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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Hilberseimer, Ludwig: Über die Typisierung des Mietshauses
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0419

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sondern ihre Vervollkommnung und Vcrbilligung.
Die Wohnung selbst soll bei geringstem Auf-
wand allen Bedürfnissen nach Bequemlichkeit
entsprechen und hygienisch einwandsfrei sein.
Die Größe und Anzahl der Bäume richtet sich
nach den Erfordernissen, die unbedingt erfüllt
werden müssen. Notwendig sind Bäume zum
Wohnen, Essen, Schlafen, Waschen und Kochen,
die der Grundriß zusammenfaßt und organisiert.
Vor allem die Kleinwohnung muß sorgfältig
durchgebildet werden, denn für sie sind leider
nur die beschränktesten Mittel vorhanden. Die
Ungegliedertheit der üblichen Kleinwohnung
zwingt die Bewohner, alle Bäume als Schlaf-
stuben zu benutzen, so daß kein eigentlicher
Wohn- und Eßraum übrigbleibt. Die Mahl-
zeilen müssen alsdann in der von Kochdünsten
verpesteten Küche eingenommen werden. Orga-
nisiert man dagegen diese zur Verfügung
stehende Wohnfläche nach den Erfordernissen,

beschränkt die Baumgrößen auf das Notwendige,
so kann ein Wohnungstyp gefunden werden, der
den Mindestanforderungen jeweils entspricht.
Mit dem hier abgebildeten Grundrißsystem würfle
eine Lösung der Wohnbedürfnisse für Familien
verschiedener Größe versucht. Bei konsequenter
Raurngliederung nach Zwecken eine Baumtypi-
sierung angestrebt. Denn in Zukunft wird sich
die Typisierung nicht nur auf Baueinzelheiten,
sondern auch auf Baumeinheiten erstrecken müs-
sen. Die Grundrißvariationen für 3, t\, 5, 6 und
7 Bewohner beruhen jeweils auf denselben
Raumelementen und ermöglichen die Befriedi-
gung der entsprechenden Baumbedürfnisse. Zu-
grunde liegen: Vorraum, Küche, Bad, Schlaf-
zimmer, Schlafkabine und Loggia, die immer,
bei allen Größen, gleichmäßig wiederkehren. Nur
der größte Baum, das Wohn- und Eßzimmer,
verändert seine Größe entsprechend der größeren
Anzahl Bewohner.

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Grundrisse eines Wohnhauses in einer Großsiedlung Arch. L. Hilberseimer, Berlin

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