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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0179

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C- n g l a n

Londor,. 5. Fcbr. Für einc Turincr
Anlcibe sino si"r keine Aussichtcn voryan.
r>en.—Dcr Total-Esiektivstand der britlsche
Streitkräste ift aus 222,250 Man" E '
flestellt. wovon 92,740 in Jndien d.cnet -
Das Ofsizicr-Korps der lctztcrcn
Mann stark.

T ü r k e i.

^ ^ Der Ein;ua des
» ^ ^^lneS Sohncs Michael

Fursten Milosch un .hxnrcm Volksjubel!
fand ^eutc utttcr Senat waren

statt. Die Mnn' ^ ^brlichkeitcn ansqe-

von dcn ^'"^itsch hat als der Reaktion
schloyen, Wrtt^ I.,

verdächtig H«uv

Sl merik a.

^^tv-^ork, 45. Jan. Dic unange-
nehlne Kälte, durch wclche wir in den
leytcn Taqen ;u leidcn hatten, wurde in
eine'N großen Theile der Union empfun-
den. Jm Westcn tras sie schon früher ein.
Aus Californien und dcn westlichcn Ge-
bieten namentlich brachte dic letzte Ucber-
landspost höchst traurige Berichte. Von
St. Louis wird gemeldet, daß man auf
feder Station der Postroutc erfrorene
Menschcn vorfand, auf eincr Station
waren sogar zehn Mann auf einmal cr-
froren. Der Schnee war in ungeheuren
Massen aufgethürmt und die Kalte strenger
als seit drcißig Jahren. Der Thermo-
metcr sank auf 27 Grad unter Null. —
Die Totalschuld der Föderalrcgierung bc-
trug am 31. Dezember 1858 54,910,778
Dollars. — Jm Monat Dczcmber ver-
unglücktcn im Ganzen 55 Fahrzeuge. Dcr
Dotalwerth des vcrlorcn gegangenenCigen-
thums beläuft sich auf 852,274 Doll. —
Die Zahl der Fallimente in den Vcrci-
nigten Staaten betrug im Jahr 1857
4932 mit cmer Passiva von 291,750,000
Dollars, ini^ ^ahre 1858 dagegen kamen
nur 4225 ^allimente vor mit ciner Pas-
siva von 95,749,602 Dollars. — In der
Sylvestcr-Nacht wurden hicr 3,700.000
Kubikfuß Gas verbrauckt, eine halbc Mil-
lion mehr als je zuvor.

Osti « die n.

' ..-

lungen abgeschickt worden, um die Dr ^
nung wieder herzustcllen. — Jn der Pra-
sidentschaft Bombap herrscht Ruhe.

Bombay, 17. Jan. Die Aufständischen
unter Tantia-Topi, Feroze Schah und an-
deren Häuptlingen 'haben neuerdings meh-
rere Niederlagen erlitten. — Oudc ist
ruhig. Fortwährend werden Forts ent-
waffnet und geschleift. Tanta hat sich uach
der Niederlage, wclche Oberst Somerset
am 25. und 30. Dezember ihm beibrachte
über Tonk hinaus geflüchtct, in der Hoff
nung, sich mit Feroze Schah zu vercinigen
sinp Streitkräfte abgeschickt wordcn
um diese Vereieigung zu verhindern. —
Jn dem Gcbicte' des Nizam haben 2000

Dermischte Nachrichten.

Zürict), 2. ^ebr. Ein wahrhaft tcuf-
lisches Bubenstück aus dem Sündenregister
dcs bekannten schwindclhaftenGeldgeschäfts-
wesens beschäftigt seit einigen Tägen die
Gemüthcr. Cinem angehendcn Kaufmann
aus dem Kanton, Ferd. Bcrtschinger,
gclingt es ourch glücklichc Umstanve und
unglückselige Täuschungen, eine rciche Aus-
länderin zu fesseln und zu öeirathen. Dcr
Glückliche lebt sofort als Rentier in Zürich,
die ganze isippschaft Bertschingcr, selbst
ihre Helmathgcmeinde Fischenthal, kommt
zum Mitgenuß des Reichthums. Der Bruder
avancirtzum Kantonsprokurator, zum Mit-
gliede des Großen Raths und nimmt eine
in jeder Hinsicht gewichtige Stellung im
Lcben ein. Die Ehc gilt für cine glück-
liche, ist mit Kindern gesegnet, und dic
Frau wird gerühmr als ein Muster ber
Hausmütterlichkeit. VoreinigerZeit bringt
nun das Amtsblatt dcs Kantons einen
Gütergemeinschaftsvertrag der Eheleute,
und darauf verschwindet die Frau. Die
Abgcschlossenhcit bes schweizerischen Fa-
milienlebens kam dcn Herren in ihren
Geschäften zu Statten. Mcht lange darauf
klagt der Ehemann auf Ehescheidung, der
Sekretär des Prokurators fungirt als
Zeuge für die gemeinen Verbrechen, dercn
die Frau bezüchtigt wirb, und der als
Anwalt der letzteren fungirende Kantons-
prokurator Schätti von Ustcr gibt viese
Bezüchte einfach als richtig zu. (Er er-
klärt, vies in Folge schriftlicher, wohl
gefälschter Jnstruktion gethan zu haben.)
Nur der Mangel einer schriftlichen Voll-
macht Seitens der Frau für diesen ihren
Anwalt bewirkt noch einen Anfschub bes
gerichtlichen SpruchS. Jndessen stcllt sich
heraus, daß diese Herren gebungen waren,
die Frau von ihrcm Manne nnter ber
Vorspiegelung, mit r'hr einen Besuch in
ihre Heimath Holland zu machen, nach
Mannhcim verlockt und daselbst im Augen-
blicke der Abfahrt des Dampfschiffes auf
dieses verstoßen wurde, die Unterschrist
derselben zu besaqtem Gütergemeinschafts-
vcrtrag crschlichcn war und in bester
Form dicse Heirath überhaupt nichts war
als ein Geldgeschäft der Herren Bert-
schinger. Diesclben sind in den Händen
des Genchts, und wenn mw xür kleiner
Thcil dcssen wahr ist, was man nunmehr
über das eigentliche wirkliche Schicksal
der guten Frau weiß, jo dürfte die Welt
eine Crimjnalgeschichte haarsträubcnder Art
vernehmen. — Z" Genf wendet sich der-
malen die Volksjustiz gegen Zcitungs-

auszeugende allgemeine Dcmoralisation an
dcn sranger ;n üellen. Wir fänben sic
m umgekehrter Richt„.,^ hesser angeleqt.
Peteröburg. J„ Banernange-
bekannte ökonomischc
Schrlftsteller Kokorew f,^ ,,,
sischen „Pet. Ztg." emen A,„kcl: „Eine
Milliardc im NebeU' vcröffe.ulicht, in
wclchem cr auf dic tzrage einer allgcmei-
nen und gleichmäßigen Cntschädigu,,^, millch,
dic Rcgierung übernehmen solle, eingeht.
Nach scincn Bercchnungcn beträgt der Werth
der Leibeigenen nach der jctzigcn Ächätzung
1000 Millionen, wovon 500 Millioncn
bei dcn verschiedcnen Krcditinstitnten ver-
pfändet sind. Wcnn die Regierung diese
1000 Millioncn dcn hculigen Bcsitzern voll
entschädigen wollle, so würde dies bei
emer Abtragung in 37 Iahren zu 5 pCt.
Zins u»d 1 pCt. Amortisation jährlich
60 Millioncn kostcn, dic der Regicrung
wieder zufließen würden, indcm die frei
gewordcncn 12 Millionen leibcigencn See-
lcn nun von dem Staat höher besteuert
werdcn könnten, nachdem sie ihrcr Lastcn
gegen den Gntsherrn ledig geworden sind.
Die Kronbauern hezahlen jährlich 7 Rubel
Abgabcn an dcn Staat, die gutsherrlichen
Banern nur 2 Rubel, die Diffcrenz würde
also genau die verlangten 60 Mill. decken.

Local - CorresponVenz.

4 Heibelberg. Nach einer oberamtlichcn Bc-
kanntmachung sind für die Zukunft dte Ängehörigen
dcr benachbarten Gcmeindcn »on Hcidelberg, wclibc
dag Lyceum oder bie höhere Äürgerschutc
dabier bcsuchen, von Zahlung des BrückengcldeS be-
freit.

-j- Hcidelberg. Die ZwangSversteigcwng gegco

Tüncher Michael Seilcr, Susanna Elisabctha
Klara Seiler dahtcr ist zurückgcnomme».

-j- Lampcnbeiln. Auf dem h!c,igci> A-Nk'bause
wird das Fischcreirechl in der Bach ->0 ^en

kung Vorderheubach, Lampenheim und - ' . ^ (V,

14. F-bruar d. I. VormittagS W »b-, aN b Zahre
vcrstcigert.

Lchlvetzingeil. S^-^erS Zohann^Schmeis«

laffenschaflSmaffedesHofgutSP-«^

8

, .. ^ Auk Donnerstag den 17. d. M.,

m'uhr, ü»cct bie Versteigcrung beim

Vormtttags l0 M, ^istrtü Hm,lebuch ,48

liemernen Tisch^ lärchcn Bauholz, 254 L-it-r-
Klstr. forien Ccheitholz, I7j/. Klstr-

M'LL'Äir

Schctth"--' ^ Klfir. buchen PrW--^Ksttr
sschcn Prugelholz, 2g Klftr. buchc» 43

Mir. eichen Kiotzholz, am

tag- S175 Stück buchencWcll-u, t000Stuck tichcnc

Wellen, Samstag den 19- d- M-, VormtttagS 10
Uhr, auf der Hiebstellc die Verst-igeruug »°n 103
Etchstämmen zu Schiffbau- «nd Nutzholz, darunte
mehrere Holländer statt.
 
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