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Heidelberger Tagblatt — 1858/​1859 (Dezember 1858 bis Juni 1859)

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Mai
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https://doi.org/10.11588/diglit.3729#0449

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unHenÜZciid. Der KoiulNündeiut
der östcrrcichischen Armee in Jta-
lien ist hcutc durch den Telegra-
phen angcwiesen worden, anzu-
greifen, sobald als thunlich.

Wicn, 30. April. Die „Oestcrr. Ztg."
sagt heute: „Der Kaiscr hat gcsprochcn,
dcr Kriegsfürst hat gchandelt;' dcr Gott
der Hcere wird entschcidcn, wcssc» dcr
Sieg sem soll. Dcr Kricg 'st erklart,
unsere Truppen stchcn auf Fc'ndcsgebict
und haben tclegr. Mcldung »ach beieits
die Feuertaufe erhalten; ^lut'st g'flossen.
Die Schuld dafür kommt auf das Haupt
dessen, dcr auf dic Wclt vcs Fr'cdcns das
Kriegsgewitter hcraufbeschwor. Die Thia-
nen der wciucndcn Müttcr die von Blut
und Flammen rai.chc"den wtatten, sie wer-
den In-cnncn auf das Herz Desjenigen,
der mit kalter Hcuchelei und mit eisiger
Tücke dic Flammcn m Europa anfachtc
und noch jcpt dieHändein Unschuld waschcn
u>ill und sagt: Jch habe nichts gethan.
Dic Mitwclt kennt ihn, die Nachwcit wird
ihn verdammcn!"

Frankreich.

Paris, 26. April. Marschall Pelis-
sier, welcher seit Freitag hicr weilt und
in London durch Herrn v? Pcrsigny er-
setzt wird, ist hcute früh nach Nancy ab-
gereist, um das Kommando der Rhcinarliiee
zu übernchmcn. Bei der Abschi'edsaudicnz,
welchc er gestern beim Kaiser hatte, sagte
Lctzterer, indcm er seinc Hand in die
Rechtc deö Marschalls legtc: „Marschall,
ich habe Jhnen das schvnste Kommando
vorbehalten: Jhncn habe ich Frankreich
anvcrtraut."

Paris, 28. April. Die Pariscr Jour-
nale erklären die von dcr Berlinkr „Na-

tonalzeitung" zuerst gebrachte Nachricht
von cincm Schutz- und Trutzbündniß
zwischcn Rußland und Frankrcich
als durchaus falsch und nur im Interesse
Ocstcrreichs crfunden, um auf die össent-
liche Mcinung in England, wclche Frank-
reich günstig sci, zu wirkcn.

Paris, 29. April. Der „Gazette dc
France" zufolge wird dcr Kaiscr schon
diesen Abend oder Morgen abreiscn, ^8
Stundcn in Lyon blcibcn, vielleicht selbst
nach Nancy gehcn und dann nach Paris
zurückkchrcn, um am 8. nach Turin ab-
zureisen. Der Kaiser prässdirte gestern
cincm M ini st crra thc, wclchem (zum
ei'sten Male) die Kaiserin, Prinz Jerome,
Prinz Napoleon, dic Minister, die Prä-
sidenten des Senats, des gesetzgebenden
Körpers und dcs Staatsraths anwohntcn.

Paris, 27. April. (A. Z.) Jch kvmme
so eben aus der Sitzung deö Gesetz-
gebenden Körpers, die heute ein gank
besonderes Jntcresse darbok. Emilc Ol-
livier, der Redncr der aus wenigen
Mitgliedern bestchendcn Linkcn, hat es
gewagt, eine Rcde gegen den Gesctzvor-
schlag zu halten, welcher Geld und Trup-
pcn verlangt, i»n in Jtalien gegen Ocster-
reich Krieg zu führen. ELnc Rcgierung,
sagte cr, welche in ihrem cigencn Land
die Freiheit unterdrücke, könne nicht ein
anderes Land vom Despotismus befreien
wollen. Die Freunde der Freiheit müßten
sich daher ein Gewissen daraus machen,
Blut und Vermögen sür Zwecke opfern
zu schen, d<e nur für die Dynastie, nicht
für das Volk berechnet seien. Er protc-
stire iin Namen sciner Wähler gngcn cinen
Krieg, dcr nur deßhalb begonnen werde,
um, nachdem Tausende von Menschcnlcben
hingeschlachtet und Milliarden vergcudet
wordcn seien, die Rcvolution desto sichcrcr

untcrdrücken zu können gegcn einen Krieg^
dcr mit neuen, ab„ nicht verbefferten Vcr-
trägcn beschlossen werdcn soll, und aus
wclchcm in keinem Fall die rtalienischc,
noch wcnigcr die französischc Frciheit her-
vorgkhen werde. Die ganzc Linke stimmte
ihm.bei, und der Gesetzvorschlag wurde
von dieser Seitc cinstiminig verworfen.

Marseille, 28. April. Die Nach-
richtcn aus Rom sind vom 26. Am Oster-
feste, nachvcm der Papst das Volk, die
französischcn und päpsilichen Truppen ge-
segnet hatte, wurden Gcncral Goyon und
der Herzog von Gramniont aus dcn Volks-
haufcn mit dem Rufc begriißt: „Es lebc
Frankrcich, es lebc der Kaiscr, es lebe
Jtalien!" Am nächstcn Morgen wieder-
holtcn sich dieselben Rnfe vor dem fran-
zösischen Gesandtschaftshotcl.

S ch w e i z.

Zürich, 28. April. (Schw. M.) Der
Große Nach xrtheilte unbedingtcnKre-
dit für Militärzwccke.

G n g l a n d.

London, 29. April. (Schw.M.) Die
Geschäftskrisis dauert fort. 19 Falliffc-
ments.

Z t a l i e n.

Turin, 29. April. Marschall Canro-
bcrt u»d General Niel trafen heute ein
und bcgabcn sich dirckt zum König Viktor
Emanuel. Fortwährend landen französische
Truppen in Genua. Ein großcr Theil
der Alpeiidivisioncn lagert zu Susa. Die
Ocsterrcichcr concentriren große Maffen
bci Piaccnza.

Höherer Anordnung zufolgc werdcn des Maimarktes
gen am 3. und 4. Mal Lokalfahrten zwischen Hei-
lberg und Mannheim abgehaltcn werden. welche
rade wie die gewöhnlichcn Svnntagslokalfahrten
gf zu findcn haben, näMch:

Abaana in Heidclberg Nachmittags,

" ^fn FriedrichSfeld4"

Anknnft in Mannheim 4"

Abaana Mannheim 10 Uhr Nachts,

^ in Friedrich-feld 10'° NachtS,

Anknnft in Heidclberg 1«

Mannheim dcn 25. April 1859.

Großh. Eisenbahn-Amt.

I. A. d. V.

. D illin gcr.

_D t l l i n g e r._

LS wtrd hicrmit bekannt gemacht, daß die Schutz-
kenimpsung 'N hicsiger Stadt wtcderum begonncn
und rcgelmaßig je DienstagS, des NachmittagS
Uhr, tn dcr Wohnung bcs Großherzogl- Autts-
urgen Steinmetz. Hcugaffe Nr. 3, forigcseht wkd.
Zs wtrd hinzugcfugt. daß bie Ordnung deS Ge.
ifts erfvrdert, daß dte «tnder, wclche etngeladen
edcn, regclmäßig crsche'nen-
Auch wtrd zu dtcser Stunde dic Itevacetnation vor-

Hcidclbcrg dcn 23. April t°59

Der Großherzogl- Amtsarzt

M e z g e r. .

Haferversteigerrrng.

(StnSheim.) Mittwoch dcn 4. Mai d, I., Vor-
mittagS 11 Uhr, werden in unserem Geschäftszimmer
250 Maltcr Hafcr in schiiklichen Abtheilungen gcgen
baare Zahlung vor dcr Abfaffung verstetgert.
SinSheim den 27, Apiil >859.

Großh. Stiftschaffnci.

B a n z. _

Heute Abcnd 8 Uhr musikalische Prv-
duktion vom Thcatcrorchester. Anfang

_

Heute Montag Abcnd den 2. Mai musikali'sche
Unterhaltung von der Mustktafel. An-
fang 8 Uhn__

Wohmmgsveränd

Metnen geehrten Gönncrn zeige ich hjermit an,
baß tch nun Plöckstraße, Eck der Theaterstraße Nr. 99,
wohne. . .

Christran Degenhart,

Schuhmachermeister.

Gesucht.

Cin anstän-iges gebildetes
Mädchen, welihes in weibltchen
Handarbeiten, als Weisinähen,
Bügeln u s w. erfahren jst,
wird als Zungser M einer
Dame svgleich '» Dienst z»
nehmen gesucht; wollen aber
nur solche bei der Asedaktion
d. Bl. schriftliche Offerten ab-
qeben, welche ganz gute Zeug-
niffe aufzuweisen haben.

Mittwoch dcn 4. Mai findet dic erstc Sommer-
eKoimioN im großen Saalc statt, Anfang 8 Uhr,
Ende gegcn 1 Uhr, wvz» dte verehrl. Mitglicder
freundlichst einladct

Der Vorstand.
 
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