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Heidelberger Zeitung — 1863 (Juli bis Dezember)

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November
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https://doi.org/10.11588/diglit.2801#0451

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nehmen. Der Gouverneur der ReimlonSknsel
hat angezelfft, daß die Unlerhandlungkn mit
der malzaschlschen Regicrung uiUcrbrochcn wor-
den find. Der Commandant Dupre ist anf
der Hermione wieder abgereist, um nach Frank-
rei'ch zurückzukchren.

S ch w e t z.

Bern, 4. Nov. Die <n Bregenz gehaltenc
Telegraphencvnferenz zwischen der Schwelz u.
dem deutsch-österreichlschen Telegraphenverein
(letzterer vertreten durch Oesterreich, Bayern,
Würtemberg und Baden) hat insofern ein be-
friedigcndes Resultat erzi'elt, als die Taren
um eiwa ei'n Driktel herabgesetzt, die Zahl
der Zvncn vermindert und die Nothwendi'gkeit
einer einheitlichen Tare anerkannt worden ist.
Auch die Wünschbarkcit eines allgemeinen euro-
päischen Vertrags ist ausgesprochen worden.

S P a n t e n.

Madrid, 4. Novbr. Die von mehreren
Beamten, welche Deputirte der Oppofition find,
eingereichte Demission ist vom Ministerrath
angenommen worden.

A m e r tka

Der Präfident der Südstaaten hat alle bri-
tischen Consuln förmlich aus den Gränze» der
Conföderativn ausgewieseii, weil, wie der
confödcrirte Staatssecretär in dem betreffcuden
Schreiben an den britischen Consul in Sa-
vannah fich ausdrückt, »diesclben sich darüber
zu entscheiden anmaßen, ob britische Unter-
thanen, welche regelrecht in das Heer einge«
reiht wvrden, auf rechtmäßige Weise dienst-
pflichtig seicn." Die südstaatliche Preffe spricht
stch über diese Maßregel im Allgemeinen gün-
stig aus. Lord Ruffell's Blairgowrierede hat
großes Mißfallen errcgt, und man wendet sich
jetzt mit festerem Vertrauen auf frcuiidschaft-
liche Einmischnng durch Frankreich hin. Den
Bertheidigern von Charleston hat der
Präfident Davis seinen Dank für ihre mu-
ihige Ausdauer in ciner eigeneii Proclamation
ausgedrückt.

Nachrichten über Polen

Krakau, 4. Nov. Das Jnsurgentencorps,
das am Sonntag über die volhpnische Grenzc
gegangen, ist im Bezirk Zolkiew von den
Ruffen umzingelt worden und hat die Waffen
qestreckk. Gefangen wurden,400 Mann und
100 Pferde. (K. Z.)

Neiieste Nachrichtett

Wien, 6. Nov. Jn der heutigen Unter-
bausfitzung wurde der Ausschußantrag: zur
llindernng des Nvthstandes in Dlngarn eine
Anlei'he von 20 Millionen zu bewilligen, nach
lebhaften Debatten angenommen.

Universitäts - Nachrichten.

Prag, 3. Nov. Die philösophlsche Facultät hatte den
Zoologie-Profeffor Dr. Stetn, etnen Protestanten, zum
Dccan deS ProfefforencollegiumS gewählt. Dagegen erhob

die theologifche Facultät Einsprache, der fich auch der ala<
demische Senat angeschloffen hat. Trotz dieser Proteste,
und obwohl auch der Crzblschof von Prag, als Kanzler der
Hochschule, mtt SuSpeufion der Doctorpromotionen während
der FunctionSdauer des ketzertschen DecanS drohte, hielt
die Facultät thre Wahl aufrecht und wendete sich um Be-
stätigung derselben an die oberste RegierungSbehorde. DaS
StaatSministerium soll nun, wte der „Tagesbote" bertchtet,
die Bestättgung deS akatholtschen DecanS verwetgert haben;
etne eigenthümllche- Zllustrirung der Toleranz, die man
dem AuSlande gegenüber so sehr betont.

Vermischte Nachrichten.

Nach dem neuesten Werke von Buschen'S betrug dte Be-
völkerung deS rusfischeu ReicheS 1858 ohne die Besitzungen
tn Amerika 74,271,265 Seelen, wooon 59,330,752 auf
daS europäische Rußland, 4,308,520 auf dte kaukasischen
Provtnzen, 4,230.938 aus Sibirien, 4,764,416 auf Polen
und 1,636,549 auf Ftnnland kommen. — Jm Zahre l860
zählte Polen 4,840,466 Seclen (1855: 4,797.845. 1857:
4,789,379); die größten Städte waren Warschau mtt
162,805 (1857: 158.120), Lodz mit 32,564 (1857:
26,073), Lubltn mit 19,054 (1857: 16,056). Plotzk mit
13,351, Kaltsch mtt 12,585 und Suwalki mtt 12,573 Be-
wohnern.

Aus Baden. Der Gasthof zum „Pfälzer Hof" tn
Mannhetm tst heute tn zweiter Verstetgerung um
150,000 fi. von Hrn. Frettag erstetgt worden. — Bestä-
tigt und ernannt wurde von S. K. H. dem Großherzog
nach vorausgegangener Wahl der Gemeinden außer den be-
rettS mttgetheilten: Pfarrverw. Trescher tn Lenzkirch zum
Pfarrer tn Bernau. Der Hr. Erzbtschöf übertrug die Hos-
pfarrct tn Bruchsal an den BeneficiumSverweser Ludwig
Kästle in Freiburg, dte erste Caplanetpfründe tn Waldkirch,
DecanatS Fretburg, dem bishertgen Pfarrverweser Leopold
Gambert tn Werbach. — Dte Nachrtcht, daß dte Ulm-
Meßktrch-Stockacher-Eisenbahn thre Etnmünduitg in Ra-
dolphzell hält, wurdc daselbst am Abend noch mtt 101
Böllerschüffen verkündet. — Die „Constanzer Ztg " vom
5. Nov. cnthält etne Erklärung deS Hrn. Hofgertchtspräsi-
denten Presttnart, wodurch derselbe, Bezug nehmend auf
etnen Artikel der „Südd. Ztg.", entschieden eS zurückwetst,
daß man ihn zur reactionären Partei in Baden rechne.
„Man müßte thu dann ja der Ueberzeugungsuntreue schuldtg
halten, wenn man mit der Meinung, daß er reactionär ge-
finnt seine Haltung in der Ständekammer vergliche." --
Dte Kosten des Eisenbahnbrückenbaues über dcn Rl?cin bet
Constanz, wozu ungefähr 16,000 Centner Guß - und
Schmiedeetsei, erforderlich waren, betrugen etnschlteßlich der
Ufer- und Sohlenregulirungen in der Nähe deffelbrn tn
runder Summe 520M0 fi.

Vom Neckar, 7. Nov. Künftigen Montag, den
9. d. M. wird an der wiedereröffneten höheren Bürger-
schule zu.Ladenburg der Unterrtcht seinen Anfang neh-
men. Zahlreichr Einzetchnungen von Schülcrn haben sett-
her bei dem Bürgermetsteramte stattgefunden und bewcisen,
wte tiefgefühlt das Bedürfniß nach erhöhter bürgerlicher
Bildung tst uiid wte sehr solche Anstalten, die dtesem Zwecke
enrsprechen, gesucht werden. Gespannt tst man auch allent-
halben, welchen Foitgang daS Projcct der Errichtllng einer
höheren Töchterschule in Heidel'berg nehmen wird. Der
deßfallfige Bericht hterüber, auSgearbettet von Herrn Dr.
Thoma, verdtent alle Anerkennung; er verräth viel Sach-
kenntniß und Etnschau tn derarttge Verhällnisse. Möge
das Unternehinen gelingen und Segen über die vtelberühmte
UniversitätSstadt Hetdelbcrg verbrctten.

Mannheim, 5. Novbr. Mannheimer Börse. Jn
Wetzen fand keine erhebltche Veränderung statt; Roggen
verkehrt tmmer uoch tn gedrückter Sttmmung, und tn Gerste
äußert sich für tnländischen Verbrauch fortwährend Bedarf.
Nüböl, cff, findet nur in kletnen Parthien für den augen-
blickltchen Bedarf Abzug. Leinöl wentg gefragt. SpirituS
schwach begehrt; doch scheint sich etnc beffere Metnung für
den Artikcl geltend zu machen. —Wcizen, htesiger, fi. 11.
15 6., fi. 11. 30 k., fränk. fi. 11. 12 6., st. 11. 15
alt^r, fremder fl. 10 45 6., fl. 11 ?., auf Lteferung,
März, fl. 11. 20 6., fl. 11. 30 auf Lieferung,
Aprtl, fi. 11. 20 6., fl. 11. 30 Roggen, effecttv,
fl. 8 6., fl. 8. 15 auf Lieferung, März, fl. 8. 15 ?.,
Gerste, effectiv, Pfälzer, fl. 8. — fl. 8. 15 6., fl. 8.
20 ?., fränk. fl. 8. 20 6., fl. 8. 30 ?., würtember-
gtsche fl. 8. 12 6., fi. 8. 15 ?., Hafer, effectiv, fi. 3.

15 6., fl. z. 20 P.,-Kn«en, -ff., fl. 11. 12 6., fl. 11.

,15 Bshük» ff. Ig Kohlreps fl. 19. 3ü k., Leinöl,

effectio, ill Patthieen, Jnland, fl. 27. 15 6., fl. 27.
45 ?., f-ßweis-, fl. 27. 45 6., fi. 28 ?. fln Porthien,
»,-iaflt, fl. 26. 3V ti., fl. 26. 45 k., faßw.ifc fl. 26.

45 6., fl. 27 ?., Mbvl, Znland, in Parthteen, -ffecttv,

fl. 24. 45 6., fl. 25 ?., per Ma! fl. 23. '3Ü 6.. fl. 23.

45 ?., W-izenmehl Nr. 6 fl. 10. 30 6., fl. 10. 45 bis

II ?., Nr. 1 fl. 9. 45 ?., Nr. 2 fl. 36 ?., R°g-
grnmehl Nr. 9 und 1 fl. 7 ?., Branntwrln, rff., tranfii,
fl. 16. 30 6., fl. 18. 45 ?.. Sprit, liafissk, fl. 39. 3V 6.,

fl. 49 , Kl-esamen, deutscher, nach Onaltlal, fl. 29 di«

fl. 22 k., Luzenier fl. 23 6., fl, 24. bl« fl. 25 k., Espar«
setlrn ff. 6. 39 6. < fl. 6. 45 k., Oeflerr. Natlonal
fl. 69«/s 6.,'fl. 69-/4 k., Bankarilen 895 6.,'898 k.,
Bad. 4 "/o Obllg. 199 k., S-/z "/, Eisenbahnscheine
9lV, 6.. 91-/, k., 3»/-°/o Reritsch-iiie S9»/r6., 89-/,?.,
Darmstädter Banlactlcn 229 k., öflrir. Credit. mobll.
I87»/z 6., 188-/2?., österr. 69r Lvose 85 6., 85»/, ?.,
LudwigShafen-Bcrbacher Els-nbahnartlen 142 6., 141»/, ?.,
Maunhelmer Schleppschlfffabrl, vffeiiit, 97 k., Waghäusler
Zuckerfabrik 128 6., 139 k., Würtembergische do. 5b 6.,
58 ?., Ludwigshafener Braucret 119 6., 112 ?.

* Theaternotiz.

Zur Vorfeie^ deS SchtllerfesteS kommt SonntaA „Wallea-
ftetnS Lager" und „dte Glocke^, mit der Ltndpatntner'schen
Mufik und arrangtrt mit lebenden Bildern, welche fich stetS
etneS lebhaflen BetfallS erfreuten, zur Aufführung.

Am 40. Nov., Schiller's Geburtstag, wtrd „FteSco"
gegeber», welche Vorstellung sich um so mehr etner lebbaften
Thetlnahme erfreuen dürfle, als fie zum Bencsiz deS tüch-
ttgen RegtsseurS und treffiicheu CharakterdatstellerS Herrn
Podesta stattfindet.

* So eben ist tn Hambur-g etn Vorschlag zu einer
bletbenden „Deutschcn Zndustrte- und ProductenauSstelluug"
erschienen, zu welchem sich der Verfaffer durch den großen
Erfolg der tnternationalen landwirthschaftlichen AuSstellung
ve'ranlaßt gesehen hat, und namentltch jetzt damit hervor-
tritt, weil sich eine französische Acttengesellschaft in Deutsch-
land mtt pomphaften Annoncen und Reclamen breit macht
und metnt, DeutschtandS Handel und Zndustrte warten
mit Sehnsucht auf dte von thr in Aussicht gesteüten Be-
glückungcn. Genannte Gesellschaft beabfichtigt, dte erfah-
rungSmäßtg 500 btS 600 größere und 6000 btS 7000
kletnere transatlantische Kaufleute, um thren Bedarf an
Waaren ctnzukaufen, nach PariS zu verlöcken. Gewtß
ist abcr Pans ntcht der Centralpunkt für dte heutsche Aü^
dustrte, vielmehr btlden die deutschen Seeplätze und vor-
zugSwetse Hamburg, als dte natürltchen AuSgangSthore für
den Handel des großen VaterlandeS, den Mtttelpunkt, wo
AÜes zusammenstteßt, und somtt den Käufern dte Grlegeu-
heit gegeben tst, dte Auswah! zu finden, dte PartS ihnen
nur tn zwetter, ja dritter Ltnie bteten könnte.

Es liegt vorerst noch ntcht in der Abficht deS VerfasserS,
den Vorschlag einrm Comtte zur Berathung und wetteren
Verfügung zu übergeben, derselbe will fich vieltnehr zu-
nächst überzeugen, daß ersterer tn Deutschland allgemeinen
Anklang findet, und daß badurch dae projecttrte Znstitut
aus die nöthkge Dethetltgung von tndustrtellen Plätzen ficher
rechnen darf; tm Jntereffe des Ganzen wäre daher sehr
wüiischenSwerth, daß sowohl durch dte öffentltchk Presse, alS
auch tn Bricfen:

„Air den Ncrfaffer des Dorschtags zu
ciner bleibenden dentschen In «strre- nnd
Productcn-Ausstcllung rn Hamburg"
mogllchfl zohlieiche ficundUchc Mitlheilungen oder Znftim-
muugen »ou dcu sich dafür intrrrsflrcuden vbengrnaanten
Herren odcr Coiporalioucn gclangen würdcn.

Gottesdienst in Heidelberg.

Sonntag, deu 8. Nov., Vormitlags 9 Uhk> preliigen:
in der H-illggeiflkirchc: Hcrr Stadtpfarrer Schellen-
bcrg; tn dcr Provideuzkirche: Hr. Decan Sabcl.

Nachmiltag« 2 Uhr,

in der St. P-terSkirche: Hr. Stadtpsarrei Herbst.

Scminargottesdienst !n der St. Pcterskirche um
ll Uhr: Hr. Eandidat Dorner.

Wochengott-Sdi-uste: in kcr St. PeterSktrche:
Frcitag, 8 Uhr : Hk. CaUidat Kraher.

Deutschkatholijche Gemeinde.

Nächfl-N Sonntag srüh 9 Uhr Schillrrfeier ia
unserem Saale.

Anzeigeblatt der Heidelberger Zeitung.

KüleUi. Nirmvrrrm.

Sämmtliche Turner und Turnfreunde
(welche an den Uebuugen Theil nehmen) wvl-
len stch zur Riegeneintheiluvg für das Winter-
halbjahr am Montag, den 9. Nvvember,
Abends 8 Uhr, auf dem Turnplatze einfinden.
(1) Der Turnrath.

Donnerstag, den 12. Nvvember, findet

der zweite Winterball statt
Anfang 7 Uhr.

vis Lüll-Virsvliau.

Musenm.

Montag, den 9. November, findet der
erste Winterball statt. Anfang 7 Uhr.

IVIe

Nv. Der Zutritt zm Gallerie ist N»r Mitgliedern
gestattet.

Tanzmustk

Sonntag den 8. November. Ansang 3
Uhr. Ende 1 Uhr. Entrs 24 kr.

Hierzu ladet ein

__Hch. Bootz.

Petrolenm

feinst raffinirt, gutkochende L i n s e n und
Erbsen empfiehlt

I l itttX am Markt

Eötiinger Cernelalwurst

emfiehlt

i->_v», l HVill.

Hasen-Felle, werden gekauft und zn den
höchsten Preisen bezahlt bei

->«8 Hutfabrikant,

sbs_ vin-ü-vis dcm Bad. Hof.

Neue Citrvnen, vvllsaftig, und schönste

Bamberger Zwetschen find eingetroffen
bei

Lahrer
Geschäfts-
Comptoir-
Wand-
Taschen-
Lose Blätter-
Portemonaie-

sind jetzt vorräthig bei

Kalender

Zul.

wird cin Clavier zu micthcn gcsucht.

Näheres Brunncngaffe Nr. 12.

Danksagung.

Allen dcnen, bcsonders mcinen Herrn Nach-
barn in dcr Steingasse, die als Träger mei-
nem lieben Manne die letzte Shre erwlesen,
sage ich hicrmit meinen herzlichsten Dank. -

Louise Waltz Wittwe,
 
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