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KREIS FREIBURG.
" Von diesen im frühen Mittelalter in Riegel befindlichen vier Kirchen hat sich
s.Martinskirche nur noch, die $, Martinskirche., die Mutterkirche des gleichnamigen Gotteshauses zu
Endingen erhalten, die jedoch in den Jahren 1743 bis 1748 einen derartigen Umbau
erlitt, dass von dem älteren Gebäude nichts übrig blieb; nur die Lage auf dem höher
gelegenen, ummauerten Friedhof ist noch die alte.
■Das Aeussere der Kirche erscheint einfach gehalten; hur das wenig vorspringende
Querschiff ist durch Giebelbauten hervorgehoben und vor die Vorderfacade mit ebenfalls
barock geschweiftem Giebel, ein schlichter mehrgeschossiger Thurm gestellt. Das Innere
erzielt in Grund und Aufriss, unterstützt durch den. breit, angelegten Chorbau und die mit
Sakristeien und Emporen ausgefüllten Kreüzarme des Querschiffs, eine ungemeine ein-
heitliche, gute und weiträumige Wirkung. Langhaus und Chor werden von einer Spiegel-
decke mit Stichkappen überspannt, die auf Wandpilastera mit hübschen Stückverzierungen
aufruht und geschmückt ist mit einer Reihe von mittelmässigen Darstellungen aus dem
alten und neuen Testament in plumper Barocknmrahmung. Bessere Arbeiten hingegen
sind die Stuccaturen an den Baikonen der Logen und Emporeneinbauten, sowie an den
Fensterumrahmungen.
Die Gesammt-Inneneinrichtung besitzt wenig künstlerischen Werth.
wetterkreuz In der Sakristei wird ein silbervergoldetes Wetterkreuz, von 1749 mit Dedication
Monstranz und Wappen des Donators auf bewährt; ferner eine zum Theil vergoldete Monstranz
mit theihveise echten Steinen und einem Email-Anhänger, auf dem sich die Inschrift
findet:
ALLES V: LOBLICHE FRAVENCLQS TER ZV: EHINGEN ALGNEN
LOCALIEN GESHAFFEN 17+9-
Epitaphium Im Chor ist an der linken Seitenwand das Epitaphium der 1748 gestorbenen
Maria Franciska, Gräfin von Hennin geb. Freiin von Beroldingen, Sternkreuzordensdame,
angebracht aus verschieden farbigen Marmor hergestellt und mit den Wappen der Henhih,
Beroldingen, Grundschütz und Falkenstein geziert:
Glocken Im Thurme hängen drei Glocken von 1771, alle drei gegossen von Mathaeus Edel
zu Strassburg und die grösste mit der Inschrift versehen:
PATRINI •
ELISABETH . AVGVSTA - ELEONORA ■ MARCHIONISSA •
DE • BADEN-BADEN • CONDOMINA •
FERDINANDVS ■ SEBASTIANVS -
LIBER ■ BARO ■
DE • SICKINGEN ■ HOHENBVRG ■ CONDOMINVS -
AVGVSTINVS ■ ABBAS • AD , DIVVM - ETTONEM -:CONDOMINVS •
MARIA • ANNA ■ BARONESSA • DE ■ SICKINGEN ■ HOHENBVRG •
NATA • COMITISSA ■ DE • SCHENK - ET . KASTELL -
D°kiosterDer ^*e ^* Martinskirche gehörte ehemals zu dem 1450 gestifteten Dominikanerkloster,
das an Stelle des jetzigen Pfarrhofs lag und 1779 einging (FDA. XXII 195). Baulich
ist nichts von Interesse mehr erhalten; erwähnt werden kann höchstens zur Datirung des
jetzigen Gebäudes, dass sich am Sturz des einfachen nach dem Friedhof führenden
Pförtchens die Jahreszahl 1686 vorfindet.
Rathhaus Das Ratlihaus mit einem Uhrthürmchen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts
mangelt jeder Bedeutung. Doch wird in ihm eine werthvolie Sammlung römischer
KREIS FREIBURG.
" Von diesen im frühen Mittelalter in Riegel befindlichen vier Kirchen hat sich
s.Martinskirche nur noch, die $, Martinskirche., die Mutterkirche des gleichnamigen Gotteshauses zu
Endingen erhalten, die jedoch in den Jahren 1743 bis 1748 einen derartigen Umbau
erlitt, dass von dem älteren Gebäude nichts übrig blieb; nur die Lage auf dem höher
gelegenen, ummauerten Friedhof ist noch die alte.
■Das Aeussere der Kirche erscheint einfach gehalten; hur das wenig vorspringende
Querschiff ist durch Giebelbauten hervorgehoben und vor die Vorderfacade mit ebenfalls
barock geschweiftem Giebel, ein schlichter mehrgeschossiger Thurm gestellt. Das Innere
erzielt in Grund und Aufriss, unterstützt durch den. breit, angelegten Chorbau und die mit
Sakristeien und Emporen ausgefüllten Kreüzarme des Querschiffs, eine ungemeine ein-
heitliche, gute und weiträumige Wirkung. Langhaus und Chor werden von einer Spiegel-
decke mit Stichkappen überspannt, die auf Wandpilastera mit hübschen Stückverzierungen
aufruht und geschmückt ist mit einer Reihe von mittelmässigen Darstellungen aus dem
alten und neuen Testament in plumper Barocknmrahmung. Bessere Arbeiten hingegen
sind die Stuccaturen an den Baikonen der Logen und Emporeneinbauten, sowie an den
Fensterumrahmungen.
Die Gesammt-Inneneinrichtung besitzt wenig künstlerischen Werth.
wetterkreuz In der Sakristei wird ein silbervergoldetes Wetterkreuz, von 1749 mit Dedication
Monstranz und Wappen des Donators auf bewährt; ferner eine zum Theil vergoldete Monstranz
mit theihveise echten Steinen und einem Email-Anhänger, auf dem sich die Inschrift
findet:
ALLES V: LOBLICHE FRAVENCLQS TER ZV: EHINGEN ALGNEN
LOCALIEN GESHAFFEN 17+9-
Epitaphium Im Chor ist an der linken Seitenwand das Epitaphium der 1748 gestorbenen
Maria Franciska, Gräfin von Hennin geb. Freiin von Beroldingen, Sternkreuzordensdame,
angebracht aus verschieden farbigen Marmor hergestellt und mit den Wappen der Henhih,
Beroldingen, Grundschütz und Falkenstein geziert:
Glocken Im Thurme hängen drei Glocken von 1771, alle drei gegossen von Mathaeus Edel
zu Strassburg und die grösste mit der Inschrift versehen:
PATRINI •
ELISABETH . AVGVSTA - ELEONORA ■ MARCHIONISSA •
DE • BADEN-BADEN • CONDOMINA •
FERDINANDVS ■ SEBASTIANVS -
LIBER ■ BARO ■
DE • SICKINGEN ■ HOHENBVRG ■ CONDOMINVS -
AVGVSTINVS ■ ABBAS • AD , DIVVM - ETTONEM -:CONDOMINVS •
MARIA • ANNA ■ BARONESSA • DE ■ SICKINGEN ■ HOHENBVRG •
NATA • COMITISSA ■ DE • SCHENK - ET . KASTELL -
D°kiosterDer ^*e ^* Martinskirche gehörte ehemals zu dem 1450 gestifteten Dominikanerkloster,
das an Stelle des jetzigen Pfarrhofs lag und 1779 einging (FDA. XXII 195). Baulich
ist nichts von Interesse mehr erhalten; erwähnt werden kann höchstens zur Datirung des
jetzigen Gebäudes, dass sich am Sturz des einfachen nach dem Friedhof führenden
Pförtchens die Jahreszahl 1686 vorfindet.
Rathhaus Das Ratlihaus mit einem Uhrthürmchen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts
mangelt jeder Bedeutung. Doch wird in ihm eine werthvolie Sammlung römischer