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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 14.1934

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Heft 6/7 - Ferien und Reisen
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Schwarz, Georg: Thos. Cook, Son and Grandchild
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https://doi.org/10.11588/diglit.62258#0503

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Thos. Cook, Son and Grandchild
Von
Georg Schwarz
TAie Karikaturisten der deutschen Witzblätter in der zweiten Hälfte des
' vorigen Jahrhunderts wären um Stoff sehr verlegen gewesen, wenn ihnen
nicht em gewisser Herr Cook aus London als ergiebiges Sujet den reisenden
Engländer gleich herdenweise vor den spottlustigen Zeichenstift geliefert hätte.
Die Zeichner schufen daraus einen festumrissenen Typ des Briten, nach dem
sich der Durchschnittsbürger seine Vorstellung von dem Inselvolk machte. Es
waren außerordentlich würdevolle, ältere, backenbärtige Herren in karierten
Anzügen und mit einem Tropenhelm auf dem Kopfe, von dessen Rückseite
lustig wie ein Wimpel die armlangen Enden eines Mückenschleiers wehten;
Herren mit immer gezücktem Fernglas oder tnnkgeldspendenden Händen, be-
gleitet von spindeldürren jungen Damen mit staksigen Beinen, Misses, die auf
den Nasen großkalibrige Brillen trugen, m großkarierte Schotten wolle gekleidet
waren, und die vor den Sehenswürdigkeiten im Baedeker nachlasen, ehe sie
„Wonderful“ und „Awful mce“ sagten.
Dennoch mag der sagenhafte Mr. Cook, der erstmalig mit praktisch organi-
satorischen Prinzipien die Welt für die Touristik erschloß, mehr für die Hebung
der gegenseitigen Achtung unter den Völkern getan haben als manche von
allzuviel blasser Theorie angekränkelte zwischenstaatliche Vereinigung wohl-
wollender Weltbeglücker.
Thomas Cook, der Begründer des weltumspannenden Reisebüros Thos.
Cook & Son, wurde 1808 in Melbourne m England geboren und starb nach

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