uluntcrnste beantwortet habe. — Bei der ge-
strigen Galatafel in Glücksburg brachtc Prinz
Christian das Hoch auf den König aus und
gedachte dabei der „ernsten poli'tischen Lage»
des Landes: er kvnne, sagte cr, die Ueberzeu-
gung aussprechen, daß etn Jeder gleich ihm
selbst Blut und Leben für DänemarkS Ehre,
Debstständigkekt und Rechi opfern werhe. Dar-
auf antwortete der Köni'g, daß die Worte des
Pri'nzen, wi'e sie von Herzen gekommen, so
überall, wohin ste reichten, Wiederhall sinden
würden; auch er (der König) wünsche den
Frieden; könne derselbe aber nicht bewahrt
werden, so werde sein treues Volk seine Stütze
sein. Der König schloß mit einem Hoch auf
das geliebte Vaterland.
zz Aus dem Unterlande, 8. Oct. Zhre
Zeitung vom 6. enthält einen, dem »Schw.
M." entnvmmenen Artikel über verschiedene
Wahlvorschläge und Wahl-Aussichten, in wel«
chem auch jener im Oberamtsbezirk Heidel-
berg gedacht ist. Hierbei ist des bisherigen
Abgeordneten in einer Weisc erwähnt, welcher
wir mit aller Entschiedenhel't entgegcn treten.
Dcr in jenem Artikel gemeintc seitherige
Deputirte, Pfarrer Allmang, ist einer unserer
charakterfestesten Geistlichen sowohl, wie Ab-
geordneten, und wir zweifeln keinen Augenblick,
daß derselbe wiederum als Sieger bei der
nächstens stattfindcnden Neuwahl aus der Urne
hervorgehen wird, wenn auchzu wünschengewe-
sen wäre, daß sich derselbe den materiellen Jnte-
reffen namentlich des vordern Odenwaldes mit
größerer WLrme angenommen hätte. Der
Gegencandidat des Herrn Pfarrers Allmang
ist ein höher gcstellter Beamker, der bis jeßt
seine Anhänglichkeit an die liberale Sache noch
nicht cntschieden documentirt hat.
Heidelberg, 6. Oct. Nach dem B. B.
ist vie dahier aufgelegt gewesene Dankadreffe
an Se. Maj. den Kaiser von Oesterreich mit
310 Unterschriften aus allen Kreise» abgc-
gangen und hätten besonders die Repräsen-
tanten des hiestgen Großhandels mit wenigen
Ansnahmen flch dabei betheiligt.
Konstanz, 6. Oct. Gestern Abend kam
mit dem leßten Bahnzuge Se. Großh. Hohcit
Prinz Wilhelm dahier an und beqab sich so-
fort in den in Bereitschaft gehaltenen Hof-
wagen nach Mainau. — Herr Minister von
Roggenbach ist heute Abend in Begleitung des
Hrn. Oberbaurath Gerwig dahier eingetroffen.
Mannheim, 7. Oct. Gestern begannen
vor dem Schwurgerichte dahier die Verhand-
lungen in der Anklagesache gegen den ledigen,
28 Jahre altcn Taglöhner Lambert Kempf
von Obcrursel wegen Raubs, wobei von ihm
der Tod des Mißhandelten vorsätzlich verur-
sacht worden, wclche den ganzen Tag durch
währten und erst hcute Nachmittag mit dcr
Verurtheilung des Angeklagten zum Tode zu
Ende gingen. Den Vorsiß bei dcn Verhand-
lungen nahm der großh. Hosgerichksrath Rein-
hard ein, die Staatsbehörde war durch den
großh. Hofgerichtsrath Maps vertreten, als
Vertheidiger O.-G.-A. Wengler erschienen.
Anzeigebl
Die Thatsachcn, weiche der Anklage zu Grunde
liegen, sind im Wesentlichen folgende: Der 72
Jahre alte Landrath Adam Geier bewirth-
schastete auf dem 2 Stunden von Mosbach
gelegenen Salbacher Hofe ein Pachtgut, wo-
bei ihn zwei ledige Söhne Daniel u. Michael
Geier unterstützten. Am 29. Aprjl l. I. starb
die Ehefrau des Adam Geier, nach deren Tod
die beiden ledkgen Söhne auf Auslieferung
ihres mütterlichen Vermögens drangen. Am
27. Juli erfolgte demzufolge aüf dem Rath-
hause zu Allfeld die Vermögensthei'lung, wobei
dem Adam Geier mehrere hundert Gulden zu«
fielen, die ihm sofort auSgezahlt wurden. Die
beiden ledigen Söhne verließen darauf das
HauS uny zogen zu einem andern Bewohner
des Salbacher HofeS, Namens Michael Un-
gerer; wohin sich auch die beiden Mägde,
welche bisher bei Geier gedient hatten, be-
gaben, da ihnen von Geier gekündigt wocden
war. So kanr eS, daß flch am 28. Juli außer
Adam Geier nur noch der Angeklagte im Hause
befand, welchcn Geier vor 14 Tagen als Tag-
löhner gegen Wochenlohn angenommen hatte,
und den er wegen Mangels an weitcren Betten
in seinem eigenen Bette bei sich schlafen ließ.
Dieser wußte, daß sein Dienstherr im Besitze
einer namhaften Geldsumme sich befand. Am
Abend des 28. Juli, nachdem Adam Geier
stch bereits zu Bette begeben hatte, verschloß
Lambert Kcmpf alle Zugänge des Hauses, u.
inSbesondere das Zimmer, an welches die
Schlafkammer Geiers anstößt, die nur von
diesem Zimmer einen Zugang hat. Während
der Nacht überfiel er sodann den Adam Geier,
erwürgte denselben mit den Händen, was ihm
nur nach langem, hartnäckigem Kampfe ge-
lang, und setzke sich in den Befltz deS vor-
handenen baaren Geldes, welches er auf dem
Hose versteckte. Darauf weckte er den Schä-
fer Fiedler, einen anderen Taglöhner Geiers,
und rief ihm zu, er solle aufstehen, der alte
Geier fei die Nacht gestorben, und nachdem
dieser aufgestanden war, begaben sich beide
nach der Wohnung des Michael Ungerer, den
sie ebenfalls von dem Tvde Geiers in Kennt-
niß seßten. Nachdem Ungerer den beiden Söh-
nen Geiers vom Unglück, das stc betroffen,
Mittheilung gcmacht, begaben sich die Genann-
ten nach der Wohnung Gei^rs und überzeug-
ten sich von dem Wohnzimmer auS, daß Letz-
terer ausgcstreckt vor seinem Bette liege. Erst
ver herbeigerufene Todtenschauer fand, daß die
Leiche ves Adam Geier eine Verletzung im
Gesicht hatte, und daß sich Blut auf dem Bo-
den neben der Leiche befand. Dics veran-
laßte ihn, die Anzeige bei Gericht zu machen,
was die Einleitung der Untersuchung zur Folge
hatte. (Forts. f.)
Vrrmischle Aachrichten.
London, 5. Octobcr. Heutc Morgen tß der hiefigen
Poltzei dtc Meldung zugcgangcn, daß Sigmnnd Dtei-
rtchstctn, ctn Ungar, wetcher zu Ansang dcS »origen
Monais etnem hiefigen Börscnmatler sür Iv.oaa Pfund
Stcrl. Papterc abgeschwindelt hattc und ffüchtig geworden
war (eS waren 1000 Psd. Stcrl. anf setne Habhastwer-
dung ansgesctzt), durch ctnen Agcnten der htefigen gchcimc»
Polizct in Frantreich entdeckt und «crhastet worden tst.
att derHeidelberqe
Dcr ledige Landwirth KarlWtpfler von hier
läßt am
Dienstag den 13. d. M.,
Rachmittags 3 llhr,
auf dcm Rathhausc dahicr seine nachbenannten
Güterstücke freiwillig öffentlich versteigcrn:
Lag. BN. 2370. 3 Viertel 34 Ruthen Wetnberg
im mittlcrcir GeiSberg.
Lag. BN. 254a. 32Vi« Ruthen Acker im Wein-
bergsbcztrk, Gewann 16 in der mittleren Schlech-
ten.
Lag. BN.-278, 279 und 280. 1 Morgen 1 Vrtl.
28°/io Ruthen Acker im Oberfeld, Gcwann 20,
steinerne sdrenzgewa»».
Lag. BN. 414 und 414». 1 Morgen 1 Viertcl
27'/io Ruthen Acker im Oberfcld, Gewann 29,
mitttere Vogclstangengewann.
Lag. BN. 109. 1 Morgcn 2 Vicrtel 20V,« Rth.
Acker im Oberfeld, Gewann 10, Handschuhshei-
incr Gärtlcinsgewann.
Lag. BN. 31a. I Viertcl tz-/,, Ruthcn Acker im
Mittelfeld, Gewann 3, vordere Sandlochgcwann.
Lag. BN. 300. 3 Viertel 2g'/„ Ruthen Acker im
Unterfeld, Gewann 8, Neckargewann.
Lag. BN. Slöa. 2 Viertek lOVi» Ruthen Acker
im Unterfeld, Gewann 1S, vorvere Kiingcnbühl-
gewann.
Lag. BN. 613b. 1 Viertel 1 Vi« Ruthen Acker im
Unterfcld, Gcwann 19, äußere Brunnengewann.
Dies wtrd mit dcm Anfügen bckannt gemacht,
daß keine Nachgebote angenommen werden.
Heidelberg, den b. October 1863.
Bürgermeisteramt.
s3j Sulzer.
_Sievert.
vr. Pattison's
Hetl- und Präservattvmittel aegen Rhcunia-
tismen aller Art, als: gegen Gesichts- Brust-,
Hals- und Zahnschmerzen, Rücken- und Lendcn-
fchmerz, Kopf-, Hand- und Kniegtcht, Glicdcr-
reißen u. s. w.
Ganze Pakete zu 30 kr. und halbe Pakete zu
16 kr. bei
slA ^ C. Weißgerber, Haspelgaffe Nr. 1.
Zeugniffe
Jch wurde am 13. Septcmber iu Folge Erkältung
durch Zuglust von so schrecklichem Stechen imd Reihen
in den Ohreu besallcn, daß ich es vor.Schnicizcn kaum
auShalten konntc. Nach Anwendung »ei-schiedcncr Mit-
I Paris, s. Octir. Nadar'S Luftreise ist gäozlich ge-
schcitert. Dcrsklbe kam »ur bis »ach dcm zchn Stuaden
von PariS cntfcrnten Meaur, wo sein BaLon in jammer-
lichem Zuftandc znr Erde stkl. Mad. Radar hat dic Retfe
nicht mitgcmacht, fie trat ihien Plah an die Furstin di la
Tour d'Anocrgnc ab, dte erst gestern, alS fic uach dem
Bologntr Wäldchen fnhr, durch dte große Menschenmasfe
auf dem MarSfelde ausmerksam gemacht, Keuntniß von dem
Aufsteigen dcS BallvnS echielt. Sie fuhr sogleich nach
dem Marsselde, om die Reise mitzumachen. Ohne Fra«
Nadar'S Gefälligkett hätte fie zurückbleiben müffen, da die
Polizet nur d°S Einschiffen -in-s -inzigen Mitgli-deS de«
wetblichen GeschlechteS gestattet hattc.
Nadar wkrd am 18. October ctne zweitc Reise machen.
Bekanntlich handelt eS fich nm einen Ballon, dcn man nach
, B-liebep dirigiren kann. Nadar läßt nur die BallonS
steigen. nm das zum B-u ond znr Einrichtnng scines Luft-
schiffcS nöthige Geld zusammenznbiingen.
Meiningen, 30. Sept. G-stern Morgen todtete fich
-tn jnnger österr-ichisch-r Osficier, der fich s-iner leidenden
Gesundhclt wegen längerc Zeit tm elierlichen Hause hter
aufhtelt, dadurch, daß er fich, als dcr Frühzug «on Wa-
smigen abging, über den Schienenstrang legte.
Aus Baden. Nächstcn Sonntag, den 11. d. M.
weiden fich die Vorstände der badtschen Gesangsereine zur
B-sprechung über v-rfchi-dcn- Angelegcnheitcn tn KarlS«
rnh e versammeln, tnsdesonderc wegen Abhaltugg dei uäch-
stcn Sängerfkstes. Wic die B. LdSztg. höet, dürste die
Wahl deS Festortcs auf Pforzheim sallen. — An der Ein-
richtung der SeemamiSschule tn McerSburg wird rüstig
gearbcitct. Am 3. d. M. wurde unter Leitung deS Herm
CapitänS Wraa. der für die Uedungen der Zöglinge der
SeemaniiSschiile befiimmtc Maft mit scinen Taucn ünd
Lcitern im Gartcn vor dem neuen Schloffe, dem Sitze dcr
S-emamiSschule, olelfach betränzt und reichlich beflaggt,
uutee enisprechenden Feieilichkeiten aufgerichtct. Der Groß-
herzog und die Großherzogin wohntcn dieser Fcstlichkeit bei.
f-* Heidelberg. Dcm Hcrrn vr. M., welcher in dem
gestitgen Blatt fich mtßfällig übcr dte hier angcordnetc
Hundesperre geäußert h-t, dtene zur Nachricht, daß vor
ciniger Zeit etn, wie die Section nachgewiese» hat, un-
zweifelhast wüthendee Hund dte htesigc Stadt Pasfirt hat,
daß ferncr vvr -intgcn Tagen in der Nähc der hiefigen
Stadt ein Hund, und zwar auS der Stadt, erlegt
wurde, an welchc« ebenso nnzweiselhast im L-ben und bet
dcr Section die Zclchen der HundSwoih fichtbar wareo,
und endlich, was gefälligst ntcht anßcr Acht gclaffen werdea
wolle, daß did Borschristen sür soiche FLlle in der aller-
bestimmtlsten Foem gegcben find, und ohne große Verant-
wortung gegeimber d-n vorgcsetzten Behörden, sowie gegm«
Lber dcr Bevölkerung nicht umgangen werden türfen.
Nörscnboricht.
Frankfürt, 8. Oct. Tie Börse war i» maitcr Ha!»
tung sür SxeculationS-ff-cten, mit AuSnahme von österr.
Bankaciien nnd 1>/r pbt. Metaü. Mehrfachc Verkäufe
füe Berliner Rcchnung trugen znr Matttgkeit bci. Bon
Wi-n wareo Crcdttactieii >87. 2Ü, Loose S8. Sv, Valuta
111. ki>, von Berlin Creditactten 83>/z bekannt. Von
d-n nculich erwähntcn Palffy'schen nenen s pCi. Obltg.
wurden b-deutend- Posten zn 83 umgesetzt.
Um 2 Uhr: Ocsterr. Creditactien 1S5. Natioo. 71'/«.
Loose 87'Vi«.
K Ubr AbendS. Zn d-r Effcctensocieiät war die Tcn-
dcnz matt. Oesterr. Creditactten 1S5 — 1S4'/« bez.
National 7l>/» bcz. Loose 87-/g b-z. Amerik. Papierc
warcn beliebt und höher. 1881er 75 — V» bez. u. G.
I882-r 711/-.
Gottesdienst in Heidelberg.
Sonniag, den 11. Oct., VormittagS S Uhr, predtgcn:
in der Hciltggcistkirche: Herr Stadtpfarrer Schellen-
berg; in der Provtdenzkirche: Hr. Decan Sabel.
NachmittagS 2 Uhr,
!n der St. Peterskirche: Hr. Stadtpsr. Herbst.
Wochengottesdtenste: tn ver St. PeterSktrche:
Mtttwoch, 9 Uhr: Hr. Stadtvlcar Höntg.
Deutschkatholische Gemeinde.
Sonntag, den 1t. Octbr., früh 9 Uhr,
Gottesdienst in unserem Betsaale durch Herrn
Dr. Brugger-
"Zeitung.
tel ohne Ersolg, legte ich cin Paquet V«II PattisoU'^
Gichtwatte über und anderen TagS rvaren alle Schmer
zen verschwmiden.
Straubing (Bayern), 23. September 1862.
Joh. Hermann.
Seit einem Zahr litt ich an heftigen Rückenschmerzen.
welche in letzterer Zeit sich i» verschlimmertcn, daß mir
dqS Gehcn und Bücken zur höchsten Beschwerde qvard.
Nach.dem ersten Gebrauche der vr. Pattison'schen
Gichtwatte besserte sich mein leidender Zustand schr
merklich. Nach Anwendung der zweiten Äuflage bin
ich nicht allein von sämmtl'ichcn Rückenschmerzen gänz-
lich befreit, sondern ich kann im 78. Jahre wieder vhne
Schmerzen gut gehen, mich gut bücken ünd sogar ohne
Bcschwerde etwaS von der Erde auftichmen.
Miindcr am Deister, den-21. Fchruar 1863.
_D. Krückeberg, Obersörster a. D.
Dte Stelle eines Kanzteiaehilfen mit einem
Zahreögchalte «on vorerst 450 fi. soll fogleich wic-
der besetzt «erden.
Recipirte Actuare vdcr Kanzleigebilfen wollen
sich unter Vorlage threr Zeugniffe bei untctzeich-
neter Stelle melden.
Heidelberg, den 8. Oktober 1863.
Großh. Postamt.
(2) Bodentus,
strigen Galatafel in Glücksburg brachtc Prinz
Christian das Hoch auf den König aus und
gedachte dabei der „ernsten poli'tischen Lage»
des Landes: er kvnne, sagte cr, die Ueberzeu-
gung aussprechen, daß etn Jeder gleich ihm
selbst Blut und Leben für DänemarkS Ehre,
Debstständigkekt und Rechi opfern werhe. Dar-
auf antwortete der Köni'g, daß die Worte des
Pri'nzen, wi'e sie von Herzen gekommen, so
überall, wohin ste reichten, Wiederhall sinden
würden; auch er (der König) wünsche den
Frieden; könne derselbe aber nicht bewahrt
werden, so werde sein treues Volk seine Stütze
sein. Der König schloß mit einem Hoch auf
das geliebte Vaterland.
zz Aus dem Unterlande, 8. Oct. Zhre
Zeitung vom 6. enthält einen, dem »Schw.
M." entnvmmenen Artikel über verschiedene
Wahlvorschläge und Wahl-Aussichten, in wel«
chem auch jener im Oberamtsbezirk Heidel-
berg gedacht ist. Hierbei ist des bisherigen
Abgeordneten in einer Weisc erwähnt, welcher
wir mit aller Entschiedenhel't entgegcn treten.
Dcr in jenem Artikel gemeintc seitherige
Deputirte, Pfarrer Allmang, ist einer unserer
charakterfestesten Geistlichen sowohl, wie Ab-
geordneten, und wir zweifeln keinen Augenblick,
daß derselbe wiederum als Sieger bei der
nächstens stattfindcnden Neuwahl aus der Urne
hervorgehen wird, wenn auchzu wünschengewe-
sen wäre, daß sich derselbe den materiellen Jnte-
reffen namentlich des vordern Odenwaldes mit
größerer WLrme angenommen hätte. Der
Gegencandidat des Herrn Pfarrers Allmang
ist ein höher gcstellter Beamker, der bis jeßt
seine Anhänglichkeit an die liberale Sache noch
nicht cntschieden documentirt hat.
Heidelberg, 6. Oct. Nach dem B. B.
ist vie dahier aufgelegt gewesene Dankadreffe
an Se. Maj. den Kaiser von Oesterreich mit
310 Unterschriften aus allen Kreise» abgc-
gangen und hätten besonders die Repräsen-
tanten des hiestgen Großhandels mit wenigen
Ansnahmen flch dabei betheiligt.
Konstanz, 6. Oct. Gestern Abend kam
mit dem leßten Bahnzuge Se. Großh. Hohcit
Prinz Wilhelm dahier an und beqab sich so-
fort in den in Bereitschaft gehaltenen Hof-
wagen nach Mainau. — Herr Minister von
Roggenbach ist heute Abend in Begleitung des
Hrn. Oberbaurath Gerwig dahier eingetroffen.
Mannheim, 7. Oct. Gestern begannen
vor dem Schwurgerichte dahier die Verhand-
lungen in der Anklagesache gegen den ledigen,
28 Jahre altcn Taglöhner Lambert Kempf
von Obcrursel wegen Raubs, wobei von ihm
der Tod des Mißhandelten vorsätzlich verur-
sacht worden, wclche den ganzen Tag durch
währten und erst hcute Nachmittag mit dcr
Verurtheilung des Angeklagten zum Tode zu
Ende gingen. Den Vorsiß bei dcn Verhand-
lungen nahm der großh. Hosgerichksrath Rein-
hard ein, die Staatsbehörde war durch den
großh. Hofgerichtsrath Maps vertreten, als
Vertheidiger O.-G.-A. Wengler erschienen.
Anzeigebl
Die Thatsachcn, weiche der Anklage zu Grunde
liegen, sind im Wesentlichen folgende: Der 72
Jahre alte Landrath Adam Geier bewirth-
schastete auf dem 2 Stunden von Mosbach
gelegenen Salbacher Hofe ein Pachtgut, wo-
bei ihn zwei ledige Söhne Daniel u. Michael
Geier unterstützten. Am 29. Aprjl l. I. starb
die Ehefrau des Adam Geier, nach deren Tod
die beiden ledkgen Söhne auf Auslieferung
ihres mütterlichen Vermögens drangen. Am
27. Juli erfolgte demzufolge aüf dem Rath-
hause zu Allfeld die Vermögensthei'lung, wobei
dem Adam Geier mehrere hundert Gulden zu«
fielen, die ihm sofort auSgezahlt wurden. Die
beiden ledigen Söhne verließen darauf das
HauS uny zogen zu einem andern Bewohner
des Salbacher HofeS, Namens Michael Un-
gerer; wohin sich auch die beiden Mägde,
welche bisher bei Geier gedient hatten, be-
gaben, da ihnen von Geier gekündigt wocden
war. So kanr eS, daß flch am 28. Juli außer
Adam Geier nur noch der Angeklagte im Hause
befand, welchcn Geier vor 14 Tagen als Tag-
löhner gegen Wochenlohn angenommen hatte,
und den er wegen Mangels an weitcren Betten
in seinem eigenen Bette bei sich schlafen ließ.
Dieser wußte, daß sein Dienstherr im Besitze
einer namhaften Geldsumme sich befand. Am
Abend des 28. Juli, nachdem Adam Geier
stch bereits zu Bette begeben hatte, verschloß
Lambert Kcmpf alle Zugänge des Hauses, u.
inSbesondere das Zimmer, an welches die
Schlafkammer Geiers anstößt, die nur von
diesem Zimmer einen Zugang hat. Während
der Nacht überfiel er sodann den Adam Geier,
erwürgte denselben mit den Händen, was ihm
nur nach langem, hartnäckigem Kampfe ge-
lang, und setzke sich in den Befltz deS vor-
handenen baaren Geldes, welches er auf dem
Hose versteckte. Darauf weckte er den Schä-
fer Fiedler, einen anderen Taglöhner Geiers,
und rief ihm zu, er solle aufstehen, der alte
Geier fei die Nacht gestorben, und nachdem
dieser aufgestanden war, begaben sich beide
nach der Wohnung des Michael Ungerer, den
sie ebenfalls von dem Tvde Geiers in Kennt-
niß seßten. Nachdem Ungerer den beiden Söh-
nen Geiers vom Unglück, das stc betroffen,
Mittheilung gcmacht, begaben sich die Genann-
ten nach der Wohnung Gei^rs und überzeug-
ten sich von dem Wohnzimmer auS, daß Letz-
terer ausgcstreckt vor seinem Bette liege. Erst
ver herbeigerufene Todtenschauer fand, daß die
Leiche ves Adam Geier eine Verletzung im
Gesicht hatte, und daß sich Blut auf dem Bo-
den neben der Leiche befand. Dics veran-
laßte ihn, die Anzeige bei Gericht zu machen,
was die Einleitung der Untersuchung zur Folge
hatte. (Forts. f.)
Vrrmischle Aachrichten.
London, 5. Octobcr. Heutc Morgen tß der hiefigen
Poltzei dtc Meldung zugcgangcn, daß Sigmnnd Dtei-
rtchstctn, ctn Ungar, wetcher zu Ansang dcS »origen
Monais etnem hiefigen Börscnmatler sür Iv.oaa Pfund
Stcrl. Papterc abgeschwindelt hattc und ffüchtig geworden
war (eS waren 1000 Psd. Stcrl. anf setne Habhastwer-
dung ansgesctzt), durch ctnen Agcnten der htefigen gchcimc»
Polizct in Frantreich entdeckt und «crhastet worden tst.
att derHeidelberqe
Dcr ledige Landwirth KarlWtpfler von hier
läßt am
Dienstag den 13. d. M.,
Rachmittags 3 llhr,
auf dcm Rathhausc dahicr seine nachbenannten
Güterstücke freiwillig öffentlich versteigcrn:
Lag. BN. 2370. 3 Viertel 34 Ruthen Wetnberg
im mittlcrcir GeiSberg.
Lag. BN. 254a. 32Vi« Ruthen Acker im Wein-
bergsbcztrk, Gewann 16 in der mittleren Schlech-
ten.
Lag. BN.-278, 279 und 280. 1 Morgen 1 Vrtl.
28°/io Ruthen Acker im Oberfeld, Gcwann 20,
steinerne sdrenzgewa»».
Lag. BN. 414 und 414». 1 Morgen 1 Viertcl
27'/io Ruthen Acker im Oberfcld, Gewann 29,
mitttere Vogclstangengewann.
Lag. BN. 109. 1 Morgcn 2 Vicrtel 20V,« Rth.
Acker im Oberfeld, Gewann 10, Handschuhshei-
incr Gärtlcinsgewann.
Lag. BN. 31a. I Viertcl tz-/,, Ruthcn Acker im
Mittelfeld, Gewann 3, vordere Sandlochgcwann.
Lag. BN. 300. 3 Viertel 2g'/„ Ruthen Acker im
Unterfeld, Gewann 8, Neckargewann.
Lag. BN. Slöa. 2 Viertek lOVi» Ruthen Acker
im Unterfeld, Gewann 1S, vorvere Kiingcnbühl-
gewann.
Lag. BN. 613b. 1 Viertel 1 Vi« Ruthen Acker im
Unterfcld, Gcwann 19, äußere Brunnengewann.
Dies wtrd mit dcm Anfügen bckannt gemacht,
daß keine Nachgebote angenommen werden.
Heidelberg, den b. October 1863.
Bürgermeisteramt.
s3j Sulzer.
_Sievert.
vr. Pattison's
Hetl- und Präservattvmittel aegen Rhcunia-
tismen aller Art, als: gegen Gesichts- Brust-,
Hals- und Zahnschmerzen, Rücken- und Lendcn-
fchmerz, Kopf-, Hand- und Kniegtcht, Glicdcr-
reißen u. s. w.
Ganze Pakete zu 30 kr. und halbe Pakete zu
16 kr. bei
slA ^ C. Weißgerber, Haspelgaffe Nr. 1.
Zeugniffe
Jch wurde am 13. Septcmber iu Folge Erkältung
durch Zuglust von so schrecklichem Stechen imd Reihen
in den Ohreu besallcn, daß ich es vor.Schnicizcn kaum
auShalten konntc. Nach Anwendung »ei-schiedcncr Mit-
I Paris, s. Octir. Nadar'S Luftreise ist gäozlich ge-
schcitert. Dcrsklbe kam »ur bis »ach dcm zchn Stuaden
von PariS cntfcrnten Meaur, wo sein BaLon in jammer-
lichem Zuftandc znr Erde stkl. Mad. Radar hat dic Retfe
nicht mitgcmacht, fie trat ihien Plah an die Furstin di la
Tour d'Anocrgnc ab, dte erst gestern, alS fic uach dem
Bologntr Wäldchen fnhr, durch dte große Menschenmasfe
auf dem MarSfelde ausmerksam gemacht, Keuntniß von dem
Aufsteigen dcS BallvnS echielt. Sie fuhr sogleich nach
dem Marsselde, om die Reise mitzumachen. Ohne Fra«
Nadar'S Gefälligkett hätte fie zurückbleiben müffen, da die
Polizet nur d°S Einschiffen -in-s -inzigen Mitgli-deS de«
wetblichen GeschlechteS gestattet hattc.
Nadar wkrd am 18. October ctne zweitc Reise machen.
Bekanntlich handelt eS fich nm einen Ballon, dcn man nach
, B-liebep dirigiren kann. Nadar läßt nur die BallonS
steigen. nm das zum B-u ond znr Einrichtnng scines Luft-
schiffcS nöthige Geld zusammenznbiingen.
Meiningen, 30. Sept. G-stern Morgen todtete fich
-tn jnnger österr-ichisch-r Osficier, der fich s-iner leidenden
Gesundhclt wegen längerc Zeit tm elierlichen Hause hter
aufhtelt, dadurch, daß er fich, als dcr Frühzug «on Wa-
smigen abging, über den Schienenstrang legte.
Aus Baden. Nächstcn Sonntag, den 11. d. M.
weiden fich die Vorstände der badtschen Gesangsereine zur
B-sprechung über v-rfchi-dcn- Angelegcnheitcn tn KarlS«
rnh e versammeln, tnsdesonderc wegen Abhaltugg dei uäch-
stcn Sängerfkstes. Wic die B. LdSztg. höet, dürste die
Wahl deS Festortcs auf Pforzheim sallen. — An der Ein-
richtung der SeemamiSschule tn McerSburg wird rüstig
gearbcitct. Am 3. d. M. wurde unter Leitung deS Herm
CapitänS Wraa. der für die Uedungen der Zöglinge der
SeemaniiSschiile befiimmtc Maft mit scinen Taucn ünd
Lcitern im Gartcn vor dem neuen Schloffe, dem Sitze dcr
S-emamiSschule, olelfach betränzt und reichlich beflaggt,
uutee enisprechenden Feieilichkeiten aufgerichtct. Der Groß-
herzog und die Großherzogin wohntcn dieser Fcstlichkeit bei.
f-* Heidelberg. Dcm Hcrrn vr. M., welcher in dem
gestitgen Blatt fich mtßfällig übcr dte hier angcordnetc
Hundesperre geäußert h-t, dtene zur Nachricht, daß vor
ciniger Zeit etn, wie die Section nachgewiese» hat, un-
zweifelhast wüthendee Hund dte htesigc Stadt Pasfirt hat,
daß ferncr vvr -intgcn Tagen in der Nähc der hiefigen
Stadt ein Hund, und zwar auS der Stadt, erlegt
wurde, an welchc« ebenso nnzweiselhast im L-ben und bet
dcr Section die Zclchen der HundSwoih fichtbar wareo,
und endlich, was gefälligst ntcht anßcr Acht gclaffen werdea
wolle, daß did Borschristen sür soiche FLlle in der aller-
bestimmtlsten Foem gegcben find, und ohne große Verant-
wortung gegeimber d-n vorgcsetzten Behörden, sowie gegm«
Lber dcr Bevölkerung nicht umgangen werden türfen.
Nörscnboricht.
Frankfürt, 8. Oct. Tie Börse war i» maitcr Ha!»
tung sür SxeculationS-ff-cten, mit AuSnahme von österr.
Bankaciien nnd 1>/r pbt. Metaü. Mehrfachc Verkäufe
füe Berliner Rcchnung trugen znr Matttgkeit bci. Bon
Wi-n wareo Crcdttactieii >87. 2Ü, Loose S8. Sv, Valuta
111. ki>, von Berlin Creditactten 83>/z bekannt. Von
d-n nculich erwähntcn Palffy'schen nenen s pCi. Obltg.
wurden b-deutend- Posten zn 83 umgesetzt.
Um 2 Uhr: Ocsterr. Creditactien 1S5. Natioo. 71'/«.
Loose 87'Vi«.
K Ubr AbendS. Zn d-r Effcctensocieiät war die Tcn-
dcnz matt. Oesterr. Creditactten 1S5 — 1S4'/« bez.
National 7l>/» bcz. Loose 87-/g b-z. Amerik. Papierc
warcn beliebt und höher. 1881er 75 — V» bez. u. G.
I882-r 711/-.
Gottesdienst in Heidelberg.
Sonniag, den 11. Oct., VormittagS S Uhr, predtgcn:
in der Hciltggcistkirche: Herr Stadtpfarrer Schellen-
berg; in der Provtdenzkirche: Hr. Decan Sabel.
NachmittagS 2 Uhr,
!n der St. Peterskirche: Hr. Stadtpsr. Herbst.
Wochengottesdtenste: tn ver St. PeterSktrche:
Mtttwoch, 9 Uhr: Hr. Stadtvlcar Höntg.
Deutschkatholische Gemeinde.
Sonntag, den 1t. Octbr., früh 9 Uhr,
Gottesdienst in unserem Betsaale durch Herrn
Dr. Brugger-
"Zeitung.
tel ohne Ersolg, legte ich cin Paquet V«II PattisoU'^
Gichtwatte über und anderen TagS rvaren alle Schmer
zen verschwmiden.
Straubing (Bayern), 23. September 1862.
Joh. Hermann.
Seit einem Zahr litt ich an heftigen Rückenschmerzen.
welche in letzterer Zeit sich i» verschlimmertcn, daß mir
dqS Gehcn und Bücken zur höchsten Beschwerde qvard.
Nach.dem ersten Gebrauche der vr. Pattison'schen
Gichtwatte besserte sich mein leidender Zustand schr
merklich. Nach Anwendung der zweiten Äuflage bin
ich nicht allein von sämmtl'ichcn Rückenschmerzen gänz-
lich befreit, sondern ich kann im 78. Jahre wieder vhne
Schmerzen gut gehen, mich gut bücken ünd sogar ohne
Bcschwerde etwaS von der Erde auftichmen.
Miindcr am Deister, den-21. Fchruar 1863.
_D. Krückeberg, Obersörster a. D.
Dte Stelle eines Kanzteiaehilfen mit einem
Zahreögchalte «on vorerst 450 fi. soll fogleich wic-
der besetzt «erden.
Recipirte Actuare vdcr Kanzleigebilfen wollen
sich unter Vorlage threr Zeugniffe bei untctzeich-
neter Stelle melden.
Heidelberg, den 8. Oktober 1863.
Großh. Postamt.
(2) Bodentus,