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Heidelberger Zeitung — 1864 (Juli bis Dezember)

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Nr. 152-178 Juli
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https://doi.org/10.11588/diglit.2828#0007

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unser Land. Er erklärt stch in auSfnhrlicher
Rede gegen dic Dorrechle der ConcessionLre durch
Art. 4 und 68—69 der Bankstatutcn; dieselben
gingen weit über eine entsprechende Vcrgütung
für AuSlagcn, Mühewaltung und Zeitaufwand.
Es sei abcr gar uicht nothwendig, solche Bevor-
rechtung zu ertheilen, denn die Bank werde
ohnedies zu Stande kommen; habe sich dvch in
Karlsruhe auch cin Comite gcbildet, nicht nur
in Mannheim, Die Statuten entsprächen auch
nicht unserer neuen Gesetzgebung; sie bcrnhe
nicht anf dem Grundsatze der Freiheit und
Selbstständigkeit der Verwaltnng; bei andcren
Actiengesellschaften entschcidc in allen Haupt-
fragen nur die Gcueralversammlung, hier aber
eine Dircction. Das Gesetz ablehneu wolle er
nicht, schon weil sich der Handelsstand dafnr
ausgesprochen; Wünsche an die Regicrung rich-
ten, sei nutzloS; denn sie sei eS nicht, die anf
die Borrechte vcrzichten könne, sondern die
Gründer scien eS; man sage, cine deßsallstge
Bestimmung in das Gesetz aufnehmen, sei nicht
thunlich; er stelle daher den Vermittlungsan-
trag: zur Zeit anf die Berathung deS vorlie-
genden GesetzesentwurfS nicht cinzugehen, viel- -
mehr vorcrst über die Vorfragc bezügtich dcr
Bevorrechtnng der Art. 4 und 66 — 69 der
Statuten sich auszusprechen und darnber zu
entschcidcn.

Staatsrath Mathy führt a»S, daß diese
Gründervorrechtc bei jeder Gescllschaft bestehen.

Abg. Achenbach wirft einen historischcn
Rückblick aus die Geschichte der Bank iu Badcn.
Manchc Bcfürchtungen, die man iu Bcziehung
auf die Bank ausspreche, haben ihren Grund
in Unkenutniß der Sachc, andere in einer ver-
stcckten Agitation.

Gegen den Antrag des Abg. Walli müsie
man sich deshalb schon erklärcn, weil derselbe
sich bloS auf zwei Punkte beziehe, und die an-
dcrn Punkte unbesprochen blicben, wen» jctzt
nicht auf dic Bcrathung deS GejetzeS eingegan-
gen würde.

Lcnz: Mit Walli's Antrag könne er nur
eventnell einverstanden sein, dcnn er fvrdere
cigcntlich Untcrhaudlungen mit den Concessio-
närcn, die wohl nicht passend erscheinen dürf-
tcu; das Land wünsche die Bank, die Geschäfts-
leute wünschen sie, aber nicht nach den gcgen-
wärtigen Statuten, weshalb er den Antrag
stelle, das Gesctz abzulchnen und die großh.
Regierung zu bitten, sie wolle vorerst Vorlage
machen, worin das Minimum der Bedingungen
festgellt sei, unter welchcn eine Notenbank er-
richtet werden könue.

StaatSrath Mathy: Die Anträge vvnWalli
nnd Lenz wollen Ablehnung des Gesetzes; dann
aber komme eine badijche Bank nicht zu Stande;
eS würde Zahre lang gehen, bis die nöthigen
Vorlagen berathen wärcn, und dann könnc eS
leicht sein, daß man keine Gescllschaft mehr
habe, wclche dic Bank grüuden wolle.

Bär konstalirt die Bcrschiedenheit der An-
sichten über vorliegende Frage in- und außer-
halb der Kammer; die Gegner seien solchc,
welche keine Bank wollcn und daS Bedürfniß
und den Nutzen einer solchcn läugnen, die

Großh. Dczirksamt Eberbach.

Bekanntmachung.

Die jAmtstage zu Ncckargemünd fiud für den
nächstcn Monat aus

Freltag, den 8. und
Frcitag, dcn 22. Juli,

VormittagS 7 lthr beginnend, testgesetzt.
m-rbach, den 30. Zuni I8t>».

Z a , g e r sch m i d.

Von bente an koltet bei sämmtlichen biesigen
Metzg-rm-istern das Pfund Ochs-nfleüch 17 kr.,
Rindsteisch 14 kr., Schweineffeisch 12 kr., Kalb-
ff-isch 12 !r., Hammelffeifch 1S kr.

Freiwillige Feuerwehr.

Die Wahl eines-Beigeordneten für dle
Spritzenmannschast, findet Sonntag, den 3.
Zuli d. I., Morgens 10>/r Uhr auf dcm Rath-
hause statt.

Ucbung der gesanimtcn Steigermanuschast
Sonntag, den 3. d., Morgens 6 Uhr.

Uebung der Spritzen- und Wassermann-
schaft Montag, den 4. d., Abcuds 6 Uhr.

Das Comwando.

Andern erkeunten die Vortheile der Bank für
Baden an, aber hegten Bcsorgnisse, daß daS
Jnstitut für unscr Land gefährlich wcrde. Er
habe sich sein eigeneS Urtheil gebildet, Vorsorgc
und Besorgnisse gingen zu weit, er hätte lieber
statt des Mangels die Freigebung geschen, aber
er kvnne wcdcr mil Walli noch mit Lcnz stim-
men, sondern nnr für den Antrag der Mehr-
heil der Commission. (Schluß folgt.)

Karlsruhe, 29. Zuni. Der Landtag naht
seinem Ende. Schon in der nächstcn Woche
wird die zweite Kammcr ihre sämmtlichen Ar-
beiten vollcndel haben, da in dieser Woche noch
die Berathung der Bankvorlage stattsindet und
dann nur noch daS Sp'ortelgesetz, die StaatS-
verträge init Württemberg und die Untcrsuch-
ung über die Schwarzwaldbahnen rückständig
sind. Es wird dann davvn abhängen, wie
schncll die erste Kammer diese und andere ihr
noch vorliegcnden Arbeiten crled gen kann; doch
dnrfte der Schluß dcr Berathungen spätestens
um Mitte Jnli staltfinden.

Wicn, 24. Zuni. Der „D. A. Z." wird
mit Bestimmthcit von hier gemeldet, daß iin
Hinblick auf die Feindscligkeiten die Militär-
convention zwischen Oesterreich und Prcußen
cine Erweiterung erfahren habe, welche mit Bei-
behaltmig des prcußischen Oberbest-HIs für die
Action zu Lanoe uno ohne Verstärkung der
österreichischeu Truppen, eventuell die ganze
öftcrrcichische Flotte zur Vcrfügung stellt und
das Obcrcommandv zur See, svwcit dic Opera-
tionen nicht mit der Action zu Lande combinirt
crscheincn, an Oestcrreich überträgt.

Tricst, 28. Juni. Die Ueberlandpvst bringt
Nachrichten aus Kalkutta vom 22. Mai, Sin-
gapore vom 21. und Hongkong vvm 13. Mai.
Die Belagerung Schangho's wird ungeachtet
des mißglückten Sturmcs durch General Gordon
energisch fortgesetzt.

Z t a l i c u

Turin, 29. Juni. Zn der Deputirtcn-
kammer beantwortete hcute der Finanzminister
die Jnterpcllation Saracca's in Bctrcsi der Lage
des StaatSjchatzes. Er sagtc, daß er im Standc
scin würde, das Deficit der Jahrc 1864 und
1865 mit auS dcn Domänengütern und dem
Bcrkauf der Eisenbahnen zu schöpfenden 200
Millionen zu dccken, ohne den Staatscredit in
Anspruch nchmen zu müsicn. Er weist 10
Millionen Ersparnisse auf das Ausgabebudget
nach und behauptet, daß nach Einführung der
nenen organischen Gesetze die Ersparnisie den
Betrag von 100 Millioncn errcichen würden.
Er führt dann weiter aus, Volk nnd Rcgie-
rnng könnten die von Herrn Saracca ancm-
pfohlene „Politik der Sammlung" nicht än-
nehmen; die Regicrung insbesondere fei ebens«
weit enifernt von der Annahme dcS ProgrammS
der Aclionspartei, als von dcr eines Pro-
gramms der Entwaffnnug. DaS Programm
des Ministeriums fei seit dem Amtsantritt des
letzteren unverändert dasselbe geblieben: stch be-
reil halten, dic politischen Ereiguissc benützcn,
um die Geschicke Ztaliens zu erfüllcn.

Turin, 29. Zuni. Gestern hat die Regie-

rung den Bertrag mit Hrn. v. Rothschild wegen
Ueberlassung der Staatscisenbahnen unterzeich-
net. Diefer Act wird dem Parlamcnt mir an-
dern Verträgen bezüglich der vdllständigen Re-
organisativn dcs Netzes der StaatSeisenbahnen
vorgelegt werden.

Rom, 29. Juni. Am heutigen Apostcltag
(Peter und Paul) officiirte der Papst im Da-
tikan und erneuerte bei der Gelegenhcit scine
Protestation gegeir die piemonlesische Znvasion.

Neueste Nachrichten.

Haag, 30. Zuni. Die engeren Wahlen
für die zweite Kammer fielen auf sieben Libc-
rale und zwei Conservalive. Svmit ergibt sich
als allgemcines Wahlresultat eine Verstärknng
der Liberalen um vier oder sünf Stimmen.

Pctersburg, 30. Jnni. Die (deutsche)
„Pctersburgcr Zeitung" beschuldigt in cinem
Deutjchland freuiidlichcn Leitartikel England der
Jnconscqnciiz, wenn es jetzt Kricg führen würde,
da eS RichtS gcthan habc, alS die deutschcn
Mächte den Vcrtrag von 1852 verwarfcn nnd
Schlcswig und Zülland besetzten. England
mußte vernnnftigerweife DLnemark anrathen,
nachzugebcn. .

Dresden, 1. Juli. Die erste Kammcr
beschlicßt auf Zehmen's Antrag einstimmig:
Die Staatsrcgiernng zu ersuchen, am Bunde
dahin zu wirkcn, daß jich derselbe an der Fort-
setzung des KriegeS betheilige nnd die Frage
der schlcswig-hvlsteinischen Thronfolge auf's
Schlennigste erlcdige.

Der Kultusminister antwortet daranf, daß
der Gefandtc Sachscns am Bnnde bcreitö da-
hin instruirt sci. Dcr Minister hält daS Ein-
treten dcS Bundes in die Action und die An-
crkennnng deS Augustcnburgers für unzweisel-
haft-

Rendsburg, 30. Zuni. Heute Abend sind
hicr 800 dänische Gcfangene eingetroffen; sie
wurden in der Karlshütte untergebracht.

Kopenhagen, 29. Juni, AbendS. Der
Feind machtc heute Nacht eincn Angrisi auf
Alscn. Um 6 Uhr heute Morgen wichen die
Unsrigen nach hestigem Kampse aus die Halb-
inscl Kjär. Sie wurdcn nach bedeulendem Ver-
lustc zum Rückzug über Ulkebüll gezwungen.

Zm heutigen Landsthing wurde cin Gcjctzcs-
vorschlag für eine StaatSanleihe von 20 Mill.
eingcbracht.

Verloosungen.

Karlsruhe, 30. Juni. Bei der beute stattgchabten
Gewinnziehung der hadische» SS ff.-Loose smd 'solgendc
Rummern nüt je 1000 ff. G-Winn glzoqen warden:

Nr. 218,099. 218,088. 262,108. 286,079. 286,6S7.
321,214. 332,302. 333,422. 340,940. 362,111.

Frcmdenfrequenz in Heidelberg.

(Herbergcn nicht milgerechnel.)

Vom 16. bis 30. Junl sind angckommen:

Jn Gasthdscu Jn Privatbäusern

27SS_44

Summa: 2809.

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