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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0579

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4* bedeut. ermäßigt.
Gratis⸗Aufnahme

Tagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.

Iuſertionsgebähr
15. fürdie iſpal-

d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

Nr. Vö.

Dienstag, den 23. Rovember

1886.

Auf die „Heidelberger Zeitung“, — Haupt-
E und Kreisverkündigungsblatt
für den Kreis Heidelbern — werden fur den
Monat Dezember
bei allen Poſlanſtalten, den Briefträgern, bei den Trägern
in der Stadt, ſowie bei der Expedition, Uniere Neckar-
ſtraße Nr. 21, Beſtellungen angenommen.
Nei eintretende Abonnenten erhalten das Blatt bis
Ende November gratis zugeſtellt.

*Politiſche Umſch au.
Heidelberg, 23. November.
Hinſichtlich der Septennatsvorlage, die, wie be-
reits mitgetheilt, dem Bundesrathe zugegangen iſt, wird
angenommen, daß dieſelbe gleich nach der Eröffnung im
Reichstage eingebracht werden wird. Der Umfang der
Mehrforderungen iſt im Augenblick noch nicht bekannt.
Man erfährt nur, daß wieder ein Septennat (bis 1895)
vorgeſchlagen wird; das Gerede vom „Aeternat“ war ſo-
mit ganz müßig. Das unerwartet frühzeitige Einbringen
der Vorlage beweiſt, daß die Regierung raſch eine Eut-
ſcheidung über dieſe für den Augenblick wichtigſte Frage
herbeizuführen wünſcht. Der Verlauf der Dinge läßt ſich
ſonach ſchon vor Weihnachten erkennen. Es iſt kaum daran
zu zweifeln, daß die Regierung auf eine Ablehnung der
Vorlage mit der Auflöſung des Reichstages ant-
worten würde.
In der „Berliner Poſt“ wird der franzöſiſche Kriegs-
miniſter Bbulanger mit ſeiner angeblichen Friedensrede
zut abgeführt. Es heißt dort: Der General ſagt: „Furcht-
ſame oder blinde Leute wollen leugnen, daß jedes Land,
das leben will, ſtark ſein muß und daß die erſte Bedingung
für die Entwicklung aller Kräfte das Gefühl der Sicher-
heit iſt, welches auf dem Bewußtſein der Stärke beruht.“
Bortrefflich! Aber was iſt Stärke? Wir denken, die
Fähigkeit, eine große Kraft anzuſpannen. Gehört es aber
auch zur Stärke, beſtändig in voller Rüſtung einherzugehen?
Vetzteres kann man nur, wenn man morgen den Kampf
erwartet. Wenn man daher, die volle Rüſtung beſtändig
tragend, dem Nachbar dieſelbe ſchwere Laſt aufzwingt, ſo
hat man nicht die Zuverſicht des Friedens geſchaffen, welche
auf dem Gefühl der Stärke beruht, ſondern das Vorgefühl
des Krieges; denn Jedermann ſagt ſich, daß große Natio-
nen nicht lange, bis an die Zähne bewaffnet, einander
gegenüberſtehen können. Der Redner ſagt: „Angeſichts
der Anſtrengungen aller Nationen, die Kraft und Beweg-
uchkeit der Kriegsmaſchinen bis zum höchſten Grad zu ſtei-
ern, dürfe Frankreich nicht zurückbleiben.“ Sehr wohl!
Aber der geſunde Verſtand fragt, wer dieſen unglücklichen
Wettlauf hervorruft und unvermeidlich macht? Der Red-
uer fährt fort: „Ich verfolge unermüdet die Vorbereitung
zum Krieg, welche die einzige Bürgſchaft des dauerhaften
Friedens iſt.“ Si vis pacem, para bellum, iſt ein altes
Wort, das aber von jeher als ein lediglich für Ausnahme-
Zuſtände geltendes verſtanden worden iſt. Es heißt: Haſt
du angriffsluſtige Feinde, ſo ſchütze dich vor Ueberraſchungen,
damit den Feinden die Luſt vergeht, zu kommen. Hat
Frankreich ſolche Feinde? Es gibt wohl keinen Menſchen
nn Europa, der nicht im Stillen der Ueberzeugung wäre,
aß, wenn Frankreich heute ſeine Rüſtung fortwürfe, nicht

lich wird, den Kampf beginnt.

bedrohen würde. Der General ſagt ſchließlich: es gebe
zwei Arten von Frieden, die eine, welche man erbittet, die
andere, welche man auflegt.
Frankreich um Frieden zu bitten, und wem hat es den
Frieden aufzulegen? Wenn es, ſicher von Niemanden be-
unruhigt zu werden, verzichten wollte, den Frieden aufzu-
legen, würde es den Dank der ganzen Welt, vor Allem
aber den Dank Deutſchlands verdienen. Aber Frankreich
rüſtet nicht, um den Frieden aufzulegen. Die, welche ihm
dies vorreden, wiſſen nur zu gut, daß die ſtarke Rüſtung
entweder die Folge haben muß, daß man auf beiden Sei-
ten entwaffnet, oder daß man, weil die Rüſtung unerträg-
Dieſe Einſicht wäre viel-
leicht längſt in Frankreich durchgedrungen, wenn man nicht
die Rüſtung trüge, um Bundesgenoſſen anzu-
locken. Die Zuverſicht des Friedens kann in keinem Zu-
ſtande weniger aufkommen, als in dieſem.
Herr v. Freycinet hat endlich einen Nachfolger
für Herrn Paul Bert gefunden, nachdem ein ganzes
Dutzend Diplomaten, Politiker, Verwaltungsbeamte und
Generale es abgelehnt hatten, die ihnen angetragene Stel-
lung eines General⸗Reſidenten oder Vicekönigs von Tonkin
zu bekleiden. Wie bereits mitgetheilt, heißt der kühne Mann
Bihourd, war bis vor einigen Wochen Director im Mini-
ſterium des Innern und wurde dann als Nachfolger des
zum Botichafter in Madrid ernannten Herrn Cambon zum
General⸗Reſidenten Frankreichs in Tunis befördert. Dieſe

Ernennung war aber eine voreilige oder vielmehr eine un-

bedachte geweſen: Herr Bihourd iſt nämlich Iſraelit
und als ſolcher würde er einer muſelmänniſchen Bevölke-
rung gegenüber auf ernſte Schwierigkeiten geſtoßen ſein.
In Tonkin exiſtirt die Abneigung gegen die Iſraeliten nicht,
die Confeſſion des neuen General⸗Reſidenten wird ihm des-
halb nicht hinderlich ſein, wenn er ſonſt geeignet iſt und
die nöthige Umſicht und Energie beſitzt, um einen ſolchen
ſchwierigen Poſten auszufüllen.
Die Nachricht, daß ſich die Türkei jetzt entſcheidend
in den bulgariſchen Streit miſchen wolle, klingt an
ſich etwas komiſch; in Konſtantinopel ſcheint man ſie aber
ernſthaft zu nehmen. Der Polit. Korr. wird darüber ge-
ſchrieben: ö
Angeſichts der ausſichtsloſen Lage in Bulgarien und in Er-
wägung des Umſtandes, daß weder Rußland durch einen Gewalt-
ſtreich, noch auch die Mächte durch ein diplomatiſches Einſchreiten
ihrerſeits die in der Lage eingetretene Stockung zu überwinden
geſonnen ſcheinen, wird in gewiſſen türkiſchen Kreiſen der Ge-
danke erörtert, ob nicht die Bforte den Anſtoß geben und
als ſuzeräne Macht ihrerſeits eine andere Regentſchaft ernennen
und neue Wahlen für eine Sobranje ausſchreiben könnte. Natür-
lich würde die Pforte dies nur mit Zuſtimmung der Mächte und
der bulgariſchen Behörden, und nur gegen die Sicherheit thun,
Rußland dadurch zu verſöhnen und die Lage bleibend zu ent ⸗
wirren. Man meint hier, daß dies für die Bulgaren ſowohl uls
für Rußland eine goldene Brücke zum Rückzuge wäre.
Die bisherige ſaft⸗ und kraftloſe Haltung der türkiſchen
Regierung läßt wohl die Hoffnung kaum zu, daß ſich der
Sultan noch einmal aus ſeiner Lethargie emporraffen könnte.
ö Deutſches Reich.
Karlsruhe, 22. Nov. (Amtlich.) Se. Königl. Hoh.
der Großherzog haben den Director des Gymnaſiums
zu Karlsruhe Dr. Guſtav Wendt zum Geheimen Hofrath
ernannt und dem rechtskundigen Bürgermeiſter der Stadt
Augsburg, Ludwig v. Fiſcher, das Commandeurkreuz
zweiter Claſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen.

Wir ſagen wieder: Wer hat

* Mannheim, 22. Nov. Im großen Saale des „Ba-
diſchen Hofes“ waren geſtern die Ultramontanen ver-
ſsammelt, um die Kandidatenrede des Herrn Reichstagsabge-
ordneten Frhrn. v. Buol, ſowie eine recht leidenſchaft-
liche Anſprache des Herrn Abg. Lieber zu vernehmen.
Während Herr von Buol mehr die böſen Nationalliberalen

bearbeitete, gipfelte Herrn Liebers Rede in dem Satze,

daß die Mannheimer Wahl dem Kanzler die Antwort
Deutſchlands ausdrücken ſolle: Du im ponirſt uns nicht
mehr. Die Neue Bad. Ldsztg. thut ſehr erfreut über de
„gelungenen“ Verlauf der Verſammlung. ö
Berlin, 22. Novbr. Die Eröffnungsrede des
Reichstags, die nach den geſtern erfolgten Entſchließun-
gen vom Staatsſecretär v. Bötticher geſprochen werden ſoll,
wird, wie bisher, den üblichen Paſſus über die auswär-
tige Lage enthalten. Das Fehlen eines ſolchen wäre
eine Abweichung von der bisherigen Regel. Ueber die
Militär⸗Vorlage, die heute vom Bundesrath ange-
nommen worden, wird die Thronrede den erſten authen-
tiſchen Aufſchluß bringen. Bis dahin ſoll Inhalt wie Be-
gründung der Vorlage geheim bleiben. Entſprechend dem
allem Anſcheine nach ſehr reichen Material, das dem
Reichstag zugehen wird, dürfte die Thronrede eine große
Ausdehnung haben. Hierin wohl liegt mit ein Grund, daß
von der Eröffnung durch den Kaiſer Abſtand
genommen wird. Definitiv ſteht feſt, daß keine
Steuervorlagen gemacht werden. Bei dem Entwurf

des Geſetzes über die Abänderung der Gerichtskoſten und

Anwaltsgebühren ſollen die Gutachten der Vorſtände der
Anwaltskammer und der ſämmtlichen 28 Oberlandes-
gerichte, die im Jahre 1881/82 abgegeben worden, benutzt
werden.
Berlin, 22. Novbr. Großfürſt Wladimir von
Rußland iſt geſtern Abend 11 Uhr abgereiſt. Mittags
war er vom Kaiſer empfangen worden, Nachmittags hatte
die großfürſtliche Familie beim Kronprinzen geſpeiſt.
Breslau, 22. Nov. Der Schleſiſchen Zeitung wird
aus Oppeln gemeldet, daß außer in Oderberg jetzt auch in
Ratibor und Oppeln ärztliche Unterſuchung der
durchreiſenden Aus wan derer angeordnet iſt. In Ra-
tibor werden dieſelben auch in Bezug auf ihre Geldmittel
überwacht.
Oeſterreichiſche Monarchie.
Wien, 22. Novbr. Bis heute hat die bulgariſche
Candidatur des Dadian von Mingrelien noch nicht
die Zuſtimmung der Mächte erhalten, bei deren Verhand-
lungen die fortdauernd unbekannte Perſönlichkeit dieſes
ruſſiſchen Penſionärs eine beſondere Schwierigkeit macht. —
Die Nachricht, daß Rußland den Schutz ſeiner Unter-
thanen den franzöſiſchen ſtatt den deutſchen Conſuln
anvertraut hat, erregte hier freudige Ueberraſchung, da eine
Drohung mit dem franzöſiſchen Bündniß Rußland um ſo
ſicherer vereinzelnen werde. Uebrigens herrſcht hier fort-
dauernd die Ueberzeugung von der Friedensliebe des Czaren.
— Graf Kalnoky empfing hier geſtern und heute
mehrere diplomatiſche Vertreter und kehrt heute Abend nach
Peſt zurück. — Wie der Politiſchen Correſpondenz aus
Philippopel gemeldet wird, iſt General v. Kaulbars
Sonntag früh dort eingetroffen. Er ließ auf dem Bahn-
hof durch ſeinen Secretär Blätter mit der Erläuterung

ſeiner Abreiſe vertheilen. Er fuhr einen Polizeicommiſſär,
ů —

die kleinſte Bewegung von deutſcher Seite ſeine Sicherheit


— —

8) Seemannsblut.
Aus Briefen und Mittheilungen eines jungen Seemanns.
Von Balduin Möllhauſen.
(Fortfetzung.)
„Haben wir's Mädchen erſt an Bord,“ fuhr der Kapitän
fort, „iſt auch bald Jemand gefunden, der uns zuſammenſpricht,
und die Angelegenheit iſt abgemacht. Ich ſelber darf mich
Land nicht viel zeigen, weil man mich erkennen, und
lles verhindern möchte; und da ſollſt Du's übernehmen,
10 heißt, wenn Du glaubſt, es leiſten zu können; denn ſo
leicht iſt's nicht, wie's Loggen bei gutem Wetter.“
VIdIch beſchwor abermals meinen guten Willen, und im
Grunde ſehnte ich mich läugſt nach irgend 'nem luſtigen
Streich, und nachdem er mir 'nen zweiten Trunk gereicht
hatte, überholte er die ganze Geſchichte, damit ich mir 'nen
korrekten Plan machen könnte.
„Es hing nämlich folgendermaßen zuſammen: Das
Mädchen war eine Waiſe. Ihre verſtorbene Mutter war
'ne vollblütige Chilenin geweſen, ihr Vater dagegen ein
reg'lärer Amerikaner aus dem Staate Newyork. Der hatte
in Valparaiſo ſein Geſchäft, konnte aber das Klima nicht
recht ſtehen, und da ſeine Frau noch vor ihm ſtarb, ſo
entſchloß er ſich, mit ſeiner einzigen Tochter nach der Stadt
Newyork überzuſiedeln. Das war drei Jahre vor der Zeit
geſchehen, in welcher wir mit dem Klipper Valparaiſo an-
liefen. Er ſelbſt war 'n ſehr vermögender Mann; ſeine

verſtorbene Frau beſaß indeſſen noch weit mehr; aber ihr.

ermögen ſteckte in Grundbeſitz und Farmen — Haciendas
nennen ſie's dort — und das konnte nicht ſchnell zu

Dollars gemacht werden, zumal die Verwandten der Ver-
ſtorbenen ſich darein miſchten. Die Einkünfte konnten ihm
freilich nicht entzogen werden, weil ſie ſeiner Tochter ge-
bührten, allein weiter erlangte er beim beſten Willen nichts.
Doch wie geſagt, das hinderte ihn nicht, mit dem Mädchen
heimzukehren. Leider ſtarb er bald nach ſeiner Ankunft in
Newyork. Nun hatte er wohl in Chile nach dem Hin-
ſcheiden ſeiner Frau 'nen Vormund ernannt, und das war
der Mutterbruder des Mädchens; dagegen weil er an den
eigenen Tod nicht glaubte, nie d'ran gedacht, für den Fall
ſeines plötzlichen Endes auch in Newyork 'nen reg'lären
Bevollmächtigten zu beſtimmen. Und ſo ereignete es ſich
denn, daß die Verwandten ſeiner Frau, namentlich der
Onkel, mehr mit d'rein zu reden hatten, als es ihm ſelber
vielleicht angenehm geweſen wäre.
„Bald nach dem Tode des Vaters, und der hieß White,
hatte Kapitän Simpſon das Mädchen kennen gelernt. Sie
fanden Gefallen an einander, und 's Ende war, daß ſie
beſchloſſen, Bord an Bord in demſelben Fahrwaſſer zu
kreuzen. Mit der Hochzeit ſchoben ſie's indeſſen eine Weile
auf. Sie war wohl noch 'ne zu junge Kraft, außerdem
hatte Kapitän Simpſon ſich zu 'ner Reiſe verpflichtet, und
der war nicht der Mann dazu, 'n einmal gegebenes Wort
wie 'ne Schippe Ballaſt über Bord gehen zu laſſen.
„Unter allen möglichen haltbaren Schwüren ewiger
Liebe und Treue, wie's bei korrekten jungen Liebesleuten
in der Natur liegen ſoll, ſchieden ſie von einander. Nach
des Kapitäns Heimkehr, und die war auf 'n fünfzehn
Monate berechnet, wollten ſie mit der Sache Ernſt machen.
Er ſelber hatte vor'm Auslaufen nach Valparaiſo an den

Vormund, der hieß Arnoldo, geſchrieben, ihm die Angelegen-
heit klar gelegt und, um ihr 'ne Form zu geben, mit 'nem
reg'lären Antrag geſchloſſen; 'nen Abſchlag glaubte er nicht
befürchten zu brauchen, denn er war in unabhängiger
Mann, der mit Bequemlichkeit 'n halbes Dutzend Familien
in's Schlepptau hätte nehmen können. Doch es kam
anders. —
„Kapitän Simpſon fuhr alſo auf Oſtindien und China.
In den erſten Häfen, die er anlief, fand er Briefe von
ſeinem Schatz vor, und die vermeldeten, daß alles ſeinen
guten Cours nehme. Dann börten die Zuſchriften plötzlich
auf. Der Kapitän war in tauſend Aengſten, und das war
ſelbſt bei nem Mann von ſeinem Bau nicht zum Erſtaunen.
Es konnte erſtens ſein Schatz geſtorben ſein, dann ein
Anderer das Mädchen als gute Priſe erklärt, oder dieſes
ſelber das Verhältniß gekappt haben. Eins war ſo ſchlimm,
wie's Andere. Er ſchrieb alſo an einen guten Freund,
und der ſollte der Sache auf den Grund gehen und die
Urſache des geheimnißvollen Schweigens ausſpioniren. Das
war Alles, was er thun konnte; im Uebrigen hieß es: mit
Geduld kommt man über die niederträchtigſte Windſtille.
„Die Reiſe ging glücklich zu Ende, und als Kapitän
Simpſon in Newyork eintraf, fand er, wie er's geahnt
hatte, wirklich Alles kieloberſt. Wie ſein Freund aus-
ſpeculirte, und obenein in dem Hauſe, in welchem das
Mädchen verankert geweſen, war eines Tages ein Herr mit
ner Dame eingetroffen, und der hatte dem Kinde anbe-
fohlen, ſofort Alles klar zur Abreiſe zu machen, um in ihr

Geburtsland zurücktransportirt zu werden.“
ö (Fortſ. folgt.)
 
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