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Heidelberger Zeitung — 1864 (Juli bis Dezember)

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Nr. 283-308 December
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https://doi.org/10.11588/diglit.2828#0598

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Ei»e Wiener Cvrrespondeiiz der „Allg. Ztg."
gibt den chauvinistischen Bläiter» willkommenen
Anlaß, die Ablrctung des SaarbeckcnS, ja eine
Grenzberichtigung bis zum Rheiu schon als eine
ausgemachtc Sache zu behaudeln. Die Opinion
nationale findet es in ihrer Naivetät bereilS
zweifelhaft, ob Frankreich sich mit der Wieder-
herslellung der Grenze von 1814 genngeu lassen
köniie, salls Preußen sein Gebiet biS an die
jütische Greiize ausdehne!

3 t a l i e „.

Turio, 14. Dec. Der Minister der öffent-
lichen Arbeiten ist gestern nach Florenz abge.
reist, zuin Zweck dcr Einrichtung dcr Ministe-
rialburcaus.

A m e r i k a.

Neuvork, 8. Dcc. Eine elwas ausführ-
lichere Mitthcilung der Botschaft des Prasi-
denten Lincoln, mit welcher die Sesston des
CongrcsseS eröffnet wurde, lautet: Unlerhand-
lnngen mit den Eoiiföderirten wären zwecklos,
indem der Süden Trennung, der Norden hin-
gegen Unterwerfung forderc. Der Norden bicte
dcn Gegnern, welche die Waffcu streckten, Am-
nestie. Dic Sclaverci müsse gänzlich abgeschasst
werdcu. Die Beziehungen zum ÄuSlande jeieu
ziemlich befriedigend, die Stcllung zu Mcxico
unverändert, der Stand der Flotte vorlrefflich.
Die Wotte habe iu diejem Jahre 324 Schifse
gekapert und die Prisengclder hättcu sich auf
14 Millionen Dollars belanfen. Einc sort-
«ährende Verstärkung des Hceres sei unerläß-
lich. Dic Vorlage dcS FinanjininisterS schätzt
die Bedürfnissc des nächsten JahreS auf 1400
Millsoiicn, die Revenuen auf 788 Millioncn,
das Deficit auf 620 Millionen, dic Gesammt-
Staatsschuld im Zuli 1865 aus 2223 Mill.
Dollars. Die in Metall zahlbaren Zntercssen
verschlingen gegenwärtig 56 Mill. Dollars.
Der Finanzmiiiister befürwortct neue heimische
Auleihen.

General Shcrman hat dcm Vernehmen
nach Millcn iu Georgien besetzt und sein
Vortrab stcht 6 Mcilen von Savannah. Süd-
liche Bcrichte widersprechcn dicscn Angadcii.
Der Südgcneral Hood ward bei eincm Angriffe
auf das BlockhauS von Murfreesborough iu
Tenessee zurückgeschlagen und steht 6 Meilen
von Najhvillc. Südlichen Berichte zusolge er-
littcn die Uiiionstruppen eine Niedcrlage bci
GrahamSville in Südcarolina. Der engiische
Gesandte in Washingtou, Lord LpouS, ist ab-
gereist.

Neneste A^achrichten.

London, 17. Dec. Die „Morning-Post"
will den spanischen Blatlern in ihren Ver-
muthungen über die wahren Ursachen des L>tur-
zes des spanischen Ministeriuins nicht folgen.
Die Königin, sagt sie, kann nicht wohl die na-
tionale Ehre im offenen Kampf auf San Do-
mingo als betheiligt halten; aber wenn sich ein
Ministerium findet, das bereit ist, den Krieg
fortzusetzen, so bleibt noch die Finauzfrage.
Das erste Werk des neuen Cabinets muß, sagt

Großh. Amtsgericht Heidelberg.

^ Auf Kla^e der Ehefrau dks MetalldrrherS Adolf

den Parteien ^estehende Gütergemetnschaf? au^u-
lösen und die Ehefrau berechtigt sei, ihr Vermögen
von jenem ihres Ehemanns zu trennen und tn
eigene Verwaltung zu nehmen.

Heidelberg, den 6. December 1864.

Fahrniß - Versteigerung.

Zu Folge richtcrlicher Berfügung werden

Donnerstag, den 22. d. M>,
Morgcns S Uhr,

anfangend, im Hause Nr. 53 an den Planken
dahicr, nachverzeichnete Fahrnisse, gcgen baarc
Zahlung beim Zuschlagc, offcntlich vcrsteigert:

„1 Piano, 1 Secrctär (mahagoni), Chiffo-
„niere, Comode, Tischc, 1 Kanapee mit 6
„Polstcrstühlcn, Weißzeug, 6 silberne Kaffee-
„löffel in Etui, Spicgcl, einigeS Porzelan und
„Bettung, 1 Decimalwaage (vou circa30 Ctr.
„Tragkraft) mit Gewicht, einige klciue Balken-
„waagen, ein klciner Vorrath von Tabak zur
„Cigarrcnfabrikation, sowie eiue Eiurichtung
„zurCigarrcnfabrtkation und verschiedene andere

die „M.-Post", die Wiederherstellung deS öfsent-
lichen Credits in Spanien sein.

Bern, 19. Dec. Da« baldige Jnkrafttreten
des mit Frankreich abgeschloffencn Handclsver-
trages veranlatzt den BunoeSrath. die Kantone
einzuladen, snr die freie Niederlassung oer
Jsraeliten daS Nöthige anzuordnen, beziehungs-
wcise die cantonale Gesetzgebung in diesem Be-
trcst zu ändern.

Kopenhagen, 18. Dec. G-jtcrn haben
sich der Ausschnß des Folkcthings und die Re-
gierung gccinigt. Der Regierungsentwurs be-
hält nur die Paragraphen bei, welche den Aus-
schuß der schleSwig'jcheii Mitgtieder des Reichs-
rathes und die Fortdauer d-s NormalbudgetS
bis zum 31. März 1866 bestimmen. Verfas-
sungsänderungen werden mit der absoluten
Majvrität der jctzigen effectivcn Mitglledcrzghl
beschlosscn.

xx Heidelverg, 19. D-c. Wir haben
jetzt einen allen und einen nenen FricdrichSban,
einen alten auf dein Schlosse, eincn neuen im
westlichen Stadttheil, wv sich daS kürzlich vol-
lendetc iiaturwisscnschaftliche Jnstitut besindct;
gegründet und reich ausgestattet von dem jetzt
regiercnden Großherzog, heißt dafselbe dcm ge-
liebten Fürsten zn Ehrcn gleichfalls Fried-
richsbau, womit ein ausdrückllch bctonter
Wunsch dcr hiestgen Universtlät erfüllt worden
ist. Nnr mit dem Banstpl dcs GebäudeS kön-
nen stch Manche nicht recht bcsrcimden, wie
denn überhaupt die äußere und innere archi-
lsctonische Anordnung, Eintheilung nnd AuS-
führnng inanches zu wünschen übrig lassen.
Tker Universitatsbibliothek, deren Bedürfnisse
mit dcr zunehmendcn Blüthe der Rupertinijchen
Hochschule sich steigcrn, hat die Regicrnng eine
außcrordentliche Verwilligung von 600 fl. ge-
währl und damit einen ueuen Beweis der
nmsichtigcn und wachsamen Fürsorgc gegeben,
dercu man sich, wie dcr Herr Prorcctor neulich
sagte, in allen Theilen der akademischen Ver-
waitnng zu crfreuen hat. Außerdem sind der
Bibtiolhck auch im Lause dieses Jahres zahl-
reiche Geschenke zugekoinmen. rheits von einzel-
nen Mitgliedcrn der Hochjchule und anSwärti-
gcn gcchrlen Freudcn unö Göimern, theils oon
oerschiedenen Akadenüen und gelehrten Gesell-
schaften, insbesoudere von den Akademien zu
Wicn, München und Brüssel, von Smlthson'S
Schule in Washington, von dem statistischen
Cvngresse, von dem großh, Ministeriuin deS
Znncrii, dem eidgenössischen Departemcnt deS
Znnern nnd dem königl. italieiüschen Ministe-
rium des AckerbauS, Anch der Kaiser dcr
Franzoscn hat in diesem wie in frnheren Zah»
ren die hiesige UniveisitätSbibliothek durch werth-
volle literarische Schriften bercichert. Dem Mi-
neraliencabinet hat der rujstjche Gencral oon
Vöikncr in Kathrineuburg 105 Stück uralische
Mineralien zum Geschenk gemacht. — Es sind
mehrere junge Tscherkessen oder Kaukasier
hier aiigekommen, um Sitten, Sprache und
Cultnr von Westeuropa keimen zu leruen; ehe
sie Vorlesungen besuchen, wollen sie im Deut-
schen sich einigcrmaße» untcrrichten lassen; ihre
Gesichtszüge beurkunden den ächt oricntatischen

Typu»; zwei dieser jungen SSHne deS Kauka-
jus besuchten bereits die lLndwirthschaflliche
Schule in Hohenheim.

Aus Baden. Nach dcr neuesten ZLHlung
beträgl die Volkszahl in Konstanz 7751 Seelen,
mit dem Mllitar 8457; gegen die Zahlung vor
3 Jahrcn eine Zunahme von 638 Personen. —
Die Einwohnerzahl von Pforzheim beträgt nach
der neuesten Zählung nahe an 16,400 Lieelen.
Nach der letzten Aufnahme bestand dicselbe auS
nicht ganz 14,000 Seelen.

Vermischte Uachrichten.

ist vvii'1^16—1661 voii oo.ta'u! 45,4 MMioileii. aliv

üiasjau 42, Darmstadl 38, Badeu 37, Bayern 31, Kur-
hesse^u 30, ^ Oesterreich 29 , Würlemberg 23 Procen^

kerung vou 1818—18b8 von 3,707,«X)0 auf 4,615,000
Köpfe; diejenige Preußens von 1816 — 1858 von

Theil eineS Zolles. Ein eiserner belgischer Briefbogen,
den 666. Thell eines ZolleS dick.

Anfragc.

sion um rechl baldige osficielle Verkündlgung des Wahl-
ergcdnisses zu ersuchen. Oder ist vielleicht das „Lorbeer-
kränzchen" zu früh überreicht worden?

Weihnachtsgeschenken übergeben:^ ^

Von H- M. R. zwei Reste Wollzeug, W. R. etwas
Lebkuchen, Ungen. 1 fl., B. 2 fl., F. L. zwei Paar
Kinderstiefelchen, I. K. 2 fi. 30 kr., P. I. K- 5 fl.,
Fr. F. A. mehrere Zeichnnngen, Bleististe und Griffel,
Fr. C. A. ein Korb mit Obst und 2 fl. 42 kr., Ungen.
10 Kappen, H. H. 2 fl., Ph. I. ein Korb mit Spiel-
sachen u Handschuhe, S. R. 2 Sacktücher, 2 ShawlS, 3
Paar Handschuhe und ein Nest Lüster, O. 3 fl., Ung.
1 fl. 45 kr., A. einige Caputzen , N. D. 28 Slück
Büchelchen, H. G. R. M. 4 Slück Büchelchen, wofür
dankl Anderst.

Die Bescheerung findet Samstag, den 24. d. M.,
Abends 4 Uhr statl, wozu man alle Freunde der An-
stalt einladet.

„Geräthschaflen, dann 300 Stück fichtene
„Hopfenstangen.

Schwetzingen, den 15. Dezember 1864.-

Hvffstaetter:

Gerichtsvollzieher.

Fahrniß - Versteigerung.

de^ GMitmaffe deS Kaufmann Georg Held dahier
Mittwoch den 21. und Donnerstag den 22. d. M.
jeweilS Nachmittags 2 Uhr in der Behausung des
Gantmanns, westl. Hauptstr. Nr. 71, etne große
Partie Ligarren, Haaröl, kölnischcs Wasser, eine
Partie Gummtballen, feine Seife, Schreib-, Brief-
und Zeichenpapier, Ltneale, Bleistifte, Schreibhefte,
Siegcllack, Bilderbücher, Etui'S unb verschiedene
in das Schreibfach einschlagende Gegenstände gegen
Baarzahlung versteigert.

Heidelberg, den 17. Dec. 1864.

Für eine auswärtige Dame wird Wohnung
(I oder 2 Zimmer) und Beköstigung bet einer
gebildeten Familie gesucht. Schriftliche Offerten,
wenn mögltch mit Angabe der Bedtngungcn, er-
sucht man biS zum 22. December unter der Adresse
0. 8. in der 'Erpedition diescs Blattes abzu-

geben.

> Gewerbeverein.

Jm-Mai und Jnni 1865 wird in Stettin,
verbunden mit einer landwirthschaftlichen Aus-
stellung, eine Allgemeine Gewerbe- und
Jndustrie-Ausstellung stattfinden. Ge-
werbtreibende. Ivelche fich über die Ausstellungs-
Bedingungen nnterrichten wollen, werden er-
sncht sich baldigst an unsern Schristsührer 0r.
Franz Mittermaiec zu wcnden. (3s

Z»u verkaufen:

1 eichcne Bntte in Eisen gebnnden, 5 Fuder
haltend;

1 Decimalivaagc, 15 Eentner;

1 Brennaparat mit 2 Kessel, 112 und 120
Maas;

1 Ladcntijch. (3s Mchmarkt Nr. 2.

FräWirter' Brat-Würste,

svwie Göttinger Wnrste ^..0 ^

anSgezeichncter Qualität eingetroffen bei

(2) Ln,I THIII.
 
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