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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0123

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Pferdezucht im Amt Neuhaus wurde, noch nach-
zuvollziehen ist, hat sich doch die rein landwirt-
schaftliche Prägung weitgehend verloren. Ein
Großteil des rezenten Baubestandes ist auf eine
bisweilen die ältere Fachwerkarchitektur einbe-
ziehende Neubauphase zwischen dem letzten
Drittel des 19. und den beiden ersten Jahrzehn-
ten des 20.Jh. zurückzuführen. Jedoch weisen
auch diese Ziegelgebäude Spuren jüngster Ver-
änderungen auf.

Einziger Vertreter des für die Elbmarschen cha-
rakteristischen stattlichen Hallenhaustyps ist das
von der Straße zurückgesetzte Wohnwirtschafts-
gebäude Osterende 46 (erb. um 1860) mit dem
ausladenden Zwerchhaus über dem Eingang
des Wohnteils, der über einem hohen Ziegel-
sockel aufgeführt ist. Mit einer acht Fach langen
Diele und einem Dachbalkenüberstand von
ca. 2,20 Metern besitzt das aus Nadelholz beste-
hende Zweiständergerüst des Wirtschaftsteils
beachtliche Ausmaße. Auf dem Grundstück
Osterende 52 hat sich eine Schmiede (erb. wohl
2. Hälfte 19.Jh.) samt Esse und Teilen der Aus-
stattung erhalten, ein kleiner Ziegelbau unter Sat- _Belum, Kirchplatz, Kirche St. Vitus, Grundriß (Kiecker, 1956, S. 68)
teldach mit Fachwerkkonstruktion in den Gie-
beldreiecken. Der gegenüber nach Süden ab-
zweigende Stichweg führt zu der leicht erhöht
angelegten ev. Kirche (Osterende).









Ev. Kirche St. Jürgen

Kehdingbruch erlangte erst in der Reformations-
zeit (vor 1581) Selbständigkeit gegenüber der
Belumer Kirche. Bis zum Bau des heutigen Got-
teshauses, vor dessen Westseite ein wohl aus
dem 17.Jh. stammender hölzerner Glockenturm
steht, existierte nur eine Kapelle. Der 1745 unter
Walmdach errichtete Backsteinsaal mit geradem
Schluß wurde um 1880 auf Süd- und Westseite
neu verblendet. Gleichzeitig wurde die Chorwand
neu gebaut. Die durch Lisenen in sechs Felder
unterteilten Traufseiten zeigen eine Reihung
stichbogiger Fenster auf der Südseite und korb-
bogiger Fenster auf der Nordseite. In dem mit ei-
ner Balkendecke abgeschlossenen Innenraum,
dessen Eindruck neben dem Gestühl des 18.Jh.
die auf Holzsäulen ruhende Westempore mitbe-
stimmt, dominiert der 1754 datierte Kanzelaltar,
gegliedert von Pilastern und reich verziert mit
Rankenschmuck. Den Kanzelkorb schmücken
geschnitzte Evangelistenfiguren sowie Christus
mit der Weltkugel. Die vom Anfang des 17.Jh.
stammende Orgel soll 1816 in Kehdingbruch in-
stalliert worden sein. Auf dem die Kirche umge-
benden und sich nach Süden ausdehnenden
Friedhof sind drei wappengeschmückte Stelen A
des 17./18.Jh. bemerkenswert. Ö

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7

%
7

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BEVERSTEDT 7 | |

Mit rund 3.900 Einwohnern bildet der Flecken Be- l ML
verstedt den Hauptort der gleichnamigen Moor-
geest, eines stark zerteilten Grundmoränenpla-
teaus mit Niederungs- und Hochmooren. Er liegt
am nördlichen Rand der Luneniederung im
Schnittpunkt der Bundesstraße 71 (Bremerha-
ven-Bremervörde) sowie der Landesstraßen 128
(Bederkesa-Hambergen) und 134 (Hagen-Be-
verstedt). Wahrscheinlich seit dem 9./10.Jh. ent- Alle“ WR
wickelte sich Beverstedt, das 1229 als „Beversa- =" LO ZB ; .
te“ belegt ist, zum Zentrum eines Kirchspiels mit _ Belum, Kirchplatz, Kirche St. Vitus, um 1200, spätere Veränderungen






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