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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0176

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Altenwalde, Kirche Hl. Kreuz, Grundriß (A. Wendowski-Schünemann, 1995, S. 65)



Altenwalde, An der Kreuzkirche, Kirche Hl. Kreuz, Blick von Nordwesten

Nach der Verlegung des Klosters 1334 nach
Neuenwalde bürgerte sich für den Ort die erst-
mals urkundlich 1348 überlieferte Bezeichnung
„Oldenwolde“ ein. 1543 wurden hier 21, 1753 44
Feuerstellen gezählt. Ein den Ort z.T. zerstören-
der Brand 1692 wirkte sich auf Altenwalde, das
sich zum wirtschaftlichen Mittelpunkt der Umge-
bung entwickelte, nicht nachteilig aus. 1698 wur-
de dem Dorf die Genehmigung für einen jährli-
chen Holz-, Kram- und Viehmarkt erteilt. Im Zuge
der 1896 eröffneten Bahnlinie Lehe-Cuxhaven er-
hielt Altenwalde einen Bahnhof (1989 stillgelegt).
Mit der steigenden Bevölkerungszahl, vor allem
in der Nachkriegszeit (1953 1623 Einwohner),
und einer entsprechenden Ausdehnung der Be-
bauung wandelte sich Altenwalde allmählich von
einer bäuerlich geprägten zu einer Siedlung mit
Vorortcharakter.

Ev. Kirche Hl. Kreuz

In der Mitte des Ortskerns liegt die 1790 durch
den Baumeister Johann August Rothe aus Ham-
burg errichtete Backsteinkirche auf dem erhöh-
ten Terrain des teilweise von einer Findlingsmau-
er eingefaßten ehemaligen Friedhofs (An der
Kreuzkirche). Für den Sockel der in Backstein
unter einem Walmdach mit Dachreiter im Westen
aufgeführten Saalkirche wurden Feldsteine des
wohl aus dem 12.Jh. stammenden Vorgänger-
baus wiederverwendet. Quaderähnlich gemauer-
te Lisenen an den Gebäudeecken und seitlich
der beiden traufseitigen Mittelachsen sowie ein
profiliertes, hölzernes Traufgesims bilden die
schlichte Gliederung des Äußeren. Den von ho-
hen Segmentbogenfenstern belichteten Innen-
raum, strukturiert von einer Empore im Westen
und Norden, schließt eine Voutendecke.

CUXHAVEN - BERENSCH

Im Anschluß an den Buxtehuder Rezeß vom
25.10.1586, der die Grenzen zwischen dem erz-
bischöflichen Land Wursten und dem hamburgi-
schen Amt Ritzebüttel festlegte, wurde 1589 auf
dem Strandwall vor dem Berenscher Außen-
deichsgelände ein Grenzstein aufgestellt. Die
auf ihm eingemeißelte, in nordwestliche Richtung
zeigende Linie, in deren Verlängerung die ge-
dachte Grenzlinie zwischen dem Berenscher und
dem Oxstedter Außendeichsland und dem davor
liegenden Watt verlief, sollte die Strandungsgren-
ze bezeichnen. Sie war bei Schiffstrandungen
von Bedeutung, da durch sie entschieden wurde,
wem das Recht zur Bergung und damit zur Ein-
nahme des Bergelohns zufiel.

CUXHAVEN - DÖSE

Der heutige Stadtteil Döse entwickelte sich aus
der wohl schon vor dem Deichbau entstandenen
Geestsiedlung Steinmarne, die am Ende eines
sich von der Duhner Geest in die Marsch vor-
schiebenden Geestausläufers liegt, und einer
sich davon südöstlich in der Marsch erstrecken-
den Strichsiedlung. Mit dem Zusammenwachsen
beider Siedlungen und dem Bau einer gemeinsa-
men Kapelle um 1528 begann sich allmählich die
Flurbezeichnung Döse (Niederung, in der Torf
gegraben wird) als gemeinsamer Ortsname
durchzusetzen. Nachdem sich die Döser um die
Mitte des 16.Jh. von der katholischen Mutterkir-



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