Galerie Flechtheim [Mitarb.]: Der Querschnitt (14.1934)

Foto Hans von der Hardt


Der unsterbliche Kitsch

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Joartttfler / £eben unb Söcrh
L &ben

Schließlich muß mich auch eine Wtter
geboren Ijaben. 3d) roeifj es nimmer.
3d) bin heimatlos, ljabe nie auf Srben
einen treuen greunb gefunben. SRein
einfames 23ett oerroeint in ewiger Gr-
innerung an bie paar kleinen SRäbel, bie
mid) aud) fo balb roieber oerlaffen. Sei
mir fdjläft keine grau unb giert mein
karges -Rachtmahl mit mütterlidjen
IRofen. 3<i) t)abe meine fctjönften Sßerfe,
SRärdjen, Grgählungen als $inb gefdjrie*
ben. Gie mürben alle oon einem roüten-
ben 93ater oernidjtet, benn ich follte ja
lernen, um was Süchtiges gu werben.

Win JRektor Wtfcljnabel nannte mid)
immer einen roinbigen ©idjterling. Wine
ßugenb mar unfäglid) einfam. 3^) hQl)e
fie gu Galgburg oerbradijt, bas mid) im-
mer roieber lockt, bort begraben gu fein.
Wine eingige greube roar ein Planier.
3d) rourbe als ein SBunberkinb beftaunt.
Slber id) bekam oft Ohrfeigen, benn ber
iöater roollte feine 3eitung in 3tuf)e
lefen. Win ganges Seben roar ein
furchtbares 2Iuffd)reien, SBeinen. 3$
habe all mein 2eib, mein Unglüd in
meine Sichtung geprefjt. 2öer mein 2e=
ben finben roill, lefe fie. Sie 2aroinen

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