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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Sackur, R.: Das Schleiflack - oder Ofenlackmöbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0280

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Schleiflack-Möbel. Kommode Ent.: Prof. Hillerbrand,
München. Spiegel Entwurf: Weber. Ausführung:
Deutsche Werkstätten, Dresden-Hellerau.

zu einem gewissen Grade vereinheitlicht, was ehe-
mals nicht der Fall war. Vor allem erfüllen die
Trockenöfen, die große Trennteile in sich auf-

nehmen, die Forderung nach kürzerer Ilerstel-
lungsdauer. Sie scheinen sogar der modernen
Technik als das Wesentliche zu gelten, da sich das
Möbel zum „Ofcnlackmöbel" der jetzt üblichen
Bezeichnung gewandelt hat.

Um die Unterschiede zwischen dem alten und
neuen Verfahren anschaulich zu machen, ist hier
ein schematischer Schnitt wiedergegeben, der hin-
weisen soll, in welcher Weise die Neigung zu einer
bestimmten Wirkung die Behandlung ändert.
(Mitgeteilt von E. Rubbert, Lackmöbelfabrik.)
Abgesehen von der damals noch unbekannten An-
wendung des Sperrholzes, sind die Verfertiger in
der Wahl des Holzes (Elsen, Linden und Ahorn)
einig geblieben, keineswegs in seiner Bearbeitung.
Um eine innige Verbindung der Anstriche vorzu-
bereiten, begnügt man sich heute, das Holz mit
öl zu sättigen und den Ausgleich unebener Stel-
len durch Spachteln herzustellen, während ehe-
mals auf leimgetränktem Grunde ein zehn- bis
zwölfmaliger Kreideanstrich eingeschliffen wurde.
Die folgenden Lacküberzüge sind in ihrer Kon-
sistenz ähnlich, nur wird jetzt ein Zaponlack auf-
gespritzt oder ein Öllack emaillierend mit einem
Pinsel drei- bis viermal aufgetragen und geschlif-
fen. Das Schleifen und Lackieren wird gleichfalls
bis auf die äußeren farbigen Schalen durchge-
führt, und gerade dieses letzte Verfahren verändert
die Wirkung.

War ehemals der zweite Arbeitsvorgang, der An-
strich der sogen, „harten Tinten", vorgenommen,
so wurde in den folgenden Farbdecken ein klarer
und leuchtender Eindruck gesucht, der bei Gegen-
selzung des malerischen Schmuckes anspricht.
Dagegen gibt der Anschliff auch der letzten Farb-

Schleiflack-Möbel. Teetisch Entw.: Else Wenz, Abstelltisch Entw.: Karl Beitsch
Ausführung: Deutsche Werkstätten, Dresden-Hellerau
 
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