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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 14.1934

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Heft 8/9 - Utopie U.A.M
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Swedenborg, Emanuel; Lüdecke, Heinz [Bearb.]: Emanuel Swedenborg (1688-1772), Aus den Schriften
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Altes deutsches Volkslied
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https://doi.org/10.11588/diglit.62258#0608

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Es gibt drei Himmel: den himmlischen, den geistlichen und den unteren
Himmel-
Man findet im Himmel Flüsse, Wälder, Ländereien, Paläste, Gärten, Städte,
Häuser, Tiere, Früchte, Edelsteine, Gold, Kleider, kurz alles, was man auf
Erden sieht, nur daß die Dinge des Himmels geistiger Substanz sind.
Engel, mit denen ich umging wie mit meinesgleichen, führten mich im
Himmel umher, und hier sah ich, im Vergleich zu dem, was wir Produkte
der Kunst und der Natur nennen, Schönheiten und Meisterstücke, von denen
unsere herrlichsten Paläste und reizvollsten Villen nur schwache Abrisse liefern.
Man hat mir geoffenbart und begreiflich gemacht, daß dieser ganze, zerteilte
und unermeßliche Himmel sich in em Ganzes vereinigt, das einen Menschen
darstellt, und dessen Ebenbild der menschliche Körper ist.
Die Geisterwelt ist em Mittelort oder Aufenthalt zwischen dem Himmel
und der Hölle.
Die Hölle ist unter Bergen, Hügeln, Tälern und Ebenen; man erblickt tiefe
Löcher, mehr oder weniger finstere Abgründe, die von einem Licht erleuchtet
werden, das dem einer glühenden Kohle ähnlich ist ... Aus den höllischen
Abgründen sieht man schwarze, stinkende Dünste aufsteigen . . . Der obere
Teil ist dunkel und wird von solchen bewohnt, die aus Irrtum gesündigt haben,
der untere hingegen ist entzündbar und enthält diejenigen, welche im Bösen
verharren. In den Höllen, wo die Strafen weniger streng sind, sieht man
Hütten, Straßen, Plätze, Häuser, wo man sich zankt, beschimpft, schlägt und
zerreißt . . - Noch andere Höllen sind wahre Drachenwohnungen und ganz
mit Unflat gefüllt.
Die Geister der Hölle sind boshaft . . . Einige sehen ganz schwarz aus,
andere wie Feuerbrände, noch andere sind mit Warzen und Geschwüren be-
deckt, bei manchen sieht man statt des Gesichts em Büschel Haare . . .

Altes deutsches Volkslied
Arme Leute träumen vom Paradies

Vertont von Gustav Mahler (4. Sinfonie)
Wir genießen die himmlischen Freuden,
Drum tun wir das Irdische meiden.
Kein weltlich Getümmel
Hört man nicht im Himmel,
Lebt alles in sanftester Ruh.
Wir führen ein englisches Leben,
Sind dennoch ganz lustig daneben.
Wir tanzen und springen,
Wir hüpfen und singen,
Sankt Peter im Himmel sieht zu.

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