Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0144

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
i3°

KREIS FREIBURG.

Wandung in Silber kunstvoll getrieben eine Darstellung von Salomonis Urtheil abgebildet
ist. Der an den Rändern vergoldete Krug, eine sehr gute und flotte, wahrscheinlich
Augsburger Arbeit (Marke RochB), stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs. und hat
bei einer Höhe von 12 cm eine Weite von S cm. Im Besitze desselben Herrn ist ferner
ein kleinerer silberner Becker in Form einer graziös von naturalistisch behandeltem Stil
und Blattwerk getragenen Birne mit abnehmbarem Deckel, eine Arbeit wohl des vorigen
Jahrhunderts.

Vor dem Orte führt die Freiburger Strasse über die sog. 'Dreisambrücke'> eine
steinerne Bogenbrücke, die nach einer auf ihr angebrachten schwer leserlichen Inschrift
im Jahre 1556 (?) erbaut worden sein soll. (B.J

Die Klause (closenerina ze Eistat, Predier pflegenüsse 1326; Z. XU 453; NF. II 34 5)
ward 1326 von Gertrud und Kunigund, den Töchtern des verstorbenen Ritters Walter
von Buchheim, gegründet und den Predigern zu Freiburg übertragen; sie scheint neben
der Pfarrkirche gelegen und eine Kapelle gehabt zu haben (erw. 1333)- Die Klause ward
i.J. 1555 aufgehoben. (K.)

EMMENDINGEN

Schreibweisen: Anemotinga 1094; Anemotingen 1113; Anemutingen 1096;
curtis de Hanemontingen 1179; villa Anmutingen 1236; Emmutingen 1299; Emattingen
uf der Lerchen 1354; Emmetingen zw. 1360 bis 1370 u. s. f.

Urkunden: Archivalien im Grossh. Hof- und Landesarchiv Karlsruhe; Urkunden
im Gemeindearchiv, verzeichnet in Maarer 'Emmendingen' Anhang I p. 96 und Z. NF.
I 67, 97 u. Mitth. d. Hist. Komm. No. 7 VI; Grabschriftenbeschreibung von Ph. Dietz
vom Jahre 1720 in der Pfarrregistratur des evangelischen Stadtpfarramts (abgedruckt
bei Maurer a. a. O. Anhang 4 p. 106); Consignatio epitaphiorum hiesiger Kirche und
anderere Antiquitäten vom 7. Dez. 1758 von Johann Jakob Christian Ortmann,
ebenfalls in der evangelischen Pfarrregistratur.

Litteratur. Heinrich Maurer'Emmendingen vor und nach seiner Erhebung zur
Stadt', Emmendingen, Albert Dölter 1890; Derselbe Emmend. Stadt-u. Freiheitsbrief,
Emmend. 1875; Derselbe Das Weiherschloss bei E. (Emmend.Progr.), Emmend. 1879;
Derselbe Das Weiherschloss bei E. (Schau ins Land VI 77—85), Emmend. 1890.

Prähistorisches: Im Wald 'Binzen', 1 km westlich von Wasser, befindet sich
ein grösserer (noch nicht untersuchter) Grabhügel.

Im Mai 1885 wurde beim Ausgraben der Baugrube zum Wehrbau bei der Bretten-
bach-Korrektion in 2 m Tiefe ein auffallend gut erhaltener grosser Bronsekessel
(46 cm Durchmesser bei 30 cm Höhe) mit eisernen Hängeketten aus der La Tene-
Periode (gegen Christi Geburt hin) gefunden. Der Kessel (jetzt in der Grossh. Alter-
thümer-Sammlung Karlsruhe) hat einen hohen, unten mit einer Reihe kleiner Buckeln
verzierten, cylindrischen Hals, am oberen Rand durch einen Eisenreif mit zwei Eisen-
ringen zum Einhängen der Kettenhaken ausgespannt. An den sorgfältig gearbeiteten
Hängeketten sind Ringe und Haken angebracht, welche verschieden hohe Aufhängung
des Kessels gestatten. (W.J
; Römische Reste. Bronce gefunden (Westd. Korrespondent!. IV No. 90).
 
Annotationen