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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 14.1934

DOI Heft:
Heft 8/9 - Utopie U.A.M
DOI Artikel:
Altes deutsches Volkslied
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https://doi.org/10.11588/diglit.62258#0609

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Johannes das Lämmlein auslasset,
Der Metzger Herodes drauj passet.
Wir führ'n ein geduldig's,
Unschuldig' s,
Ein liebliches Lämmlein zu Tod.
Sankt Lukas den Ochsen tät schlachten
Ohn einig's Bedenken und Achten.
Der Wein kost Heller
Im himmlischen Keller,
Die Englein, die backen das Brot.
Gut Kräuter von allerhand Arten,
Die wachsen im himmlischen Garten.
Gut Spargel, Fisolen
Und was wir nur wollen;
Ganze Schüsseln voll sind uns bereit.
Gut Apfel, gut Birn und gut Trauben!
Die Gärtner alles erlauben.
Willst Rehbock, willst Hasen,
Auf offener Straßen
Sie laufen herbei.
Sollt ein Festtag etwa kommen,
Alle Fisch' gleich angeschwommen!
Dort läuft schon Sankt Peter
Mit Netz und mit Köder
Zum himmlischen Weiher hin.
Kein Musik ist ja auf Erden,
Die unsrer verglichen kann werden.
Elftausend Jungfrauen
Zu tanzen sich trauen,
Sankt Ursula selbst lacht dazu.
Cäcilia mit ihren Verwandten
Sind treffliche Hofmusikanten.
Die englischen Stimmen
Ermuntern die Sinnen,
Daß alles vor Freuden erwacht.

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