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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Achitektur des Auslandes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0113

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Gewerbeschule in Groningen

Gesamt ansieht

Architekt Van der Vlugt und Ing. Wiebenga

Es ist von innen nach außen gebaut! Daß Kleinig-
keiten im Innern nicht mehr so vollständig dem
Äußeren entsprechen, wie es entworfen war,
rechne man uns nicht an: was hinter der Fassade
lag, konnte schließlich aus Mangel an Befugnissen
nur schwer nach unseren Entwürfen durchge-
setzt werden. So mußte auch das Innere unseren
Bemühungen entzogen bleiben.
Das Material war Putz auf Eisenfachwerk und
Holzverschalung. Bei der Verschalung wurden
die Bretter — will man noch mehr Ehrlichkeit
— durch Kehlen getrennt, damit das Ziehen des
Holzes auch da stattfindet, wo es am wenigsten
stört. Daß der Unternehmer dann die Bretter in
Zement ausführte und Putz auf Bimsstein an-
brachte, ist eine der vielen Erfahrungen bei der

Bauberatung, die man machen muß, um ihnen
das folgende Mal zuvorkommen zu können Der
obere Teil der Fassade springt vor — in doppel-
tem Sinne von innen nach außen — wegen der
Schiebefenster. Der „Turm" enthält die Treppe
zum flachen Dach mit einer Zugangstür unter
dem vorspringenden Dach. Das übrige ist logisch
von außen nach innen: Beklame! „Von außen
nach innen". Es ist vielleicht gut, hier noch-
mals den Nachdruck darauf zu legen, denn
das „von innen nach außen" einer funktio-
nellen Architektur deckt sich mit der Bewe-
gung von außen nach innen. Eine weitere Er-
klärung dieses Wortspiels wäre mit Bücksicht
auf die Unwichtigkeit dieser ganzen Sache un-
angebracht.

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