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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0346

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lieklamef'assade der Berliner Wach- und Schließgesellschaft, Berlin

Arch. Arthur Korn, Berlin

Neuzeitliche Straßenrekiame

Wenn man durch die Hauptstraßen einer Groß-
stadt geht, so sieht man, in welch außerordent-
lichem Maße die Schrift- und Leuchtreklame
sich entwickelt und ausbreitet. Die Hausflächen
sind mit einem Reklamenetz fast ganz überzogen.
Aber diese Vielheit und das Durcheinander, in
dem sie angeordnet ist, zwingt zu immer schrei-
enderen Mitteln, um den Nachbar zu übertönen.
Man weiß, daß die bewegte Reklame auffallender
wirkt als die feststehende, und versucht sie zu
bekämpfen. So entsteht in diesem Kampf aller
gegen alle ein derartiges Durcheinander, daß die
einzelnen Effekte sich gegenseitig aufheben, daß
man keinen einzigen mehr richtig sieht, man gar
nicht mehr hinsieht und keine Freude mehr
daran hat.

Der Fehler liegt darin, daß man übersieht, wie
sehr die Aufnahmefähigkeit einer Straßenwand
für Reklamezwecke begrenzt ist. Man müßte
auch hier wie immer sich von den wirklichen
Lebensbedürfnissen leiten lassen und die ge-
samte VVandiläche der Straße, die nach Abzug
der Fensterlöcher übrigbleibt, als geschlossene
einheitliche Untergrundsfläche der Reklame zur
Verfügung stellen. Auf dieser Fläche müßten
die einzelnen notwendigen und wichtigen Re-
klameschriften und Zeichen vorsichtig angeordnet
werden. Wenn einzelne Gewerbe oder Gewerbe-
gruppen dabei eine eigene stereotype Farbe ver-
wenden würden, so würde das die Übersicht-
lichkeit sehr stark erhöhen.

Ein praktisches Beispiel für die Wirkung einer
Picklamefassade im oben beschriebenen Sinne

Das Gebäude vor dem Umbau

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