73 (51 A.), Mechanisch-
tcchnische Schule 204 (176 A.), Fvrstschule 25 (4A.),
Handelsschule 15 (1 Ä.), Kurs für Bildung dcr Post-
bcamten 14, Hvspitanten 27 (11 A.), Vorschule 78
(9 A ). zusammen 786 (darunter 426 Ausländer).
3) Bekanntmachung des grvßh. Finanzmtnistcriums:
Die Tilgung des auf Obligativnm aufgenvmmenen
Eisenbahn-AnlchenS vvm Zahr 1842 bctreffmd (ent-
hält dic Nummcrn dcr am 22. gezvgcncn Obligaiivnm).

I!I. Dtcnstcrlcdigiiiigen. Die Stcllc eincs Amts-
richtcrs in Villingm. Die cvangelische Pfarrei Deutsch-
neureuth. Die evangelischc Pfarrc! Badm. Die
cvangeltsche Pfarrei Hochstctten.

l V. Todesfall. Gestorben ist: Am 21. Nov. d. I.
dcr kath. Vfarrer Zvseph Eckert in Stcttfeld, Ober-
amts Bruchsal.

D e u t f ch l a n V»

8 Heidelberg, 2. Jan. Außer der
Partci, welchc dcn ncucn Schiencnwcg der
projektirten Odenwäldcr Bahn dem Neckar
nach geführt wiffen wollte, haben, bei
Besichtigung des auf dem hiesigen Rath-
hause aufgelegtcn Bauplans von Herr»
Oberbaurath Kellcr, viele Einwohner
Heidelbergs den Wunsch geäußert, der
Bahnhof möchte zum Vortheil der
Stadtwciter in dieselbe verpflanzt
wcrden, z. B. in das Friesenthal bei und
mit dcr Gerbcrci dcs Hexrn Kühner,
und aus folgendcn Gründen:

1) Je wciler der Bahnhof in die Stadt
komuit, je größer wäre für dicselbc der
Vortheil, anch würde das Gebäude an
und für sich selbst eine Zicrde Heidelbergs
bilden — der Platz des Friesenthals, der
ȟhner'schen Gerberei und des nebenan lie-
gcnden GartenS würden so schöne und
großartige Räumlichkeitcn bicten, lbie sie
der schmale Riemen neben, vor und hintcr

dem Karlsthor n.e darbieten kann. —

2) Fürchtcn viele für d,e Denkmäler ihrer
ehrwürdigcn Vaterstadt besorqte Bewoh-
ner uuserer altcn Musenstadt, daß eben
durch diesen Platzmange!, wenn wegen
Güterversendungen von dieser Stadtseite
und derglcichen es die Noth erfordern
würde, diesen Bahnhof zu vergrößern,
viellcicht das herrliche Karlsthor (eines
der schönstcn. Bauwcrkc dieser Art, des
ganzen Landes) dicser Nothwendigkeit als
Opfer fallcn müßtc. Anch scheint eine
Großh. Baubehörde selbst noch im Zweifel
über die Lagc cincs östlichen Bahnhofes
geschwcbt zu haben, dcnn dieselbe hat den
Bahnhof in besagtem Plane am Karlsthor
nur angcdeutct; doch glauben wir
von einer wohllöblichen Stadtbehörde übcr-
zeugt zu sein, daß dieselbe keinem Bau-
plane ihre volle Genehmigung schcnkt, wo
eine dcr Hauptfragen, die des Bahn-
hofes am östlichen Theile der Stadt,
nicht vollkommen in dem Plane mit
aufgknommcn und wie dic andern Thcile
teffelben ausgeführt auf demselbcn zu schen
tst. Vergleiche jedcr nur einigermaßen
Baukundige die in Frage stchcnden Räum-
lichkeiteti, und es wird ihm einleuchten,
daß es nur an dem bezeichneten Platzk
dcr Kühner'schen Gcrberei ermöglicht ist,
einen geregelten, den Erfordernissen jeder
Zeit entsprechcnden Bahnhof zu erbaucn,
indessen an der in dem Plane durch Blei-
ftift projektirten Stclle immer nur eine
Auf- und Absteige-Station in Gestalt eincs
schmalen Riemcns erscheinen würde. —

3) Wird von den Vcrtheidigcrn dieser
hier entwickelten Ansichten bchauptet, daß,
wcnn der Bahnhof an die hicr als beffer
bezeichnete Stelle verpstanzt würde, anch
in Bäldc dann dem längst gefühlken Bx-
dürfiiiß eines bcqucmen Fahrweges auf
das Schloß Rechnung getragen würde! —

Freibue q, 30. Dez- Wir ersehen aus
dem Rechnungsbericht des Kranken-, Sterbe-

und Wittwenkassc-Dcreins süx das Zahr

1856—1857, daß dcr Bermögensstand des
Vereins 17,103 st- 25 kr beträgt, worunter
15,340 fl. rctttlrcndes Dermögen sind.
Der Grundstrck hat stch gcgen 1856 um
474 fl. 55 kr. Verrnchrt und beträgt jctzt
9147 si- kr.; weitere freiwilligcGaben
werde» nlle deui Grundstock zugeschlagen.

dkcsem Vereine ist auch dic Milipp-
Wcrian'schx Wittwcnstiftung mit einem
Grundstock pon 10,000 fl. , woraus in ^
nach den jährlichcn Bciträgen gebildeten
Klaffen 73 Wittwen, je 6 zu 15 'fl., 9
 
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