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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Graeff, Werner: Zur Form des Automobils, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0331

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Hansa-Lloyd 2 I Schnell-Lastwagen

gen, haben wir vor wenigen Jahren noch
erleben müssen. Anders hätte der grobe
Widersinn und Unfug der Spitzkühler und
der eingebauten Verdecke nie entstehen kön-
nen. Diese Dinge gehören nun der Vergan-
genheit an — nicht nur darum, weil unter
Konstrukteuren die endliche Einsicht der
Wichtigkeit guter Form aus elementarer
Konstruktion mehr und mehr die Fähigkeil
zu ihrer Pflege erzeugte, sondern auch weil
das technische Verständnis unter Laien er-
freulicherweise immer besser wird. (Beweis
ist, daß auf Gebieten, auf denen das Ver-
ständnis des Publikums schwächer entwik-
kelt ist — z. B. im Eleklrowagenbau •—
der hellste Blödsinn noch heute ungestört
blüht. Doch davon später.)

Die Auffassung vom Automobil als Prunk-
stück weicht glücklicherweise, nachdem sie
in ihrer Art der Formentwickhmg gewisse
Dienste geleistet hat. Es liegt in der Natur
der Entwicklung, daß man inzwischen die
ausgesprochenen Lastwagen um so mehr
vernachlässigte. Bis vor kurzem hatten wir
es da mit häßlichen, polternden und ent-
setzlich ketlcnrasselnden, klobigen Ungetü-
men zu tun, deren Lauf Straßen und Häu-
ser beben machte. Sie waren nicht nur nerv-
tötend, sondern auch hinsichtlich der Form
durchaus unsympathisch.
Wir sind weit davon entfernt, für Lastkraft-
wagen eine den Personenfahrzeugen ähneln-
de sogenannte „schnittige" Form zu verlan-
gen, und verurteilen im Gegenteil eine
 
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