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Heidelberger Zeitung — 1863 (Juli bis Dezember)

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September
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https://doi.org/10.11588/diglit.2801#0287

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(Union) Artillerie 12 Meilen nnterhalb Frc-
derickshurg in Grund geschoffen worden.

General Grant ist von VickSburg nach Neu-
OrleanS abgegangen.

New-Aork, 9. Sept. Di'e „Newpork-
Tribüne" constatlrt ein Gerücht, nach welchem
der Präffdent Juarcz mvoAnito in Washington
angekommen wäre und mehrere Conferenzen
mit Herrn Lincoln gehalten hätte. — Man
glaubt, daß Lee die Offenstve wieder aufneh-
men werde. — Nach Berichten auS Charles«
ton vom 6. dauerte die Beschießung der Forts
Wagner und Gregg ohne Unterbrechung fort.
Südlichc Berichte behaupten, bei einem am 5.
äuf das erstgenannte Fort versuchten Sturm
seien die Unionistcn zurückgeworfen worden.
— Man vermuthet, Rosenkranz werde Chatta-
nooga am 7. angegriffen haben. — Burnside
hat Knorville besetzt. — Goldagio 32; Wech-
sel auf London

M e x i c o.

Vera-Cruz, 18. Aug. Die „Lampico",
welche heute abreist, nimmt die Deputation
mit, welche damit beauftragt worden ist, bem
Erzherzog Marimilian die Krone'anzubieten.
Sie ist solgendermaßen zusammengeseßt: Ge-
neral Wall, der Pater Miranda, Hkrr Vales-
qucz und Herr de Leon Aquilan. Marschall
Forep »nd Hr. Dubois de Saligny stnd zum
Großkreiiz des Ordens von'Gnadalupe, den
die Regentschaft wieder hergestellt hat, er-
nannt worden; beide gehen nach Frankreich
zurück. Die Stadt Tampico ist ohne Wider-
stand besetzt worden.

St. Nazaire, 18. Sept., 8 Uhr Mor-
gens. Das Paketboot „Tampico" legt soeben
auf der Rhede an. Der „Tampico" hat Vera-
Crnz am 18. August und Martinique am31.
August verlaffen. Er hat 105 Paffagiere und
nnter ihnen die mericanische Deputation an
Bord. Der GesundhcitSzustand ift vortrefflich.

A s i e n.

S«ez, 17. Sept. Man meldet von Su-
matra, daß holländische Schiffc nach Cillah
abgegangen sind. Sie wollen cinc Empörung
der Rarahs unterdrücken, welche die hollän-
dische Fahne zerriffrn haben. Die japanischen,
am Meer gelegcnen Forts haben amerikanifche,
französischc und holländischc Schiffe bcschoffen.
Admiral Jaurvs hat Lruppen ans Land ge-
setzt und die Forts zerstört. Eine an die Be-
wohner des Landes gerichtete Proclamation
sagt, daß die Unbewaffneten nichts von den
curopäischen Truppen zu befürchten haben.

Keneste Kachrtchte»

New-Aork» 11. Sept. Nach einem Rap-
port dcS Generals Gilmore vom 7. beherrschen
die Kaiionen der Belagerer vollständig die
Stadt Charleston. Dic Fahne der Secessio-
ni'sten weht immer nvch vom Fork Sumter.
Acht Monitors seßen die Beschießung des
Forts Moultrie fort. — Mericanifche Nach-
richten vom 15. August besagen: Nachdem
Miramon Frankreich Treue gelobt, iff er zum
Bef.ehlshaber der mericanischen Trüppen er- I
nannt worden. I

Anzeigeöl

Aecker- Md Fahrmß-Versteigerung.

Donncrstag den l. October, Nachmittags
4 Uhr, läßt Unterzetchnetcr scinc in Schlierbacher
Gemarkung bcstndkchkN Güter auf 3 Termine zu
Eigenthnm öffentlich auf dem Platze versteigern.

Ferner werdev Samstag den 3. October, Nach-
mittags 2 Uhr, in der Behausung des Unterzeich-
netcn nachbenannte Gegenstänbe: 1 leichter Kühe-
«aaen, 1 paar Hculcttern, 2 Kühegcschirre, 2 Kühe-
decken, l nrue Trägbutte, 1 neue Strohbank- ein
Stoßtrog, etliche Fäffer und Züber, 2 Pfuhlfäffer,
1 Fahr- und 1 Ackerwagcn, mehrere Centner Hcu
und Stroh, r/r Morgcn Dickrüben, eine Grube
Dung nebst verschtebrnen Gegenstä den wegcn Wcg-
zugs, auf Martini d.J. zahlbar, öffentl. verstetgert.
Sämmtliche Gegenftände sind in gutcm Zustande
und können Tags vorher cingcsehen wcrden.

Schlierbach, dcn 16. Septcmber 1863..

(i)_Mich. Mastholder

Auffor-erung.

Der, dcr am Samstag Abend im Eafe Schiffer-
decker die schwarz seidenc Mütze wegnahm, möge
fie ja wieder hcute borten abgcben.

Ikölher! renommire nicht so, Du kriegst dkn
Preußischen Barbter doch wieder.

New-Aork» 11. Sept. Dic Secessionisten
haben die Jnsel Morris gänzlich geräumt.
Die Unionisten habcn das Fort Smith in Ar«
kansaS gcnommen und Chattanvoga beseßt. —
Goldagio 29, Wechsel auf London 143.

Bucharest, 18. Sept. (Sch. M.) Auf
Gregor Stourdza tst in Moldau ein Mord-
versuch gemacht worden, der indessen fcheiterte.

Petersburg. 19. Skptbr. Gestern fand
die Ervffnung des fimiländischen Landtages
statt. Jn der kaiserli'chen Eröffnungsrede ist
u. A. gesagt: „Die Einkünfte haben stets zur
Deckung der laufenden Ausgaben genügt u»d
werden zur Amortisati'on der für den letzten
Kri'eg und den Eisenbahnbau contrahirten
Schuld auSreichen. Ohne Anhörung der Stände
wird keine neue Anleihe aufgenomme» werden,
eS ski denn, daß eine unerwartete Jnvasion
oder ein anderes unvorhergesehenes Unglück
eine solche nothwendig mache. Von dem
Wunsche beseelt, die Unvollkommenheit der
Grundgesetze zu beseitigen, werde ich dem näch-
sten Landtage Gesetzentwürfe über Ausdehnung
des Steuerbewilligungsrechtes und übcr das
Recht, Anträge zu stellen, mit Vvrbehalt mei-
ner Anitiative für Grundgeseßesänderungen
vorlegen laffen.

Paris, 20. Sept. Der „Monikeur" ver-
öffentltchl den Tert ver Gortschakoff'schen Note
an daS französtsche Cabinet. Dieselbe ist mit
der nach London gegangenen identfsch, enthält
aber bezüglich der franzöflschen Hindeutung
auf dic altpolnischen Provinzeü noch die Bei-
fügung, daß Rußland diesen Geffchtspunkt in
keiner Weife zulassen könne. Heir v. Bud-
berg wird daher angewiesen, dem Hrn. Drouyn
gegenüber die Bereitwilligkeit Rußlands zur
Erfüüung selner tnternati'vnalen Pflichten wie-
derholt zu erklären, aber auch hervorzuheben,
daß Rußland entschiedcn jede Hi'nweisung auf
Neichsthcile, hlnfichtlich deren l'nternationale
Stipulationen nicht bestehen, zurückweist. —
Der „Moniteur" veröffentlicht zugleich auch
die russtsche Denkschrift.

Warschau, 20. Septbr. Der Marquis
Wtelopolski erhielt unbefchränkten Urlaub lnS
Ausland und wurde glcichzeitig seiner Aemter
als Civilgouverneur und Vicepräsident deS
StaatSraths enthoben.

Don der polnischen Grenze, 20. Sept.
Gestcrn wurde aus einem Fenfler des Za-
mopskischen Hauses in Warschau eine Or-
stnische Bombc auf den vorüberfahrenden Ge-
neral Berg geworfcn; ein Tscherkeffe vom
Gefolge wurde getödtet, der Graf blieb un-
versehrt. In Folge bcffen kam es im Za,
moySkischen Hanse zu großen Mili'Iärerceffen;
die Straße wnrde sofort abgesperrt. Der Thä»
ter bli'eb unermittelt.

An die preußischen Wähler.

DaS HauS der Abgeordncten ist aufgelöst, die Neu-
wahlen find angeordnet, wahrscheinlich in kürzester Zett ivlrd
an alle wahlberechtigte Preußen dte Äufforderung ergehen,
daS wtchttgste Recht zu üben, welches dem Einzelnen durch
die Verfaffung verltehen ist, das Recht, setne Sttmme ab-
zugeben zur Wahl der VolkSvertreter.

Selten tst etn Volk tn etner ernsteren Zeit aufgerufen
worden, setn Urtheil zu sprechen über die Männer setneö
VertrauenS. und damtt etnzugretfen tn die künfttgen Ge-

schicke seine» V-tnlandeS. Schon durch dret Eesfiane»
ji-ht fich et» schwerer, in jeder »euen Scsßo» «erstarkter
Streit uber die wtchtigffca VerfaffnngSrechte.. D-S zweltc
Zahr netgt fich seineN Endc zu, ohnc daß der Staatshaus»
haltSrlat vrrfassnngSNäßtg sefigeficllt, ohne daß das An«>
gabebewtlligungSrecht des Abgeordnetenhauses tm Stune der
Versaffung, im Stnne der durch zwet frühere Wahlen un-
zwelfelhast sestgeftelllen M-hrh-it d-S VolkeS znr Geltnna
g-,omm-n ware Die V--Snd-,nng d„ H--r-s-tn,ichtung
daß eine gefetzltche Vereinbaruog
uber di- Grnndlagcn d-rselb-n -„-Ichi,
dazu nothwcndtgen AuSgaben von d-r L-nd-Sv-rtretnng de-
willigt waren. D-S tn der V-rsassnng verheißene nnd »on
dem Abg-ordn-t-nh-use gesord-rt- G-s-tz über die V-rant»
wortltchkeit der Minifier wurde »on d-r Regtrrung abge»
l-hnt. Di- Sesfisn wuede -ndlich g-schloffen, ,lz das
Hanö der Abgeordneten stch verpstichtet fühlte, »sr Sr.
Maj. dem Konigc ehrfurchtsvoll zn «illären, daß -s l-in
Mittel der Verständtgung mehr mtt dem Mintstertum habe,
daß es seine Mitwirkung zu der gegenwärtigcn Poli»
ti! der Regiernng ablehnen müsse.

Kanm war der Schlnß deS Landtages -rfolgt, als anch
schon die verfaffungSmäßig bei unS b-stehend-Preßfteihett
durch die Beroednung vom 1. Zünt d. Z. aus d-S Schwerste
g-troffen wmde. Unier B-rusnng anf etnen Artilel der
Versaffung, welcher sür Fälle eineS ungewöhnltchen Roth«
standeS, nnd wenn dte Auftechthaltnng der öffentltchen
Stcherhett eS drtngend rrforder«, in Abwcsenhett t-s Land-
tages gestattet, daß unter V-rantwortlichkctt de« g-sammt-n
Mtntstertum» V-rordnnng-n, dte der Verfassung
nicht zuwtderlaufen, mtt Gcsrtzeskrast erlaffrn wer»
dcn, tst ctn Syffem dcr Verwarnungen etngeführt worden,
welcheS den freten MetnnngSausdrnck tn den liberalcn
Zeitungm unmögltch nnd dte Ertstenz derselben von ihrem
Schweigen oder »on dem Willen der Rcgterung abhängig
macht.

Jnzwtschen find dt- äußere« Gefahrcn, auf veren Heran-
nahc» das Hans der Abgeordncten schon lange und ost
ausmerksam gemacht hattr, immer drohender hervorgrtreten.
Ohne dte Mitwtikuiig PrenßenS, ohne die Th-ilnahme dcS
dentschcn VolkeS haben dt- deutschen Fürftcn grtagt, um
etne ncue Verfaffnng des d-utsch-n BuadeS zu b-rathen,
tn welchcr weder Preußen noch da« dentschc Volk dte
Steünng findcn würden, welche fi- näch geschichtlichem und
natürlichem R-cht sür slch i» Anspmch nchmcn lönnen und
müffen. Die Mtntster haben vor Sr. Wajestät und d-m
Lande erklärt, daß es dte unverkennbare Abficht dieser Be-
strcbungcn sei, dem prenßischen Staate dtejenige Macht-
stellnng in Dcutschland zu »erkümmern, welche da» wohl<
crworbene Erbthett dcr rnhmvollen G-schtchte unsercr Väter
btld-t, und wclche daS pieußische Volk fich ntcht streittg
machen zu lassen, j-derz-tt entschloffcn gewcscn set. St-
Halten eS sür -tn Bedürfntß unsereS VolkeS , bei den be-
vorfiehenden N-nwahlen der Thatsache AuSdrnck zu geben,
daß ketne polttischc MeinnngSverschiedenhett tn unsercm
Lande ttef g-nng gieisc, nm, geg-nüber -tnem V-rsuch- zur
Beetnträchttgung drr llnabhängigkrtt und Würde PrcußenS,
dtc Eintgketr dcS VolkeS tn fich und die unverbrichliche
Treuc zu gesährben, mtt wclcher daffelbe s-inem angcstammten
Herrschcrhause anhängt. (Schluß folgt.)

Vermischte Nachrichte».

Aus Baden. Dte neneste Nummer d-s „Bad. Bc<
obachtcrs" tst von ctner Ertrabetlage beglcttet, worin Herr
Prof. Baumstark in Frciburg unter dem Tttel „Gym- ,
nafialfragen" cine Reihc polemischer Erörterungcn über vcr-
scht-dene Thesen veröffentltcht, wclche de» Berathungcn dcr
demnächst in Durlach stattfindenden Versammlung von
Lehrern dcr badtschen Mittelschulen zn Grnnde gelegt wcrdcn.
— ZJ. KK. HH. der Großhcrzog, die Großherzogin unb
der Erbgroßherzog find am 18., AbendS 5"/, Uhr, wteder
von KarlSruhe nach Baden abgcretst, von wo.Höchstdtcselben
fich am'lS. nach der Jnsel Matnau b-gebcn haben, nm
dort -intge Zcit zuzubrtngen. Dte Reise der Großh. Fa-
milte nach England tst aufgegebcn. — Dte in Amegung
gebrachte Dankadressc an Se. K. H. Hohett den Großher-
zog tst dteftr Tage auch an den Gemetnderath tn Constanz
gclangi nnd wurde sofort vom Gemetnderath und Bürgcr-
ansschuß auSnahmSloS unterzetchnet. — Dte am 17. vor-
genommenc Wahlmännerwahl In Triberg Ist im Stnue
d-r Offenburger V-rsammlung ausgefallen. — Auch der
Gcmcinderath in Epptngen hat t» einer anßcrordentltchen
Sttzung deS GcmetndeeathS und kleinen BürgeranSschnffeS
dte Bcthetltgung an der für Se. K. H. den Großhcrzog
besttmmten Adreffe einstimmlg befchloffcn.

att der Heidelberqer Zeitung.

Fahrniß Versteigerung.
Emgetretener Hindermffe wegen, statt M°n-
tag Nachmittag den 21., Dienstag Vormittag den
22. d. M., werden tn dem Hause deS Herrn Schuh-
macher Ostermayer, Dreikönigstraße Nr. 22,
folgende Gegenstände öffentltch versteigert:

Sehr gut erhaltene Möbel, als: Secretäre,
Chtffoniers, Pfeilerkomode, Bcttladen mit Rost,
Bettung, Tische, Stühle, Sptcgel, Kiichengeräth-
schaftcn und sonstiger Hausrath._s2j

- Schlll-AnsMIff.

schen Schule beginnt wieder am 13. Oktober.
Eltern, die ihre Kinder der Anstalt übergeben
wollen, werden gebeten solches in der Wochc
vorher bei der Vorsteherin zu thun.

(i)

LLLMKMKE

Vollständiges sortirtes Lager in allen Sor-

ten fertigcr Herren-Kleider empfiehlt

«U HVvI»«»,

(2) Steingasse.

HeiävIderK. Zwei bis drei Jahre
altes, zölliges Eichenholz wird zu kaufen
gesucht.

_Fabrik von Carl Metz.

Berloren. Ein Filzhut auf der Neckar-
brücke Sonntag Abcnds. Dcm Wiedcrbringer cine
gutc Belohnung_Pfaffengaffe Rr. 5.

ullck Lrriedllllgs-LllstLlt

des vr. 8. Lseksnäork,

(Kettengaffe Nr. 14.)

Der Unterricht an meiner Schule beginnt
am 7. Oktober._ s8s

Frbeiter-Bildungs-Verein.

Dienstag, dcn 22. d. M., Abends 8 Uhr,
Vcrsammlung im Eisenhardt'schen Bierkeller.

Tagesordnung: Geschichtlicher Vortrag, vvm
preußischen Krieg bis zum Jahr 1809 vvn
Ph. Majer.

Ein i»ngcr Mann^kann sogleich oder später in
cin hicsiges HandtungshauS in die Lehre treten.
Näheres in der Erpedition dieser Zettung. j3)
 
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