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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Mai
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0532

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servebataillon bc» 2. ÄnfanterieregimentS. 8) Gustao
Fäbndrich und 7) Ludwig Lang beim 3. Znfanterie-
reqiment. 8) Albert Rheiner und 9) Bernhard
Tritschlcr bcinr 4. Jnfantericregiment Markgraf Wil-
bclm. 10) L. Weng beim Ncservebataillon deS 4.
JnfantericregimentS Markgraf Wilhelm. 11) Kon-
rad Spulcr beim 3. Füstlicrbataillon. 12) A. Wirth
beim 2. Dragonerregiment Markgraf Marimilian.

13) Eduard Erkenbrecht beim 3. Dragoncrregimcnt.

14) Wölfl „nd 15) Karl Flaig bci dcr Artillcric.
16) A. Zipf bct dcr SanttätSkompagnie. 17) Ed-
mund Keller, 18) August Ambros und 19) I. G.
Schuler bei dcm AufnahmShospital. 20) Heinrtch
Willmann, 21) Joseph Kicfcr und 22) Hetnrich
Glänz bci dem Haupthospital.

Oberlicutcnant und RegtmentSadjutant vom 2.
Dragonerregimcnt Markgraf Marimiltan wird zum
Adjutanten deS Brigadekommandv^s dcr Reiterei er-
nannt.

Die Hauptmänner v. Kleudgen und Dienger wcr-
den ihrer Funktionen bei der Zeughaus - Direktion
cnthoben und trcten zur Dicnstleistung tn daS Artil-
lericregiment zurück.

Karlsruhe, 19. Mai. Das qroßh.
Armcccorps ist mobil, dic nöthiqen Pfcrde
waren schon längst angekauft, die doppelte
Mannschaft wird seit Wochen mit dcn
neuen gezogenen Gewehrcn eingcübt, es
bednrfte nur des Bcfehls des Kriegsherrn,
nm der vollen Marschbereitschaft die letzte
Vollendung zu gcben.

Kartsru^e, 22. Mai. Daß dic Un-
terhandlnngen zwischen der diesseitigen Rc-
gierung und dcm pävstlichen Stuhle zu
R o m bei der jetzigen politischen Weltlage
nicht vorwärts gehcn, liegt auf der Hand;
es ist also auf den Abschluß eincs Con-
cordats nicht zu rechnen. Darum hört
man auch den Wunsch äußern, die badi-
sche Gcsandtschaft in Rom, dic höchst kost-
spiclig ist, möchte uicht zu lange dort be-
lasscn werden. (Schw. M.)

Aus Daden, 21. Mai. Bei den
badischen Amtsgerichten wurden 15,997
Civilprozesse ,'m Iahre 1858 erledigt; dr'c
Zahl dcr Gauten war 232. 1856 betru-
gen die ersten 18,315 und die der zwci-
ten 409.

Freiburg, 22. Mai. In Folge eines
päpstlichcu Rnndschreibens vom 27. April
d. I., ben zwischen katholischcn Völkern
ausHebrochenen Krteg betrefsend, hcrt Se.
Erc. der Hcrr Erzbischos nnterm 15.
d. M. u. A. vcrordnet, daß ,'m Verlauf
des Maiiuonats in allcn Kirchcn an eincm
von dem Ortsgeistlichcn z„ bestimmenden
Tag cin feierliches VoUvamt für den
Friedcn, wöchcntlich 2 Betstunden und,
wcnn es die Umstände erlaubcn, ein Bitt-
gang gehaltcn wcrde. 2ln die Stelle des
am 24. Fcbruar angeordneten Gcbetes für
Deutschland ist ein besonderes Gebet vor-
geschrieben worden.

Frankfurt. Jn der letzten Bundes-
tagssitzung wurde die Fcstung Lanvau als
Bundesfestung übernommen, während seit-
her Bayern gegen andcrweite Entschädi-
gung die Erhaltung allein oblag.

Berlin, 21. Mai. Die Artillerie hat
inl Ganzen 36,000 Pferdc. Nicht nur
die Bespannung für sämmtliche Batterien,

je 12 für jedes Armee-Corps, im Ganzen
108 mit 864 Geschützen, ist vorhanden,
sondern auch für dic Munitions-Wagen,
Munitions- und Train-Colonnen. Die
Linicn-Cavallerie zählt gegenwärtig cinen
B^stand von 24,000 Pferden.

Jnnsbruck, 21. Mai. Ein Hand-
schrcibcn des Kaisers an den Erzherzog
Statthalter ruft das Tyroler Volk zu
den Waffen.

Wien- 3n Betreff der zwischen der
Pforte und Oesterreich gepflogcnen

Verabrcdungcn bcstätigt cs sich, daß die-

selbcn einen doppclten Zweck haben, nnd
zwar 1) die Ruhe und Sicherheit in dcn
slawischen Provinzen der Türkci aufrccht
zu erhaltcn und 2) die Pforte gegen jede
fcindselige Bewegung Seitens Montene-
gro's, L-erbiens und der Donaufürsten-
thümer sicher zu stellen. Zu diesem Ende
hat sich Ocstcrreich verpflichtet, cine ent-
sprechende Truppenmacht an deu Gränzen
dieser Länder zu conccntriren, während
andererseits die Pforte die Vcrpflichtung
übernommen hat, in Rumelien und na-
mcntlich in Bosnien und Albanien, als
den meist bcdrohten Provinzen, eine Ar-
mee von 40,000 Mann, dann an der
Donau cin Korps von 20,000 Mann auf-
zustcllcn und die in dcn bciden Lagern von
Sofia und Schumla concentrirten Truppcn
auf 30,000 Mann zu bringen.

Wien, 20. Mai. Se. K. H. der Erz-
herzog Albrecht hat sich nach Linz be-
gebcn, um die in Oberösterrcich und im
Salzburgischen concentrirten Truppeu zu
inspiciren.

Wien, 20. Mai. Feldzeugmcister Frhr.
v. Heß ist zum Comandanten der drittcn
Armee ernannt worden, wclche cbcnfalls
nach Jtalien verlegt wird und zum Theile
auch schon dahin abgcgangen ist.

Wien, 21. Mai. Die bei den pa-
triotischen Hülfsvereinen eingelaufene
Suinme betrug bis zum 18. Mai etwa
148,000 fl.

Brünn, 18. Mai. Hcutc haben sich
die hier versammelten ständischen Guts-
bcsitzer Mährcns gccinigt, auf cigenc Kosten
zwei Freiwilligenjägcrbataillo » c
mi't einem Aufwand von mehr als 200,000
Gulden zu errichteu und auszurüsten.

Triest, 17. Mar'. (A. Z.) Unsere
Militärfamilien haben gestern die Weisung
erhalten, Triest zu verlassen, da, wie nun
gewiß, die cigentliche Stadt gegen eine
frauzösische Invasion nicht vertheidigt wer-
den würde. Die politischen Behörden wür-
den in einem solchcn Fall nach Görz verlcgt.

Frankreich.

Paris, 20. Mai. Wie bekannt, ließ
^er Kaiser sich stets von einer Briqade,
^estehend aus 24 Polizeiagenten in CGll-
kleidern, begleiten; sie sind sämmtlich Cor-
sen und unter dcm Befehl cines Polzer-
kommissars, des Corscn Abranvini, welcher

de» Pianori festgenommen hat und auL
Anlaß des 14. Ianuar zum Ritter der
Ehrenlegiy,, ernannt wordcn ist, endlich
von sechs Brigadieren. Dic 24 mit ihren
Führcrn sind gleichzcitig mit dcm Kaiser
ill Gcnua ans Land gesticgen, wenige
Tage darauf aber si„d die meisten, den
failioseu Ubrandini mitbegriffen, davon
gegangen, und sie habcn sich bei Gari-
baldi anwerben lasscn. Abrandini ist jetzt
Kapitano im Garibaldischxn Korps.

Gencral Georg Beuret, der im Kampfe
von Monrebello gefallcn ist, kommandirte
die erste Brigade der -^ivisioa Forey. Der
Verstorbene zeichnete sich iin Krim-Kriege
als Oberst aus und gewann dort seinen
Generalsrang (10. Jan. 1855).

Paris, 22. Mai. Die nenesten Be-

richte vom Kriegsschauplatz über das
Gefecht bci Montebello lauten gan; a»-
ders als diejcnigen, wclchc der „Monitcur"
mitgetheilt hal. Aus vollkommen glaub-
würdigcr Quelle erfahre ich, daß nahe an
Tauscnd Picmontesen theils getödtet, theils
schwer verwundet worden sind. Viele
Kanonen der Franzoscn sollen von den
Oesterreichern vernagelt nnd unbrauchbar
gcmacht worden scin. Man zeigt sich hier
wenig erfreut übcr das Ergebniß des Ge-
fcchts. (Man vcrsichert, es wären bei
Moiitebcllo von französischer Seite nahe
an 30 Ofsiziere verwundct oder getödtet
wordcn, cine im Verhältniß zu dem an-
gegebeiien Gesammtverluste zicmlich dedcu-
tende Zahl.)

Paris, 22. Mai. Der Krieg ,'n Ita-
licn absorbirt die Aufmerksamkeit dcs Pu-
blikums nicht in der Art, daß man sich
nicht auch viel mit der inneren Lage
bcschäftigt. Diese ist unter mchrereu Be-
ziehungen beunruhigend; in den herrschen-
dcn Regioncn waltcn Rivalitäten und
Eifersüchteleien, welche die Autorität der
Kaiserin-Regeutin viclleicht nicht immer
ganz zu beseitigcn im Stande ist; dazu
kommt das Darnicdcrlicgen der Geschäfte,
dic Bankerotte, der Mangel an Arbeit und
dcr Untergang vcrschicdcncr Jndustrr'cn;
endlich die revolukronürc Agitation, die
wieder crwacht ist und dic ihr letztcs Wort
noch nicht gcsagt hat: das Alles sind ebenso
bcdcnkliche als furchtbarc Symptome.

Paris, 22. Mai. (Köln. Ztg.) Die
Spitze von dem Armeecorps des Prinzen
Napoleon ist bekanntlich schon in Livorno
er'ngctroffcn. Cs unterliegt demnach wohl
kcincm Zweifel mehr, daß von Toskana
militärisch gegen die Oestcrrcicher vorge-
aangcn werden soll. Lord Derby sindet
diese, natürlich gegen dcn Willen des Groß-
hcrzogs beabsichtl'gte Besctzung so bedenk-
lich^ daß xx durch Lord Cowley bereits
Hhr dringende Gcgcnvorstellungen hat
Nwchen laffcn.

Paris, 23. Mai. Die Kaiserin-Re-
gentin hielt gestern Abend in den Tuilerien
großen Empfang, mn die Glückwünsche
 
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