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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 8./​9.1926/​27

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1/2. Dezemberheft
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Darmstaedter, Ludwig: Auguste Edouard Mariette: seine Ausgrabungen in Aegypten
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Schweinfurth, Philipp: Altrussische Malerei in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0160

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seinem Ende, das am 18. Januar 1881 erfolgte, konnte
ilim Brug-sch die Entdeckung königlicher Inschriften
und eine Königsmumie der V. Dynastie melden, die für
Mariette eine Ueberraschung und den Sieg seiner Ideen
bedeuteten. Sakkarah wurde für die Folge eine Stätte
der reichsten Funde, an denen der langjährige Mitarbei-
ter Mariette's, Gaston Maspero und der französische
Archaeologe Victor Loret beteiligt waren.

Mariette’s Leiche wurde in einem Marmorsarko-
phag in dem großen Vestibul des Museums von Bulak
inmitten der Basalt- und Granitmonumente, die er aus
den pharaonischen Tempeln ausgegraben hatte, beige-
setzt. Ernest Renan sagt von ihm
„Mariette war ein Bahnbrecher; das von ihm begrün-
dete Werk ist so sicher fundiert, daß es dauernd le-
bendig bleiben wird.“

Katschura Falileewa
Russische Madonna

Ausstellung

bei

Amsler und RutharcK
Berlin

Alttmfßfcbe pialevei in Bettlin

üon

Pbtitpp Scbtoctnfuctb

I m Lichthof des ehemaligen Berliner Kunstgewerbe-
* museums wurde vom 3. November bis zum 5. Dezem-
ber dieses ,ahres von der Deutschen Ges.ellschaft zum
Studium Osteuropas eine Ausstellung byzantinisch-
russischer Monumentalmalerei in Faksimilekopien, ver-
bunden mit einer Ausstellung von Ikonen aus deutschem
Museums- und Privatbesitz veranstaltet. Die Faksi-
milekopien mittelalterlicher russischer Wandmalerei,
die den größten Raum in der Ausstellung einnahmen,
stammten aus der Lehrsammlung des russischen Reichs-
instituts für Kunstgeschichte in Leningrad, dessen Leiter,
Prof. Theodor Schmit, für die Zeit der Ausstellüng in
Berlin weilte. Neben ihnen gelangten aus dem Besitze
des Kaiser-Friedrich-Museums Kopien der Wandmale-
reien aus den mittelalterlichen Höhlenklöstern des Lat-
mosgebirges in Kleinasien zur Ausstellung, die 1906 dank
den Bemühungen des Leiters der Ausgrabungen von
Milet, Dir. Th. Wiegand, mit Hilfe deutscher Künstler

aufgenommen worden sind. Den Bemühungen des Lei-
ters der frühchristlich-byzantinischen Abteilung des
Kaiser-Friedrich-Museums, Professor Oskar Wulff, war
es ferner gelungen, aus deutschem Museums- und Pri-
vatbesitz eine Anzahl sogenannter Ikonen, d. h. im Be-
reich der Auswirkungen der byzantinischen Kunst seit
dem Mittelalter bis in das 17. und 18. Jahrhundert ge-
schaffene Heiligenbilder zu vereinigen, unter denen wie-
derum das russische Element an Zahl und vor allem an
künstlerischer Bedeutung hervorragte. Es handelte
sich somit im eigentlichen Sinne um eine Ausstellung
altrussischer Malerei, die bei dieser Gelegenheit zum
ersten Mal in den Vordergrund des künstlerischen und
wissenschaftlichen Interesses in Deutschland gestellt
wurde. Hierbei trat zutage, wie irrtümlich man bisher
die altrussische Wand- und Tafelmalerei als einen be-
langlosen Ableger der byzantinischen Kunst betrachtet
liatte und wieviel Züge einer starken nationalen Eigen-

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