Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt
— 14.1934
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https://doi.org/10.11588/diglit.62258#0356
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Heft 4 - Berlin
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scharfen Beobachters“, der sagte, er sei ,,völlig außerstande, für den gewaltigen
Kontrast zwischen der wirklichen Armut, die, wie er selbst wisse, in vielen
Schichten herrsche, und der sichtlichen Üppigkeit und Verschwendungssucht
gewisser Berliner Kreise eine Erklärung zu finden“. Jeder objektive Beobachter
muß heute dasselbe für das Jahr 1932 sagen.
Dr. Joseph Goebbels „Das erwachende Berlin“, 1934.
Die Stadt Berlin ist ein ewiges Rätsel. Nur der kommt hinter ihr Geheimnis,
der sie in allen ihren Ständen und Schichten, in ihren Gefühlslagen und Ent-
wicklungen, der sie in ihrem rauschenden Glück und in ihrem verzweifelten
Jammer bis ins Letzte studiert und abgetastet hat . . . Die auf den ersten Blick
sinnwidrige Verschmelzung von Scholle und Asphalt hat in Berlin jene eigen-
artige Atmosphäre geschaffen, die jeden umgibt, der die Straßen dieser Stadt
betritt. Es herrscht hier eine nüchterne Klarheit des Denkens, die fast grausam
und herzlos wirkt. Der Verstand bestimmt den Charakter dieser Metropole,
und die viereinhalb Millionen, die sie bevölkern, werden, ob sie wollen oder
nicht, mit in den sachlichen und unromantischen Rhythmus des Intellekts hin-
eingerissen. Mitgeteilt von Heinz Luedecke.
A. Eberhard
256
Kontrast zwischen der wirklichen Armut, die, wie er selbst wisse, in vielen
Schichten herrsche, und der sichtlichen Üppigkeit und Verschwendungssucht
gewisser Berliner Kreise eine Erklärung zu finden“. Jeder objektive Beobachter
muß heute dasselbe für das Jahr 1932 sagen.
Dr. Joseph Goebbels „Das erwachende Berlin“, 1934.
Die Stadt Berlin ist ein ewiges Rätsel. Nur der kommt hinter ihr Geheimnis,
der sie in allen ihren Ständen und Schichten, in ihren Gefühlslagen und Ent-
wicklungen, der sie in ihrem rauschenden Glück und in ihrem verzweifelten
Jammer bis ins Letzte studiert und abgetastet hat . . . Die auf den ersten Blick
sinnwidrige Verschmelzung von Scholle und Asphalt hat in Berlin jene eigen-
artige Atmosphäre geschaffen, die jeden umgibt, der die Straßen dieser Stadt
betritt. Es herrscht hier eine nüchterne Klarheit des Denkens, die fast grausam
und herzlos wirkt. Der Verstand bestimmt den Charakter dieser Metropole,
und die viereinhalb Millionen, die sie bevölkern, werden, ob sie wollen oder
nicht, mit in den sachlichen und unromantischen Rhythmus des Intellekts hin-
eingerissen. Mitgeteilt von Heinz Luedecke.
A. Eberhard
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