Jac. Ochtervelt, Interieur
Ausstellung bei Dr. Benedict u. Co., Berlin
Franz von Lenbach, Kinderköpfchen . . 1550,— Mk.
Hermann Kaulbach, Knabe an Apfeltruhe 1900,— ,,
Franz von Defregger, Mädchenkopf . . . 1800,— „
Wilhelm Löwith, Zwei Kardinäle . . . 1750,—
Hch. von Zügel, Schnauzl. 1700,— „
Wilhelm von Kobell, Aquarell. 1400,— ,,
Pablo Salinas, Italienerinnen. 1400,— „
A11 e M e i s t e r :
Jan van Goyen, Turmgebäude am Wasser 3100,— Mk.
David Teniers d. J., Interieurstiick . . . 2900,— „
Meindert Hobbema, Holländ. Landschaft . 2600,—
Jan Asselyn, Ruinen mit Staffage .... 2200,— „
Isak van Ostade, Bauernscheune . . . 2100,— ,,
Peter Paul Rubens, Kartonentwurf . . . 2050,— „
Cornelis Bega, Lautenspielerin. 1800,— „
Esaias Boursse, Wäschenäherin .... 1600,— „
Ambrosius Bosschaert, Blumenstilleben . 1550,—-
Aart van der Neer, Mondscheinlandschaft . 1250,—
LeipBlg*
Die drei B o e r n e r ’ schen Auktionskataloge, die soeben er-
schienen sind, enthalten ein so vollständiges und wichtiges Material
kostbarster alter Graphik, wie es in einer zusammenhängenden Ver-
steigerung kaum je irgendwo auf den Markt gekommen ist. Die
Auktion selbst findet bei Boerner in den Tagen 2.-6. Mai statt. An
Qualität und Kostbarkeit steht woltl die Sammlung Franz von
H a g e n s voran. In nur 700 Nummern ist hier vereinigt, was ein
gewählter Gesclunack an Hauptwerken der großen Kupferstecher
des 15.—17. Jahrlumderts in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr-
hunderts zusammenbringen konnte, wobei der Hauptwert in dem
Kupfersticlnverk Albreclit D ii r e r s liegt, das sicli den beriilimten
Werken dieser Art, die man kennt, wiirdig zur Seite stellt. Das
schönste Stiick daraus ist ein Exemplar von „Adam und Eva“, das
sicli seinem Stammbaum nacli bis in die Zeit Dürers zuriickverfol-
gen läßt. Der Rittcr Tod und Tcufel stclit ilirn an Qualität nicht
nach. Ganz ungewöhnlich ist eine kleine Kupferstich-Passion, die
seltene frühe Madonna auf der Rasenbank und eine Madonna mit
der Meerkatze. Fast noch erstaunlicher ist die Zusammenstellung
von 30 Radierungen R e m b r a n d t s. Hier findet sich der erste
Zustand des Jan Asselyn und des Jan Lutma, die beide zu den
größten Seltenheiten im Werke gehören, unter den sechs Land-
schaftsradierungen erlesen schöne Exemplare der Landschaft mit
den drei Bäumen und der Landschaft mit den drei Hütten, unter
den Selbstporträts der friihe Zustand des Selbstporträts mit dem
aufgestiitzten Arm und der frühe Zustand des Selbstbildnisses mit
dem Federbusch, mit den vier Ecken der Platte. Bei den Holz-
schnitten D ü r e r s findet sich ein vollständiges Exemplar des
Marienlebens in Probedrucken. Feinste Originalradierungen von
Ostade, der erste Zustand einer Originalradierung van Dycks, eine
Landschaft Altdorfers, drei Landschaften Hirschvogels von frische-
ster Oualität und einige ganz ungewöhnliche Blätter von Schon-
gaucr und Mecken seien genannt.
Ganz anders ist der Charakter einer Kupferstichsammlung,
die erst im Herbst vorigen Jalires auf dem Schlosse einer alten
Adelsfamilie entdeckt wurde und die der zweite Boerner’sche Kata-
log beschreibt. Hier findet man ein breites Material von D ii r e r,
R e m b r a n d t und Kleinmeistern, während den Hauptwert dieser
Sammlung besondere Kostbarkeiten auf dem Gebiet der I n k u -
nabeln des 15. Jahrh. ausmachen, 25 wundervolle Schon-
g a u e r s , darunter die komplette Serie der Schongauer’schen
Ornamentstiche, die'meistens nur in wenigen Exemplaren bekannt
sind, zwei Stiche des M e i s t e r s E S, der eine in noch einem,
der andere in noch zwei Exemplaren bisher erhalten, und ein gan-
zer Manuskriptband niederländischer Herkunft mit
über 90 frühen niederländischen Kupferstichen und Holzschnitten,
ein großer Teil davon Unika. Das schönste Blatt des 15. Jahrhun-
derts diirfte jedoch eine große Madonna des Meisters von Zwolle
sein; auch dieses kostbare Blatt bisher nur in drei Exemplaren be-
kannt. Ein weiteres Charakteristikum dieser Sammlung sind alte
Holzschnitte, darunter als besondere Ueberraschung fiir Wissen-
schaft und Sammlerwelt nicht nur ein zweites Exemplar des pracht-
vollen friihen Cranach-Holzschnittes von 1502 der Kreuzigung, das
sich bisher nur in Berlin befand, sondern ein bisher vollständig
unbekanntes Gegenstiick dazu, Christus in Gethsemane.
Heil. Martin. Holz. Alpenliindisch um 1500.
Hcil. Bischof. Holz. Tirol, Pachcr-Werkstatt 1480
Auktion Adelmann bei Cassirer-Helbing, Berlin
340
Ausstellung bei Dr. Benedict u. Co., Berlin
Franz von Lenbach, Kinderköpfchen . . 1550,— Mk.
Hermann Kaulbach, Knabe an Apfeltruhe 1900,— ,,
Franz von Defregger, Mädchenkopf . . . 1800,— „
Wilhelm Löwith, Zwei Kardinäle . . . 1750,—
Hch. von Zügel, Schnauzl. 1700,— „
Wilhelm von Kobell, Aquarell. 1400,— ,,
Pablo Salinas, Italienerinnen. 1400,— „
A11 e M e i s t e r :
Jan van Goyen, Turmgebäude am Wasser 3100,— Mk.
David Teniers d. J., Interieurstiick . . . 2900,— „
Meindert Hobbema, Holländ. Landschaft . 2600,—
Jan Asselyn, Ruinen mit Staffage .... 2200,— „
Isak van Ostade, Bauernscheune . . . 2100,— ,,
Peter Paul Rubens, Kartonentwurf . . . 2050,— „
Cornelis Bega, Lautenspielerin. 1800,— „
Esaias Boursse, Wäschenäherin .... 1600,— „
Ambrosius Bosschaert, Blumenstilleben . 1550,—-
Aart van der Neer, Mondscheinlandschaft . 1250,—
LeipBlg*
Die drei B o e r n e r ’ schen Auktionskataloge, die soeben er-
schienen sind, enthalten ein so vollständiges und wichtiges Material
kostbarster alter Graphik, wie es in einer zusammenhängenden Ver-
steigerung kaum je irgendwo auf den Markt gekommen ist. Die
Auktion selbst findet bei Boerner in den Tagen 2.-6. Mai statt. An
Qualität und Kostbarkeit steht woltl die Sammlung Franz von
H a g e n s voran. In nur 700 Nummern ist hier vereinigt, was ein
gewählter Gesclunack an Hauptwerken der großen Kupferstecher
des 15.—17. Jahrlumderts in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr-
hunderts zusammenbringen konnte, wobei der Hauptwert in dem
Kupfersticlnverk Albreclit D ii r e r s liegt, das sicli den beriilimten
Werken dieser Art, die man kennt, wiirdig zur Seite stellt. Das
schönste Stiick daraus ist ein Exemplar von „Adam und Eva“, das
sicli seinem Stammbaum nacli bis in die Zeit Dürers zuriickverfol-
gen läßt. Der Rittcr Tod und Tcufel stclit ilirn an Qualität nicht
nach. Ganz ungewöhnlich ist eine kleine Kupferstich-Passion, die
seltene frühe Madonna auf der Rasenbank und eine Madonna mit
der Meerkatze. Fast noch erstaunlicher ist die Zusammenstellung
von 30 Radierungen R e m b r a n d t s. Hier findet sich der erste
Zustand des Jan Asselyn und des Jan Lutma, die beide zu den
größten Seltenheiten im Werke gehören, unter den sechs Land-
schaftsradierungen erlesen schöne Exemplare der Landschaft mit
den drei Bäumen und der Landschaft mit den drei Hütten, unter
den Selbstporträts der friihe Zustand des Selbstporträts mit dem
aufgestiitzten Arm und der frühe Zustand des Selbstbildnisses mit
dem Federbusch, mit den vier Ecken der Platte. Bei den Holz-
schnitten D ü r e r s findet sich ein vollständiges Exemplar des
Marienlebens in Probedrucken. Feinste Originalradierungen von
Ostade, der erste Zustand einer Originalradierung van Dycks, eine
Landschaft Altdorfers, drei Landschaften Hirschvogels von frische-
ster Oualität und einige ganz ungewöhnliche Blätter von Schon-
gaucr und Mecken seien genannt.
Ganz anders ist der Charakter einer Kupferstichsammlung,
die erst im Herbst vorigen Jalires auf dem Schlosse einer alten
Adelsfamilie entdeckt wurde und die der zweite Boerner’sche Kata-
log beschreibt. Hier findet man ein breites Material von D ii r e r,
R e m b r a n d t und Kleinmeistern, während den Hauptwert dieser
Sammlung besondere Kostbarkeiten auf dem Gebiet der I n k u -
nabeln des 15. Jahrh. ausmachen, 25 wundervolle Schon-
g a u e r s , darunter die komplette Serie der Schongauer’schen
Ornamentstiche, die'meistens nur in wenigen Exemplaren bekannt
sind, zwei Stiche des M e i s t e r s E S, der eine in noch einem,
der andere in noch zwei Exemplaren bisher erhalten, und ein gan-
zer Manuskriptband niederländischer Herkunft mit
über 90 frühen niederländischen Kupferstichen und Holzschnitten,
ein großer Teil davon Unika. Das schönste Blatt des 15. Jahrhun-
derts diirfte jedoch eine große Madonna des Meisters von Zwolle
sein; auch dieses kostbare Blatt bisher nur in drei Exemplaren be-
kannt. Ein weiteres Charakteristikum dieser Sammlung sind alte
Holzschnitte, darunter als besondere Ueberraschung fiir Wissen-
schaft und Sammlerwelt nicht nur ein zweites Exemplar des pracht-
vollen friihen Cranach-Holzschnittes von 1502 der Kreuzigung, das
sich bisher nur in Berlin befand, sondern ein bisher vollständig
unbekanntes Gegenstiick dazu, Christus in Gethsemane.
Heil. Martin. Holz. Alpenliindisch um 1500.
Hcil. Bischof. Holz. Tirol, Pachcr-Werkstatt 1480
Auktion Adelmann bei Cassirer-Helbing, Berlin
340