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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0104

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KREIS FREIBURG.

Auf dem Rathhause wird ein silberner

des 17. Jhs. aufbewahrt, der auf

einem Schilde drei Berge über einander zeigt und darum die Umschrift:
S - S ■ VND ■ GERICHT ■ ZVO • NIDER BERGEN-

(Nieder-Bergen die ehemalige Bezeichnung für Kichlinsbergen.)

Orgel
Crucifix

Glocken
Friedhof

KÖNIGSCHAFFHAUSEN

Schreibweisen: Area indominicata in villa Scafhuson dicta in pago Brisigouue
dicto 995 Dümge 13; 1099 Not. fund. s. Georgii; Schasbuhen 1179; Künige-
schafusen 1326 u. s. f.

Römisches: Altwig 1341 (Mone UG I 144)5 ze den grebern uf dem Scherrich
1341 (eb. I 216).

Ein Fridericus de Schafhusen erw. 1239. Das Dorf wurde 1270 von GrafGotfrit
von Habsburg an Dietrich von Tüselingen verkauft; ein Antheil daran wurde 1355 von
dem Markgrafen Karl zu Baden käuflich erworben (Krüger). (K.J

Kirche (protest). Einfacher Bau vom Ende des 18. Jhs.; einschiffig, die Decke
mit Stuckornamenten im späten Louis XVI. Stiel geziert. Die unteren Stockwerke des
Thurms (Bruchsteinmauerwerk, an den Ecken Quader), mit wenigen Lichtschlitzen und
einfachem abgeschrägtem Spitzbogen am Eingang, sind älter; den Spuren von Voluten an
letzterem nach aus dem 16. bis 17. Jh., wenn nicht, was wahrscheinlicher, ein Thurm des
hohen Mittelalters, der später überarbeitet wurde.

Im Innern eine Holskansel mit Bemalung in lebhaften, derben Farben und den
Namen der Stifter, vom Ende des 18. Jhs., leider jetzt durch Tuchbehang verdeckt.

Orgel mit sparsamen, hübschen Rocailleschnitzereien.

An der Südwand ein lebensgrosser holzgeschnitzter Crucifixus von nobler Auf-
fassung. Falls die dicke, weisse Bemalung nicht irreführt, ein etwas fades, aber tüchtiges
Werk aus der Mitte des 16. Jhs.

In der Sakristei vier schöne Kommunionskannen aus Zinn, jede mit dem
Figürchen eines der Evangelisten auf dem Deckel, drei von 1755, eine von 1777. Ein
einfacher, silbervergoldeter Kelch von 1755.

Von den Glocken sind zwei neu, eine von 1714.

Auf dem alten Friedhof sieben schmiedeeiserne Kreuze, der Aufschrift nach aus
dem 19. Jh., aber offenbar alle nach dem gleichen, reichen Muster des 18. Jhs.
gearbeitet. (Wth.)

LEISELHEIM

Schreibweisen: Luzelnhaim, Lib. confr. s. Galli; Lusselnhain 1324; Lüzelnhein
I34if.

Kirche: plebanus in Liucelnhain in decanatu Endingen 1275, Lib. dec; in decanatu
Bergen seu Bischoffingen 1324; ecclesia Lüsselnhein in decanatu Endingen zw. 1360
bis 1370, Lib. marc.

Der Chor der protestantischen Kirche zu Leiselheim stammt aus der gothischen
Zeit und schliesst nach einem rechteckigen Gewölbejoch in fünf Seiten des Achtecks.
 
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