gut unterrichtete» Kreisen weder Glaubtn noch
Bestätigung. — AuS Bucharefi wird der am
verfioffenen Montag erfolgte Tod des früheren
Kaimakams PhilsppeSco, Concurrcnten Cusa'S
bei der Fürstenwahl, gemeldet.
Berli«, 10. Sept. Ein Warschauer Pri.
vatbrief vom 9. meldet den Beginn einer zehn-
tägigen Absperrung Ler Stadt und deS streng-
sten BelagerniigSznstandeS.
Neapel, 10. Sept. Der römische Consul,
welcher sich in bourbonistische Umtriebe ver-
wickelt, erhielt seine Päffe.
Paris, 10 Sept. Dem „Moniteur" zu-
folge hat der Herzog vo» Montebeüo, fran-
zösischer Botschafler ist St. PeterSburg, wegen
der Gesundhkitsumstände seiner Gemahlin
einen zweimvnatlichen Urlaub, zusammenfallend
mit dem Anfenthalt des KaiserS Alerander in
Moskau und in der Krim, erhglten.
Verinilchte Nachrichlen.
A«s Baden. Dtc G-ncr-l-, wetche -ls BuodeSia-
spectoren daS badische Coottngent zu inspiciren h-ben, sind
in A-rlSruhc angekommcn. — Am 8. Septbr. wurdc
dt- Gcflügcl-, Blumen- und Odst-uSstcüung ia B-d-n
-röffnct. ll-ber 30V Nummein zählt ticsclbc und außei,
-rtenltich schönc unt s-tt-ne Eriwplare von Hühnern,
Tauben, Enlcn, Gänscn, Fasanen rc. sind vorhanten.
Wte dte Fib. Zlg. hort, ist die dct Getgcr in Lahr er-
schcinende „tllustrirtc Dorszcitung dcs Lahrrr hinkcndc»
Botcn" in Preußen »erboten wordcn. — Dte Schwurgc-
richtssttzungcn d-s UnterrheinkriiscS für das.3. Quartal
nchmcn am Montag, dcn 28. d. M., in Mannheim
ihrcn Anfang.
Areiburg, 7. Scptbr. Die TagcSordnung für dle
3. Quartalsitzung des Schwurgcrichtes tst nun folgcnder-
m-ßen sestgcsctzt: Montag, den 2l. d. M., MorgenS 8 Uhr,
dte Uaklagesachc gegrn Karoltna Bromdacher von Storkmatt
wegen KtndSmord (gehctme Sttzung). Dienstag, dcn 22.
d. M-, Morgrn« 8 Uhr, dt- Anktagcs-che g-gcn Zohann
Georg Schmtdt von Bahltngcn unb Georg Frtcdrtch Gcb-
hard oon Thcnlngen wegcn Naubs. Mtttwoch, den 23.
d. M., MorgenS 8 Uhr, und Donncrstag, den 24. d. M.,
MorgrnS 8 Uhr, dte Anklagesachc gegen Gnsta» Englcr
oon Müllhetm wegen Tödlnng. Ddnncrstag, drn 24. d. M.,
NachmltlagS 3 Uhe, dt- Anklagesache gegcn Zohanna Mcrkt
»on EKtlen wegcn Brandstislung.
Deutschkatholische Gemeinde.
Sonntag, den 13. Septbr., früh 9 Uhr,
GotteSdienst in unfcrem Betsaale Lurch Hcxrn
Dr. Brugger.
Die Herstellnng eines evangelischen
Schulhauses,
wclches den Bedürfnissen der Gcgenwart entspricht,
ist seit Jahrcn ein drtngender Wunsch der Be-
«ohner Heidelbergs und namentlich auch der Ge-
meindeverwaltung. Bet der anerkannt mangelhaf-
tcn Bcschaffenheit der meisten diesem Zwecke jetzt
aewtdmeten Riiumlichkeiten, verbunden mtt dem
Mißstande, daß dieselben tn verschiedenen Stadt-
theilen zerstreüt sinv, kann eS daher nicht befrem-
den, wenn das Begehren einer Abhtlfe immer
lcbhafter sich kundgidt und theils in unmittelbaren
Anfragen, theils tn öffentlichen Auffordcrungen
der Gemeinderath an Erledigung dieser «ichtigen
Angelegenheit ertnnert wird. Es ist darum gewiß
gceignet, eine Darstellung der Sachlage zu vcr-
öffentlichen. ,
Dic politische Gememde Heidelbergs hat eine
SchulhausbauPsiicht früher nie gekannt; fämmt-
ltche hier bcstehenhe Schulgebäude waren vielmehr
aus däfür besttmmten Fonds, und zwar für alle
Bekenntniffe, herzustellen. WaS die ehcmals refor-
mirtcn Schnlcn hetrtfft, so steht dte Baupflicht des
unterländer reformirtcn Kirchensonds (verwaltet
von Grvßh. Pffege Schönau, unter Obcraufsicht
Grvßh. evangel. Oberkirchenrathes) außcr Zweifel,
allein dic luthcrische Bevölkerung bcsaß nur gcringe
Mtttel, ihr wentges Vermögen ist mtt solchem dcr
vormats reformirten Gcmcinde seit der Union (1822)
zu einem in Berwaltung des hiesigen evangelisch-
protestantischen Kirchcn-Gemeindcrathes stehcnden
„Lokalkirchenfond" verschmolzen und da dieser Fond,
wenn auch viellcicht nicht, wle von scincn Verlretern
behauptet wird, ausschließlich, doch unbestritten rn
erster Rcihe kirchltchc Zweckc 1u erfüllen hat, dabet
aber nur geringe Mittcl besttzt, so muß sür den-
selben, bezichungsweisc für den Theil, welchen er
von seiner Baupflicht nicht zu erfüllen vermag, kraft
GesetzeS die pvlitische Gemcinde cintretcn. Die dazu
ersordcrlichen Mittcl können cntwrder auf die Ge-
mcindekasse übcrnommen odcr durch bcsonbere llm-
lagen aus das Gesammtsteucrkapital bestritten wer-
dcn. Nach unfercn örtlichen Vcrhältniffen werden
solche durch cinc Kapitalaufnahmc pfideckl und deren
Tilgung nach aufzustcllendem Plane mtttelst Um-
lage hcrbcizuführen sein, wodurch cine Belastung
aller Gemeindesteucrpflichtigen für cine Rethe von
Jahrcn ooraussichtlich wird.
Die Gemeindcvcrwaltung ist daher verpflichtet,
auf eine genaue Feststellung des Maßstabes hinzu-
wirken, nach welchem dic Baupflicht eineS jeden
Theiles zu bcsttmmen ist, und stc glaubt nichts
Unbtlliges ^u verlängcn, wenn sie beantragte, daß
der uiilerlander reformirte Ktrchenfond auch bet
deM durch »ermchrte Scelcnzahl gewachscnen Be-
dürfniffc an Schulen tn demselben Verhältniffe
bcitragc, wie eS bci der zur Zeit der Union vor-
handenen gcringercn Anzahl fcstgestellt «ar, wäh-
rend die Vertreter diefts FondS ihre Baupfltcht
lcdiglich auf fünf Schulsäle und Lehrcrwohnungen
nach dcm Bestande zur Zeit der llnion beschränkt
«issen «ollcn und die Sorge für daS wachsende
Bedürfniß vollständig der Gemetnde zumuthen,
wetl ste in drm erweiterten Schulunterrichte den
Hauptgrund deö Mehrbcdürfntffes erblicken.
Allein wenn anch das Schulgesetz auf Schulen
mtt einfachem Lehrplane begründet ist, so läßt es
sich boch nachwkisen, daß tn Heidelberg, welches
untcr allen Umständen erweitcrten Unterricht fest-
halten muß, ein solcher von jeher und lange vor
der Unton bestanden hat nnd daß demnach auch
der Baupßichtige verbunden setu muß, dtcsem Ver-
HLltniffe Rechnung zu tragen.'
Es tst hier nicht der Ort, noch »Lher 1» dicse
Streitfragen einzugehen, das Vorgetragene dürftc-
genügcn, um unsern Mitbürgcrn dre Ueberzeugung
zu verschaffen, daß der Gemeinderath, welcher iir
diesen Tagen entsprechrnde Anträge wegen Schul-
hausbausache bei Großh. Oberamte cingebracht hat,
dicse Angelegenheit mit allem Ernste erfaßt und
daß er nicht unterlaffcn wtrd, alle Mittel und
Wege aufzubicten, um so bald als möglich zum
erwünschtcn Ziele zu gelangen, ohnc jedoch den
Rechten der Gemeindp etwas zu vergcben.
Man hat zu diesem Ende insbesondere auch an
den Herrn OberamtSvorstand das Ansucheck gestellt,
von Amtswegen einen Vcrgleich zwischen sämmt-
ltchen Betheiligteu zu versuchen, und wtr hoffen,
daß auch der Großh. evangei. Oberkirchenrath sich
btlligrn Rückflchten dabei nicht abgcneigt zeigcn
wird, damit cS unS vcrgsnnt sei, recht bald bcm
großen Bürgcrausschuffe cine Uebereinkunft zur Ge-
nehmigung vorlcgcn und spätestens rm kommendeN
Frühjahrc ben Bau beginnen zu können, welcher
ncucn Segen für unsere Stadt verspricht.
Heidelverg, den 7. Seplember 1863.
Der Gemeinberath:
Krausmann.
Sachs.
Körsrnbericht.
Frankfurt, l0. Sept. Dic wepen schtechteeer Pariser
Notirung gcstern Abcnd eingetretenc Mattigkeit schrtlt heute
auf ungünflige Wiencr Nottrungcn hin (Creditactten 192.
30, Loose 100) weiter fort. Doch war daS Geschäfk be-
lebt und ler Schlnß verhällntßmäßig fkst.
Um 2 Ubr: Oesterr. Creditacticn 20lch^. Nat. 72-/s-
Loose SO'/g.
«1/4 Uhr. (Schlußcomse.) Credit 20l«/s — 2/4 bez.
u. G., 60r Loosc SO'/s — t/4 bcz., Natioual 72"/,4 brz.
u. G. Tendcnz fest.
Gottesdienst in Heidelberg.
Sonntag, den 13. Sept., Vormtttags 9 Uhr, predigen:
tn der HeLliggetstktrche: Herr Stadtpfarrer Schellen-
berg; tn der Providenzktrche: Hr. Decan Sabel.
NachmtttagS 2 Uhr,
tn der St. PeterSktrche: Hr. Stadtvicar Hönig.
WochengotteSdtenste: in ver St. PeterSktrche:
Mittwoch, 8 Uhr: Hr. Stadtvicar Höntg.
Anzeigeölatt der Heidelberger Zeitung.
Haus-Bersteigerung.
Auf Anirag dcr Erben der verschvllenen Bar-
bara Justtna Roß und dcr Erben der Susanna
geb. Siadcl, gewescnen Ehefrau bes hiefigen
Bürgcrs und Kutschers Valentin Lambrechi, «ird
nachbcnannie, zur Grbmaffe gehörige Liegenschafi,
Lagerbuch Baud I, Seite 264:
5 Ruihcn 15 Fuß 5 Linien Hcidelbcrgcr Werk-
maß Hausplatz in der Zwingergaffe und das dar-
auf crbautc 1>/z Siock hohe Wohnhaus sammi an-
gebauier emftöckrger Wagcnremisc, Nr. 15,. begränzi
einseris Schloffermcister Johannes Haager, ander-
seiis Buchdrucker Heinrrch Henke, hinten Kuischer
Schwctckari, voru die Zwingergaffe, beiastei mii
1 Pfennig jährlrchem Slegenzins an das Stadt-
allmosen, geschätzi zu 1200 fl.
am Montag den 28. d. M ,
Nachmitiags 3 Uhr,
auf der Gemeinberathskanzlei der Tyeilung wegcn
öffentlich vcrsteigert und mit obervormundschafiiicher
Genehmrgung endgiliig zugeschlagen, «enn der
Schätzungsprers oder barübcr geboten «ird.
Dic iversteigerungsbedingungen find auf der
GemeinderathSkauziei zur Einsichi aufgelegi.
Hcidelberg, dcn 10. Sepiember 1863.
Das Bürgermeisterami.
Krausmann.
Fahrniß-Versteigerung.
Aus der Vcrlaffenschafi der oerstorbenen Frau
Profeffor Koriüm wird der Erbihcilung wcgen
nächstiommenden
Donnerstag den 17. und Frritag den 18. d. M>,
von Morgcns 9 u. Nachmütags 2 Uhr anfangend,
in dem Harcke Uniercstraße, Eck der Haspeigaffe
Nr.37, nachbeschricbcne Gegenstände, als : Schrein-
werk, Kleiderschränke verschredcncr Form u. Größe,
Secretäre, mehrere Kanapcc's, Tische, runde und
eckige, Stühic und Ruheftühle, Bettladen, Spiegel,
Vorhänge, Vorlagcn, Beitung, Weißzeug, Fraucn-
kleidung, Silber, Küchengeschirr und sämmiliche
Küchcnernrichtung, und sonstiger Hausrath gegen
gieich baare Zahlung vcrsteigcri.
Heidelberg, den 10.
Sepiember 1863.
H. Ehrle» Warsenrichier.
Fahrniß Versteigerung.
Montag den 21. und Dienstag den 22. d. M.,
jcdesmal NachmiiiaaS 2 Uhr, wird in dcm Hauft
dcs Herrn Schuhmacher Ostermayer, Drcikönig-
straße Nr. 22, folgende Gegensiände öffenilich ver-
steigeri:
Sehr gui erhaliene Mvbel, als: Secretäre,
Chiffonicrö, Psciierkomode, Beiiladen mii Roß-
haar, Beiiung, Tische, Siühle, Spiegel, Küchcn-
geräihschaften und sonstigcr Hausrath? jlj
Bekanntmachung.
Höherem Auftrag zu Folge «trd der Bedarf o»n
v 600 Ccntner Maschinenöl
700 „ Rüböl
100 „ Mineralöl
120 „ Leinöl
800 „ Lampenöl
100 „ Solaröl und
130 „ Tcrpenirnöl
zur Lieferung im Soumissionswege ausgeschrieben.
Schrrfiiiche mii Bezeichnung „Oettiefcrung" ver-
fthme Angeboie werden brs zum 17. Sepiember
d. I., Vormiitags 11 Uhr, von unierzeichneier
Siclle cnigcgengenommcn, woftlbst auch die Ltefe-
rungsbcdingungcn eingeftyen wcrden können.
Den Angeboten sind gcnügende und genau be->
zeichnete Muster beizuschiießcn.
Verwaltung
der Gr. Eiftnhahnhauptwerkftäiie und deS Haupi-
magazins.
Der Vorstand: Der Verwaliungsbeamie:
Obser. Adam.
(2)_ vckt. Bieftle.
Dcr diesjährigc Ertrag mehrerer Nußbäume
und cinigc leere Fäffer sind zu verkaufen. Das
Näherc bcr Herrn Kaufmann Seyfried am
Carisplatz. (1)
Bestätigung. — AuS Bucharefi wird der am
verfioffenen Montag erfolgte Tod des früheren
Kaimakams PhilsppeSco, Concurrcnten Cusa'S
bei der Fürstenwahl, gemeldet.
Berli«, 10. Sept. Ein Warschauer Pri.
vatbrief vom 9. meldet den Beginn einer zehn-
tägigen Absperrung Ler Stadt und deS streng-
sten BelagerniigSznstandeS.
Neapel, 10. Sept. Der römische Consul,
welcher sich in bourbonistische Umtriebe ver-
wickelt, erhielt seine Päffe.
Paris, 10 Sept. Dem „Moniteur" zu-
folge hat der Herzog vo» Montebeüo, fran-
zösischer Botschafler ist St. PeterSburg, wegen
der Gesundhkitsumstände seiner Gemahlin
einen zweimvnatlichen Urlaub, zusammenfallend
mit dem Anfenthalt des KaiserS Alerander in
Moskau und in der Krim, erhglten.
Verinilchte Nachrichlen.
A«s Baden. Dtc G-ncr-l-, wetche -ls BuodeSia-
spectoren daS badische Coottngent zu inspiciren h-ben, sind
in A-rlSruhc angekommcn. — Am 8. Septbr. wurdc
dt- Gcflügcl-, Blumen- und Odst-uSstcüung ia B-d-n
-röffnct. ll-ber 30V Nummein zählt ticsclbc und außei,
-rtenltich schönc unt s-tt-ne Eriwplare von Hühnern,
Tauben, Enlcn, Gänscn, Fasanen rc. sind vorhanten.
Wte dte Fib. Zlg. hort, ist die dct Getgcr in Lahr er-
schcinende „tllustrirtc Dorszcitung dcs Lahrrr hinkcndc»
Botcn" in Preußen »erboten wordcn. — Dte Schwurgc-
richtssttzungcn d-s UnterrheinkriiscS für das.3. Quartal
nchmcn am Montag, dcn 28. d. M., in Mannheim
ihrcn Anfang.
Areiburg, 7. Scptbr. Die TagcSordnung für dle
3. Quartalsitzung des Schwurgcrichtes tst nun folgcnder-
m-ßen sestgcsctzt: Montag, den 2l. d. M., MorgenS 8 Uhr,
dte Uaklagesachc gegrn Karoltna Bromdacher von Storkmatt
wegen KtndSmord (gehctme Sttzung). Dienstag, dcn 22.
d. M-, Morgrn« 8 Uhr, dt- Anktagcs-che g-gcn Zohann
Georg Schmtdt von Bahltngcn unb Georg Frtcdrtch Gcb-
hard oon Thcnlngen wegcn Naubs. Mtttwoch, den 23.
d. M., MorgenS 8 Uhr, und Donncrstag, den 24. d. M.,
MorgrnS 8 Uhr, dte Anklagesachc gegen Gnsta» Englcr
oon Müllhetm wegen Tödlnng. Ddnncrstag, drn 24. d. M.,
NachmltlagS 3 Uhe, dt- Anklagesache gegcn Zohanna Mcrkt
»on EKtlen wegcn Brandstislung.
Deutschkatholische Gemeinde.
Sonntag, den 13. Septbr., früh 9 Uhr,
GotteSdienst in unfcrem Betsaale Lurch Hcxrn
Dr. Brugger.
Die Herstellnng eines evangelischen
Schulhauses,
wclches den Bedürfnissen der Gcgenwart entspricht,
ist seit Jahrcn ein drtngender Wunsch der Be-
«ohner Heidelbergs und namentlich auch der Ge-
meindeverwaltung. Bet der anerkannt mangelhaf-
tcn Bcschaffenheit der meisten diesem Zwecke jetzt
aewtdmeten Riiumlichkeiten, verbunden mtt dem
Mißstande, daß dieselben tn verschiedenen Stadt-
theilen zerstreüt sinv, kann eS daher nicht befrem-
den, wenn das Begehren einer Abhtlfe immer
lcbhafter sich kundgidt und theils in unmittelbaren
Anfragen, theils tn öffentlichen Auffordcrungen
der Gemeinderath an Erledigung dieser «ichtigen
Angelegenheit ertnnert wird. Es ist darum gewiß
gceignet, eine Darstellung der Sachlage zu vcr-
öffentlichen. ,
Dic politische Gememde Heidelbergs hat eine
SchulhausbauPsiicht früher nie gekannt; fämmt-
ltche hier bcstehenhe Schulgebäude waren vielmehr
aus däfür besttmmten Fonds, und zwar für alle
Bekenntniffe, herzustellen. WaS die ehcmals refor-
mirtcn Schnlcn hetrtfft, so steht dte Baupflicht des
unterländer reformirtcn Kirchensonds (verwaltet
von Grvßh. Pffege Schönau, unter Obcraufsicht
Grvßh. evangel. Oberkirchenrathes) außcr Zweifel,
allein dic luthcrische Bevölkerung bcsaß nur gcringe
Mtttel, ihr wentges Vermögen ist mtt solchem dcr
vormats reformirten Gcmcinde seit der Union (1822)
zu einem in Berwaltung des hiesigen evangelisch-
protestantischen Kirchcn-Gemeindcrathes stehcnden
„Lokalkirchenfond" verschmolzen und da dieser Fond,
wenn auch viellcicht nicht, wle von scincn Verlretern
behauptet wird, ausschließlich, doch unbestritten rn
erster Rcihe kirchltchc Zweckc 1u erfüllen hat, dabet
aber nur geringe Mittcl besttzt, so muß sür den-
selben, bezichungsweisc für den Theil, welchen er
von seiner Baupflicht nicht zu erfüllen vermag, kraft
GesetzeS die pvlitische Gemcinde cintretcn. Die dazu
ersordcrlichen Mittcl können cntwrder auf die Ge-
mcindekasse übcrnommen odcr durch bcsonbere llm-
lagen aus das Gesammtsteucrkapital bestritten wer-
dcn. Nach unfercn örtlichen Vcrhältniffen werden
solche durch cinc Kapitalaufnahmc pfideckl und deren
Tilgung nach aufzustcllendem Plane mtttelst Um-
lage hcrbcizuführen sein, wodurch cine Belastung
aller Gemeindesteucrpflichtigen für cine Rethe von
Jahrcn ooraussichtlich wird.
Die Gemeindcvcrwaltung ist daher verpflichtet,
auf eine genaue Feststellung des Maßstabes hinzu-
wirken, nach welchem dic Baupflicht eineS jeden
Theiles zu bcsttmmen ist, und stc glaubt nichts
Unbtlliges ^u verlängcn, wenn sie beantragte, daß
der uiilerlander reformirte Ktrchenfond auch bet
deM durch »ermchrte Scelcnzahl gewachscnen Be-
dürfniffc an Schulen tn demselben Verhältniffe
bcitragc, wie eS bci der zur Zeit der Union vor-
handenen gcringercn Anzahl fcstgestellt «ar, wäh-
rend die Vertreter diefts FondS ihre Baupfltcht
lcdiglich auf fünf Schulsäle und Lehrcrwohnungen
nach dcm Bestande zur Zeit der llnion beschränkt
«issen «ollcn und die Sorge für daS wachsende
Bedürfniß vollständig der Gemetnde zumuthen,
wetl ste in drm erweiterten Schulunterrichte den
Hauptgrund deö Mehrbcdürfntffes erblicken.
Allein wenn anch das Schulgesetz auf Schulen
mtt einfachem Lehrplane begründet ist, so läßt es
sich boch nachwkisen, daß tn Heidelberg, welches
untcr allen Umständen erweitcrten Unterricht fest-
halten muß, ein solcher von jeher und lange vor
der Unton bestanden hat nnd daß demnach auch
der Baupßichtige verbunden setu muß, dtcsem Ver-
HLltniffe Rechnung zu tragen.'
Es tst hier nicht der Ort, noch »Lher 1» dicse
Streitfragen einzugehen, das Vorgetragene dürftc-
genügcn, um unsern Mitbürgcrn dre Ueberzeugung
zu verschaffen, daß der Gemeinderath, welcher iir
diesen Tagen entsprechrnde Anträge wegen Schul-
hausbausache bei Großh. Oberamte cingebracht hat,
dicse Angelegenheit mit allem Ernste erfaßt und
daß er nicht unterlaffcn wtrd, alle Mittel und
Wege aufzubicten, um so bald als möglich zum
erwünschtcn Ziele zu gelangen, ohnc jedoch den
Rechten der Gemeindp etwas zu vergcben.
Man hat zu diesem Ende insbesondere auch an
den Herrn OberamtSvorstand das Ansucheck gestellt,
von Amtswegen einen Vcrgleich zwischen sämmt-
ltchen Betheiligteu zu versuchen, und wtr hoffen,
daß auch der Großh. evangei. Oberkirchenrath sich
btlligrn Rückflchten dabei nicht abgcneigt zeigcn
wird, damit cS unS vcrgsnnt sei, recht bald bcm
großen Bürgcrausschuffe cine Uebereinkunft zur Ge-
nehmigung vorlcgcn und spätestens rm kommendeN
Frühjahrc ben Bau beginnen zu können, welcher
ncucn Segen für unsere Stadt verspricht.
Heidelverg, den 7. Seplember 1863.
Der Gemeinberath:
Krausmann.
Sachs.
Körsrnbericht.
Frankfurt, l0. Sept. Dic wepen schtechteeer Pariser
Notirung gcstern Abcnd eingetretenc Mattigkeit schrtlt heute
auf ungünflige Wiencr Nottrungcn hin (Creditactten 192.
30, Loose 100) weiter fort. Doch war daS Geschäfk be-
lebt und ler Schlnß verhällntßmäßig fkst.
Um 2 Ubr: Oesterr. Creditacticn 20lch^. Nat. 72-/s-
Loose SO'/g.
«1/4 Uhr. (Schlußcomse.) Credit 20l«/s — 2/4 bez.
u. G., 60r Loosc SO'/s — t/4 bcz., Natioual 72"/,4 brz.
u. G. Tendcnz fest.
Gottesdienst in Heidelberg.
Sonntag, den 13. Sept., Vormtttags 9 Uhr, predigen:
tn der HeLliggetstktrche: Herr Stadtpfarrer Schellen-
berg; tn der Providenzktrche: Hr. Decan Sabel.
NachmtttagS 2 Uhr,
tn der St. PeterSktrche: Hr. Stadtvicar Hönig.
WochengotteSdtenste: in ver St. PeterSktrche:
Mittwoch, 8 Uhr: Hr. Stadtvicar Höntg.
Anzeigeölatt der Heidelberger Zeitung.
Haus-Bersteigerung.
Auf Anirag dcr Erben der verschvllenen Bar-
bara Justtna Roß und dcr Erben der Susanna
geb. Siadcl, gewescnen Ehefrau bes hiefigen
Bürgcrs und Kutschers Valentin Lambrechi, «ird
nachbcnannie, zur Grbmaffe gehörige Liegenschafi,
Lagerbuch Baud I, Seite 264:
5 Ruihcn 15 Fuß 5 Linien Hcidelbcrgcr Werk-
maß Hausplatz in der Zwingergaffe und das dar-
auf crbautc 1>/z Siock hohe Wohnhaus sammi an-
gebauier emftöckrger Wagcnremisc, Nr. 15,. begränzi
einseris Schloffermcister Johannes Haager, ander-
seiis Buchdrucker Heinrrch Henke, hinten Kuischer
Schwctckari, voru die Zwingergaffe, beiastei mii
1 Pfennig jährlrchem Slegenzins an das Stadt-
allmosen, geschätzi zu 1200 fl.
am Montag den 28. d. M ,
Nachmitiags 3 Uhr,
auf der Gemeinberathskanzlei der Tyeilung wegcn
öffentlich vcrsteigert und mit obervormundschafiiicher
Genehmrgung endgiliig zugeschlagen, «enn der
Schätzungsprers oder barübcr geboten «ird.
Dic iversteigerungsbedingungen find auf der
GemeinderathSkauziei zur Einsichi aufgelegi.
Hcidelberg, dcn 10. Sepiember 1863.
Das Bürgermeisterami.
Krausmann.
Fahrniß-Versteigerung.
Aus der Vcrlaffenschafi der oerstorbenen Frau
Profeffor Koriüm wird der Erbihcilung wcgen
nächstiommenden
Donnerstag den 17. und Frritag den 18. d. M>,
von Morgcns 9 u. Nachmütags 2 Uhr anfangend,
in dem Harcke Uniercstraße, Eck der Haspeigaffe
Nr.37, nachbeschricbcne Gegenstände, als : Schrein-
werk, Kleiderschränke verschredcncr Form u. Größe,
Secretäre, mehrere Kanapcc's, Tische, runde und
eckige, Stühic und Ruheftühle, Bettladen, Spiegel,
Vorhänge, Vorlagcn, Beitung, Weißzeug, Fraucn-
kleidung, Silber, Küchengeschirr und sämmiliche
Küchcnernrichtung, und sonstiger Hausrath gegen
gieich baare Zahlung vcrsteigcri.
Heidelberg, den 10.
Sepiember 1863.
H. Ehrle» Warsenrichier.
Fahrniß Versteigerung.
Montag den 21. und Dienstag den 22. d. M.,
jcdesmal NachmiiiaaS 2 Uhr, wird in dcm Hauft
dcs Herrn Schuhmacher Ostermayer, Drcikönig-
straße Nr. 22, folgende Gegensiände öffenilich ver-
steigeri:
Sehr gui erhaliene Mvbel, als: Secretäre,
Chiffonicrö, Psciierkomode, Beiiladen mii Roß-
haar, Beiiung, Tische, Siühle, Spiegel, Küchcn-
geräihschaften und sonstigcr Hausrath? jlj
Bekanntmachung.
Höherem Auftrag zu Folge «trd der Bedarf o»n
v 600 Ccntner Maschinenöl
700 „ Rüböl
100 „ Mineralöl
120 „ Leinöl
800 „ Lampenöl
100 „ Solaröl und
130 „ Tcrpenirnöl
zur Lieferung im Soumissionswege ausgeschrieben.
Schrrfiiiche mii Bezeichnung „Oettiefcrung" ver-
fthme Angeboie werden brs zum 17. Sepiember
d. I., Vormiitags 11 Uhr, von unierzeichneier
Siclle cnigcgengenommcn, woftlbst auch die Ltefe-
rungsbcdingungcn eingeftyen wcrden können.
Den Angeboten sind gcnügende und genau be->
zeichnete Muster beizuschiießcn.
Verwaltung
der Gr. Eiftnhahnhauptwerkftäiie und deS Haupi-
magazins.
Der Vorstand: Der Verwaliungsbeamie:
Obser. Adam.
(2)_ vckt. Bieftle.
Dcr diesjährigc Ertrag mehrerer Nußbäume
und cinigc leere Fäffer sind zu verkaufen. Das
Näherc bcr Herrn Kaufmann Seyfried am
Carisplatz. (1)