mit der nordöstlich anschließenden Kirchhofpar-
zelle das Zentrum der bäuerlichen Siedlung, wie
es auf der Verkoppelungskarte des Jahres 1858
dargestellt ist. Vom Ausgang des 18.Jh. bis zum
Ende des 19.Jh. war die Anzahl der Wohngebäu-
de mit 50 im Jahre 1791 auf 67 im Jahre 1897 nur
leicht gestiegen. Heute ist die Gemeinde um ein
Neubaugebiet westlich des alten Ortskerns er-
weitert. Eine 1981/82 angelegte südliche Umge-
hung der westlichen Ortseinfahrt entlastet die
Alte Dorfstraße.
Ev. Kirche St. Jakobi
In Bramstedt, das Mittelpunkt eines im Jahre
1072 39 Dörfer beiderseits der Weser umfassen-
den Kirchspiels war, existierte wohl schon um
1013 eine Kirche. Das heutige Gotteshaus erhebt
sich auf dem erhöht liegenden Grundstück des
ehemaligen Friedhofs an der Ostseite der Dorf-
straße (Nr. 26). Der geputzte Backsteinbau be-
sitzt einen Ostturm des 16.Jh., den ein Zeltdach
abschließt. Die Mauerflächen des Schiffes glie-
dern Strebepfeiler und schmale, hohe Fenster.
Infolge eines Brandes 1779, dem im Dorf 35
Wohn- und Nebengebäude zum Opfer fielen,
wurde das 1750 erbaute Schiff nach Wiederher-
stellung 1781 erneut geweiht. Das von einer höl-
zernen Segmentbogentonne überspannte Innere
hat nach einer rekonstruierenden Instandsetzung
1979-81 seinen ursprünglichen Raumcharakter
wiedergewonnen. Ihn prägen vor allem die West-
empore mit dem 1787 von M. H. Petersen ge-
schaffenen Orgelprospekt und der monumentale
Kanzelaltar, der von je einem gebälktragenden
Säulen- und Pilasterpaar flankiert wird. Das u.a.
mit Reliefs der Taufe und Kreuzigung Christi ge-
schmückte Bronzetaufbecken wurde 1469 von
Hinrich Klinghe gegossen, einem Mitglied der
berühmten Bremer Gießerfamilie.
Die weitläufige Kirchenparzelle wurde um 1873
dazu genutzt, westlich der Kirche ein traufständig
zur Eilandstraße orientiertes Schulhaus zu errich-
ten (Eilandstr. 1), einen zehnachsigen, einge-
schossigen Backsteinbau mit außermittig ange-
ordnetem Zwerchhaus über dem Eingang.
Gegenüberliegend nimmt das ehemalige Wohn-
wirtschaftsgebäude Dorfstr. 24 (erb. 1780) eine
bedeutende Stellung innerhalb des Ortsbildes
ein, auch wenn es mit den Fledermausgauben
und der Binnengestaltung nach der 1985 abge-
schlossenen Sanierung vom historischen Origi-
nal abweicht. Bauherr des insbesondere durch
seinen ausladenden Wohnteil auffallenden Hau-
ses war laut Inschrift der Contributionseinnehmer
Friederich Schröder.
BRAMSTEDT - FINNAERBERG
Finnaerberg ist eine kleine Ansiedlung Östlich der
Gackau an der Verbindungsstraße zwischen Har-
rendorf und Finna, einem bereits in der Urkunde
des Erzbischofs Friedrich I. von 1105 genannten
Ort. Die Hofanlagen dürften hier erst ab der Wen-
de zum 19.Jh. entstanden sein. So enthält z.B.
die um 1900 massiv in Backstein erneuerte
Außenhaut des Wohnwirtschaftsgebäudes Nr. 7
nur noch im Westgiebel die ursprüngliche, wohl
um 1800 entstandene Fachwerkkonstruktion. Auf
dem Nachbargrundstück Nr. 5 hat sich als trauf-
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Bramstedt, Kurhannoversche Landesaufnahme, 1764/66 (Landesvermessung u. Geobasisinformation Nds.)
Finnaerberg, Finnaerberg 5, um 1890
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zelle das Zentrum der bäuerlichen Siedlung, wie
es auf der Verkoppelungskarte des Jahres 1858
dargestellt ist. Vom Ausgang des 18.Jh. bis zum
Ende des 19.Jh. war die Anzahl der Wohngebäu-
de mit 50 im Jahre 1791 auf 67 im Jahre 1897 nur
leicht gestiegen. Heute ist die Gemeinde um ein
Neubaugebiet westlich des alten Ortskerns er-
weitert. Eine 1981/82 angelegte südliche Umge-
hung der westlichen Ortseinfahrt entlastet die
Alte Dorfstraße.
Ev. Kirche St. Jakobi
In Bramstedt, das Mittelpunkt eines im Jahre
1072 39 Dörfer beiderseits der Weser umfassen-
den Kirchspiels war, existierte wohl schon um
1013 eine Kirche. Das heutige Gotteshaus erhebt
sich auf dem erhöht liegenden Grundstück des
ehemaligen Friedhofs an der Ostseite der Dorf-
straße (Nr. 26). Der geputzte Backsteinbau be-
sitzt einen Ostturm des 16.Jh., den ein Zeltdach
abschließt. Die Mauerflächen des Schiffes glie-
dern Strebepfeiler und schmale, hohe Fenster.
Infolge eines Brandes 1779, dem im Dorf 35
Wohn- und Nebengebäude zum Opfer fielen,
wurde das 1750 erbaute Schiff nach Wiederher-
stellung 1781 erneut geweiht. Das von einer höl-
zernen Segmentbogentonne überspannte Innere
hat nach einer rekonstruierenden Instandsetzung
1979-81 seinen ursprünglichen Raumcharakter
wiedergewonnen. Ihn prägen vor allem die West-
empore mit dem 1787 von M. H. Petersen ge-
schaffenen Orgelprospekt und der monumentale
Kanzelaltar, der von je einem gebälktragenden
Säulen- und Pilasterpaar flankiert wird. Das u.a.
mit Reliefs der Taufe und Kreuzigung Christi ge-
schmückte Bronzetaufbecken wurde 1469 von
Hinrich Klinghe gegossen, einem Mitglied der
berühmten Bremer Gießerfamilie.
Die weitläufige Kirchenparzelle wurde um 1873
dazu genutzt, westlich der Kirche ein traufständig
zur Eilandstraße orientiertes Schulhaus zu errich-
ten (Eilandstr. 1), einen zehnachsigen, einge-
schossigen Backsteinbau mit außermittig ange-
ordnetem Zwerchhaus über dem Eingang.
Gegenüberliegend nimmt das ehemalige Wohn-
wirtschaftsgebäude Dorfstr. 24 (erb. 1780) eine
bedeutende Stellung innerhalb des Ortsbildes
ein, auch wenn es mit den Fledermausgauben
und der Binnengestaltung nach der 1985 abge-
schlossenen Sanierung vom historischen Origi-
nal abweicht. Bauherr des insbesondere durch
seinen ausladenden Wohnteil auffallenden Hau-
ses war laut Inschrift der Contributionseinnehmer
Friederich Schröder.
BRAMSTEDT - FINNAERBERG
Finnaerberg ist eine kleine Ansiedlung Östlich der
Gackau an der Verbindungsstraße zwischen Har-
rendorf und Finna, einem bereits in der Urkunde
des Erzbischofs Friedrich I. von 1105 genannten
Ort. Die Hofanlagen dürften hier erst ab der Wen-
de zum 19.Jh. entstanden sein. So enthält z.B.
die um 1900 massiv in Backstein erneuerte
Außenhaut des Wohnwirtschaftsgebäudes Nr. 7
nur noch im Westgiebel die ursprüngliche, wohl
um 1800 entstandene Fachwerkkonstruktion. Auf
dem Nachbargrundstück Nr. 5 hat sich als trauf-
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Bramstedt, Kurhannoversche Landesaufnahme, 1764/66 (Landesvermessung u. Geobasisinformation Nds.)
Finnaerberg, Finnaerberg 5, um 1890
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