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Heidelberger Zeitung — 1864 (Juli bis Dezember)

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Nr. 257-282 November
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https://doi.org/10.11588/diglit.2828#0458

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andere Fact» und Aussagen von höchster Wich-
tigkeit v°r. — Einer hier abgehaltenen Sitzung
de» deutschen RechtsschutzvereinS lag alS Gegen-
stand der Besprechung die Absassung einer
Denkschrift an Sir George Grey, den Minister
dcs Jnncrn vor.

Z ta l i e »

Turin, 7. Nvv. Die fünf Bureaur der
Deputirtcnkaanner haben für die Prüfung der
Finanzprojecte Coinmissäre ernannt und diese
dahin instruirt, die Mittel zu bewiltigen, um
die Verbindlichkeitcu deö SchatzeS ersüllen zu
köune», aber auch zugleich darauf Bedacht zu
nehmen, daß dem Landc die Vorausbezahlung
der gesammten Gruudsteucr für 186S unmög-
lich seiu würde.

G r i « ch e » l a n d

Aus Griechenland vom 29. Octbr. wird
gemeldet, der König leiste am nächsten Tag den
Eid auf die von dcr Nationalversammlung an-
genommene neue Verfassung. Die Zähl der
Mitglieder des Staatsraths wurde auf 20 fest-
g-sctzt.

A m c r i k a.

Neuvork, 26. Octoher. Nachrichtcn aus
Mepikö, dic über New - Orleans eingcgangen
stud, bestätigen das Gerücht, dast Cortinas nicht
allcin seine Uuterwerfung erkiärt, soudern so-
gar einen Posten in dcr Armee deS Kaisers
Maximiliau angenommen hat.

Nerieste Nachrichten.

Berttn, 8. Nov. Herr von BiSmarck hat
gestern die lauenburgische Deputation empfan-
gen. Morgen Mittag wird ein Ministerrath
im Gebäude de- Staatsministeriums stattfinden.

Paris, 8. Novbr., Nachts. Der Hof ist
heute nach Compiegne übergesiedelt. — Turiner
Depeschen bezeichncn die Stimmung der Kam-
mern in Folge der vom „Moniteur" veröfsent-
lichten Depeschen als gereizt und die Masorität
der Convention nicht gesichert. — „Presse" be-
hauptet, die Bautenkasse wcrde demnächst er-
richtet werden.

Turin, 8. Nov. Die „Gazetla ufficialc
del Negno" veröffentlicht eine vom Gestrigen
datirte Depesche dcs Ministerpräsidenten La-
marmora an Herrn Nigra über die Veröffent-
lichung der Note des Hrn. Drouyn de LhuyS
vom 30. Octbr. bezüglich dcr Nothwendigkeit
freimüthiger Auseinandersetzungen. Darin ist
gesagt: Das grgenwärtige Ministerium von
Jtalien nimmt die Convention an, weil deren
Text klar und bestimmt ist und zu keinem Miß-
verständniß Anlaß gibt. Cs wird sic gewisseil-
hast und ihrem ganzen Jnhalt nach vollziehen.
Es weist selbst jeden Gedanken an Schleichwege
zurück. Es sctzt vollkommen Glauben in die
Wirksamkeit der Civilisation und des Fort-
schritts. Jede der beiden Regierungen kann
ihre eigenen Ansichten über die Folgcn dieser
Wirksamkeit haben, aber dies kann nichl Gegen-
stand einer praktischen Verhandlung sein, so
lange Jtalien zugefteht, daß, wenn seine Be-

ftrebungen sich verwirklichen, dieS nie auf dem
Weg der Verlctzung des Vertrages geschehen
wird. Die nationalen Bestrebungen liegen
außerhalb der Frage der strikten Durchführung
deS VertrageS auf einem Boden, auf welchen
die Regierung sich nicht stellen kann. Die Be-
strebungen eineS Volkes gehören. dcm nationalen
Gewissen an und können nicht den Gegenstand
internationaler Verhandlungen bilden. Die
Aussöhnung Jtaliens mit dem Papstthum war
immer der Zweck der Regierung. Die Con-
vention wird der letzteren daS Warten erleich-
tern. Da Hr. Drouyn de Lhuys zuerst von
dem Fall des AuSbruchs einer spontauen Re-
volution in Rom gesprochen, so muß hier ge-
sagt werden, daß Jtalicn sich gleich Frankreich
freie Hand vorbchält. Mit diesen Ansichten
erscheint daS neue Ministerium vor dem Par-
lamente. Die Convention eröffnet den beiden
Regierungen einen klar vvrgezeichneten Weg,
auf dem dic Regierung dcs Königs glaubt auf
die Unterstützung der Vertreter der Nation
zählen zu können, und im Stande zu sein, in
Loyalität mit Frankreich zu wctteifern.

Jn der gcstrigen Sitzung der Deputirten-
kammer trat zuerst Boggio auf, der in Betreff
der Ausleguug der Convenliou Maugel an
Uebereinstimmung zu erblicken glaubt und deß-
halb bis zur Wiederherstellung einer Ueberein-
stimmung Aussetzung der Berhandlung ver-
langt. Der Miuisterpräsident weist die bei
dieser Gelegenheit von Hrn. Boggio ihm ge-
spendeten Lobsprüche zurück und sagt, Herr
Boggio gelange durch Verwechselnng der De-
peschen und Daten zu cinem übereilten Urtheil.
Lamarmora erklärt offen seine Zustimmung zur
Depesche Nigra's vom 1ö. Seplember und em-
pfiehlt Mäßigung. Boggio besteht nicht auf
seinem Antrag.

DZien, 9. Nov. Die „Wiencr Zeitung"
vom Heutigen bringt folgende Kunomachung
des Finanzministeriums: Nachdem die Silber-
anleihe von 1864 unvollständig begebcn, wird
die durch dieselbe zu conlrahirende Schuld um
25 Mill. vermindert, und jetzt eiue vom 1.
December an verzinsliche, dprocentige in füns
Jahresraten rückzahlbare Anleihe von 25 ir)iill.
im freiwilligeu Subscriptionswcg aufgelegt.
Der Emlssionöpreis ist 87. L>chuldverschrei-
bungen vom 1. Decbr. 1866 sinb in vollem
Nominalbetrag verwendbar. Die Rnckzahlung
deS volleu Nomiualbetrags erfolgt in 5 gleichen
mit dem 1. Zuni 1867 beginnenden Jahres-
raten.

* Heidelberg, 9. Nov. Morgen kommt
bei dem hiesigen Kreisgerichte eine Wechselklage
zur Verhandlung, welche schon seit eiuiger Zeit
den Gegenstand lebhafter Besprechung m ver-
schiedencn Kreisen hicsiger Stadt bilvet. Der Fall
ist bekanntlich der, daß ein hiesigerBierbrauer M.
eineu auf ihn gezogenen, von dem mittlerweile
insolvent gewordenen J.M. ausgestellten Wechsel
an letztcren baar ausbezahlte, ohne sich das
Papier auSfolgen zu lassen. Die acceptirte
Tratte wurde dem Bezogenen zur Einlösung
am Verfalltage präsentirt, welche derselbe jedoch

Großh. Bezirksamt Heidelberg.
Oeffentliche Srtzung des Bezirksraths !
am Samstag, de»i 12. Novcmber d. I., j
Vormittags 8 Uhr.

Die Tagsordnung rst am Amthaus anbeschlage».

gebäude des AmthauseS statt; Eingang durch bas
im Hof befindtichk Treppruhauö.

Heidclberg, den 3. November 1864.
_R e n ck._

Bekanntmachung.

Zum Zwecke der Herstellung der Ueberfahrt
zwischen Schtierbach und Zregelhaustn wird die
Lieferung von

8 Cubikruthen Rollpflastersteinen,

35 „ Steinschroppen und

10 „ Kies

am Montag, den 14. d. M.,
früh 11 Uhr,

an den Wenigstfordcrnden auf dcm Gemeindehause
dahier versteigert, wostlvst auch die Vcrsteigerungs-
Bebingungkn aufliegen.

Heivelberg, den 7. Novembrr 1864.

Der Gemrinderath:

Krausmann.

(1)_SackS.

Versteigerunq von forlcnen Hopfen-

und ?Vohnenstnni;tn und von Brenn-
holz Lm Forstbezirk Ächwetzingen.

.„ahlungsfrtst b^s Marttni 1865 looöbweise öffentlich

acker rc. rc.

9170 Stück forlene Hopfenstangen und
7850 „ „ Bohnenstangen.

Donnerstag^den ^7. November,^

wtrd im Adler zu ^Ostershnm abgehalten werden
und jeweilS früh 9 Uhr beginnen.

Schwetzingen, den 7. November 1864.

Großh. bad. BezirkSforstei:

A. Lron.

Großh. Amtsgericht Heidelberg.

Jn dcm Lriminalbureau ist bie Stellc des Pro-
tocollführers mit eiuem jährlichen Gehalt von
450 fl. soglcich zu besttzkn

Heidelberg, den 5. Nov. 1864.

K a h.

Gewerbeverein.

Versammlung, Donncrstag. d. 10. Nov.,
Abends 8 Uhr. Tagesordming: vn. Schmitz
über die Gcivkrbc i» Jndien; Prof. Fuchs
Mittheilnngen.

verweigerte, unter der Erllärung, bereit» Zah-
lnng geleistet zu haben.

Mosbnch, 5. Novbr. Gcstern Abend ge-
tangte anf telcgraphischem Weg hieher die freu-
dige Kunde, Se. Kgl. Hohcit der Großherzog
wcrde heutc mit dem ersten Bahnznge die Re-
sidenz »erlassen, um unserm Bezirk und inSbe-
sonderc der nenen KretS - Hauptstadt MoSbach
den längst ersehnten Besuch abzustatten. Trotz
der Kürze der Zcit nnd der bereitS eingetrete-
nen Wiiiterwitterung bccilten sich alle Classen
und Schichten der Bevölkerung zn einem mög-
lichst glänzenden Empsaug. Se. Kgt. Hoheit
langte mit dem gemöhiilichcn Morgenzug dahier
kurz vor halb 10 Uhr VormittagS a», wurde
auf dem Bahnhosc durch den großh. KreiSge-
richtS - Director und Amtsvorstand, sowie von
säinmtlichen Ätitglicdern des GemcinderathS
und Ausschusses ehrerdietigst bewillkdmmt und
suhr sodann m dem bcreit gehalkenen Wagen
durch die festlich gcschmückte Sladt in daS
Amthaus (KreiSgerichts-Gebände). Die Feuer-
wehr, Tiirncr und Schuljugend hattcn vom
Bahnhof an Spalier gebildet, und so erhob
sich beim ersten Erblicken des Fürsten unend-
licher Zubel — der nnter dem Geläntc aller
Glocken und dem Donncr der Gejchütze wellen-
artig wuchS, bis Se. Kgl. Hoheit an dcin fest-
lich geschmückteii Portal des Amthauscs anhielt.
Dort wurde sämmllichen hiesigen StaatS-,
Kirchen- und Gcmeindebeaniten die Ehre zu
Theit, Sr. Kgl. Hohcit persönlich vorgcstcllt
zn iverden. Höchstdcrselbe gcruhte, mil jedcm
Einzetnen sich in der hutdvollsten Weisc zu
unterhaltcn, nnd hiclt nach bccndigler Borstcl-
lung noch an die ganze Verjammlnng eine
liescrgreifende, den hohen Sinn des sürstlichen
Rcdners bekundcnde, zum Tycil erns't ermah-
ncnde Anjprache. Nachdcm Se. Kgt. Hohcit
jich noch die Ptäne nnd Entwürfe für die im
Bau begrifsene Slrccke der Odenwald-Eisenbahn
halte vorlegen nnd die neu eingerichtetcn Räum-
lichkeiten des Kreisgerichts hatte zct'gen lassen,
wurde im GasthauS „zum Prinz Karl" ein
Gabetsrühstück eingenommen und svdann die
Weilcrreise nach Adetsheim längs der Eijen-
bahn-Linic jortgesetzt.

Erdnußöl - Leife

in frischer Sendung empfiehlt

_4 »,»,».

zum Rohesscn u. frischen
empfi hlt

k'rAIIL ?OVV am Markt.

Befte Englisede und R.iuenburger

Oopir-'I'iQte

wieder angekvminen bei

Geiinfctiter Chor

MitIwoch, dcn 9. Novcmber, Abcnds 7
Uhr, erste Probe im Gartcnsaale dcs
Mnjcums._(2)

Ein Studlrender der Thcol. ertheilt gründ-

lichen Unterricht in dcr Musik nnd in mehrc-
rcn Sprachcn. — Näheres bei Kirchenrath
vr. Schenkel. _ (2)

leeolls tle Irozue et äe littörlltllre

srLll^LISöb. Wo, sagt die Erpcditio» d. Ztg.
 
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